Ist eine Einteilung in Genres sinnvoll?

  • Hi zusammen,


    sowohl in der Musik, wie auch im Kino und in der Literatur werden die Produkte ja gerne und häufig möglichst in irgendwelche mehr oder weniger passende Genres gesteckt. Zum Beispiel kommt "Herr der Ringe" in die Fantasy-Schublade, Metallica in die Heavy Metal-Ecke und Agatha Christie steht zweifelsfrei für Krimis.


    Sicherlich ist so eine Einteilung manchmal hilfreich und kann eine grobe Orientierung erleichtern, aber ich hege trotzdem meine Zweifel, da bei einer (leider zumeist sehr starren) Kategorisierung oftmals ein Leser/Hörer/Filmfreund gar nicht erst hinguckt und interessante Titel durch die selbstauferlegten Scheuklappen leider nicht wahrgenommen werden.


    Auch hier im Forum gab es ja schon in manchen Beiträgen den Hinweis, dass dieses oder jenes Genre nicht interessiert. Warum ist das so? Es gibt doch zweifelsohne Kriminalromane, die auch einen Sci-Fi-Liebhaber fesseln können und sicherlich gibt es auch herzzerreissende Liebesgeschichten, die einem Gruselfreund Tränen entlocken werden.


    Oder ist das vielleicht gar eine typische menschliche (oder gar deutsche) Eigenart alles in die passende Schublade stecken zu wollen und es sich in derselbigen bequem einzurichten?


    Gruss,


    Doc

  • Hallo Doc,
    eine Einteilung, ob bei Büchern oder CDs, etc. finde ich richtig und gut. Beispiel: ich möchte gerne eine CD von Seal kaufen. Da weiß ich von vornherein, bei Volksmusik muß ich gar nicht erst suchen. Also wird meine Suche vereinfacht.
    Ebenso verhält es sich bei Büchern, suche ich ein Buch von Rebecca Gable, brauche ich nicht bei SF suchen.


    Liegt es nicht an uns, wieviel man sich anschaut? Ich schaue mir auch die Rubriken an, für die ich mich sonst nicht so interessiere und habe schon so manches Buch (um mal bei den Büchern zu bleiben) dadurch entdeckt, was ich sonst vielleicht nicht einmal in Erwägung gezogen hätte.


    Letzendlich liegt es doch an jedem selbst, wie offen man zu allen Seiten ist, ob man in seinen eingefahren Bahnen bleibt, oder mal über den Tellerrand schaut. ;)

  • Hallo Doc,


    ich schließe mich da der Meinung von Wolke an, es vereinfacht das Suchen.


    Aber um so mehrschichtige Bücher auch zu finden, müsste man halt hin und wieder auch die anderen Regale durchsehen.


    Ich glaube nicht, dass sie total untergehen, weil zumindest liest man dann davon im Forum.

  • Die Einteilung in Genres ist auf jeden Fall hilfreich beim Suchen... aber nur bedingt.


    Ich mag z.B. die Bücher um Bruder Cadfael... es sind eindeutig Krimis... aber ebenso eindeutig handelt es sich um historische Bücher, da sie vor einem realen geschichtlichen Hintergrund handeln. Wo suche ich da?


    Bei Musik habe ich da noch mehr Probleme? Noch Pop & Rock oder schon Heavy? Oder gar Independent?


    Fest steht auf jeden Fall, daß wer sich hier sturem Schubladendenken hingibt à la "Fantasy ist nicht mein Ding", sicher das eine oder andere Schmankerl verpasst, daß eben gerade zufällig in diese Schublade passt.


    Ich halte es so, daß ich z.B. hier in alle Sparten reinsehe. Auch wenn meine "Fantasyzeit" eigentlich vorüber ist, kann mich der eine oder andere Titel doch wieder aus der Reserve locken.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Hallo Zusammen,


    ich halte eine Einteilung in Genres für sinnvoll, man muss doch einen Anhaltspunkt haben wo man suchen muss. Ich war letzte Woche z.B. in einem Buchladen, die "Mängelexemplare verkauft haben. Der ganze Laden eine wahre Fundgrube ! Aber... nichts sortiert ! Alles einfach durcheinander, irgendwo hingeschlichtet ! Also musste ich alles durchsuchen, und das war schon sehr Zeitaufwendig und etwas nervig !

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • Hallo Doc,
    Ich mußte lachen um deine Frage, ob Schubladendenken typisch deutsch sei. :grin
    Da kann ich dich beruhigen: im Schubladenstopfen sind die Holländer noch eine Klasse besser. Hier gibt es wirklich Laden für alles.


    Ich muß Wolke Recht geben mit ihrer Feststellung, daß durch das Schaffen von Genres die Bücher übersichtlicher geordnet werden. Allerdings läßt sich auch häufig über das Zugehören eines Buches zu einer gewissen Kategorie streiten.

  • ich find es eigentlich recht gut. einige kann man wohl nicht direkt zuodnen aber es sind gute anhaltspunkte.
    jetzt hab ich dank meiner schwester den faden verloren.

  • Zitat

    Original von Batcat
    Ich halte es so, daß ich z.B. hier in alle Sparten reinsehe. Auch wenn meine "Fantasyzeit" eigentlich vorüber ist, kann mich der eine oder andere Titel doch wieder aus der Reserve locken.


    Also, hier im Forum schaue ich auch in alle Sparten, aber in der Buchhandlung schaue ich nicht ins Fantasy Regal, außer ich suche gezielt ein Buch, das ich vielleicht hier im Forum gesehen habe.

  • Zitat

    Original von Wolke
    Hi Doc, jetzt hätte ich doch gerne noch deine persönliche Meinung zum Thema gehört.


    Oh. :)
    Ich bin in der Frage etwas unentschieden. Einerseits sehe ich natürlich die gleichen guten Argumente für Genres, die weiter oben ja schon erwähnt sind. Andererseits denke ich, dass gerade Leute, die gerne in Schubladen denken (ja, sowas gibt's! ;) ), dadurch leider kaum dazu zu bewegen sind, mal etwas Anderes zu lesen. Das ist halt meine persönliche Erfahrung. Ich halte Jemanden ein Buch von z. B. Stephen King unter die Nase und zack! heisst es: "Iiiieh, das ist doch der Horror-Freak! Nein, Danke." Solche Menschen sind natürlich dankbar, dass ein Buchladenmitarbeiter schon alle Bücher ins richtige Genre-Regal sortiert hat, damit man auch ja nicht zufällig auf etwas stossen kann, was nicht in die eigene Scheuklappenwelt fällt.


    Aber wie gesagt, im Normalfall ist eine zumindest grobe Klassifizierung schon hilfreich.


    Gruss,


    Doc