Klappentext:
Feinste Stoffe, prächtige Lüster, in sanften Pastellfarben gestrichene Möbel und viele romantische Details ergänzen sich auf faszinierende Weise und machen den einzigartigen Charme des Shabby- Stils aus. Die Einrichtingsexpertin Rachel Ashwell, die Urheberin des Shabby- Stils, entführt Sie in ihre unvergleichliche Wohnwelt und präsentiert Ihnen zwölf neue und erfrischende Wohnbeispiele. Jedes der Häuser ist einladend, künstlerisch, seelenvoll, inspiriert und inspirierend – und auf seine eigene Weise vollkommen unvollkommen.
Meine Meinung:
In ihrem neusten Buch stellt die Begründerin des Shabby Chic, Rachel Ashwell, zwölf Häuser vor, deren Besitzer sie ganz im Stil des „schäbigen Chics“ eingerichtet haben. Den Anfang macht nach einer kurzen Einleitung Rachel Ashwells eigenes Hotel „The Outpost“ in Texas. Auf gut 25 Seiten stellt die Autorin ihr Hotel vor, einzelne Zimmer, besondere Dinge auf dem Außengelände oder aber auch nur ein besonderes Möbelstück oder eine interessante Dekoration. Zu jedem Bild gibt es eine kurze Beschreibung, die Seiten werden aber deutlich von den Fotos dominiert.
Weiter geht es mit dem Kapitel „Verblichene Eleganz“ und dem Haus der Stylistin und Interior Designerin Sera Hersham Loftus in London. Auch diese Einrichtung wird von allen Seiten beleuchtet, jedoch immer mit dem Fokus auf den besonderen Dingen.
Das dritte Kapitel trägt den Titel „Mein Jahr in Notting Hill“ und behandelt wie der Name vermuten lässt, eine Wohnung im Londoner Stadtteil Notting Hill, in der Rachel Ashwell selbst lebte. In diesem Kapitel gibt es nicht nur Bilder und Beschreibungen der Wohnung, man lernt auch Rachels Londoner Geschäft kennen.
In „Vom Leuchten in blassen Schatten“ stellt die Autorin die Wohnung ihrer besten Freundin aus Kindertagen, Sophie Muller, vor. Dieses Kapitel ist das wohl bunteste im ganzen Buch und auch hier werden mehr Einzelstücke als ganze Räume präsentiert.
Für das Kapitel „Glanz und Glamour“ hat ein berühmtes Ehepaar Rachel Ashwell seine Türen geöffnet, nämlich Sharon und Ozzy Osbourne. Ihr Einrichtungsstil ist ganz anders, als man ihn sich vorgestellt hat!
„Glückseligkeit am Strand“ ist mein persönliches Lieblingskapitel, denn Rachel Ashwell nimmt uns mit nach Malibu in ihr Strandhaus. Wie ich sie um dieses Haus beneide! Stundenlang könnte ich mir die Bilder ansehen und vom Meer träumen. Sie sind perfekt, um ein paar Minuten dem grauen Alltag zu entfliehen.
Im Kapitel „Ein Leben prägt ein Haus“ stellt die Autorin wieder das Haus eines Freundes vor, und zwar das des Interior Designers Brendan McBreen in Malibu. An diesem Kapitel hat mir sehr gefallen, dass gezeigt wird, dass Shabby Chic durchaus familientauglich ist und sich auch in Kinderzimmern sehr gut macht. Und ich liebe die Küche dieser Familie!
„Mit Liebe handgemacht“ ist das kürzeste Kapitel und stellt ausnahmsweise kein Haus, sondern ein Hausboot vor. Sehr interessant, so dass es umso bedauerlicher ist, dass das Kapitel lediglich drei Doppelseiten lang ist, mit einer Großaufnahme von der Wohnkajüte im Inneren des Bootes und einigen Detailfotos. Hier hätte ich mir viel mehr Bilder gewünscht!
„Ein Palästchen“ gewährt Einblicke in das Haus der Künstler James Russel und Hannah Plumb, deren Stil als „zwanglos und natürlich, ihre Ästhetik unverstellt und unverkünstelt“ beschrieben wird (s. S. 134). Dieses Kapitel hat mir am wenigsten gefallen, denn das, was hier als Einrichtung und Dekoration verwendet wird, ist in meinen Augen kein Shabby Chic, sondern reif für die Müllhalde. Ich weiß wirklich nicht, was an verstaubten, verknickten und ausgeblichenen Weihnachtsglocken aus Papier chic sein soll. Einzig das Bad in diesem Haus hat mir gefallen.
Im Kapitel „Pearls Haus“, dessen Namensgeberin Pearl Lowe die Frau des Supergrass- Schlagzeugers Danny Goffey und Mutter des Models Daisy Lowe ist, macht es aber wieder Spaß, die Bilder zu betrachten und die Texte zu den einzelnen Fotos zu lesen. Lowe und Goffey haben einen Einrichtungsstil, der den Namen Shabby Chic zu Recht trägt.
„Ein Shabby Man“ zeigt, dass es auch Männer gibt, die dem Shabby Chic verfallen sind. Der Designer und Stylist Huw Griffith hat sein Stadthaus in London in diesem Stil eingerichtet, ohne dabei jedoch kitschig zu werden. In diesem Kapitel findet „Mann“ sicherlich auch die ein oder andere Deko- Idee, mit der er sich anfreunden kann.
„Shabby schicke Hütte“ ist wieder ein Kapitel, in dem mich großer Neid auf die Besitzerin des vorgestellten Hauses packt, denn es handelt sich dabei um ein nur drei mal vier Meter großes Häuschen ohne Heizung, Bad und Küche, das sich die Amerikanerin Sandy Foster als Rückzugsort eingerichtet hat. Die Einrichtung ist mir stellenweise ein wenig zu rüschig, grundsätzlich ist das Häuschen aber wunderschön.
Im letzten Kapitel „Lebendige Kunst“ zeigt uns Rachel Ashwell ihr Büro, in dem sie alten Sachen zu neuem Glanz verhilft und ihre Kreativität ausleben kann. Einige Stücke ihrer Arbeit werden präsentiert, unter Anderem ein Moodboard, an dem Ashwell Inspirationen sammelt. Nicht uninteressant anzuschauen, aber auch nicht wirklich nötig.
Rachel Ashwell hat gut daran getan, dieses Buch in einem großen Format zu veröffentlichen, denn so kommen die großartigen Bilder wunderbar zur Geltung. Den Namen „Das große Inspirationenbuch“ trägt es zu Recht, denn inspirieren lassen kann man sich sehr gut. Sicherlich gibt es einige Möbel und Dekogegenstände, die man sich so nie hinstellen würde und einige der vorgestellten Häuser wirken auch ziemlich überladen. Trotzdem findet man sicherlich viele Anregungen für kleine Details, die die eigene Einrichtung ein bisschen romantischer machen und dem Shabby Chic ein bisschen näher bringen.