ich verstehe nicht, wieso man immer noch darüber reden muss, ob homosexualität normal ist oder nicht. so lange immer noch so (oder überhaupt) darüber diskutiert wird, sind schwule oder lesben eben nichts natürliches, hat es den anschein.
mir ist egal, ob jemand schwul ist oder nicht, ich finde nicht, dass das ein thema sein sollte- versteht mich nicht falsch, ich meine das nicht so, dass homosexualität unter den tisch gekehrt werden sollte...
in unserer famili ist es gar kein thema, es wird auch nicht "hingenommen", es ist einfach so - am tag ist es hell, in der nacht dunkel, der ist schwul oder auch nicht. das sieht übrigens auch meine oma so - die trotz katholischen glaubens und fan von polen paule absolut keine probleme mit heteros, schwulen oder lesben hat.
Ist Homosexualität Sünde?
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Ines
Dem stimme ich voll zu. Es gibt viele Berührungsängste, die Abgrenzung zur Folge haben.
Und mir ist dabei bewusst, dass dieses Verständnis oder Nachfragen von homosexueller Seite nicht immer gefördert wird. Sei es wegen gemachter schlechter Erfahrungen, sei es aus dem Wunsch heraus, in der eigenen Wohlfühlgruppe zu bleiben, nachdem es schwer genug war, sie zu finden.
Aber gerade die junge Lesbengeneration (von Schwulen weiss ich selbst zu wenig) lässt mich hoffen, dass die Annäherung im Gang ist. -
nic
Das ist der Idealzustand, der hoffentlich irgendwann in der Gesellschaft erreicht sein wird. Aber noch ist er es nicht - noch heisst "das ist kein Thema" allzu oft "totschweigen" oder "Angst davor haben". Oder eben "ich habe nichts gegen Homosexuelle, solange meine eigenen Kinder hetero sind". (Ich will damit nicht sagen, dass das in deiner Familie so ist - im Gegenteil, ich würde deine Oma gern mal kennen lernen. ) -
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ich bekomme nicht wirklich hautnah mit, was in der gesellschaft das thema betreffend so los ist, aber bei uns ist das schon so, seit ich denken kann- ganz früher (vor 25 jahren??) kann ich mich erinnern, gab es von den älteren mal ein paar witzeleien, aber ich hab weder aggressionen noch sonst was erlebt, daher ist für mich keine frage wer wie oder wen liebt, sondern ist der nett oder nicht.
ach ja : und sollte meine tochter mal eine frau mit nach hause bringen, ist mir das auch recht. der werd ich genauso stecken, was ich mir ihr tue, wenn sie mein kind traurig macht, wie einem kerl
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Zitat
Original von Tom
MaryRead : Es wird immer noch als "qualitativer Verlust" gewertet, und damit latent als Form von Behinderung, Krankheit, Mangel - selbst bei vielen Leuten, die sich nach außen tolerant und verständnisvoll geben.
das schockiert mich ...behinderung, krankhet, mangel...... ich habe das ehrlichgesagt nie erlebt. und das kommt mir so vor, als sei der vergleich in "vera am mittag" von einem der talkgäste gemacht worden.
mir ist schon klar, dass solche äußerungen wohl auch von der kirche getroffen wurden. vielleicht habe ich zu wenig über die problematik nachgedacht. weil es wie gesagt für mich keine ist.
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Ich bin hetero und lebe mit einem Mann zusammen mit dem ich nicht verheiratet bin, also lebe ich in Sünde. Ach wie schön.
Ich sag immer jeder nach seiner Fasson.
Gruss oemchenli
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Tom hat schon Recht. Ich zitiere mal, was eine 26-jährige lesbische Frau gerade von ihrer verzweifelten Mutter gehört hat: "ich hab ja auch schon oft gelesen, dass man seine kinder auch dann noch mag, wenn sie jemanden umgebracht haben"
Aber trotzdem: Ich kann nicht in Prozenten sagen, wie oft ein Coming-out bei Familie und Freunden positiv verläuft und wie oft negativ, und wie sich das gegenüber früher verändert hat. Dass es sich verändert hat, steht aber fest.
Und da sind wir - Ines - bei der Frage, was bei den jungen Lesben anders ist als bei den alten. Ich würde nicht sagen, dass die jungen etwas "besser" machen als die alten. Ihre Ausgangslage ist anders; sie haben es leichter. Sie sehen Rollenvorbilder in den Medien. Sie haben das Internet, um sich mit Gleichgesinnten (oder "Gleichverwirrten") ) auszutauschen. Sie müssen sich nicht mehr in alternativen, politisch linken Zusammenhängen bewegen, um über Frauenliebe reden zu können. Es ist normaler für sie; entsprechend natürlicher gehen sie damit um; entsprechend leichter ist es für ihre Umwelt, darauf einzugehen. Sie können auch schon mal mit dem Gedanken spielen, "bi" zu sein, ohne gleich in Panik zu geraten. Sie können ohne Angst herausfinden, welchem Geschlecht sie zugetan sind.
Das ist natürlich eine grosse Verallgemeinerung. Auch wenn sich zwei Schülerinnen ineinander verlieben, heisst das noch nicht, dass sie es ihren Eltern gleich problemlos erzählen können. In Grossstädten ist es leichter als auf dem Land. Aber die Grundtendenz ist da.
Und die "Urlesben" der siebziger Jahre beobachten das manchmal argwöhnisch. Für sie war Lesbischsein immer auch mit Feminismus, mit Frauenpolitik verbunden. Sie empfinden das, was die Jungen machen, teils als "Verrat" an dem, wofür sie seinerzeit gekämpft haben. Sie befürchten, dass es so selbstverständlich, wie die Jungen es heute ansehen, eben doch noch nicht ist; sie haben Angst, dass Erfolge wieder verloren gehen, wenn die Jungen nicht weiterkämpfen.
Und an allem ist wohl was dran. Es ist toll, dass homosexuelle Liebe heute nicht mehr immer und überall entweder verteufelt oder totgeschwiegen wird. Dass ein junges Mädchen auch ganz einfach knallverliebt und glücklich damit sein kann. Es braucht aber trotzdem noch das gesellschaftliche und politische Engagement - siehe oben, es ist noch nicht selbstverständlich, dass die vielbeschworene "Toleranz" überall gleichbedeutend mit "Normalität" ist.
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Soweit ich weiß, ist es noch nicht ganz geklärt, wie Homosexualität entsteht. Laut "Bild der Wissenschaft" soll es genetische und andere Faktoren (hormonelle Einflüsse zu einem bestimmten Zeitpunkt der Embryonalentwicklung) geben.
Ich neige dazu, Homosexualität nicht als unnatürlich anzusehen, da sie auch in der Natur (Tierreich) vorkommt, obwohl Tiere ja eigentlich von ihrem Instinkt zur Fortpflanzung getrieben werden sollten.
Die Meinung der Kirche kann ich als überzeugter Nicht-Christ überhaupt nicht nachvollziehen, nach katholischer Auffassung sind nicht nur Homosexuelle Sünder, sondern auch Heteros, die außerhalb der Ehe oder innerhalb der Ehe ohne den Wunsch nach Fortpflanzung Verkehr haben. (Dazu kann man viel bei Deschner und Ranke-Heinemann nachlesen).
Wenn man als Gläubiger der Meinung ist, dass Gott den Menschen erschaffen habe, dann muss man eigentlich jeden Menschen so akzeptieren, wie Gott ihn geschaffen hat, also mit seiner Sexualität, wie immer die auch aussieht.
Mich interessiert die Einstellung der Kirche überhaupt nicht, und die sexuelle Ausrichtung anderer Menschen ist mir egal.
Ich habe allerdings festgestellt, dass heterosexuelle Männer oft ein Problem mit "Schwulen" haben, das die Frauen nicht haben und wüsste gern, warum das so ist. -
Zitat
Original von MaryRead
"Fortpflanzung ausschliesst" - ja, rein biologisch stimmt das natürlich..
Deshalb schrieb ich "oberflächlich betrachtet" und
setzte "unnatürlich" in Anführungszeichen.Ich finde die ganze Diskussion überflüssig, da auch
dadurch wieder Homosexualität als unnormal hingestellt
wird.Wie ich ebenfalls bereits schrieb, ist mir vollkommen wurscht,
wer mit wem und warum, so lange dabei niemand zu Schaden
kommt.
Kalypso -
Zitat
Original von Kalypso
Wie ich ebenfalls bereits schrieb, ist mir vollkommen wurscht,
wer mit wem und warum, so lange dabei niemand zu Schaden
kommt.
KalypsoSo sehe ich das auch. Mir ist es egal, ob meine Kinder homo- oder heterosexuell sind....ich habe viel mehr Angst davor, dass sie jemanden anschleppen, mit dem (oder der) ich nicht "kann". Ich habe sogar schon einen Katholiken akzeptiert.
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Enigma : Ich kann Dir erklären, warum ich persönlich ein kleines Problem mit schwulen Männern habe.
Ich habe bis vor einigen Jahren in einem Umfeld gearbeitet, wo prozentual gesehen bestimmt 50% der Männer homosexuell orientiert sind und ich habe u.a. ein Hobby, wo quasi jeder Mann, der nicht verheiratet ist, automatisch schwul ist.
Leider habe ich ein etwas "weiches" Auftreten, was oftmals als queer gedeutet wird und es selten respektiert wird, wenn ich meine, ich wäre straight und nicht interessiert.
Wenn ich mal mit meinem, ebenfalls schwulen Tierarzt esse (aufgrund unseres Hobbies mindestens einmal im Monat) und er dabei einen Bekannten trifft, dann gibt es generell sehr anzügliche Bemerkungen, die schon zu dem übergehen, was ich als Sexual harrassment definieren würde.Ich weiss nicht, ob bei lesbischen Frauen die Anmache genauso agressiv ist, ich denke aber nicht.
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welches hobby haben schwule unverheiratete männer????
steh ich jetzt auf dem schlauch? -
Katzen züchten bzw. ausstellen.
Gleiches gilt für Kleinhunde und Windhunde.
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Der Thread ist der Brüller, ehrlich
Ja, ich bin katholisch - aber von mir aus könnte Polen-Paule abnip...danken, er würde sich beruflich verbessern... *fg*
Gottseidank haben lokale, kleine und unbedeutende Pfarreien die wirklich mit gesundem Menschenverstand arbeiten! Mir ist das ganz schön egal, ob ein Mensch Hetero- oder Homosexuell orientiert ist, das macht in meinen Augen einen Menschen weder gut noch schlecht.
Es ist mir auch egal, ob meine Kinder sich irgendwann gleichgeschlechtlich orientieren. Vielleicht möchte ich irgendwann einmal Opa werden, aber da habe ich rein statistisch gesehen auch recht gute Chancen zu mit 3 Kindern
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Zitat
Original von nic
ach ja : und sollte meine tochter mal eine frau mit nach hause bringen, ist mir das auch recht. der werd ich genauso stecken, was ich mir ihr tue, wenn sie mein kind traurig macht, wie einem kerlDas unterschreib' ich ganz ganz dick!
Gruss,
Doc
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Nein, keine Variante von Sexualität zwischen Erwachsenen ist Sünde.
Ich bin nicht gläubig, deshalb gibt es für mich sowieso keine Sünde im päpstlichen Sinne.
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Immerhin wird hier darüber diskutiert ohne Diskriminierend zu werden.
Viele wundern sich hier, warum diskutiert wird, aber das ist doch vollkommen normal. Es gibt heute, und das kann ich für mich selbst kaum glauben, so viele Menschen, die das nicht verstehen. Ich bin der Ansicht, Homosexualität ist ganz normal, egal ob es nun genetisch ist oder nicht. Und es gibt heute immer noch zu viele Menschen, die das nicht akzeptieren. Es gibt zu viele diskriminierende Szenen, ob sie nun von der Kirche kommen oder von anderen Menschen die auf der Straße pöbeln. Ich finde es unheimlich traurig, dass man heute immer noch so verdammt intolerant ist. Besonders die Kirche. Diese beschwert sich nämlich, dass immer weniger Menschen hingehen, aber wundert's bei dieser Hinterwäldlerischen Einstellung?
Ich finde Sexualität an sich ist nie eine Sünde, egal wie sie ausgelebt wird. Auch Liebe ist keine. Diese Frage stellt sich mir gar nicht, denn ohne diese beiden Dinge würden wir wohl nicht fortbestehen, oder? -
Zitat
Original von Branka
Ich finde Sexualität an sich ist nie eine Sünde, egal wie sie ausgelebt wird.Aber wohl hoffentlich mit der Einschränkung des Rechts auf Unverletzlichkeit der menschlichen Würde und des Körpers (Stichwort Kinderpornografie). Es ist also bestimmt nicht egal, wie sie ausgelebt wird.
Gruss,
Doc