Ich kann's nicht mehr lesen!

  • Unter vielen Begriffen, die hier gefallen sind, konnte ich mir auch nie etwas vorstellen. Z. B. das schon gefallene feixen. Was soll das sein?


    Und Lippen schürzen oder kräuseln erinnert mich immer an Fräulein Rottenmeier. Die konnte über das arme Heide auch nur die Lippen kräuseln.


    Von zwei Autoren werde ich keine Bücher mehr lesen. Zwar nicht wegen dieser Ausdrücke, sondern wegen allgemeiner Einfallslosigkeit und Sinnlosigkeit, aber diese Begriffe verlassen mich nie wieder:


    Bei Iny Lorentz wird unwahrscheinlich oft 'der Schwengel gerührt'! Nach dem fünften Mal oder so (in einem einzigen Buch) hätte ich am liebsten Brechdurchfall im Gehirn bekommen, um diesen Ausdruck wieder los zu werden. Hat nicht geklappt, wie ihr seht, ist er immer noch da.


    Bei Wolfgang und Heike Hohlbein schlafen die jungen Hauptpersonen immer gleich länger als einen Tag, wenn ihnen was schlimmes passiert ist. Wenn sie dann mal irgendwo in Sicherheit sind. Das kam in fast jedem Buch vor.

  • Weil Du den "Schwengel" erwähnst:


    Mit "Schwanz" habe ich auch meine liebe Not. Tiere haben für mich Schwänze und notfalls auch Frauen am Kopf, aber in Bezug auf Männer angewendet wirkt das auf mich irgendwie unfreiwillig komisch.


    Der Gedanke ans Wedeln liegt da sofort nahe. :grin

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Kräuselnde und geschürzte Lippen stören mich - wie fast alles - nur, wenn ich sie als im Übermaß vorhanden empfinde. Letzteres stellte ich mir immer als das vor, was man oft auch ein "Schippchen ziehen" oder eine "Schnute machen" bezeichnet, schmollen...
    Die hier schon erwähnten Schwengeleien waren für mich mit ein Grund, künftig keine Iny-Lorentz-Bücher mehr zu lesen (der andere war, dass sich die Bücher was die behosten Mädchen betrifft, immer ähnlicher wurden. Ich war anfangs nämlich recht angetan von einigen ihrer Bücher wie zB der Goldhändlerin).
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • "Er tat, wie ihm geheißen."


    Diese Formulierung stößt mir insbesondere dann übel auf, wenn ich sie in Krimis zu lesen bekomme, die ansonsten nicht unbedingt auf einem sprachlich hohen Niveau angesiedelt sind.

  • ich verwende aus prinzip keine begriffe, die bei anderen häufig verwendung finden, wenn sie schlau klingen möchten; sie ekeln mich an.


    z.b. das wort "pauschalisieren". leider fallen mir momentan konkret keine anderen beispiele ein.




    purpurbehelmter liebeskrieger....

    To me the most important thing is the sense of going on. You know how beautiful things are when you’re traveling.
    - Edward Hopper

  • In historischen Liebesromanen findet man öfter Wendungen, die ich nicht mehr lesen kann. Unter anderem die "schwellenden Brüste" (was soll das sein?? Wie soll das funktionieren?) :grin


    Alice Thierry :
    Dass Schmerzen explodieren können, kann ich tatsächlich seit der Geburt meines Kindes bestätigen :lache

  • Ich habe seit Wochen, Monaten wenn nicht sogar Jahren ein agressive Abneigung gegen das Wort "gen".


    Ich weiß nie, ob das ein Dialekt, eine Neuerfindung, eine Abkürzung ist oder was das Wort überhaupt bedeutet.


    Einen genauen Satz kann ich jetzt nicht wiedergeben, aber eins ist sicher: Ich hasse das Wort wie die Pest und möchte es nie wieder in irgendeinen Buch lesen.


    Es ist sogar so schlimm, dass wenn ich ein Buch lese und mir bis zu dem Wort super gefallen hat, ich das Buch danach nur noch mittelmäßig finde. Aus einem Monatshighlight kann schnell ein Flopp werden. Und das alles nur wegen einem Wort.

  • Zitat

    Original von JustMeNico
    Ich habe seit Wochen, Monaten wenn nicht sogar Jahren ein agressive Abneigung gegen das Wort "gen".
    Ich weiß nie, ob das ein Dialekt, eine Neuerfindung, eine Abkürzung ist oder was das Wort überhaupt bedeutet.


    Es ist, glaube ich, ein heute veraltetes und ungebräuchliches Wort für "in die Richtung von". Also zum Beispiel "gen Westen", "gen Jerusalem" oder "gen Himmel". Ich kenn's am ehesten aus alten Kirchenliedern. ;-)


    (Neugierdehalber: wo findet sich das Wort denn so häufig? Fantasy oder historische Romane könnte ich mir vorstellen, aber sonst ...)

    Meine Bewertungsskala: 1-4 Punkte: Mehr oder minder gravierende formale Mängel (Grammatik, Rechtschreibung, Handlung). 5/6 Punkte: lesbar. 7/8 Punkte: gut. 9/10 Punkte: sehr gut. Details und Begründung in der Rezi.

  • Zitat

    Original von Josefa


    Es ist, glaube ich, ein heute veraltetes und ungebräuchliches Wort für "in die Richtung von". Also zum Beispiel "gen Westen", "gen Jerusalem" oder "gen Himmel". Ich kenn's am ehesten aus alten Kirchenliedern. ;-)


    (Neugierdehalber: wo findet sich das Wort denn so häufig? Fantasy oder historische Romane könnte ich mir vorstellen, aber sonst ...)


    Beide Genre lese ich nicht sooft. Aber ich glaube, dass letzte mal als ich das gelesen habe, dann war das in einem Roman.


    Aber warum schreibt man es dann nicht so "in Richtung von" sondern "gen".
    Ein "Gen" sehe ich im Zusammenhang mit DNS, aber doch nicht mit "gen". Bei dem Wort wird es mir immer schlecht. Es hört sich so abgehackt an und es wirkt, als ob der Autor/ die Autorin kein Bock hatte zu schreiben.


    Komischerweise sind Autoren, die das Wort benutzen, bei mir unten durch.


    Ich HASSE das "Wort" einfach.

  • JustMeNico :


    Najaaa, das Wort "gen" ist schon viel älter als "Gen" und ich persönlich finde "gen" schön knapp und treffend, oft passender als "in Richtung von". ;-)

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Mich stören Wiederholungen.


    Ein Autor kann gern alle auf der Uni oder bei den Amerikanern gelernten Beschreibungsstile abarbeiten, wenn es nur nicht zu viel wird.


    So hat zum Beispiel bei der Diana aus "Die Schmetterlingsinsel" gefühlte einhundertfünfundzwanzigmal "das Herz gepocht".

    Ja, es hat immer gepocht. Es hat niemals laut geklopft, ist nie gerast oder gestolpert, hat nie aufgeregt oder schnell geschlagen. Nein. Es hat immer gepocht.
    Okay, und das nervt. Mich zumindest.


    Aber ich finde, dass die Lektoren da gern auch mal drüber stolpern dürften. Falls die Manuskripte heutzutage überhaupt noch komplett durchgelesen werden. Das weiß ich natürlich nicht.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Zitat

    Falls die Manuskripte heutzutage überhaupt noch komplett durchgelesen werden. Das weiß ich natürlich nicht.


    Den Eindruck habe ich auch häufig. Da sind oft solche Hämmer und mehrfach Wiederholungen auf einer Seite drin, dass selbst der Laie drüberstolpert.


    Wenn sich im Magen oder anderen Verdauungsorganen pelzige Kugeln, Fäuste u.ä. formen, finde ich das auch eher erheiternd.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Zitat

    Original von killerbinchen
    Mich stören Wiederholungen.
    ...


    Aber ich finde, dass die Lektoren da gern auch mal drüber stolpern dürften. Falls die Manuskripte heutzutage überhaupt noch komplett durchgelesen werden. Das weiß ich natürlich nicht.


    Lektoren stolpern darüber, zumindest meine ;-), aber die Arbeit unserer "Erstleser" differiert natürlich von Verlag zu Verlag. Ich kann nur für meine Verlagsheimat sprechen, und da heißt es dann im Falle häufiger Wiederholungen: "Geh doch bitte mal mit Suchen und Ersetzen durch den Text ..."

  • Zitat

    Original von ottifanta
    JustMeNico :


    Najaaa, das Wort "gen" ist schon viel älter als "Gen" und ich persönlich finde "gen" schön knapp und treffend, oft passender als "in Richtung von". ;-)


    Deine Meinung.
    Ich mag es bis heute nicht und werde es nie mögen und die Autoren, die das Wort benutzen sind bei mir unten durch.

  • bei den hochgelobten Shade of Grey Büchern kam bei mir das kalte Grauen hoch wenn die innere Göttin zum 354. Mal und öfter die Stirn gerunzelt hat oder erfreut rumgehopst ist :hau

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!