Ich kann's nicht mehr lesen!



  • Meine Güte - bist du klug! :anbet
    Nun weiß ich auch was eine Mätaffer ist. Dank! Dank! Dank!


    hef


    Zitat

    oder: auf dem Absatz umdrehen, wobei dieses aus dem Militärischen kommt: ABSATZ...KEHRT Brüllen Kurz, bevor ich mich über euren Mist aufrege, schreibt mal selbst ein verkaufenswertes Buch


    Ein typischer Hef - nicht dazu geeignet ernstgenommen zu werden.


    Übrigens, den Befehl "Absatz....kehrt" gibt es nicht.
    Es muss richtig heißen "Abteilung (oder auch Kompanie).....kehrt


    Ungedient, Hef, oder?
    Offenbar Drückeberger gewesen. :wave :wave :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ist bei "Auf dem Absatz kehrtmachen" überhaupt der Schuhabsatz gemeint? Ich dachte immer, es bezieht sich auf den Treppenabsatz. Wenn man beispiel auf der letzten Treppe vor der Haustür noch mal umdreht, weil man noch etwas hat im Auto liegen lassen. Oder wenn man mit jemandem zwischen Tür und Angel spricht, das Gespräch beendet und sich dann zum Gehen umwendet. Oder man einfach seinen Angebeteten besuchen will, bis zur Haustür kommt, aber nicht weiter und dann dort auf dem Treppenabsatz umkehrt.


    Google will dazu nichts Hilfreiches rausrücken.

    "Sobald ich ein wenig Geld bekomme, kaufe ich Bücher; und wenn noch was übrig bleibt, kaufe ich Essen und Kleidung." - Desiderius Erasmus

  • Zitat

    Original von arter
    Auf dem Absatz kehrt machen kommt bestimmt aus dem Militärischen, auch wenn das aktuelle Kommando anders lautet. Eine exakte Wendung um 180 Grad lässt sich beim Exerzieren am besten auf dem Absatz vollführen und ist deshalb auch so in der Exerziervorschrift verankert.


    In welcher?

  • Ich kann Hef schon verstehen.
    (Manchmal kommt das vor.)


    Wenn man als Autor den Thread zu ernst nimmt und versucht, auf diese Leserwünsche zu reagieren (und das passiert unweigerlich - denn Eulenwünsche sind heilig!) dann nimmt man sich sehr viele Formulierungsmöglichkeiten, die in der entsprechenden Situation vielleicht die passenden gewesen wären.
    Das kann der Sprache doch nicht gut tun!


    Ich versuche permanent, nicht mehr in den Thread reinzuschauen, aber es ist wie ein Unfall: ich weiß, ich sollte nicht gaffen, es ist nicht gut für mich - aber ich muss es trotzdem tun.
    Argh.


    Ich tröste mich damit, dass es immer das Gesamtbild ist, was positiv oder negativ auffällt.
    Ich hatte z.B. über Jahre einen Ekel vor der Formulierung "Ihr Herz flog ihm zu". Das war irgendeine Paranormal-Romance-Autorin schuld, die diesen Satz gefühlte zwanzig Mal gebrauchte - ich stand kurz vor der Krätze!
    Die Tage las ich die Bezeichnung im Buch einer Autorin, die ich nicht nur als Lieblingsautorin aufzähle, sondern auch als sprachliches Vorbild. Und es war okay, fiel mir nicht mal auf.


    Und an den Tiger:
    Auch in Berlin "schauen" sie. Mir ist gestern beim Lesen von Zoran Drvenkars "Der letzte Engel" häufiges "schauen" aufgefallen (was nie der Fall gewesen wäre, wenn das hier nicht genannt worden wäre).

  • Im Endeffekt ist doch alles eine Meinungssache. Den einen nerven Formulierungen, dem anderen fallen sie nicht weiter negativ auf, wiederum andere finden sie gut. Ich dachte darum geht es in diesem Thread, keiner hat darauf hingewiesen, dass hier Eulenautoren ( oder auch andere ;-)) einen Maulkorb angelegt bekommen sollen in ihrem Formulierungen. :gruebel

  • Zitat

    Original von Mulle: Wenn man als Autor den Thread zu ernst nimmt und versucht, auf diese Leserwünsche zu reagieren (und das passiert unweigerlich - denn Eulenwünsche sind heilig!) dann nimmt man sich sehr viele Formulierungsmöglichkeiten, die in der entsprechenden Situation vielleicht die passenden gewesen wären. Das kann der Sprache doch nicht gut tun!


    Unsinn, Eulenwünsche sind nicht heilig.
    Selbst in diesem Thread bestehen unterschiedliche Ansichten zu einzelnen Formulierungen; alles kann kann und darf diskutiert werden; es geht nicht darum, einzelne Autoren anzuprangern oder Wünsche durchzudrücken.


    Zitat

    Original von Mulle: Ich versuche permanent, nicht mehr in den Thread reinzuschauen, aber es ist wie ein Unfall: ich weiß, ich sollte nicht gaffen, es ist nicht gut für mich - aber ich muss es trotzdem tun. Argh.


    Warum nicht? Nimmst Du diesen Thread nur aus der Sicht einer Schriftstellerin wahr?


    Ich lese diesen Thread übrigens mit großem Vergnügen, sehe die Chancen, die er bietet und beobachte mit Freude, dass es neben mir eine Vielzahl von Lesern gibt, die nicht unreflektiert über kritische Stellen hinweglesen.
    Wenn der Leser/die Leserin mit diesem Thread wächst und in Zukunft noch aufmerksamer liest, ist doch eine Menge erreicht.

  • Ich teile meinen Beitrag in drei Postings, damit die Übermiitlung auch glatt geht!


    Es wurden zum Start dieses Threads unter der Überschrift Ich kann's nicht mehr lesen! unterschiedliche Themen benannt, was dazu führt, dass diese hier auch fröhlich durcheinander in einem Zug diskutiert werden. Das war zu erwarten, da schon in der Eingangsfrage angelegt. Da heißt es einerseits „Weil sie inflationär auftauchen …“, andererseits „… besonders gewollt wirken, abgegriffen sind …“ und dann auch noch „… oder aus einem anderen Grund?“.
    Zu dem „anderen Grund“ wurde hier von niemandem etwas gesagt, was mich verwundert. Einer zum Beispiel, aus dem ich etwas „nicht mehr lesen kann“, wäre für mich die Zugehörigkeit eines Buches zu bestimmten Genres. Den –zigsten Zauberlehrlingroman, die tausendste Vampirschmonzette, generell allen Gestaltwandlerschmarren und dergleichen kann ich nicht mehr lesen.
    Aber lassen wir das, klammern wir’s aus, denn es bleiben, betrachtet man die Postings in diesem Thread, anscheinend nur zwei Dinge, die dazu führen, etwas „nicht mehr lesen zu können“:
    1. Bestimmte Wörter, Wendungen, Begriffe und
    2. häufige Wiederholungen.
    Das aber sind wiederum verschiedene stilistische Themen, die auch eine jeweils gesonderte Betrachtung erfordern.

  • Zu 1.) Hier ein paar Auszüge aus dem Thread:
    • Mir stellen sich z.B. regelmäßig die Nägel hoch, wenn ich begütigend lese
    • Auch ohnehin und durchaus finde ich nicht schön.
    • Mich nervt wenn irgendetwas "geschmackvoll" ist, wenn "die Augen funkeln"
    • Wenn Autoren Dschungel und ähnliche Vegetation immer wieder mit "üppige Natur" oder "üppiges Grün" umschreiben, finde ich das auch ziemlich einfallslos.
    • Mit "Schwanz" habe ich auch meine liebe Not.
    • Der Ausdruck "vierschrötiges Gesicht" geht mir auf den Keks.
    • Und ich bleibe dabei, dass es weder "funkelnde, leuchtende, noch blitzende" Augen gibt.
    Unabhängig vom persönlichen Geschmack, von der Konditionierung durch Region, Elternhaus, soziales Umfeld, Schule usw., die bei jedem von uns zu besonderen Vorlieben oder Abneigungen im Bereich der Sprache führen (und die zu diskutieren sinnlos ist), kann man eines sicher festhalten: Ein Schriftsteller sollte immer nur das am besten passende Wort (radikaler: das einzige passende Wort!) an jede Stelle seines Textes setzen. Dabei spielt jedwede naturwissenschaftliche Betrachtung (in einem Roman!) keinerlei Rolle, will sagen, es ist ganz und gar gleichgültig, ob Augen im biologischen Sinne funkeln oder blitzen können. Wenn etwas damit ausgesagt werden kann, das genau so und nicht anders an diese Stelle eines bestimmten Textes gehört, dann können sie (die Augen) jemandem sogar „übergehen“ oder im Extremfall „ausfallen“, was natürlich, solange der Tod noch nicht eintrat, zoologischer Unsinn ist. Doch eines darf der Autor nicht – niemals! –, und dafür gibt’s auch keine Ausrede: Ein „halbwegs passendes“ oder gar ein unpassendes Wort verwenden. So ist zum Beispiel der erwähnte Begriff „geschmackvoll“ etwas, was allenfalls in einen Werbeflyer für Kleidung oder Möbel o. ä. gehört, aber nimmermehr in einen Roman. Wer so etwas schreibt, kann nicht schreiben. Das Wort sagt nichts aus, außer, dass etwas dem Geschmack des Autors entspricht. Das aber ist das Letzte, was den Leser interessiert. Ihm, dem Leser, soll überlassen bleiben ob etwas, was vom Autor mit passenden Worten beschrieben wird, seinem Geschmack entspricht.
    Und für das „halbwegs passende“ Wort gibt es mit Sicherheit ein besseres (da heißt es arbeiten, Synonyme suchen, evtl. sogar den Satzbau umstellen, um den einzig passenden Ausdruck unterbringen zu können). Das unpassende Wort kann diese Eigenschaft aus vielerlei Gründen haben, z. B. weil es ungebräuchlich, missverständlich, mit falschen Bildern beladen, abgelutscht, geschmacklos, schwülstig usw. ist. Aber das ist immer und ausschließlich im Zusammenhang mit dem Text zu sehen.

  • Zu 2.) Dass niemand ein Buch lesen mag, das vor Stereotypen strotzt, ist nur zu verständlich. Vor allem häufige Wiederholungen, insbesondere von ungewöhnlichen und daher auffälligen Wörtern, Begriffen, Wendungen sind immer eine unverzeihliche stilistische Sünde. Dennoch passieren Wiederholungen jedem Autor in seinen Manuskripten. Nur dürfen sie den Weg ins gedruckte Buch nicht überleben. Dafür gibt es (neben den Lektoraten, deren höchst unterschiedliche Qualifikation man u. a. an diesem Thema erkennen kann) wieder nur ein Rezept: arbeiten! (Gemeint ist: der Autor an seinem Text!). Es kann nicht die Aufgabe von LektorInnen sein, stilistisch miese Texte einigermaßen lesbar zu machen. Dass es dennoch immer wieder versucht wird, liegt daran, dass bestimmte Mainstreams, die Umsatz versprechen, mit Büchern bedient werden, deren schriftstellerisches Niveau unterirdisch schlecht ist. Bei den Eulen fällt das dann auf und findet seinen Niederschlag in einem Thread, der Ich kann's nicht mehr lesen! heißt. Die Masse der Zielgruppe solcher Bücher aber teilt ihr Anspruchsniveau mit dem stilistischen des Autors und hat daher keine solchen Bauchschmerzen. :-)

  • Zitat

    Original von Dieter Neumann
    So ist zum Beispiel der erwähnte Begriff „geschmackvoll“ etwas, was allenfalls in einen Werbeflyer für Kleidung oder Möbel o. ä. gehört, aber nimmermehr in einen Roman. Wer so etwas schreibt, kann nicht schreiben. Das Wort sagt nichts aus, außer, dass etwas dem Geschmack des Autors entspricht. Das aber ist das Letzte, was den Leser interessiert. Ihm, dem Leser, soll überlassen bleiben ob etwas, was vom Autor mit passenden Worten beschrieben wird, seinem Geschmack entspricht.


    Hier muss ich kurz widersprechen.
    Was du schreibst, stimmt nur, wenn der Autor einen allwissenden Erzähler bemüht (und selbst dessen Wahrnehmung muss nicht mit der des Autors identisch sein).
    Erzählt er aus der Perspektive einer Figur, egal ob in der ersten Person oder über einen personalen Erzähler, besagt "geschmackvoll" etwas über den Geschmack dieser Figur. Die den Leser sehr wohl interessieren dürfte (ansonsten hat der Autor ein Problem).


  • Ich weiß schon, und ich nehme das auch nicht so ernst, wie es vielleicht den Eindruck macht. ;-)
    Ich kann nur verstehen, dass man es uU vielleicht doch zu ernst nimmt, wenn man (als Autor) tendenziell den Wunsch hat, möglichst allen zu gefallen.

  • Zitat

    Original von Mulle
    Hier muss ich kurz widersprechen.
    Was du schreibst, stimmt nur, wenn der Autor einen allwissenden Erzähler bemüht (und selbst dessen Wahrnehmung muss nicht mit der des Autors identisch sein).
    Erzählt er aus der Perspektive einer Figur, egal ob in der ersten Person oder über einen personalen Erzähler, besagt "geschmackvoll" etwas über den Geschmack dieser Figur. Die den Leser sehr wohl interessieren dürfte (ansonsten hat der Autor ein Problem).


    Absolut korrekt.
    Ein Autor darf nicht schreiben: "Der Raum war geschmackvoll eingerichtet." Das hatte ich gemeint.
    Eine Figur kann natürlich etwas "geschmackvoll" finden oder auch sagen: "Schau mal, wie geschmackvoll sie hier eingerichtet sind!"
    Da stellt sich dann die interessante Frage, welche Bedeutung es hat, welche Aussage über die Figur es trifft, dass sie in dieser Situation eben diesen Ausdruck benutzt. Ach ja, das Schreiben ... :chen

  • Zitat

    Original von Mulle
    Wenn man als Autor den Thread zu ernst nimmt und versucht, auf diese Leserwünsche zu reagieren (und das passiert unweigerlich - denn Eulenwünsche sind heilig!) dann nimmt man sich sehr viele Formulierungsmöglichkeiten, die in der entsprechenden Situation vielleicht die passenden gewesen wären.


    Der Thread ist eigentlich nicht dazu gedacht, den Autoren Feuer unterm Hintern zu machen und vorzuschreiben, welche Formulierungen die Leser wollen oder nicht, sondern einfach nur, um mal loszuwerden, was für Begriffe oder Wendungen den Eulen in Büchern negativ auffallen.


    Dass das Spektrum diesbezüglich sehr, sehr weit ist, belegten die ganz unterschiedlichen Reaktionen.


    Sofern der eine oder andere Autor dabei entdeckt, dass er unbewusst auch immer wieder Wendungen gebraucht, die vielleicht nicht die gewünschte Resonanz bei den Lesern auslösen, und daraufhin seine Formulierungen unter neuen Gesichtspunkten wählt, ist das ein netter Nebeneffekt.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Zitat

    Original von rienchen


    Also ich nicht, wenn Euch das jetzt irgendwie hilft! :lache


    :schnellweg


    Hilft. Werde es auch in Zukunft benutzen. Es sei denn, die Eulen einigen sich auf das Synonym Schwengel. :lache

    Ship me somewhere's east of Suez,
    where the best is like the worst,
    where there aren't no ten commandments
    an' a man can raise a thirst


    Kipling

  • Zitat

    Original von Alice Thierry


    Der Thread ist eigentlich nicht dazu gedacht, den Autoren Feuer unterm Hintern zu .......


    ......aber das macht doch gerade Spass...... :rofl

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.