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"Die Plantage" - Seiten 301 - 362
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Als ich diesen Abschnitt begann, dachte ich mir: Jetzt bist Du aber im falschen Buch.
Ich hatte tatsächlich den Eindruck, plötzlich ein komplett anderes Buch in Händen zu halten, und was zudem verwunderlich war: Dies war bisher der beste Abschnitt. Weniger vom Inhalt her, sondern stilistisch.
Hier schafft es die Autorin zum ersten Mal, eine dreidimensionale Figur zu schaffen, Einblicke in deren Innenleben zu geben, und spart sich viele ermüdenden Dialoge. Na also, es geht doch.
Ich weiß zwar nicht, was ich mit diesem Algernon Reed anfangen soll, der da aufkreuzt - Peiniger des bemitleidenswerten Spence, aber vor allem blutrünstiger Psychopath - doch er ist ein gutes Stück glaubwürdiger als die anderen, teilweise nur klischeehaften Figuren.Was weniger gelungen ist und in einem historischen Roman dieser Art (ist ja kein historischer Krimi o.ä.) verloren hat, ist der plötzliche Schwenk zum Jack-the-Ripper-Thema und der genüsslichen Ausbreitung der Aktionen eines nicht nur perversen, sondern vor allem kranken Menschen. Worunter er genau leidet, verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Die nächtlichen Stockschläge vom Schulleiter und ein Defizit an Schulferien waren aber offenbar maßgeblich an dieser Entwicklung beteiligt, sonst hätte die Autorin diese Kapitel wohl nicht so breitgetreten. Aber wie gesagt: dieses Thema und der Inhalt sind für mich absolut fehl am Platz. Ich lese doch kein Karin Slaughter-Buch.
Die Abwesenheit von Spence ist angenehm erfrischend und Tonis sehnsuchtsvolles Leiden daher umso weniger nachvollziehbar für mich. Ihr Leben geht wieder unspektakulär weiter, mal abgesehen von den Ambitionen des Schwagers Hocksley, der aus welchen Gründen auch immer die marode Plantage haben will und deswegen den Psychopathen Reed auf Toni ansetzt.
Bei aller Plattheit ist die Szene zwischen Toni und Reed erstaunlich spannungsgeladen und hebt sich wohltuend vom Rest ab. Nur das Nachgeklapper mit der Mammy Charlene später im Schlafzimmer hätte nicht sein müssen. Als müsste die Autorin dem Leser unbedingt erklären, wie seltsam und gefährlich Reed ist, und dass Toni das auch irgendwie gemerkt hat.An Reeds Seite taucht nun auch wieder der Kreole auf, bleibt aber wie viele andere Figuren trotz äußerlicher Beschreibung flach und wirkt nicht zeitgenössisch.
Auch in diesem Abschnitt habe ich neben den üblichen ominösen,servilen,infantilen Fremdwörtern wieder ein paar köstliche Anachronismen gefunden. Die absoluten Highlight waren für mich hierbei "Teamchefs" und "Gastdozenten". Jetzt hoffe ich sehr, dass noch ein Projektleiter auf der Bildfläche erscheint.
Obwohl ich mich durch diesen Abschnitt weniger quälen musste, halte ich den plötzlichen Wechsel in die Perspektive einer bisher nur am Rande auftauchenden Figur für inkonsequent und nicht zur bisherigen Story passend. Eine Verlegenheitslösung, so scheint mir, weil es über Toni nichts weiter zu erzählen gibt und die Aktivitäten um die Plantage sich eigentlich erschöpft haben.
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Zitat
Original von Alice Thierry
Als ich diesen Abschnitt begann, dachte ich mir: Jetzt bist Du aber im falschen Buch.
Ich hatte tatsächlich den Eindruck, plötzlich ein komplett anderes Buch in Händen zu halten,
Aber wie gesagt: dieses Thema und der Inhalt sind für mich absolut fehl am Platz. Ich lese doch kein Karin Slaughter-Buch.Auch in diesem Abschnitt habe ich neben den üblichen ominösen,servilen,infantilen Fremdwörtern wieder ein paar köstliche Anachronismen gefunden. Die absoluten Highlight waren für mich hierbei "Teamchefs" und "Gastdozenten". Jetzt hoffe ich sehr, dass noch ein Projektleiter auf der Bildfläche erscheint.
Obwohl ich mich durch diesen Abschnitt weniger quälen musste, halte ich den plötzlichen Wechsel in die Perspektive einer bisher nur am Rande auftauchenden Figur für inkonsequent und nicht zur bisherigen Story passend. Eine Verlegenheitslösung, so scheint mir, weil es über Toni nichts weiter zu erzählen gibt und die Aktivitäten um die Plantage sich eigentlich erschöpft haben.
Genau. Wenn ich so etwas lesen will, lese ich eine Karen Slaughter. Und wenn so etwas in dieser Häufigkeit (es geht ja jetzt erst richtig los und eine zweite Gewaltkomponente kommt sogar noch hinzu) in einem "Südstaatenepos" vorkommt, möchte ich vorgewarnt sein. Nicht, dass ich solch ein Machwerk einem jungen Mädchen zu Weihnachten schenke.
Klar, auch Scarlett wurde auf dem einsamen Weg zur Mühle angegriffen, und ja, auch in "Fackeln im Sturm" (kenne nur den Film) waren mit David Carradine/Justin LaMotte und Philip Casnof/Elkanah Bent zwei Perverslinge zugange, aber hier habe ich mich einige Male beinahe übergeben. Obwohl ich bei der Milleniumtrilogie zB nicht zimperlich war.
Ich hoffe, Dozent und Projektleiter haben dann auch einen Overheadprojector mitgebracht und sind vorbereitet für eine Powerpointpresentation!
Vom Kauf dieses Buches und sogar von seiner Lektüre werde ich jedenfalls jedem abraten, sofern mir nicht ganz bestimmte Lesevorlieben bekannt sind.
Wobei ich, wie du, in diesem Kapitel schon die interessante Charaktergestaltung Reeds hervorheben muss. Aber ich hoffe, an Rhett erinnert er jetzt niemanden mehr... -
In der Tat ein Abschnitt, der sich von den bisherigen gehörig unterscheidet. Es kommt ein bisschen Leben in die Bude. Reed scheint eine Art Jekyll & Hyde-Syndrom zu haben oder eine Multiple Persönlichkeiut zu sein
Über die "Teamchefs" musste ich auch grinsen.
Spencer habe ich nicht vermisst, Antonia ist langweilig wie eh und jeh. Warum wird ständig behauptet, wie klug und geistreich sie sei? Warum tut sie nichts dafür, dass man ihr das auch abnimmt? -
Ich bin geschockt über dieses bestialische Gemetzel, dass Algernon Reed hier nun anrichtet. Auf die detaillierte Ausschmückung einer „Schlachtung “ war ich nicht vorbereitet. Hier sind ja Jack the Ripper und Jekel & Hyde in einer Person am Werke. Hoffentlich wird es nicht noch schlimmer.
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Lasset alle Hoffnung fahren.
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Also das Gemetzel von Algernon fand ich auch zu dick aufgetragen. Für mich wirkt alles irgendwie aufgesetzt. Mußte deshalb eine multiple Persönlichkeit her, um Schwung ins Ganze zu bringen?
Antonia soll die Hauptfigur in dem Buch sein, aber sie bleibt blass und im Moment eine Randfigur.
Ich quäle mich weiter, denn noch ist nicht mal die Hälfte des Buches geschafft.
Übrigens bei vorablesen habe ich mal die rezis angeschaut und die vergeben dort sehr oft volle Punktezahl! Ob wir ein und dasselbe Buch lesen
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Auch ich bin noch irgendwie geschockt, dieser Abschnitt war stellenweise wirklich abscheulich. Ich bin nur froh, dass ich den gestern Abend nicht mehr gelsen haben, ich hätte sicherlich nicht schlafen können.
Reed ist für mich eine BESTIE, anders kann ich es nicht sagen, ob er nun eine gestörte Persönlichkeit ist oder nicht. Roscoes Verhalten kann ich absolut nicht nachvollziehen, wie kann bei so etwas immer wieder zuschauen.
Antonia kommt mir hier viel zu kurz, sie ist für mich immer noch nicht fassbar, eine Protagonistin in die ich mich absolut nicht hineinversetzten kann.
Das einzige was ich an diesem Abschnitt gut fand war, dass wir mal einen Einblick in das Seelenleben einer Figur bekommen haben. Dies hätte ich mir bei dieser Figut allerdings gerne erspart, viel interessanter hätte ich das Seelenleben einen von Antonia gefunden.
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Wow, vom langweiligen historischen Roman zu einem blutrünstigen Thriller. Was sollte dieser Sprung denn nun?
Es ist zwar schön zu lesen, dass die Autorin es doch schafft eine Figur zu darzustellen, die nicht so platt und oberflächlich ist wie Antonia oder William. Doch was ich genau mit Reed anfangen soll, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Wird er Antonias neuer Geliebter oder wird sie versuchen ihm das ungeborene Baby unterzuschieben?
Gut gelungen finde ich die Darstellungen von Reeds Seelenleben. Allerdings wäre es schön gewesen, wenn es auch einen Namen für diese Krankheit gegeben hätte, wo es doch auch Gastdozenten und Teamchefs in diesem Abschnitt gab. Es durch den Anhang bin ich darauf gekommen, dass Reed an Schizophrenie leidet.
Was mir besonders bei Lesen dieses Abschnitts aufgefallen ist: man hat in diesem Roman kein Gefühl für die vergangene Zeit. Es wird erwähnt, dass sich Antonia von Tag zu Tag schleppt und William schon einige Zeit weg ist. Dann heißt es, dass die Schwangerschaft noch nicht sichtbar ist und nur Eingeweihte davon wissen, während Carlene irgendwann genau sehen konnte, dass Antonia im dritten Monat ist. Da beschleicht mich die Frage wie weit die Schwangerschaft bisher überhaupt fortgeschritten ist.
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*ihhh* Also das hätte ich jetzt nicht gebraucht. Außerdem ist mir der Zusammenhang völlig verloren gegangen, sollte es einen geben.
Auch etwas unverständlich und schnell ist mir der Wandel von Joshua vorgekommen, der nun nicht mehr viel mit Antonia redet.
Da aber chiara eben schon gesagt hat, dass die Zeit nicht so ganz der Freund unserer Autorin ist, sind wahrscheinlich auch die schnellen Sinneswandel nachvollziehbar..... irgendwie....
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Erst dachte ich, dass ich mich verlesen hätte. Reed ist ein Psychopath und Mörder? Die Szene, in der er eine Frau bestialisch ermordet, erinnerte mich wirklich an Jack The Ripper. Reed ist die erste interessante Figur, die mir in dem Buch begegnet, aber diesen schauderhaften Mord hätte ich nicht in all den Kleinigkeiten lesen müssen. Und dass Roscoe ihn weiteren Morde gewähren ließ, anstatt ihn aufzuhalten, will mir auch nicht in den Sinn.
Ihr habt Recht: Antonia und ihre Geschichte bewegt sich kein Stück vorwärts. Nur die unvorhergesehene Begegnung mit Reed war etwas spannend. Ich frage mich, ob sie ihn erhört und ob er - mal abgesehen davon, ihr Liebe zu geben, was meiner Meinung nach nicht seinem Wesen entspricht - auch versucht, sie zu killen.
Auch dass Joshua abweisender ihr gegenüber wird, ist nicht so recht nachvollziehbar. Da auch seine Gefühle zu kurz kommen, weiß man nicht, woran das liegen könnte.Bis jetzt war das Reed-Kapitel für mich das beste.
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Zitat
Original von chiara
Gut gelungen finde ich die Darstellungen von Reeds Seelenleben. Allerdings wäre es schön gewesen, wenn es auch einen Namen für diese Krankheit gegeben hätte, wo es doch auch Gastdozenten und Teamchefs in diesem Abschnitt gab. Es durch den Anhang bin ich darauf gekommen, dass Reed an Schizophrenie leidet.Geistige Erkrankungen wurden erst sehr viel später wissenschaftlicher behandelt und benannt.
Dennoch ist es erstaunlich, wie viele Figuren der Geschichte offenbar über psychische Erkrankungen Bescheid wissen verfügen.
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Zitat
Original von chiara
Wow, vom langweiligen historischen Roman zu einem blutrünstigen Thriller. Was sollte dieser Sprung denn nun?Wenns denn wenigstens ein Thriller wäre.
Thriller sind spannend!
So ists lediglich eine Beschreibung gewisser Symtome einer vermutlichen psychotischen Störung oder eher schon geistig pathologischer Störung.
Für mich allerdings eher keine Schizophrenie.
Die gespaltene Persönlichkeit träfe es wohl eher, wenn auch nicht sehr wahrscheinlich.Aber ehrlich gesagt, so sehr mich ja psychologisches interessiert - hier hat es nix zu suchen.
Joshua verändert sich auch - wieso auch immer - vielleicht hat ihn ja die Ro-irgendwas (Name hab ich schon wieder vergessen) verhext. Mit Voodo belegt und zauber, zauber, schon ist er nur noch ihr hörig und will mit seiner Schwester nix mehr zu tun haben.
Wundern würds mich mittlerweile weniger in dem Buch -
mit diesem Buch. Diese ekelige Vampirstory musste doch nun wirklich nicht sein. Außerdem ist es schon wieder ein Sprung in der Story. Am liebsten würde ich abbrechen.
Aber ich werde es zähneknrischend weiter lesen oder vielleicht auch nur überfliegen. Ein fesselndes Buch liest sich anders.
Ute -
Vielleicht ist es auch nur eine lahme Erklärung, warum Reed Spencer diese Verletzungen zugefügt hat? Für mich dürfte es auch ruhig etwas weniger Blut und Grausamkeit sein.
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Der Abschnitt war teilweise regelrecht gruselig. Klar, wie schon die Überschrift des Kapitels zeigt, dreht es sich hauptsächlich um Reed. Der Mann ist geistig gestört, und seine Kindheit ist nicht gerade liebevoll verlaufen. Ich kenne mich da nicht so aus, aber wird eine Krankheit wie Schizophrenie durch die Lebensbedingungen beeinflusst? Ich vermute mal, seine Vorgeschichte wird so ausführlich erzählt, weil sie vielleicht dazu beigetragen hat, den Wahnsinn zu fördern. Reeds Charakterisierung ist sehr ausführlich, was ich gut finde, denn so kann man sich ein ziemlich klares Bild von dem Mann machen. Der detaillierten Beschreibung seiner blutigen Tat kann ich jedoch ganz und gar nichts abgewinnen. Auch auf die Gefahr hin, dass das Buch dann etwas dünner geraten wäre, aber hier wäre weniger mehr gewesen!
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Zitat
Original von Klusi
Ich kenne mich da nicht so aus, aber wird eine Krankheit wie Schizophrenie durch die Lebensbedingungen beeinflusst?Ja. Stressige Situationen können einen weiteren Schub auslösen, wobei es aber auch andere Faktoren gibt.
Generell glaube ich übrigens auch, dass es sich um eine Schizophrenie und nicht um eine multiple Persönlichkeitsstörung handelt. Für die multiple Persönlichkeit sind mir die vorhandenen Gedankengänge von Reed nicht abgegrenzt genug, die Schizophrenie, katatoner Typus, passt da besser.
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Zitat
Original von Seinfeld
Ja. Stressige Situationen können einen weiteren Schub auslösen, wobei es aber auch andere Faktoren gibt.
Generell glaube ich übrigens auch, dass es sich um eine Schizophrenie und nicht um eine multiple Persönlichkeitsstörung handelt. Für die multiple Persönlichkeit sind mir die vorhandenen Gedankengänge von Reed nicht abgegrenzt genug, die Schizophrenie, katatoner Typus, passt da besser.
Danke für die Infos. Also kann durchaus Reeds schlimme Kindheit mit ausschlaggebend für seine Krankheit sein. -
Huch, was ist denn nun passiert? Schreibt da plötzlich jemand anders? Da kommt auf einmal eine interessante Figur. Reed. Er passt überhaupt nicht in die Geschichte, sondern eher in einen modernen Thriller, hat aber gereicht, mich ein bisschen neugierig zu machen und genau diese Neugierde brauche ich, um die nächsten Abschnitte zu überstehen. Heute Abend geht es weiter und vielleicht finde ich heraus, warum plötzliche dieser blutrünstige unter Schizophrenie leidende Kerl auftaucht. Was hat das mit dem Rest der Geschichte zu tun???
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Ich war auch ein bisschen irritiert. Ich lese ja gar keine Krimis oder Thriller,, daher war das für mich komisch. Irgendwie kommt es mir so vor als wollte die Autorin von allem Etwas in das Buch packen. Viel zu viel und nichts so richtig passend...