"Die Plantage" - Seiten 363 - 490

  • Bindungsangst wäre sicher die moderne Erklärung für Spencers Verhalten. :lache


    Ich muss Klusi im Punkt der brutalen Perversionen zustimmen. Es gibt hier keine Figur, die im "normalen" Rahmen agiert. Für diese exessiven Handlungen gehen mir die Charakterstudien aber nicht tief genug. Es gibt doch gerade bei diesen verkorksten Gemüter zwischen Schwarz und Weiß noch jede Menge Grautöne.


    Der Tod Nénés war irgendwie auch unnötig. Sollte damit Roscoes Gewaltbereitschaft verdeutlicht werden? Oder doch eher Spencers Herz angerührt? Ich kann mich nicht wirklich entscheiden, weil der Fortgang der Geschichte sofort wieder abflachte.

  • So allmählich erfährt man etwas mehr über vereinzelte Figuren. In diesem Abschnitt ist es William, den ich noch weniger mag als anfangs. Was sollte das mit Persephone?
    Ich muss auch zustimmen: Figuren, die sich so psychotisch, brauchen mehr Tiefgang. Es muss doch irgendwann mal erzählt werden, warum sie so sind.
    Ich finde es auch ziemlich unrealistisch, wie die Figuren dargestellt werden. Hier ist ja wirklich jeder verkorkst.

  • So kommt es mir jedenfalls vor. Ich hätte hier schon drei Bücher daraus gemacht. 1. Plantage und Südstaaten, 2. Psychothriller, 3. Gesellschaft in London. Für mich wirkt das wir notdürftig zusammen gestrickt und es sollte und musste einfach passen, weil die Ideen alleine wohl nie für ein eigenständiges Buch gereicht hätte.
    Dieser Abschnitt in London habe ich aber doch mit mehr Interesse gelesen, weil ich ich viele Orte erkannt haben. Aber zum gesamten Buch fand ich es nicht passend.
    Ute

    Altes Land - Dörte Hansen :lesend
    Hörbuch: Kai Meyer - Die Seiten der Welt 1

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  • Zitat

    Original von Oleander
    Der Bezug zu einem historischen Roman hat hier wohl nur die Jahreszahl 1781. Zuerst wurde mir William in diesem Abschnitt etwas sympathischer, allerdings nur bis zu dem Vorfall mit Percy. Wieder einmal hat er sich als Tyrann gezeigt. Frei nach dem Motto - was ich will, bekomme ich auch - . Von den Grausamkeiten aber noch nicht genug, betritt nun Oliver Rosoce die Bildfläche. Hier wird uns nun ein exzentrischer, pädophiler Charakter aufgezeigt, mit dem uns auch noch die Waffenschieber nahegebracht wird.
    Ach, was habe ich mich doch auf dieses Buch gefreut. Ich weiss nicht, ob ich ohne diese Leserunde weiter durchhalten wurde.


    Hallo Oleander,


    ich kann Dir nur zustimmen.


    Kindesmissbrauch, Vergewaltigung und sonstige Brutalitäten gab und gibt es bestimmt in jeder Zeitepoche, aber auch ich habe mir unter diesem Buch etwas anderes vorgestellt.


    Mit William habe ich so meine Schwierigkeiten. Einmal ist er mir sympathisch und dann etliche Seiten später könnte ich ihn wieder :schlaeger


    Viele Grüße :wave

  • Dieser Abschnitt spielt in London und geht hauptsächlich um William.


    Sind die denn alle notgeil? Die Frauen werden einfach so genommen, wenn es einem überkommt. Die Gespräche sind zweideutig. Dann diese "Feier" im Schloß. Ich finde das auch so geschmacklos dargestellt.


    Irgendwie haben alle einen Knacks weg?


    Aber William zeigte Gefühl, als es um Nene ging.


    Mehr kann ich zu diesem Abschnitt nicht sagen.

  • Zitat

    Original von Oleander
    Ich denke fast jeder von uns hat sich einen anderen Inhalt vorgestellt. Das ist ja genau unser Problem bei diesem Roman.


    Ja, aber das liegt doch nur daran, dass durch Aufmachung und Covertext ganz gezielt bestimmte Erwartungen geradezu geschürt wurden.
    Hätte das Buch einen Titel getragen wie zB: "Die Plantage der Lustmörder, pädophilen Missbräuchler und hemmungslos herummachenden Antonia" - hätte man gewusst, was einen in etwa erwartet.
    Und dann hätte ich mich ganz sicher nicht in die Leserundenliste eingetragen.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Am liebsten würde ich das Buch abbrechen. Aber da ich es ja für die Leserunde gewonnen habe, fühle ich mich verpflichtet, es zu beenden. :-( So lange habe ich schon ewig nicht mehr für ein Buch gebraucht. Schade um die Zeit.


    Dabei gab es in diesem Abschnitt endlich mal eine - finde ich - sympathische Person. William's Bruder Thomas fand ich eigentlich ganz nett. Aber bitte jetzt nicht auch noch von ihm die Lebensgeschichte bis ins kleinste Detail! Inzwischen habe ich ja schon fast Probleme, überhaupt noch eine Hauptperson zu finden. Am ehesten ist das wohl noch William, Antonia jedenfalls in meinen Augen nicht. Und damit führt einen der Text auf dem Buchrücken wirklich gewaltig in die Irre.