Alles nur geklaut? mvgverlag stoppt "Holunderküsschen"

  • Gibt es in so einem Fall eine Schadensersatzforderung? :wow Und bekommt der Keser sein Geld zurück? [netter Schreibfehler im Artikel :grin]


    Und zwischen den abgeschriebenen Passagen gibt es dann auch Eigenkreationen? Das klingt nach einem ziemlichen Aufwand ... oder da hat jemand ein phänomenales Gedächtnis.


    Groupie : Seit ich mehrere Jahrgänge Studenten-Hausaurbeiten vernichten durfte, wundert mich gar nichts mehr. Auch da dachten etliche, es würde wohl nicht auffallen, wenn sie reihenweise Textstellen aus Wikipedia und co. mit Kopy&Paste einfügen.


    Pech für die "Autorin", dass es so viele Frauen gibt, die dann auch wirklich eine ganze Bandbreite an Frauenliteratur gelesen haben.

    Es ist erst dann ein Problem, wenn eine Tasse heißer Tee nicht mehr hilft. :fruehstueck

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  • Asche auf mein Haupt und ich habe das auch noch gelesen.
    Aber zu meiner Verteidigung kann ich sagen, als ich das gelesen habe lag ich mit einer Schmerzattacke flach.

  • Zitat

    Original von Groupie
    Denen ist aber doch vorher schon klar, dass es auffliegen muss, oder? Ich versteh den Sinn nicht ganz.


    Der Sinn ist vermutlich, so spät aufzufallen, daß man genug verdient hat.
    Möglicherweise gibts Schadensersatz für Kinsella oder deren Verlag, aber ich vermute, das ist unterhalb der Höhe dessen, was die Abschreiberin mit ihrem Buch schon verdient hat.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Schadenersatz kann sehr wahrscheinlich auch der mvgverlag gegenüber der Autorin geltend machen, denn in Autorenverträgen sichert man zu, dass das jeweilige Werk vollständig eine Eigenkreation ist. Da das nachweislich nicht stimmt, hat die Autorin den Verlag mutmaßlich getäuscht, weshalb die Vermarktung des Buches auf einer falschen Grundlage erfolgte. Den Aufwand und entgangene Einnahmen kann sich der Verlag also theoretisch von der Autorin zurückholen. Und das könnte sehr, sehr teuer werden.

  • gehegemannt = geguttenbergt? :chen

    Wissen Sie, Intelligenz ist ein Rasiermesser: Man kann sie sinnvoll nutzen, sich damit aber ebenso gut auch die Gurgel durchschneiden. Im Grunde ihres Wesens ist sie ungesund. Lem


    The farther one travels, the less one knows. George Harrison

  • Ärgerlich. Und traurig.


    Nicht für die Leserinnen, sondern auch deswegen, weil Autorin samt Buch noch im Sommer ausgerechnet von Literaturcafé als Beweis für die Überlegenheit des neuen Geschäftsmodells 'Selfpublishing' angepriesen wurde.
    Zur gleichen Zeit gab es schon die ersten Leserinnenstimmen bei amazon, die auf den Roman von Kinsella hinwiesen.


    Es scheint zu stimmen, wenn die Leute behaupten, daß sie nie Rezensionen bei amazon lesen.





    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Ich habe die Diskussion verfolgt, die aufgrund einer Rezi zu "Champagnerküsschen" bei Amazon entstand. Auch die Kommentare der Autorin dazu waren sehr interessant. Nun hat das aber doch sehr schnell weite Kreise gezogen.


    Mir ist nach wie vor nicht klar, WARUM eine Autorin so etwas tun sollte? Ich meine, es müsste doch einfacher und mit weniger Aufwand verbunden sein, etwas ganz eigenes zu schreiben :rolleyes

  • Ich finde die Kommentare der Autorin etwas seltsam. Es kann ja schon einmal vorkommen, dass man in Gedanken noch irgendeinen schönen Satz aus einem anderen Buch im Kopf hat und diesen in ein eigenes Werk einbaut. Kann ja mal passieren. Aber nachdem nun schon in zwei Büchern von ihr mehrere Textstellen aufgetaucht sind, die eindeutig kopiert bzw. nur ganz leicht verändert wurden kann man hier wohl kaum noch von einem unabsichtlichen Wiederverwerten sprechen. Ich kenne die Autorin nicht, ich kenne ihre Bücher nicht und will daher nicht vorschnell urteilen - aber DAS hinterlässt schon einen ziemlich konfusen Eindruck. :gruebel

  • Zitat

    Original von Tom
    Schadenersatz kann sehr wahrscheinlich auch der mvgverlag gegenüber der Autorin geltend machen, denn in Autorenverträgen sichert man zu, dass das jeweilige Werk vollständig eine Eigenkreation ist. Da das nachweislich nicht stimmt, hat die Autorin den Verlag mutmaßlich getäuscht, weshalb die Vermarktung des Buches auf einer falschen Grundlage erfolgte. Den Aufwand und entgangene Einnahmen kann sich der Verlag also theoretisch von der Autorin zurückholen. Und das könnte sehr, sehr teuer werden.


    Lesen die Verlage nicht, was sie publizieren? Dann müßte denen doch schon vorab auffallen, dass da was nicht stimmt.


    Ich lese weder die eine noch die andere, aber das ist ja schon dreist da einfach alles Wort für Wort abzuschreiben. Es muss einem doch bewußt sein, dass die Leser dieses Gernres das Buch möglicherweise auch kennen und sofort die Worte wieder erkennen. Außerdem verstehe ich nicht, warum ich ein Buch schreiben möchte und dann nicht mal eigene Ideen habe, sondern mir was zusammen mopse. Auf der anderen Seite muss man seine Story ja schon so abstimmen, dass die geklauten Sätze passen, das ist dann schon wieder clever.

  • Das ist ja wirklich dreist...! :wow
    Wenn es mal Übereinstimmungen bei einzelnen Formulierungen gibt, ist das ja durchaus Zufall... Völlig unbegrenzt ist der deutsche Wortschatz nunmal auch nicht. :grin
    Aber einfach ganze Absätze abzuschreiben, ist schon sehr frech... Und dumm, weil so Leute ja auch noch meinen, es würde keiner merken. :rolleyes

  • Zitat

    Original von Cathrine
    Lesen die Verlage nicht, was sie publizieren? Dann müßte denen doch schon vorab auffallen, dass da was nicht stimmt.


    Sehe ich nicht so - kein/e Lektor/in kann jedes Buch kennen, und da hier offenbar nicht aus verschiedenen Quellen abgeschrieben wurde, ist die Chance groß, daß das Buch einfach nicht bekannt ist.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Uh. Das finde ich ja jetzt schon heftig. Ich habe weder das eine Buch, noch das andere gelesen. ... Einfach Satz für Satz ein Buch abzuschreiben, boah. Komme da gerade nicht drüber weg.

    Zündet man eine Kerze an,erhält man Licht.Vertieft man sich in Bücher,wird einem Weisheit zuteil.Die Kerze erhellt die Stube, das Buch erleuchtet das Herz.


    (Sprichwort aus China)