Dancing Jax: Auftakt - Robin Jarvis

  • Originaltitel: Dancing Jax (2011)
    Script 5 Verlag 2012, 542 S.


    Erster Band der Dancing Jax-Trilogie


    Über den Inhalt:
    Einige Bücher sind schädlich, sogar gefährlich. Sie verdrehen einem den Kopf und geben den dunkelsten Seiten der menschlichen Seele Nahrung. Sie sollten verbannt oder vernichtet werden. Diese Geschichte handelt von solch einem Buch. Ich hoffe, es gibt noch genug von euch da draußen, die das hier lesen und mir glauben und sich zur Wehr setzen können bevor es zu spät ist. Ein altertümlich wirkendes und zunächst harmlos erscheinendes Buch taucht in einer englischen Kleinstadt auf und ergreift Besitz von seinen Lesern. Immer mehr Menschen werden von dem Buch befallen und zu willenlosen Charakteren der Geschichte. Der diabolische Plan des Autors scheint aufzugehen.


    Über den Autor:
    Robin Jarvis wurde in Liverpool geboren und hat Grafikdesign an der Northumbria University studiert. Nach dem Studium zog er nach London, wo er als Modellbauer für das Fernsehen und die Unterhaltungsindustrie arbeitete. Mit dem Schreiben und Illustrieren von Büchern begann Robin Jarvis 1988. Er wurde in Großbritannien mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und hat bereits mehr als eine Million Bücher verkauft.


    Meine Meinung:
    Das Leben in der kleinen englischen Stadt Felixstowe ändert sich von dem Tag an, an dem eine Gruppe junger Leute in einem verlassenen Spukhaus ein altes Kinderbuch voll mit seltsamen Erzählungen findet. Von den scheinbar harmlosen Geschichten, verfasst vom geheimnisvollen Okkultisten Austerly Fellows, geht eine unheimliche Macht aus, die nach und nach immer mehr Menschen in ihren Bann auf eine Art und Weise in ihren Bann schlägt, gegen die der Rattenfänger von Hameln harmlos anmutet.
    Für einige Leser ist "Dancing Jacks" nicht mehr als ein Märchen, doch für die meisten wird es ein Droge, mit der sie ihrem grauen Alltagsleben zu entfliehen versuchen. Das Buch ist angefüllt mit spannenden Abenteuern, in denen der Leser selbst eine Rolle übernimmt. Je mehr Personen den Verlockungen des Buches erliegen und fanatisch in das Rollenspiel eintauchen, desto unheimlicher und bedrohlicher wird die Atmosphäre. Denn diejenigen, die von dem Buch besessen sind, glauben in einer anderen Welt zu existieren mit einer anderen Identität. Die böse Magie des Buches bewirkt, dass alle, die es lesen, diese Welt für real halten (so eine Art Gehirnwäsche also).


    Nach etwas schleppendem Start entwickelt die Geschichte einen starken Lesesog. Das Tempo wird nur durch die in Kursivschrift eingewobenen Auszüge aus dem Buch „Dancing Jacks“ immer mal etwas herausgenommen. Angefangen als eine scheinbar konventionelle Spukhausgeschichte, offenbart „Dancing Jax“ bald mehr und mehr gruselige und unheimliche Szenen. Erzählt aus der Perspektive mehrerer Charaktere, verbindet der Autor die verschiedenen Handlungsstränge schließlich gekonnt zu einem beängstigenden Szenario, das für eine gute Portion Gänsehaut beim Leser sorgt. Es brauchte etwas Anlauf, um mich mit den Charakteren warm werden zu lassen, denn es gibt nicht viele Sympathieträger unter ihnen. Die ganze Zeit über kann man sich nicht sicher sein, welche der Hauptfiguren dem unheilvollen Einfluss des Buches erliegen und das erhöht die Spannung zusätzlich, wobei man schon aufmerksam verfolgen muss, welches Alterego die Personen in der anderen Welt entwickeln.


    „Dancing Jax“ ist eine phantasievolle, intelligent aufgebaute Geschichte mit einer ordentlichen Portion Gruselfaktor, stellenweise recht grausam und blutig. In der originellen Mischung aus Fantasy, Horror und Märchen finden sich historische Elemente, aber auch viele Verweise auf unsere heutige Kultur wie X Factor, Lady Gaga, Victoria Beckham, Facebook. Bei näherem Hinsehen erkennt man den spöttischen Blick des Autors gewürzt mit satirisch anmutenden Seitenhieben auf unsere heutige Gesellschaft.


    Das Buch endet mit einem Cliffhanger, der die Ungeduld beim Warten auf die Fortsetzung schürt. Wer bleibt am Ende übrig, wer hat den Mut und die Kraft, dem Buch zu wiederstehen? Gibt es ein Mittel, Austerly Fellows zu stoppen?
    Es gibt kein wirkliches Ende, nur einen Moment des Innehaltens und vielleicht eine vage Hoffnung, dass dieser Wahnsinn noch irgendwie aufgehalten werden kann. Doch darauf werden wir vermutlich bis zum Schluß des letzten Bandes der Trilogie warten müssen.

  • Das kling sehr verlockend, JaneDoe. Danke für die Rezi. Du hast dich mit der Punktebewertung zurück gehalten. War das Absicht? Nachdem es mit einem Cliffhanger endet, will man vermutlich den zweiten Teil gleich im Anschluss lesen. Ist der auch schon rausgekommen?

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Ja, einen Punkt Abzug gibt es dafür, dass es wieder mal eine Trilogie werden soll. Warum kann man gute Geschichten nicht in einem Buch erzählen? :-( Der zweite Teil heißt im Original "Freax and Rejex" und ist im Frühjahr 2012 erschienen. Bisher konnte ich noch keinen Hinweis finden, wann die deutsche Ausgabe erscheinen wird.

  • "Dieses Buch ist böse... Du solltest dich ihm nicht nähern. Du solltest nicht darüber sprechen. Was auch immer du tust, öffne es nicht!" lautet der Klappentext des Buches, welches mit keinem anderen, das ich bisher gelesen habe, vergleichbar ist.


    Eine Gruppe junger Menschen dringt in ein altes, verlassenes Haus ein, um das sich viele Geheimnisse und Ängste ranken. Es gilt als eine Mutprobe sich dorthin zu wagen und Jezza, Shiela und andere begeben sich dorthin, in der Erwartung, dort etwas Wertvolles zu finden. Doch mit dem, was tatsächlich dort ist, hätten sie nie und nimmer gerechnet. Während Sheila bei dem Haus von Anfang an ein ungutes Gefühl hat, scheint es Jezza völlig unbeeindruckt zu lassen.
    Angestachelt durch das ängstliche Verhalten seiner sonst ergebenen Gefolgsleute begibt sich Jezza direkt in die Höhle des Löwen....doch als er herauskommt, wirkt er in seinem Verhalten völlig verändert. Im Keller findet er mehrere Kisten gefüllt mit ein und demselben Buch, die er später von seinen Leuten fortbringen lässt. Dieses Buch hat auf fast jeden, der es liest oder auch nur seinen Worten lauscht, eine ungeahnte Wirkung. Einzig Shiela wehrt sich noch verzweifelt gegen seinen bösen Einfluss. Fortan versucht Jezza, das Buch unter die Menschen zu bringen, damit sie sich ihm unterwerfen. Welche Macht hat dieses Buch und was steckt wirklich dahinter?


    Ich muss gestehen, dass ich erst ein wenig gebraucht habe, um mit diesem Buch warm zu werden. Es ist sehr flüssig geschrieben und angereichert mit einer Vielzahl von Charakteren, die mit ihren diversen Handlungssträngen letzten Endes alle aufeinander zuführen. Doch ich fand es zunächst sehr schwer, mit den Charakteren oder zumindest einem Teil davon warmzuwerden, da anfangs keiner von ihnen wirklich positiv für mich aus der Menge herausstach. Einzig der sammelwütige Lehrer Martin, der angesichts vieler gleichgültiger und aggressiver Schüler schon fast innerlich mit seinem Beruf abgeschlossen hat, kam da am nächsten noch in Betracht. Doch in der zweiten Hälfte gewann er für mich an Profil, ebenso wie einige andere Charaktere, die erst später detailreicher vorgestellt worden sind. Auch Martin ist von den Auswirkungen des Buches nicht verschont geblieben und es ist beängstigend, wie sich dieser Kreis im Laufe der Geschichte immer weiter um ihn schließt.


    Besonders gut hat mir gefallen, wie verschieden die Charaktere alle sind und wie sie während des Lesens stetig an Konturen gewannen. Da gibt es neben Martin, Carol, Paul, Shiela und Jezza auch noch den Schulleiter Barry, der ebenfalls am heutigen Schulsystem verzweifelt und sich nach Feierabend seinen Leidenschaften hingibt, ebenso wie ein dümmliches und eingebildetes Mädchentrio, das sich einbildet, das sich die Welt um sie dreht. Auch den Charakter von Gerald fand ich nicht nur wegen seiner Vielfältigkeit faszinierend. Ich könnte noch viel mehr Figuren aus dem Roman aufzählen und sie alle sind auf ihre dargestellte Art besonders und verschwinden auch nicht als Randfigur des Geschehens, sondern haben alle ihre eigene, wichtige Rolle darin.


    Titel und Cover des Buches sind andeutig an das im Roman thematisierte ominöse Buch gekoppelt und erwecken den Eindruck, es selbst in den Händen zu halten. Während der Erzählung werden immer wieder Auszüge des eigentlichen "Dancing Jacks" zitiert, wobei die Welt des Buches mit der der eigentlichen Geschichte immer weiter verwoben wird bis man fast selbst daran zweifelt, was noch Realität und was Fiktion ist. Ich fand den Roman ungeheuer spannend und fesselnd, insbesondere zum Ende hin, das ganz klar einen Folgeband erwarten und erhoffen lässt. "Dancing Jax" ist ein spannender Roman mit Fantasy-Aspekten für alle ab ca. 14 Jahren und es ist der erste Band einer ungewöhnlichen Trilogie mit einer fesselnden Idee. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

    Es wäre gut Bücher kaufen, wenn man die Zeit, sie zu lesen, mitkaufen könnte, aber man verwechselt meistens den Ankauf der Bücher mit dem Aneignen ihres Inhalts.
    Arthur Schopenhauer (1788-1860)


    :lesend

  • Ich gebe zu, ich hadere manchmal mit Fantasy Geschichten, aber diese hat beinahe Stephen King Niveau... nur, dass es gleich von Anfang an spannend ist :-D
    Bis jetzt sind zwei Teile erschienen und es lohnt sich sehr, diese Trilogie gesondert zu erwähnen.
    Die gelungene Mischung aus Horror und Fantasy, macht die Story um ein teuflisches Kinderbuch zu einer spannenden und monströsen Angelegenheit. Neben Grusel, Grauen und Gehirnwäsche, steht die Welt kurz vor einer Katastrophe, die schleichend kommt und alle Menschen zu willenlosen Sklaven macht.
    Neben der bunten, interessanten Welt, in welche die Menschen eingesaugt werden, geht es in der normalen Welt zunehmend blutig und brutal zu. Deswegen bieten wir Dancing Jax in unseren Kategorien erst ab 16 an.
    Dennoch lohnt es sich dieses Buch zu lesen, denn ich habe bisher nichts vergleichbares vor die Linse bekommen... und ich bin Buchhändlerin ;-)


    Eine trashige Bande Kleinkrimineller macht in einem finsteren Haus einen folgenschweren Fund. Nicht nur, dass ihr Anführer Jezza plötzlich durchdreht und sich "Ismus" nennt, gibt seinen Partnern zu denken, sondern auch die Kisten voller Bücher, die für Jezza nun mehr wert zu sein scheinen, als alles andere. Zunächst muten die alten Kinderbücher harmlos an, doch wer sie ließt, verliert sich in der verdrehten Welt, die Austerly Fellows mit seinem kranken Hirn geschaffen hat. Sogar seine Freundin Shiela kann sich nicht sehr lange gegen die Macht wehren, die ihr Hirn vernebelt und sie in die Rolle der Labella drängt. Die Gefährtin des Ismus.
    Einzig der Junge Paul scheint zu bemerken, dass mit den Büchern, die plötzlich in der Schule kursieren, etwas nicht stimmt. Kinder fangen an sich Spielkarten an die Kleider zu pinnen und über das Schloss Mooncaster zu sprechen, auf welches sie sich zurücksehnen.


    Die ganze Stadt schein eine Rolle zu spielen. In extravaganten Kostümen wandeln die Leute durch den Alltag um dann vom Ismus an den Hof von Mooncaster gerufen zu werden um diese Krankheit wirkungsvoll weiter zu verbreiten.
    Dieses Buch ist ein grandioser Auftakt der Trilogie der Dancing Jax. Robin Jarvis schafft es die harmlosen Genre des Rollenspiels und der Kinderbücher zu einem Horrortrip zu machen.


    www.fambaly.de meint: Selber lesen macht Spaß und in diesem Falle besonders. Für alle die es düster und wahnsinnig lieben. Nicht nur für Teenager!
    Edit: Spoiler gesetzt, weil zuviel vom Inhalt verraten wird. LG JaneDoe

  • Können Bücher gefährlich sein? Können sie Schaden anrichten? Wer immer diese Frage mit „nein“ beantwortet hat, kennt Dancing Jax noch nicht, das eher unscheinbare Buch das in einer kleinen englischen Stadt aufgetaucht ist und von da an alle in seinen Bann schlägt. Wie eine Epidemie greift die Sucht nach diesem Buch um sich.


    Das Cover:
    Das Buch ist als Paperback, Taschenbuch im Handel zu erhalten. Das ansprechende weiße Cover ziert ein Totenkopf mit Narrenkappe. Das, wenn man genau hinsieht im Stil einer Spielkarte gehalten ist. Im Buch selber findet man schöne Illustrationen die vermutlich vom Autor selber stammen.


    Zitat:
    Er warf ihr einen Blick zu – im Schein der Lampe glitzerten seine Augen wie die einer Eule . „Dort unten gibt es keine Ratten“ versicherte er ihr voller Überzeugung. „Sie sind nicht geduldet“


    Rezension: In einem gruseligen alten, verlassenen Haus finden Jezza, Sheila und der Rest einer Bande von zwielichtigen Gestalten ein seltsames, altes Buch. Nachdem das Buch Jezza in die Hände gefallen ist beginnt er sich zu verändern. Wie gebannt von dem Buch schafft er es in kurzer Zeit auch seine Bandenmitglieder mit der Sucht nach Dancing Jax zu infizieren. Nur Shiela kann sich scheinbar dem Reiz des Buches entziehen.


    Jezza geht immer mehr in seiner neuen Rolle auf, es scheint als würde er sich so sehr mit dem Charakter des Buches identifizieren das er real nicht mehr von Fiction unterscheiden kann, ebenso die anderen. Wie ein Wanderprediger sorgt Jezza dafür das die gefundenen Kisten voller Dancing Jax Bücher in Umlauf geraten. Die Folgen sind verherrend.


    Schlägereien in der Schule sind erst der Anfang. Es gibt einen furchtbaren Massenunfall der mit dem Buch zu tun hat. Die Zahl derer die dem Einfluß des Buches wiederstehen sinkt weiter. Immer mehr Leute werden in den Bann des Buches gezogen. Immer mehr nehmen ihre Rollen ein und zeigen ihre Verbundenheit zu Dancing Jax mit einer Spielkarte die sie an den Jacken tragen.


    Lehrer Martin , seine Lebensgefährtin Carol und ihr Sohn Paul geraten immer tiefer ins Geschehen hinein. Martin stellt mit Schrecken fest, dass die Sucht nach Dancing Jax bereits an seiner Schule grassiert und sich die Kinder immer mehr zu verändern beginnen. Auch Paul, der Sohn seiner Lebensgefährtin merkt dass etwas nicht stimmt und stellt Nachforschungen an. Doch wer glaubt schon einem elfjährigen?


    Robin Jarvis versteht es mit einfachen Wörtern Spannung aufzubauen und den Leser zu fesseln. Ebenso wie er seine Charaktere meisterlich in die Handlung eingebaut hat. Anfangs führt er zahlreiche, für die Handlung notwendige Charaktere ein. Das jedoch so geschickt, das man zu keiner Zeit Probleme hat sie auseinanderzuhalten. Oft verwirrt den Leser gerade am Anfang eines Buches wenn der Autor mehrere Figuren in die Geschichte bringt, nicht so hier.


    Fazit:
    Zusammenfassend kann ich sagen ist Dancing Jax eines der fesselndsten Bücher das ich in den letzten Monaten gelesen habe. Die Charaktere sind zwar zahlreich aber so geschickt in die Handlung eingewoben das es nicht stört. Man wird förmlich in die Handlung gezogen und kann das Buch fast nicht mehr aus der Hand legen weil es so spannend geschrieben ist das man wissen will wie es weitergeht. Wie zu erwarten gewesen war gibt es am Ende Cliffhänger die es echt hart machen auf die Fortsetzung des Buches zu warten aber es handelt sich ja auch um den Auftakt einer Triologie. Dancing Jax hat mir persönlich jeden falls einen riesen Spaß gemacht zu lesen und ich weiß das ich es sicher vorm zweiten Teil noch einmal lesen werde.

  • x Autor: Robin Jarvis
    x Übersetzerin: Nadine Mannchen
    x Titel: Dancing Jax – Auftakt
    x Originaltitel: Dancing Jax
    x Reihe: Dancing Jax, Band 1 von 3
    x Genre: Fantasy/Jugendbuch/Horror
    x Erscheinungsdatum: 10. September 2012
    x 544 Seiten
    x script5
    x ISBN: 383900134X
    x Erste Sätze: Stöcke und Steine können Knochen und Beine brechen … doch Worte können so viel mehr anrichten. Ich habe Wörter immer als Selbstverständlichkeit hingenommen. tatsächlich wohnt ihnen eine gewaltige Macht inne.


    Klappentext:


    Dieses Buch ist böse …
    Du solltest dich ihm nicht nähern.
    Du solltest nicht darüber sprechen.
    Was auch immer du tust, öffne es nicht!


    Rezension:


    Lange bin ich um ‘das böse Buch’ herumgeschlichen und letztendlich musste ich es doch kaufen, da ich einfach zu neugierig war – der erste Teil der Dancing-Jax-Trilogie “Auftakt” von Robin Jarvis. Und ich habe es nicht bereut.


    Robin Jarvis hat die Gabe wahnsinnig spannend zu schreiben und den Leser damit zu fesseln, ja beinahe zu hypnotisieren. Erzählt wird in der dritten Person, was bei den verschiedenen Handlungssträngen nur Sinn macht – diese machen einen übrigens fast verrückt, weil diese Handlungen oft an den spannendsten Stellen abbrechen um der Nächsten Platz machen.


    Eigentlich liest man in “Dancing Jax” zwei Bücher. Nämlich einerseits die Geschichte, die davon handelt, was dieses alte Buch, das im Mittelpunkt steht, mit den Leuten macht – andererseits aber auch das antike Werk “Dancing Jacks” selbst. Davon ist an jedem Kapitelanfang ein Auszug zu finden, aber auch längere Passagen, wenn es darum geht, dass sich Leser in einem der Charaktere wiederfinden. Es ist echt schwer zu erklären, da sich die Geschichte total verästelt. Als Leser wird man so komplett gefangen, aber es nach außen hin zu erklären, ist schwer.


    Grob gesagt geht es darum, dass eine kleinkriminelle Bande in einem alten Haus eine ca. 70 Jahre alte Neuauflage eines Kinderbuches findet – ein Buch, das damals nicht erschien und von einem unheimlichen Kerl namens Austerly Fellows geschrieben wurde – seines Zeichens Satansanbeter und Magier. Das Buch belegte er mit einem Fluch und sorgt so dafür, dass die besagte Bande es unter die Leute bringt. Ein paar Wochen und jeder, der das Buch gelesen hat, ist nicht mehr er selbst. Das Buch wird zur Bibel und die Story darin von den Lesern als real erklärt, fest davon ausgehend, dass die wirkliche Welt nur ein Traum ist. Es geht alles so schnell, eine einzige Seite und das alte Buch hat dich… und die Folgen sind fatal. Die Hauptrolle spielt übrigens hauptsächlich der Mathelehrer Martin Baxter.


    Eine spezielle Zielgruppe hat “Dancing Jax” meiner Meinung nach nicht. Ich würde mich sogar so weit aus dem Fenster lehnen, dass jeder von dieser ausgereiften Geschichte gepackt wird. 4 Sterne gibts übrigens, weil ich glaube, dass es noch eine Steigerung zu diesem ersten Band geben könnte und ich gespannt bin, ob es die im 2. Band gibt.


    Fazit:


    Eine Geschichte über ein Buch – ein Buch das Verderben bringt und die Realität zum einstürzen bringt. “Dancing Jax” entwickelt eine unheimliche Eigendynamik und macht süchtig.


    Bewertung:


    8 von 10 Sternen

  • Meine Meinung:



    Ich habe vor ein paar Tagen Dancing Jax beendet und bin schon sehr gespannt auf den 2. Band. :-]


    Mir gefiel der flüssige Schreibstil des Autors. Robin Jarvis hat es trotz der vielen Charaktere (einige waren mir überhaupt nicht sympathisch. Robin Jarvis versteht es jemanden wie ein absolutes Ekelpaket zu beschreiben!) geschafft die Spannung zu halten und die vielen kleinen Geschichten der einzelnen Charaktere zum Ende hin zu verbinden.


    Die Geschichte um das Buch der Dancing Jacks ist schon ziemlich verstörend und beklemmend geschrieben. Bei einigen Szenen hatte ich richtig Gänsehaut. Allerdings hatte ich schon ein bisschen mehr Gruselfaktor erwartet, als letzten Endes für meinen Geschmack vorkam. Das mag aber auch noch im 2. Band kommen.
    Die Grundstimmung hat mich auch ein wenig an Stephen King erinnert – wegen dieser beklemmenden Atmosphäre.
    Der Autor äußert sich auf ironische Weise auch ein wenig sozialkritisch in diesem Buch über die heutige Gesellschaft, was ich gar nicht schlecht fand, wie zum Beispiel über das Dschungel-Camp. :grin


    Ein bisschen schade fand ich allerdings, dass das Buch bis gut zur Hälfte braucht, bis es richtig spannend wird und man mit jedem einzelnen Charakter mitfiebert, ob er nun durch dieses gruselige Buch Dancing Jacks „infiziert“ wird oder nicht.
    Auch neigte der Autor in manchen Kapiteln (für meinen Geschmack) etwas zu ausschweifend zu erzählen. Dies waren in meinen Augen auch eher für die Geschichte unwichtige Dinge. Ich hoffe mal, dass dieses künstlich-in-die-Länge-ziehen in Band 2 nicht mehr so oft vorkommt.


    Alles in allem ein spannend geschriebenes Buch mit einer tollen Idee um ein gefährliches Buch, welches die Leute, die es lesen auf eine eher unschöne Art „verzaubert“ so dass sie danach nicht mehr sie selbst sind und eher wie ferngesteuerte Zombie´s total realitätsfremd durch´s Leben gehen und alles tun, was ihnen der „Ismus“ befiehlt. Sie leben dann praktisch in der Welt dieses Buches Dancing Jacks und jeder, der dies nicht tut, ist in Gefahr.


    Das Ende ist natürlich auch ziemlich fies mit dem Cliffhanger, aber das ist ja zur Zeit auf dem Büchermarkt wohl die neueste Mode... :rolleyes



    Bei der Punktevergabe bin ich ziemlich hin und her gerissen.
    7 von 10 Punkten.

    Liebe Grüße :schuechtern


    Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne. -Jean Paul-


    :lesend

  • Fambaly


    Ich finde Du spoilerst in Deiner Rezi ganz schön viel. :wave


    Wenn ich das Buch noch nicht gelesen hätte, hättest Du mir wohl etwas von der Spannung genommen.


    Edit: Ich habe die Passage in den Spoiler gesetzt. LG JaneDoe

    Liebe Grüße :schuechtern


    Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne. -Jean Paul-


    :lesend

  • Shiela ist nicht wohl dabei, als sie mit ihrem Freund Jezza und seinen Kumpanen bei einem gruseligem Haus kommt. Und ihre Stimmung bessert sich auch nicht, als die Gruppe das Haus betritt. Es ist unheimlich, verstörend und sie möchte am liebsten davonlaufen. Doch ihr Freund Jezza fühlt sich wohl...zu wohl!


    "Dancing Jax - Auftakt" ist mein erstes Buch von Robin Jarvis und es hat mich umgehauen. Durch den eher kryptischen Klappentext wusste ich nicht, was mich erwarten würde, doch DAS hatte ich nun gar nicht auf dem Schirm.


    Die ersten 100 Seiten des Buches dachte ich einfach nur: "WTF??" Die Geschichte wirkt undurchsichtig, wirr und auch gruselig. Und doch hatte sie auf mich eine Sogwirkung. Je weiter ich gelesen habe, desto mehr verstand ich, auf was der Autor hinaus wollte. Und umso erschreckender wurde das Szenario.


    Dabei wird Robin Jarvis nicht blutig oder übertreibt mit Gewalt. Doch wenn es zur Gewalt kommt, dann ist es schockierend, wenn auch logisch (soweit man bei der Geschichte von Logik sprechen kann). Die Figuren, die Jarvis erschafft, sind sehr gut beschrieben und ihre Handlungen sind nachvollziehbar. Zudem überzeugte mich die Story durch die große Fantasie gepaart mit einer Prise Horror. Eine grandiose Mischung.


    Der Stil von Robin Jarvis ist sehr gut zu lesen. Seine Erzählweise wirkte ab und an altertümlich, doch sie passt sehr gut zu seinem Werk.


    Fazit: "Dancing Jax" ist eines der im positiven Sinn krankesten Bücher, die ich seit langem gelesen habe. Eine klare Leseempfehlung für alle, die gern mal eine ungewöhnliche Geschichte lesen.

  • Im Rahmen der ABC-Challenge habe ich mir dieses Buch aus meinem SuB gefischt.


    Ich kann gar nicht sagen, dass ich hohe Erwartungen an dieses Buch hatte. Ich weiß auch gar nicht mehr, warum dieses Buch überhaupt auf meinem SuB gelandet ist. Daher bin ich sehr neutral an dieses Buch herangegangen. Ich habe vorher auch noch nie etwas von Robin Jarvis gelesen, so dass ich auch keine Ahnung hatte wie sein Schreibstil so ist.


    Mit der ersten Hälfte der Geschichte habe ich mich sehr schwer getan. Ich weiß nicht, ob es gerade an meiner persönlichen Situation lag, dass mich das Buch nicht packen konnte oder ob es die Kombination aus vielen beteiligten Personen und dieser ungewöhnlichen Geschichte lag. Mich konnte die Geschichte einfach nicht packen, so dass ich das Buch erst einmal zur Seite gelegt habe und circa zwei Wochen später wieder zur Hand nahm.


    Nach diesen zwei Wochen Pause konnte mich das Buch plötzlich doch fesseln. Obwohl ich die Geschichte immer noch sehr ungewöhnlich fand und über einige Entwicklungen nur den Kopf schütteln konnte, habe ich das Buch doch ziemlich zügig zu Ende gelesen. Nun frage ich mich natürlich schon, ob die erste Hälfte wirklich so zäh war oder ob es tatsächlich "nur" an mir lag. Aber da ich eh keine Antwort darauf finden werde, belassen wir es einfach dabei.


    Da das Buch mit einem Cliffhanger endet, stellt sich natürlich die Frage, ob das Buch so gut war, dass ich unbedingt den zweiten Teil lesen möchte. Mittlerweile sind ein paar Wochen ins Land gegangen und ich habe beschlossen, dass ich trotz Cliffhanger nicht wissen will wie die Geschichte weiter geht. Auch wenn das Buch zur zweiten Hälfte noch sehr spannend geworden ist, war es doch eher der Part der normalen gebliebenen Menschen, der mich an diesem Buch fasziniert hat. Die Geschichte um den Ismus war mir etwas zu abgedreht. Daher belasse ich es mit dem ersten Teil.


    Für dieses Buch habe ich 6 Eulenpunkte vergeben.