Ich kann's nicht mehr lesen!

  • Mir fiel eine Weile bei einem bestimmten Genre auf, wie oft da Zähne gebleckt oder gefletscht wurden. Nein, keine Vampire :lache
    Naja und dann sind da noch die Leute, die sich über die intimsten / gefährlichsten / unbedingt nicht für die Öffentlichkeit bestimmten Dinge / stets austauschen müssen, ohne sich zu vergewissern, dass keine Lauscher in der Nähe sind. Aber das war schon bei Karl May so... :grin :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Oh, mir ist noch eins eingefallen, was mich zwar nicht unbedingt nervt, aber immer grinsen lässt:


    "Eine einzige Träne rinnt über die Wange."


    Es ist ganz besonders wichtig, dass es eine einzige Träne ist, es dürfen keinesfalls zwei oder drei sein, nein, eine einzige.
    Ich versuche seit Jahren eine einzige Träne zu weinen, aber ich habe das noch nie hingekriegt.


    :anbet

  • Das mit dem andauernden Rot-anlaufen kenn ich nur zu gut aus "Shades of grey", denn da ist die Hauptfigur ja mehrmals aus jeder Seite rot angelaufen. Ich konnte es irgendwann echt nicht mehr lesen. :rolleyes


    Was mich auch tierisch beim Lesen nervt, sind extreme Selbstzweifel der Hauptfigur, die dann auf sehr wiederholende Art und Weise in seitenlangen inneren Monologen dargestellt werden á la "Wie soll ich das bloß jemals schaffen?" etc. :lache

  • Die Beschreibung der Figuren in Frauenromanen ist einer der Gründe dafür, dass ich um diese Bücher seit langem einen großen Bogen mache. Das Adjektiv "perfekt" ist dafür gerade noch gut genug:


    "Sie hatte eine perfekte Figur mit langen, schlanken Beinen, einer schmalen Taille und hinreißenden Rundungen. Ihre blonde Mähne fiel in weichen Wellen bis zu ihren vollendeten Hüften..." Uahhh!


    Auf Otto Waalkes uralte Frage "Hast du heute schon dein Brechmittel genommen?", würde ich hier antworten: "Danke, ich habe es gerade gelesen!"


    Ich könnte auch an die Decke gehen, wenn Gesten und Verhaltensweisen beschrieben werden, die bei keinem normalen Menschen je auftreten. Ein extremes Beispiel, erst gestern gelesen:


    "Sie strickte weiter und schüttelte gleichzeitig den Kopf und zuckte mit den Schultern."


    Multitasking einmal anders. Wieso sollte jemand gleichzeitig den Kopf schütteln und mit den Schultern zucken? Es würde bedeuten, dass man zugleich etwas verneint und mitteilt, man weiß etwas nicht... und dabei auch noch strickt.
    Ich habe das noch nie bei jemandem gesehen. Der Selbstversuch zeigte zudem, dass das Gesicht dabei unsanft mit den hochgezogenen Schultern kollidiert.

    :zuhoer Moab is my Washpot, read by Stephen Fry


    :help SUB: 287

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  • Also ich kenne das gleichzeitige Auftreten von Kopfschütteln und Schulterzucken durchaus, auch von mir selber. Weiß nicht, in welchem Zusammenhang das in deinem Buch zustande kam, aber bei mir persönlich ist das Kopfschütteln dann so ein missbilligendes Kopfschütteln (tritt oft zusammen mit dem Augenrollen auf :grin ) und das Schulterzucken dazu bedeutet dann soviel wie: "Keine Ahnung, was sich derjenige dabei gedacht hat" oder "Keine Ahnung, was das gerade sollte".


    Und bei mir klappt das durchaus ohne unsanfte Kollisionen. :lache

  • Zitat

    Original von Vickie



    Multitasking einmal anders. Wieso sollte jemand gleichzeitig den Kopf schütteln und mit den Schultern zucken? Es würde bedeuten, dass man zugleich etwas verneint und mitteilt, man weiß etwas nicht... und dabei auch noch strickt.


    Ich mache das ständig. Es bedeutet: Nein, weiß ich nicht/ verstehe ich nicht. Oder: nein, interessiert mich nicht.
    Damit das Gesicht mit den Schultern kollidiert, muss man schon einen sehr kurzen Hals haben :rofl


    Aber ich könnte dabei nicht stricken. Ich kann aber auch ohne den Kopf zu schütteln und/ oder mit den Schultern zu zucken nicht stricken.


    Ach so:


  • Ohne alle Beiträge auf die Schnelle gelesen zu haben: So eine Diskussion (obwohl es damals gar nicht so viele Beiträge als Resonanz gab) hatten wir tatsächlich schon. Damals ging es um "irgendwo bellte ein Hund." :grin


    klick


  • Wenn du eine Alternative zu Lippenakrobatik suchst, nimm halt Duckface :[

  • Ich hätte gestern vielleicht nicht hier reingucken sollen. Gestern Abend beim Lesen kamen bei mir dann die zuckenden Achseln, durchaus und schürzende Lippen zum Einsatz.
    So extrem ist es mir vorher gar nicht aufgefallen :lache

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


    Mein Blog



    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



    Langzeitprojekte:
    Margaret George - Maria Stuart LR

  • Eine zeitlang war dieses doofe "lapislazuliblau" in Mode: Gnarrrggghhhh ich mag dieses Wort nicht! :fetch Bücher in denen dieses Wort vorkommt werde ich zukünftig mit maximal drei Eulenpunkten bewerten!


    Ich liiieeebe es hingegen wenn irgendwo ein Hund bellt. :-] Wenn ich das lese denke ich: Yes! Strike! Bücher in denen ein unbekannter Hund irgendwo bellt, ganz egal zu welcher Tageszeit, kriegen von mir zukünftig mindestens acht Eulenpunkte. :zwinker

  • Zitat

    Original von blackrose
    Was mich auch tierisch beim Lesen nervt, sind extreme Selbstzweifel der Hauptfigur, die dann auf sehr wiederholende Art und Weise in seitenlangen inneren Monologen dargestellt werden á la "Wie soll ich das bloß jemals schaffen?" etc. :lache


    Witzig, genau davon ist eben auch wieder Anna Karenina voll mit....

  • Wenn Autoren Dschungel und ähnliche Vegetation immer wieder mit "üppige Natur" oder "üppiges Grün" umschreiben, finde ich das auch ziemlich einfallslos.


    Und noch ein Wort, das ich ungern lese: feixen. Ich habe dann irgendwie immer die Assoziation von Gesichtsspasmen.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Zitat

    Original von sapperlot
    Eine zeitlang war dieses doofe "lapislazuliblau" in Mode: Gnarrrggghhhh ich mag dieses Wort nicht! :fetch Bücher in denen dieses Wort vorkommt werde ich zukünftig mit maximal drei Eulenpunkten bewerten!


    "Im Tal des Schneeleoparden", Seite 169, zweite Zeile.


    Ich bitte um Punktabzug.













    (Ich darf das! Lapislazuli kommt aus dem Himalaya! Und da strahlt auch der Himmel so. Nämlich!!!)

    Ship me somewhere's east of Suez,
    where the best is like the worst,
    where there aren't no ten commandments
    an' a man can raise a thirst


    Kipling

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