Bibel vs. Wissenschaft?

  • Zitat

    Original von milla
    Für mich ist weder da ein Widerspruch noch zwischen Bibel und Wissenschaft, es sei denn man nimmt die Bibel wörtlich und das tue ich nicht.


    :write :write :write

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Zitat

    Original von Historikus
    GastRedner :


    Das Problem ist: Hier im Forum gibt es eher wenige Gläubige, die mitreden könnten.


    Das ist wohl so !



    Die Diskussion über Glaube/Religion/Kirche hatten wir ja oft genug. Ich denke eben, hier wird mal ein anderer Ansatz gewählt... und wenn Doc halt zu wenig gläubige Christen zum mitdiskutieren findet, soll es eben so sein.



    So, da ich zum Thema mangels christlichen Glaubens nichts beizutragen habe, verschwind ich dann auch mal aus dem Thread :-)


  • Leider muss ich jetzt weg, aber DAS kann ich an KEINER Stelle unterschreiben, außer dass Gläubige nicht per se dumm oder blind sind, aber sonst sehe ich das komplett anders.


    Gehetzte Grüße,
    milla

  • Zitat

    Für mich ist weder da ein Widerspruch noch zwischen Bibel und Wissenschaft, es sei denn man nimmt die Bibel wörtlich und das tue ich nicht.


    Ich denke, es geht darum, dass manche Gläubige mit Nicht-Gläubigen gar nicht über die Bibel diskutieren wollen, weil sie Angst haben, dann irgendwann selber daran zu zweifeln.


    Gruß

  • HI,


    ich als Christ, glaube an die Schöpfungsgeschichte. Ich weiß nur nicht, ob man sie genau wortwörtlich nehmen sollte. Es ist ja zum Beispiel vollkommen unerheblich, ob es nun sechs Tage, sechs Stunden oder sechs Jahre waren....
    In so fern halte ich auch die naturwissenschaftlichen Meinungen vielleicht für nicht ganz falsch... Ich kann mir gut vorstellen, dass es ziemlich lange gedauert hat, die Welt zu erschaffen. Allerdings könnte man nun argumentieren, dass für Gott nicht unbedingt die gleiche Zeitrechnung wie für uns gilt...Mhhh schwierig...


    Aber was mir noch dazu einfällt, ich hab grad in Bio Evolution (Mutationen, Selektionen und so) und ich glaube immer mehr, dass die Evolution nicht hinreichend einleuchtend ist, dass man aber prima Bibel und Evolutionstheorien vereinbaren, ergänzen kann. Dann ergibt sich meiner Meinung nach ein sehr viel klareres Bild, als wenn man die Evolution alleine betrachtet...


    hab ich weitergeholfen oder nur meine Meinung herausposaunt???:gruebel
    Egal,

  • Zitat

    Original von Pelican
    Interessant ist, daß sehr viele Wissenschaftler gläubige Christen sind.


    Ja, das sagt mein Mann auch immer; er arbeitet ja in dem Bereich.

  • Zitat

    Original von Historikus


    Ich denke, es geht darum, dass manche Gläubige mit Nicht-Gläubigen gar nicht über die Bibel diskutieren wollen, weil sie Angst haben, dann irgendwann selber daran zu zweifeln.Gruß


    :write


    Aber wozu willst Du mit Gläubigen diskutieren? Und worüber? Ich will nicht von denen missioniert werden, habe auch nicht das Recht, denen was aufzureden. Und daß man, wie oben schon geschrieben, selber in einer solchen Situation in die Rolle des Bösen, der den guten Gläubigen verführen will, gedrängt werden kann, kommt schon vor.
    Mäkel
    na, endlich mal jemand, die sagt, sie glaube dran. Doc wird jubeln.
    Du bist ganz richtig hier.
    Bloß in einem nicht, als Frau bist Du Christin. Und glaub nicht, daß die christliche Kirche Dich je Dein Geschlecht vergessen lassen wird. ;-)
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von Orlando


    Ja, das sagt mein Mann auch immer; er arbeitet ja in dem Bereich.


    ja, stimmt schon, ist für mich aber durchaus im Bereich des Möglichen. In der Wissenschaft muß man immer zweifeln, da braucht man schon Nerven, um bei den letzten Fragen auch noch zweifeln zu können.
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Mein Mann arbeitet ja beim dlr - ich denke, viele entdecken den Glauben bei den Überlegungen über das Universum und dass der Mensch eben nicht alles rational erklären kann.


    Hm :gruebel - ich kann mit meinen persönlichen schwarzen Löchern aber gut leben ;-)

  • Zitat

    Mein Mann arbeitet ja beim dlr - ich denke, viele entdecken den Glauben bei den Überlegungen über das Universum und dass der Mensch eben nicht alles rational erklären kann.


    Ist der Glaube an ein höheres Wesen deshalb geschaffen worden, weil der Mensch den Drang hat, sich alles erklären zu müssen, auch wenn eine Erklärung (Existenz von Gott) reine Spekulation ist?


    Wieder eine provokante Frage, ich weiß. :lache

  • Zitat

    Original von Historikus
    Ist der Glaube an ein höheres Wesen deshalb geschaffen worden, weil der Mensch den Drang hat, sich alles erklären zu müssen, auch wenn eine Erklärung (Existenz von Gott) reine Spekulation ist?


    *meiner* Meinung nach schon, aber wir machen hier Doc das Topic kaputt. :-( Ich wollte ja nur anmerken, dass mir über meinen Mann eben viele Leute bekannt sind, für die Glaube und Wissenschaft kein Widersprcuh sind und darum ging es ihm ja, oder?

  • Zitat

    *meiner* Meinung nach schon, aber wir machen hier Doc das Topic kaputt.


    Welches Topic? ;-)


    Die eigentliche Diskussion war ja schon nach 5 Postings vorbei, weil es entweder kaum Gläubige hier gibt oder die aus irgendwelchen Gründen nicht daran teilnehmen wollen.


    Also, was solls? ;-)

  • Auch wenn es nicht ganz zum Thema passt, möchte ich an dieser STelle eine kleine Geschichte erzählen.
    Die Kirche spielte in unserer Familie niemals eine Rolle. Ich komme aus einer jüdischen Familie, mein Mann kannte Christus nur an Weihnachten.
    Dann kam aber unser Mäkel, als er sieben Jahre war, auf die Idee, "er wolle dem Herrn Jesus sein Herz öffnen."
    Keiner wusste, wie das jetzt wieder ging und was das überhaupt sollte. Der Mäkel wurde von Muttern inquisitorisch befragt, was der Unfug soll. Vatern sprach: Das verwächst sich.
    Es verwuchs sich nicht. Die Nachbarin wusste Rat und öffnete Mäkels Herz für den Herrn Jesus (bis heute erzählt der Mäkel nicht, wie sie das gemacht haben).
    Der eigensinnige Mäkel rannte zum Pfarrer der nächsten Gemeinde und klagte sein Leid. Nun, zwei Jahre später war aus dem atheistischen Mäkel ein getauftes Christkind geworden.
    Sie ist bis heute überzeugte und sehr engagierte Christin und wird wohl Theologie oder Religionswissenschaften studieren.
    Noch immer ist sie die einzige Christin, wenn auch nicht die einzige Gläubige in der Familie.
    ABER: Dass ein Kind aus einem unreligösen Elternhaus ganz allein den Weg zu Gott findet und ihm treu bleibt, ist für mich ein kleines Wunder (wenn auch keines, dass ich mir herbei gewünscht habe). Jedenfalls hat mich Mäkels Christianisierung dazu gebracht, dass ich mich intensiv mit der Bibel auseinander gesetzt und festgestellt habe, dass alles, was einem Menschen im Leben geschehen kann, bereits dort festgehalten ist.
    Ist das nicht ein Grund zum Glauben?

  • Ines :


    Zitat

    Christ sein oder an die Bibel glauben ist für mich ein Bekenntnis zum Bemühen, ein guter Mensch sein zu wollen. Und das ist so wichtig, dass man es gar nicht oft genug sagen kann.


    Da möchte ich etwas einbringen:


    Der Papst sagt in seinem neuesten Buch, dass nur Menschen, die an Gott glauben, zwischen Gut und Böse unterscheiden können.


    Stimmst du dem zu?


    Gruß

  • @His,


    nein, ich bin fest davon überzeugt, dass JEDER, der es wirklich möchte, zwischen gut und böse unterscheiden kann.
    Die Bibel kann dabei eine Hilfe sein, sie ist aber nicht zwingend dazu notwendig.


    Jedoch sind die 10 Gebote in allen anderen Religionen ähnlich formuliert und dienen also in weiten Teilen der Welt als Grundlage einer Moral und Ethik.

  • Zitat

    Hm, Historikus, unsere Vorstellungen von Gut und Böse sind ja bereits durch eine christliche Prägung unserer Kultur, unabhängig davon ob wir gläubig sind oder nicht, beeinflusst.


    Stimmt. Mit den 10 Geboten bin ich nämlich vollkommen konform.


    Nur sind sie für mich keine religiöse Regeln, sondern Regeln der Ethik, aber selbstverständlich ist es mir bewusst, dass sie unseren christlichen Wurzeln abstammen, die wiedereum aus dem Judentum entstanden.


    Gruß

  • Doc Original:
    Und nun aber die spannenden Fragen, die sich mir dabei stellen: Wenn man die Bibel stets nur im Kontext der Zeit in der die Verfasser der Texte lebten liest, dann bleibt m. E. eigentlich zu viel Interpretationsspielraum. Kann/darf/sollte man also die Bibel "nur" als religiösen/moralischen Leitfaden/Geschichtsbuch hernehmen, das eben in vielen Kernaussagen die Beziehung von Gott zu den Menschen beschreibt? Oder muss/sollte man als Gläubiger die Bibel als zwar von Menschen verfasstes, aber dennoch unumstössliches Gottes Wort auch wörtlich nehmen? Wie geht Ihr in dieser Hinsicht mit der Bibel um?


    Zunächst einmal, ich bin ein gläubiger Christ, der "nur" aus der Kirche ausgetreten ist, weil er die Institution so, wie sie sich heutzutage darstellt, nicht durch seine Mitgliedschaft unterstützen will.
    Wie ich schon an anderer Stelle schrieb, lebe ich seitdem aktiver als Christ, ich unterstütze Drogenabhängige in ihrem Kampf gegen die Drogen, ich helfe Borderlinern, werde von vielen um Rat gefragt, wenn sie Probleme mit Behörden oder anderen Institutionen haben und so weiter.
    Die Bibel war mir in gewisser Hinsicht immer suspekt. Eben wegen der menschlichen Neigung, Vorfälle, Personen u.a. so zu verfälschen, dass sie dem jeweiligen Verfasser in seinen kram, seine Ansichten, passten.
    Das ist zwar menschlich, aber eben auch verwerflich. Denn selbst der Vatikan würde keinen Text zulassen, auch wenn er wortgetreu Jesu Wort wiedergeben sollte, der ihr nicht in den politschen Kram passt.
    Genau diese Verlogenheit (und andere Gründe) bewogen mich zum Austritt.


    Doc, Du spricht allgemein von der Bibel, aber für mich wäre auch wichtig, ob Du nur das AT oder NT und AT meinst.
    In der Bibel steht und steckt sicherlich viel Gutes und Gutgemeintes, an einigen Punkten widerspricht sie sich sogar und so bin ich davon überzeugt, dass sie zwar ein gutes Hilfsmittel darstellt, den eigenen Glauben zu unterstützen, zu überprüfen, wer immer meint, er müsse das anhand von Schriften tun.


    Meiner Meinung nach steckt das Göttliche in den Naturgesetzen, die aufgrund ihrer inneren Logik "Leben" erst ermöglichen. Was nützt das schönste Universum aus toter Materie, wenn aus dieser toten Materie nicht Leben erwächst, die genau das beobachten, dokumentieren, preisen, bedichten und lieben kann?


    Sollten wir wirklich Gottes Ebenbild sein, dann dienen wir lediglich, als bewusstes Leben, was ja nichts anderes als beseelte tote Materie ist, dazu, das Geschaffene zu sehen, zu bestaunen, es zu nutzen und wichtiger noch, auch zu ehren.


    Die Menschheit ist meiner Ansicht nach dabei entbehrlich, wenn wir das durch die geltenden Naturgesetze Erwirkte nicht schätzen, wird es anderes Leben irgendwo im Universum tun.


    Im Grunde genommen sieht "Gott" durch unsere Augen, was er erschaffen hat. Wer alles weiß, vorherwusste und plant, steht über den Dingen und, ohne Gott vermenschlichen zu wollen, aber er hat auch den Humor erschaffen, den Witz, den Widerspruch und alles, was uns und unsere Welt ausmacht.
    Vielleicht ist das das Göttliche, sehen was draus wird, wenn man 10 Gebote erstellt und gleichzeitig den freien Willen zulässt. Denn wenn das mit dem freien Willen stimmt, hatte Einstein in einer Beziehung Recht: Gott würfelt nicht - er lässt uns Menschen und wahrscheinlich noch viele andere Wesen, durch unsere Entscheidungen würfeln.
    Gott kennt keine Langeweile, weil er alle Möglichkeiten hat, sie zu besiegen. Selbst die Bibel dürfte ihm nur ein Werkzeug sein, um zu sehen, wie das Leben damit umgeht.
    Ich ziehe das eigene, prüfende und Gegenargumente herbeiziehende Denken vor, auch unter Berücksichtigung der Bibel, des Gilgamesch-Textes, Koran, Buch Mormon und anderen Werken, die sich mit dem göttlichen Gedanken auseinandersetzen. Aber alle diese Werke werden eines nicht ersetzen: Mein eigenes Denken.

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Das Leben ist wie eine Losbude, wenn Du als Niete gezogen wurdest, kannst Du kein Hauptgewinn werden.":chen