Spannende Sachbücher gesucht

  • Da mein Vater im Zuge seines Rentnerdaseins zum Leser geworden ist, suche ich für ihn nun dringend Nachschub an Sachbüchern.
    Bisher habe ich ihn aus meinem Regal versorgt, und seltsamerweise fand er die verschiedensten Sachen interessant, allerdings mit Schwerpunkt Geschichte/Geographie. Meine Bibliothek ist aber diesbezüglich so langsam erschöpft, zumal die Bücher nicht allzu dick und auch flüssig geschrieben sein sollten. Besonders gefielen ihm bisher:


    Uran für Moskau - Die Geschichte der Wismut
    Gott und die Krokodile
    Nauru, die verwüstete Insel
    Susanne Schmidts Markt ohne Moral
    Gerd Ruges Sibirisches Tagebuch


    Keines dieser Themen fand er von vorneherein besonders interessant, vielmehr war es so, das ihm diese Bücher diese Themen nähergebracht haben. Kennt ihr noch mehr solche Sachbücher, die einen fesseln, auch wenn man mit der Thematik bisher nicht viel am Hut hatte?

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • confusli, das hört sich ja fast schon nach einem Volltreffer an, danke!


    Salonlöwin, auch eine sehr gute Idee, aber so einen Atlas hat er vor zwei Jahren gekriegt (und der kam auch sehr gut an). Ich weiß aber nicht mehr, was das für einer war :gruebel

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von Salonlöwin
    Sofern der Vater Geschichte mag, kommt vielleicht dieses Buch, das als TB und HC erhältlich ist, in Betracht:


    Das ist entweder ein toller Vorschlag oder ein ganz heikler :rolleyes Mein Vater hat als Sechsjähriger die Bombardierung Kölns miterlebt, kann sich aber an nix erinnern. Behauptet er zumindest.


    Wenn es ein toller Vorschlag ist, könnte ihm so ein Buch seine verlorenen Erinnerungen wiedergeben. Ist es ein heikler, rührt er an irgendwas, dass vielleicht besser vergraben bleiben sollte....

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Wie wärs mit Cook von Horwitz. Er reist auf den Spuren von Cook und erzählt sowohl von Cooks als auch von seiner Reise. Mein Mann liest normalerweise keine Bücher nur hin und wieder mal ein Sachbuch... das hat ihm gefallen. :wave

  • Witzig, Grisu, gerade habe ich mich an untenstehendes Buch erinnert und daran, dass ich ihm das mal ausleihen wollte. Beim Wiederlesen der Rezi dachte ich dann: James Cook, vielleicht ist das ja was (mein Vater liebt Segelschiffe)...

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Es gibt haufenweise Bücher über die englischen Entdecker des 19. Jahrhunderts, und es gibt jede Menge Bücher über die Gegenden, die sie bereist haben. Ein Buch jedoch, das beides gleichberechtigt behandelt, findet man selten: Barrow's Boys ist eines davon. Was der britische Bestsellerautor Fergus Fleming über John Barrow, den in Vergessenheit geratenen "Vater der Entdeckungsreisen", und seine waghalsigen Expeditionen in sämtliche Kontinente der Erde zusammenträgt, ist eine Entdeckungsreise für sich -- eine äußerst spannende und empfehlenswerte obendrein.


    Zwischen Niger-Erforschung und der verzweifelten Suche nach der Nordwestpassage fragt man sich als Leser, wie viele Monate der Autor wohl in dämmerigen Archiven und Bibliothekssälen zugange war, um Abertausende von Schiffsjournalen, Briefen, Tagebüchern und Aufzeichnungen nach lesenswertem Material durchzuforsten: Es müssen etliche gewesen sein, denn Fleming geht mit unverschämter Genauigkeit zur Sache, wobei er nicht nur individuelle und politische Beziehungen beleuchtet, sondern die Ereignisse auch in das beginnende Zeitalter der Industrialisierung und somit in einen globalen Kontext einordnet.


    Alles in allem ist Barrow's Boys eher Erzählung (zuweilen richtig britisch-humorvoll) denn Biografie, wenngleich alle 28 Anekdoten mit Barrow, dem Zweiten Sekretär der Englischen Admiralität, verknüpft sind. Das Faszinierende an diesem ehemals mächtigsten Mann der Royal Navy besteht darin, dass er zwar Dutzende halsbrecherischer Expeditionen veranlasste, aber selbst so gut wie nie bei den bisweilen lebensgefährlichen Unternehmungen dabei war.


    Ist der Vater der Entdeckungsreisen also ein Schreibtischtäter? Wenn man so will, ja. Doch gleichzeitig war Barrow auch Visionär, wenn auch einer der besonderen Art. Denn seine Visionen finden sich irgendwo zwischen surrealer Romantik, großen Hoffnungen und bodenloser Dummheit. Oder wie nennt man das, wenn Mitglieder des Expeditionsteams scharenweise erfrieren, ertrinken, von Skorbut, Schwarz- oder Gelbfieber dahingerafft und ermordet werden -- oder sie sich völlig verzweifelt gegenseitig vor Hunger aufzufressen beginnen? Und derjenige, der alles verantwortet, plant gerade ein noch waghalsigeres Unternehmen.

  • Hierzu müsstest du evtl. einen kleinen Coffeetable schenken:


    Seit Jahrhunderten bestimmt der Handel über Land und See unseren Wohlstand und unsere kulturelle Entwicklung. Dieses illustrierte Sachbuch erzählt von den wichtigsten Handels-Netzwerken von der Antike über das Mittelalter bis in die Moderne. Berühmte Handelsrouten wie die Seidenstraße,die Via Maris und Passagen in die Neue Welt werden beschrieben, die Geschichten von Entdeckern und Kaufleuten wie Marco Polo, die in die entfernten Winkel der Welt aufbrachen, unterhaltsam geschildert. Mithilfe von altem Kartenmaterial, historischen Abbildungen und einer Fülle von Illustrationen aus fü hrenden Museen und Archiven beleuchtet der großformatige Band die Bedeutung des Handels mit Kaffee, Baumwolle oder Gewürzen in all seinen Facetten.

  • Dem Weltverkehr schlug vor ungefähr 100 Jahren eine neue Stunde: im Sommer 1903. Mit der Aufnahme des regulären Eisenbahnverkehrs auf der so genannten Großen Sibirischen Bahn konnte man von Russlands Hauptstadt Moskau bis zu den Pazifikhäfen Dalnij und Wladiwostok fahren und weiter mit dem Schiff bis nach Schanghai. Seit diesem Zeitpunkt war es möglich, auf Schienen von Berlin nach Sibirien und Asien zu reisen. Als der Journalist Eugen Zabel im Kursbuch der Deutschen Reichsbahn davon erfuhr, schmiedete er sofort Reisepläne. Als einer der Ersten, nutzte er die Strecke - seine Erlebnisse, den Luxus und die Tücken der Reise und seine Einschätzung über die künftige Bedeutung der bis heute längsten Bahnstrecke der Welt schildert er in diesem wundervollen Reisebericht.

  • "Was für ein Leben! Und was für eine Lebensleistung!" HELMUT SCHMIDT Berthold Beitz hat Zeitgeschichte geschrieben. An der Spitze des Krupp-Konzerns war er über Jahrzehnte einer der einflussreichsten Männer der deutschen Wirtschaft, für den soziale Verantwortung stets im Mittelpunkt stand. Seit den fünfziger Jahren machte er Krupp wieder zu einem weltweit anerkannten Unternehmen. Gegen zahllose Widerstände war er einer der Vorreiter der neuen Ostpolitik. Er sprach sich früh für eine Zwangsarbeiter-Entschädigung aus. Erst spät wurde bekannt, dass er während des Krieges in Polen Hunderten von verfolgten Juden das Leben gerettet hat - eine Tat, für die er in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem als "Gerechter unter den Völkern" geehrt wurde. Beitz' Leben ist geprägt von mutigem, entschiedenem und oft einsamem Handeln, ein Handeln, wie es nur eine große innere Freiheit möglich macht.

  • Mich hat das Drama am Mount Everest ziemlich gefesselt. Hier wird sehr anschaulich beschrieben, wie die Naturgewalten wüten können.


    Eine andere Empfehlung ist "Der eisige Schlaf: Das Schicksal der Franklin-Expedition". Dort wird die Frage beantwortet, warum die Franklin Expedition in der Katastrophe endete. Dieses Buch ist dann besonders hilfreich, wenn man über die Expedition selbst schon mal was gelesen hat.

  • Hallo Draper Doyle,


    wie wäre es mit einem Buch von Landolf Scherzer. Er schreibt Reisereportagen, allerdings aus sehr persönlicher Sicht. Z.B. hat mir gut gefallen "Immer geradeaus" - Zu Fuss durch Osteuropa"


    Ich weiß leider nicht, wie man hier so schöne Cover und Links einstellt, aber bei den Jungs von goggle findest du sicher was.


    Viele Grüße, Dorit

  • Das hier ist eins meiner Lieblingsbücher. :anbet


    Seit der englische Erzbischof James Ussher im 17. Jahrhundert steif und fest behauptete, die Welt sei haargenau am 22. Oktober 4004 vor Christus entstanden, haben sich die Meinungen ein bisschen geändert. Für die Entstehung des Universums steht heute die Theorie vom Urknall, dem Big Bang, wie ihn der große Physiker Fred Hoyle nannte, der seinerseits gar nichts dafür übrig hatte. Simon Singh führt ein in die Geheimnisse dieser Theorie. Dabei erklärt er nicht nur die Entstehung der Welt, sondern auch den Zusammenhang von Raum, Materie und Zeit. Er stellt die Frage, warum manche Theorien sich durchsetzen und andere nicht. Wie funktioniert diese Suche nach Wahrheit? Oft genug ist sie in der Wissenschaft ein leidenschaftlicher Kampf der Protagonisten. In diesem Buch ist sie ein außergewöhnliches Lesevergnügen.
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  • Das hier hab ich auch verschlungen:


    Die wahre Geschichte hinter der großen Finanzkrise – spannend wie ein Krimi


    Das ganze Geld ist nicht weg – es hat nur die Besitzer gewechselt. Was genau sich kurz vor der großen Finanzkrise hinter den Kulissen der Wall Street abspielte, erzählt der ehemalige Investmentbanker und heutige Bestsellerautor Michael Lewis auf eindrucksvolle Weise. In der wahren Geschichte über Gier und Maßlosigkeit im Herzen der Finanzwirtschaft legt er die zynischen Mechanismen der Märkte offen und erzählt von der Erfindung einer monströsen Geldmaschine: Eine Handvoll findiger Hedgefondsmanager ahnte den Zusammenbruch des Immobilienmarktes in den USA voraus und wettete gegen den Markt. Mit Erfolg.
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