Mir fiel eine Weile bei einem bestimmten Genre auf, wie oft da Zähne gebleckt oder gefletscht wurden. Nein, keine Vampire
Naja und dann sind da noch die Leute, die sich über die intimsten / gefährlichsten / unbedingt nicht für die Öffentlichkeit bestimmten Dinge / stets austauschen müssen, ohne sich zu vergewissern, dass keine Lauscher in der Nähe sind. Aber das war schon bei Karl May so...
Ich kann's nicht mehr lesen!
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In Anna Karenina laufen die Leute in jeder möglichen und unmöglichen Situation rot an....aber vielleicht sind sie das früher ja auch häufiger?
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Und dann gibt es noch die Männer, denen der Schweiß ständig in Strömen über den Rücken läuft
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Oh, mir ist noch eins eingefallen, was mich zwar nicht unbedingt nervt, aber immer grinsen lässt:
"Eine einzige Träne rinnt über die Wange."
Es ist ganz besonders wichtig, dass es eine einzige Träne ist, es dürfen keinesfalls zwei oder drei sein, nein, eine einzige.
Ich versuche seit Jahren eine einzige Träne zu weinen, aber ich habe das noch nie hingekriegt. -
Das mit dem andauernden Rot-anlaufen kenn ich nur zu gut aus "Shades of grey", denn da ist die Hauptfigur ja mehrmals aus jeder Seite rot angelaufen. Ich konnte es irgendwann echt nicht mehr lesen.
Was mich auch tierisch beim Lesen nervt, sind extreme Selbstzweifel der Hauptfigur, die dann auf sehr wiederholende Art und Weise in seitenlangen inneren Monologen dargestellt werden á la "Wie soll ich das bloß jemals schaffen?" etc.
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Die Beschreibung der Figuren in Frauenromanen ist einer der Gründe dafür, dass ich um diese Bücher seit langem einen großen Bogen mache. Das Adjektiv "perfekt" ist dafür gerade noch gut genug:
"Sie hatte eine perfekte Figur mit langen, schlanken Beinen, einer schmalen Taille und hinreißenden Rundungen. Ihre blonde Mähne fiel in weichen Wellen bis zu ihren vollendeten Hüften..." Uahhh!
Auf Otto Waalkes uralte Frage "Hast du heute schon dein Brechmittel genommen?", würde ich hier antworten: "Danke, ich habe es gerade gelesen!"
Ich könnte auch an die Decke gehen, wenn Gesten und Verhaltensweisen beschrieben werden, die bei keinem normalen Menschen je auftreten. Ein extremes Beispiel, erst gestern gelesen:
"Sie strickte weiter und schüttelte gleichzeitig den Kopf und zuckte mit den Schultern."
Multitasking einmal anders. Wieso sollte jemand gleichzeitig den Kopf schütteln und mit den Schultern zucken? Es würde bedeuten, dass man zugleich etwas verneint und mitteilt, man weiß etwas nicht... und dabei auch noch strickt.
Ich habe das noch nie bei jemandem gesehen. Der Selbstversuch zeigte zudem, dass das Gesicht dabei unsanft mit den hochgezogenen Schultern kollidiert. -
Zitat
Original von Vickie
Ich könnte auch an die Decke gehen, wenn Gesten und Verhaltensweisen beschrieben werden, die bei keinem normalen Menschen je auftreten. Ein extremes Beispiel, erst gestern gelesen:
"Sie strickte weiter und schüttelte gleichzeitig den Kopf und zuckte mit den Schultern."
Multitasking einmal anders. Wieso sollte jemand gleichzeitig den Kopf schütteln und mit den Schultern zucken? Es würde bedeuten, dass man zugleich etwas verneint und mitteilt, man weiß etwas nicht... und dabei auch noch strickt.
Ich habe das noch nie bei jemandem gesehen. Der Selbstversuch zeigte zudem, dass das Gesicht dabei unsanft mit den hochgezogenen Schultern kollidiert.Also ich kenne das gleichzeitige Auftreten von Kopfschütteln und Schulterzucken durchaus, auch von mir selber. Weiß nicht, in welchem Zusammenhang das in deinem Buch zustande kam, aber bei mir persönlich ist das Kopfschütteln dann so ein missbilligendes Kopfschütteln (tritt oft zusammen mit dem Augenrollen auf ) und das Schulterzucken dazu bedeutet dann soviel wie: "Keine Ahnung, was sich derjenige dabei gedacht hat" oder "Keine Ahnung, was das gerade sollte".
Und bei mir klappt das durchaus ohne unsanfte Kollisionen.
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Zitat
Original von Vickie
Multitasking einmal anders. Wieso sollte jemand gleichzeitig den Kopf schütteln und mit den Schultern zucken? Es würde bedeuten, dass man zugleich etwas verneint und mitteilt, man weiß etwas nicht... und dabei auch noch strickt.
Ich mache das ständig. Es bedeutet: Nein, weiß ich nicht/ verstehe ich nicht. Oder: nein, interessiert mich nicht.
Damit das Gesicht mit den Schultern kollidiert, muss man schon einen sehr kurzen Hals habenAber ich könnte dabei nicht stricken. Ich kann aber auch ohne den Kopf zu schütteln und/ oder mit den Schultern zu zucken nicht stricken.
Ach so:
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Irgendwann habe ich einmal ein Buch gelesen in dem dauernd die Lippen geschürzt wurden. Meistens lese ich aber über solche Sachen einfach drüber und bemerke sie nur in Leserunden, wenn jemand darauf hinweist.
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Zitat
Original von Mulle
Oh, man muss (also WIR müssen) da aber gut aufpassen.
Wenn man solche Formulierungen nämlich alle verkneift, bleibt nur noch sehr wenig Auswahl übrig.*lacht trocken*
edit: Meine Figuren lächeln immer zu viel.
Ich kann nichts dafür. Die mögen sich ebenWenn du eine Alternative zu Lippenakrobatik suchst, nimm halt Duckface
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"Sie biss sich auf die Lippe" oder "Sie kaute auf ihrer Lippe". Wie oft das manchmal vorkommt, da müsste man meinen, sie hat bald keine Lippe(n) mehr.
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Ich hätte gestern vielleicht nicht hier reingucken sollen. Gestern Abend beim Lesen kamen bei mir dann die zuckenden Achseln, durchaus und schürzende Lippen zum Einsatz.
So extrem ist es mir vorher gar nicht aufgefallen -
Eine zeitlang war dieses doofe "lapislazuliblau" in Mode: Gnarrrggghhhh ich mag dieses Wort nicht! Bücher in denen dieses Wort vorkommt werde ich zukünftig mit maximal drei Eulenpunkten bewerten!
Ich liiieeebe es hingegen wenn irgendwo ein Hund bellt. Wenn ich das lese denke ich: Yes! Strike! Bücher in denen ein unbekannter Hund irgendwo bellt, ganz egal zu welcher Tageszeit, kriegen von mir zukünftig mindestens acht Eulenpunkte.
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Wahrscheinlich bist du von lauter leisen Berner Sennenhunden umgeben...
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groupie Voltaire sollte vielleicht mal in den Spiegel schauen, wenn der HSV mal gewinnt.
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Zitat
Original von blackrose
Was mich auch tierisch beim Lesen nervt, sind extreme Selbstzweifel der Hauptfigur, die dann auf sehr wiederholende Art und Weise in seitenlangen inneren Monologen dargestellt werden á la "Wie soll ich das bloß jemals schaffen?" etc.Witzig, genau davon ist eben auch wieder Anna Karenina voll mit....
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Wenn Autoren Dschungel und ähnliche Vegetation immer wieder mit "üppige Natur" oder "üppiges Grün" umschreiben, finde ich das auch ziemlich einfallslos.
Und noch ein Wort, das ich ungern lese: feixen. Ich habe dann irgendwie immer die Assoziation von Gesichtsspasmen.
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Ich hab mal ein Buch gelesen, in dem ständig der Begriff "einen Flunsch ziehen" vorkam... Hat mich irgendwann auch ziemlich genervt.
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Zitat
Original von sapperlot
Eine zeitlang war dieses doofe "lapislazuliblau" in Mode: Gnarrrggghhhh ich mag dieses Wort nicht! Bücher in denen dieses Wort vorkommt werde ich zukünftig mit maximal drei Eulenpunkten bewerten!
"Im Tal des Schneeleoparden", Seite 169, zweite Zeile.Ich bitte um Punktabzug.
(Ich darf das! Lapislazuli kommt aus dem Himalaya! Und da strahlt auch der Himmel so. Nämlich!!!)