Um es gleich vorneweg klarzustellen: Das Thema soll keine erneute Diskussion mit den Eulen auslösen, die eh keinerlei Bezug zum Glauben haben und mit Religion/Glauben/Gott nichts anfangen können oder wollen. Mir geht es darum, wie gläubige Menschen mit dem Thema umgehen.
Die Schöpfungsgeschichte in der Bibel, sei es nun wie Gott die Welt erschaffen hat oder die Erschaffung des Menschen, lässt sich nicht ohne Weiteres mit den Erkenntnissen der Wissenschaft zur Entstehung des Universums in Einklang bringen.
Bei der Entstehung des Lebens tappt die Wissenschaft zwar weiterhin grandios im Dunkeln, aber immerhin konnte man schon ein paar notwendige Bausteine, wie Aminosäuren und Nukleinsäuren, identifizieren. Es zeichnet sich aber ab, daß auch beim Leben selbst es wohl nicht mit einer Rippe und ein bischen Lehm getan ist.
Man könnte evtl. sagen, daß hier die Bibel im Kontext ihrer Entstehungszeit zu sehen ist. Die Menschen, die sich damals wohl Gedanken gemacht haben, wie Alles entstanden ist, haben vielleicht mit ihren sehr begrenzten Kenntnissen der Naturwissenschaften versucht eine hübsche Erklärung für die Schöpfung zu finden. Schöpfungsberichte finden sich ja zudem in allen möglichen frühen Menschenkulturen.
Ich behaupte, wenn heute die Schöpfungsgeschichte der Bibel mit Einbezug von Gott und Glauben geschrieben werden würde, dann sähe die wohl gewaltig anders aus, weil wir heute viel mehr über die Geburt und den Tod von Sternen und die komplexen Abläufe bei der Entstehung von Leben wissen.
Und nun aber die spannenden Fragen, die sich mir dabei stellen: Wenn man die Bibel stets nur im Kontext der Zeit in der die Verfasser der Texte lebten liest, dann bleibt m. E. eigentlich zu viel Interpretationsspielraum. Kann/darf/sollte man also die Bibel "nur" als religiösen/moralischen Leitfaden/Geschichtsbuch hernehmen, das eben in vielen Kernaussagen die Beziehung von Gott zu den Menschen beschreibt? Oder muss/sollte man als Gläubiger die Bibel als zwar von Menschen verfasstes, aber dennoch unumstössliches Gottes Wort auch wörtlich nehmen? Wie geht Ihr in dieser Hinsicht mit der Bibel um?
Gruss,
Doc