Virus - Dustin Thomason

  • Virus - Dustin Thomason



    Inhalt
    Dezember 2012. In den USA breitet sich rasend schnell eine gefährliche Epidemie aus, ganz L.A. steht bereits unter Quarantäne. Genetiker Dr. Gabriel Stanton und Maya-Forscherin Chel Manu suchen unter Hochdruck nach einer Möglichkeit, die tödliche Krankheit aufzuhalten. Sie glauben, dass ihnen ein alter Maya-Codex weiterhelfen kann. Ein Codex, der aus einem Tempel in Guatemala entwendet und in die USA gebracht wurde - von dem Mann, der später als Erster erkrankte. Was hat es mit diesem Werk auf sich? Haben die alten Maya es mit einem tödlichen Fluch belegt, der die gesamte Menschheit ausrotten wird?


    Autor
    Dustin Thomason studierte Anthropologie und Medizin in Harvard und machte seinen M.D. an der Columbia University. Er ist ein Teil des Erfolgsduos Caldwell/Thomason, das mit seinem Thriller "Das letzte Geheimnis" die Bestsellerlisten stürmte.
    Thomason lebt und arbeitet in Venice Beach, Kalifornien.


    Meine Meinung


    Ein schöner Wissenschaftsthriller nach meinem Geschmack.
    Zwei vorherschende Themen bestimmten das Buch.


    Einmal die Epidemie die urplötzlich einige Tage vor dem 21.12.2012 auftaucht und sich rasend ausbreitet, die Stadt Los Angeles unter Quarantäne zwingt.
    Dann die Erforschung der alten Maya Kultur.
    Durch das Auffinden eines uralten bisher nie gesehenen Maya Kodex entsteht der Verdacht, daß es sich dabei um eine Schrift handelt, die zur Aufklärung des Unterganges der Maya Kultur beiträgt und die eingetretende Epidemie vorhersehen konnte...


    Eigentlich kommt auch noch ein drittes Thema durch, das natürlich nicht ausbleiben kann, erst recht nicht, wenn die Maya mit im Spiel sind.
    Der sogenannte Maya-Kalender mit der angeblichen Prophezeihung des 21.12.2012.
    Wann wäre es auch passender, als in einem Thriller des Jahres 2012 aufzutauchen. :grin


    Gabriel Stanton - Wissenschaftler, der sich seit Jahren schon mit Prionenerforschung befasst, eine eigene Abteilung dafür leitet und Chel Manu, eine anerkannte Maya Forscherin mit eigenen "mayanischen" Wurzeln sind die beiden Hauptpersonen des Thrillers.


    Durch die Entdeckung des Kodex, der auf mysteriöse Wegen Chel erreicht, werden die beiden in den Strudel der immer brisanter werdenen Ereignisse hineingezogen...


    Mir haben die ca. 400 Seiten gut gefallen und ich konnte nachher auch nicht mehr aufhören weiterzulesen, da ich nun unbedingt wissen wollte, ob sich der Fluch der 2012er erfüllt.


    Spannend fand ich auf jeden Fall die wissenschaftlichen Erklärung der Prionenerkrankung auf die doch sehr eingegangen wird.
    Ebenso habe ich doch sehr viel über die alten Maya gelernt, über die ich bisher so gut wie kaum etwas wußte. (Mein Metier waren da eher die Azteken)


    Zwar kmmen gerade durch die beiden Themen teilweise gewisse Längen auf, die mich selber jetzt nicht sonderlich gestört haben, da es mich eben beides sehr interessierte.


    Unterbrochen werden die Kapitel durch die Einträge des uralten Kodex durch den "Affenschreiber". Der königliche Schreiber der Maya, der damals alles schriftlich in Glyphenform festhielt.
    Genau mit der Übersetzung dieser Schrift hat Chel einges zu tun, um die heutigen Vorkommnisse eventuell aufklären zu könne.
    Besonders interessant fand ich die Darstellung der alten Maya Kultur durch die Augen eines zu der Zeit lebenden Zeugen.



    Der Schreibstil ist gut lesebar, flüssig und so geschrieben, daß im Lesefluß keine Längen aufkommen.
    Auch sind mir beide Protagonisten relativ sympathisch.
    Ok, die üblichen teilweise übertrieben "Heldentaten" - nicht in Form von Aktion, sondern eher im übermenschlichen Überwinden natürlicher menschlicher Bedürfnisse mögen doch teilweise leicht übertrieben wirken.
    Aber da ich ja einen Thriller lesen wollte und keine rein wissenschaftliche Abhandlung war das für mich in Ordnung.



    Fazit
    Ein spannender Wissenschaftsthriller, der sich mit Prionenfoschung, der alten Kultur der Maya befasst und auch den prophetischen Maya Kalender nicht außer Acht läßt.
    Also unbedingt vor dem 21.12.12 lesen :grin

  • Das Buch hört sich interessant an, wäre da die Sache nicht mit dem Virus :-( Bücher, die eine Krankheitsepidemie als Grundlage haben, gefallen mir überhaupt nicht. Dabei wäre die Geschichte mit den Mayas bestimmt interessant...

  • Medizinthriller trifft Maya-Weltuntergangsszenario – so lässt sich dieses Buch ganz knapp zusammenfassen. Hier wurde eine bedrohliche Epidemie mit dem Ende des Maya-Kalenders verknüpft. Eine ganz eigene Mischung und auch wenn es auf den ersten Blick nicht zusammenpasst – es funktioniert! Herausgekommen ist eine spannende Geschichte, die zwar aus vielen bekannten Elementen zusammengesetzt ist, aber durch die eigenwillige Mischung doch einmal ganz anders erzählt wird. Und während anfangs die zwei Stränge noch parallel laufen, verknüpfen sie sich im Laufe des Buches zu einem spannenden Finale.


    Gut gefallen haben mir die Charaktere. Die durften so richtig menschlich sein – und auch (manchmal ganz haarsträubende) Fehler machen. Das machte sie sympathisch, denn Übermenschen mit Superkräften, die ja so oft in Thrillers ihr Unwesen treiben, sind Maya-Forscherin Chel und Mediziner Gabriel wirklich nicht. Eher Menschen wie du und ich, mit ihren Schwächen und Stärken.


    Allerdings gab es etliche Sachen, die ich gerade anfangs unlogisch fand. So klingt der gefundene Text des Maya-Schreibers schon sehr modern, zu modern für meinen Geschmack. Und eine geschilderte Epidemie in diesem Ausmaß wäre wohl kaum mehr aufzuhalten gewesen. Aber irgendwann waren diese Fragen vergessen und die Geschichte hat mich voll und ganz in ihren Bann gezogen.


    In einem möchte ich Johanna widersprechen – das Buch lässt sich auch prima 2013, 2014 oder noch später lesen.


    Fazit: Gelungene und spannende Thrillerunterhaltung, die zwei Stränge verknüpft, die auf nur auf den ersten Blick nicht zusammenpassen. Kein Unbedingt-lesen-Buch, aber gute Unterhaltung. Deswegen von mir 7 Durchschnittspunkte.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021