adeo Verlag, München, 1. Auflage April 2012
Gebundenes Buch, 206 Seiten
Mit zwei Farbfotoblöcken
Zum Buch (Buchrückseite)
Samuel Koch sitzt im Rollstuhl. Er ist vom Hals abwärts gelähmt, kann sich kaum bewegen. Aber er kann denken und fühlen. Und er kann hoffen. Hier erzählt er von seinem Leben vor dem Sprung. Wie er zu „Wetten dass ..?“ kommt. Davon, wie der Unfall geschieht. Das ist der Augenblick, in dem sein zweites Leben beginnt: Schock, Verzweiflung, Schmerz und Wut. Doch er trifft die Entscheidung, nicht aufzugeben. Und an dem festzuhalten, was ihn trägt. Radikal ehrliche Schilderungen eines jungen Mannes, der nichts mehr zu verlieren hat, sondern nur noch gewinnen kann. Und eine Einladung, die uns lehrt, die Kostbarkeit des Lebens neu zu schätzen.
Zum Autor(enteam) (größtenteils vom Buchklappentext)
Als Autor genannt ist Christoph Fasel. „In Paris und München studierte er Germanistik, Geschichte und Philosphie. Nach der Promotion in Germanistik besuchte Christoph Fasel die Henri-Nannen-Schule in Hamburg und arbeitete danach als Journalist, unter anderem für die Bild, das Magazin der Süddeutschen Zeitung, Eltern und den stern. Mehrere Jahre war er Chefredakteur des Reader’s Digest für Deutschland und Österreich.“
Die Gedanken dazu stammen wohl von Samuel Koch. „Schon früh galt seine Begeisterung dem Sport. Bereits mit sechs Jahren begann Samuel Koch als Kunstturner, nahm später an Geräte- und Kunstturn-Wettkämpfen in der Regionalliga teil. Nach dem Abitur studierte er Schauspiel an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover.“
Erwähnen möchte ich aber auch Lektorin Karoline Kuhn. Sie wird nicht nur explizit im Buch genannt, sondern hat auch gemeinsam mit zwei Männern den christlichen Medienpreis „Goldener Kompass“ für dieses Buch erhalten.
Meine Meinung
Selten passt ein Titel so gut zum Text wie hier. Samuel Koch lebt wirklich zwei Leben, ein selbstbestimmtes, eigenständiges, sehr aktives Turner- und Akrobatenleben vor seinem Unfall; ein fremdbestimmtes, völlig auf Hilfe anderer Personen angewiesenes Leben eines Schwerbehinderten danach. Wie er versucht, diese Diskrepanz auszuhalten, wird in dem Buch anschaulich geschildert, aber auch Kochs Leben vor dem Unfall und alles rund um die Unglückswette bei „Wetten dass..?“. Vor allem in den letzten Kapiteln geht Samuel Koch näher auf sein Innerstes ein, wozu auch sein christlicher Glaube und seine Beziehung zu Gott gehört.
Mich hat dieses Buch sehr beeindruckt. Mit einem derartigen Schicksalsschlag fertig zu werden ist nahezu unmöglich. Samuel Koch versucht es zumindest und erzählt sehr offen über seine Gedanken und Gefühle. In der Buchbeschreibung wird von einer „Einladung“ gesprochen, „die Kostbarkeit des Lebens neu zu schätzen“ und diesen Satz möchte ich wirklich eindeutig bejahen. Selten wurde mir so direkt bewusst, wie wertvoll es ist, jeden Tag aufzustehen und seine Gliedmaßen völlig frei (natürlich im Rahmen der menschlichen Fähigkeiten) einsetzen zu können. Dies erzeugte in mir ein Gefühl von tiefer Dankbarkeit. Tetraplegiker, also Menschen, bei denen Arme und Beine gelähmt sind, kommen in unserem Alltagsleben so gut wie gar nicht vor. Deshalb ist Samuel Kochs Buch ein guter Ansatz, das Schicksal all dieser Betroffenen ins Bewusstsein zu rufen.
Geschrieben ist das Buch in einem sehr einfachen Sprachstil, was aber gut zum Eindruck passt, dass Samuel Koch hier seine Geschichte direkt und ohne Umschweife erzählt. Es wird fast ausschließlich aus seiner Sicht berichtet, einige kurze Statements von Freunden und Bekannten lockern auf. Gegliedert ist das Buch in 14 Kapitel mit lesefreundlichen kurzen Unterkapiteln, im Großen und Ganzen chronologisch geordnet. Allerdings ist vor allem die Zeit nach dem Unfall nach Erlebnissen sortiert, die immer wieder zeitliche Sprünge notwendig machen, die mich teilweise verwirrt und gestört haben.
Obwohl sehr kurzweilig geschrieben, brauchte ich dennoch einige Wochen zum Lesen des Buches. Stellenweise fand ich es psychisch anstrengend und so habe ich zwischendurch einige Lesepausen eingelegt. Schön waren die beiden Farbfotoblöcke mit Bildern vor, während und nach dem Unfall von Samuel Koch.
Fazit: Sicher ein Buch, das ich so schnell nicht vergessen werde. Von mir gibt’s deshalb 8 Eulenpunkte für eine lesenswertes Lektüre.
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