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"Die Plantage" - Seiten 363 - 490
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Diesmal ein ziemlich umfangreicher Abschnitt.
Wieder Setting- und Belegschaftswechsel. Spence, den man inzwischen auch "Fürst der Finsternis" nennt, wurstelt in London herum, aber irgendwie ist alles nicht mehr so toll wie früher. Keiner freut sich so richtig, dass er noch lebt (was für mich absolut verständlich ist) und die Nachtclubs (Sic!) und Frauen sind irgendwie auch nicht mehr das, was sie mal waren.
In diesem Abschnitt kommt die Handlung wenig vom Fleck. Seine Funktion liegt wohl darin, dem Leser Einblicke ins frühere Leben des butcherboys zu geben, die Figur erkennen zu lassen, dass die USA eben doch besser sind als das verdreckte, heruntergekommene London und ihr Einsichtsfähigkeit zu attestieren.
Ein Bruder namens Thomas taucht auf und eine Zigarillo-rauchende alte Flamme. Ansonsten gibt es wieder relativ zähe Gespräche, merkwürdige Selbstreflexionen und noch merkwürdigere Charakteranalysen seitens Randfiguren. Obwohl es kontinuierlich wiederholt wird, habe ich nicht den Eindruck gewonnen, dass Spence vom Krieg sonderlich geschädigt ist. Der Typ war und ist einfach so: Ein selbstgefälliges rücksichtsloses Trampeltier.
Völlig daneben fand ich übrigens das Tête-à-tête von Spence und seiner Verflossenen Persephone. Da wird der Colonel plötzlich zum Tier, erst zum brünftigen Bär, dann zum bettelnden Schoßhündchen, auch wenn er sich anschließend drüber grämt. Selbstbeherrschung ist etwas anderes. Und dass er sich dieses Neandertaler-Gebaren erst im Krieg zugelegt haben will, nehme ich ihm nicht ab.
Die Lady Percy selbst hat wenig gemein mit einer anständigen jungen Frau des 18. Jahrhunderts, eher mit einer Kokotte des Fin-de-siècle oder femme-fatale aus einem film noir.
Bei diesem Abschnitt hatte ich insgesamt kaum mehr den Eindruck, mich in einem früheren Jahrhundert zu befinden, sondern mitten im 20. Jahrhundert. Ich frage mich immer noch, wie man im 18. Jahrhundert "einen Tisch im Nachtclub reserviert" hat (Seite 405). Mal schnell den Kammerdiener hingeschickt? Oder lieber per Brieftaube?Wie schon erwähnt: Ich halte das Setting dieser Story für völlig austauschbar. Inzwischen fände ich die 1980er ziemlich passend.
Neben Spences Stadttouren erhält der Sklavenjunge Néné unerwartet Raum, weil es ihm im "Tintenland" nicht gefällt. Dabei trifft er mit dem Kreolen zusammen, verschwindet, und es entspinnt sich eine detektivische Suche, die auf die Spur von Waffenschiebern führt. Öfter mal was Neues.
Und welch Zufall, der Verlobte der Verflossenen ist auch noch in die ganze Geschichte verwickelt. Das Ganze endet schließlich in einem ausführlich geschilderten Kindesmißbrauch und schließlich einer seltsamen Orgie, in deren Verlauf Spence sich im Stil eines modernen Actionfilm-Shootouts eine Konfrontation mit dem engelsgesichtigen, aber so bösen Kreolen liefern darf.Zu guter lLetzt wieder die Top-Five der erheiternden Wortmißgriffe: Diesmal ist "die ganze Clique da", freut sich ein Kellner über das "ernstzunehmende Trinkgeld", hat man "keinen guten Start miteinander", bescheinigt der "amtliche Totenschein das Erliegen einem langjährigen Leiden des Herzens und der Koronargefäße" und gibt es "Konsumgüter und Drogenhandel".
Mir war definitiv nicht bekannt, dass es anno 1782 schon amtliche Totenscheine gab*, ebenso wenig wie Manager, Concièrges, Bars, Flaniermeilen oder psychologische Typologien.
Wenn einerseits sehr viele historische, durchaus gut recherchierte Fakten einfließen, die Autorin jedoch bei alltäglichen Dingen nachlässig ist, passt das für mich nicht zusammen.
Fazit: Ein ziemlich überfrachteter Abschnitt, der durch das Kreuz und Quer durch die Stadt kaum in Fahrt kommt, ein paar Nebenfiguren einführt und abermals durch allzu ausführliche Dialoge ermüdet. Man muss doch wirklich nicht jedes Gespräch von der Begrüßung bis zur Verabschiedung en détail beschreiben.
* diese Art Zertifizierung wurde eher erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts üblich.
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Danke erneut für die hinreißende Zusammenfassung!
"Percy" kannte ich übrigens bisher nur als Männernamen, abgeleitet von Percival (Sir Percival Glyde, Percy Stuart, Percy Witherspoon...).
Mit dem Kindesmissbrauch haben wir nun einen weiteren meiner größten Kritikpunkte erreicht. Klar, es hat sie gegeben. Ebenso wie die bereits vorgekommenen anderen Brutalitäten. Aber muss ich solche Dinge so häufig (es kommen später noch weitere versuchte oder "erfolgreiche" Vergewaltigungen oder andere Misshandlungsausübungen an Minderjährigen, meiner Erinnerung alle zwische 11 und 13 oder 14) und vor allem so ausführlich in einem "Südstaatenepos" lesen? (Pädophile) Missbräuchler - im Durchschnitt alle 100 Seiten? Zum Glück bleiben uns Lorentz´sche purpurbehelmte Schwengel erspart, aber ich fand die Beschreibungen unangemessen detailgetreu. -
Geht mir ganz genauso.
Es ist einfach viel zu viel. Und das Schlimme ist, dass man nicht den kleinsten Hinweis darauf erhält. Wer das Buch sieht, denkt sich, dass es ein halbwegs anspruchsvoller historischer Roman mit einer dramatischen Liebesgeschichte ist. Tatsächlich bekommt er aber eine richtig heftige Sex & Crime-Story mit allen möglichen Perversitäten in historischer Verkleidung.
Das geht meiner Meinung nach völlig an der Zielgruppe vorbei und deswegen sind die meisten Leser auch ziemlich frustriert, enttäuscht, verärgert - you name it.Percy fand ich auch reichlich merkwürdig. Die Leute damals hatten zwar ein Faible für das römische und griechische Sagentum, aber Persephone hätte wohl doch kaum einer sein Kind genannt. Dann eher Penelope.
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Der Abschnitt begann aus meiner Sicht ganz vielversprechend. Das Gespräch zwischen Cornwallis und William fand ich aufschlußreich, hier kam zum ersten Mal richtig zum Ausdruck, wie William sich fühlt. Die Beschreibung, wie der Krieg ihn zerstört hat, hätte Bestürzung hervorrufen können. Nur da man dem Mann schon durch über 300 Seiten in dem Buch gefolgt ist und er sich bereits sämtliche Sympathien verspielt hat, hat es mich nicht berührt. Trotzdem bekommt William in diesem Abschnitt so etwas wie Konturen. Schade, ich fing gerade an, ihn ein wenig zu mögen, da macht er sich in völlig absurder Weise über seine Exangebetete Persephone her.
Auch die Szenen in Roscoes Haus sind eigenartig. Da stehen sich die beiden Feinde gegenüber und der ebenfalls anwesende Earnshaw hat nichts anderes zu tun, als William wegen Persephone anzugiften.
Als hätten wir noch nicht genug Themen im Buch, kommen nun auch noch Waffenschieberei und Padophilie dazu
Ich finde die Idee, die hinter der ganzen, viel zu aufgeblasenen Geschichte steckt, immer noch gut. Auch das Gegenüberstellen von Alter Welt zu Neuer Welt hätte spannend sein können. Nur so eben nicht.
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Der Bezug zu einem historischen Roman hat hier wohl nur die Jahreszahl 1781. Zuerst wurde mir William in diesem Abschnitt etwas sympathischer, allerdings nur bis zu dem Vorfall mit Percy. Wieder einmal hat er sich als Tyrann gezeigt. Frei nach dem Motto - was ich will, bekomme ich auch - . Von den Grausamkeiten aber noch nicht genug, betritt nun Oliver Rosoce die Bildfläche. Hier wird uns nun ein exzentrischer, pädophiler Charakter aufgezeigt, mit dem uns auch noch die Waffenschieber nahegebracht wird.
Ach, was habe ich mich doch auf dieses Buch gefreut. Ich weiss nicht, ob ich ohne diese Leserunde weiter durchhalten wurde. -
Ich muss zugeben: Diesen Abschnitt habe ich nur überflogen. Auch noch Kinder zu missbrauchen, ist wie ein Kapitel davor (die Zähne im Fleisch) etwas zu heftig. Nicht, weil ich so etwas noch nicht gelesen habe, aber es passt einfach nicht in den erwartbaren Rahmen der Geschichte.
Ich mocht Nènè ein bisschen , nun ist er auch dahin. Mal sehen, wie es nun mit Will auf seiner eigenen Plantage weitergeht. Ich glaube nicht, dass er so einfach an Antonias Tür klopft.
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Also jetzt will ich einmal mit etwas Positivem beginnen. Die Autorin hat für ihren Roman mit Sicherheit viel Recherchearbeit geleistet.
In diesem Abschnitt erlebt man die Rückkehr des Schlächters Bill Spencer nach London und das Treffen mit seinen früheren Freundinnen. Ich sage nur Vergewaltigung Percy
William erfährt von seiner Erbschaft in Carolina, logisch, daß er dorthin zurück muß. Dann treffen wir noch auf Waffenschmuggel und Drogen-/Menschenhandel
Der Abschnitt findet für mich den Höhepunkt darin, daß Néné mit Haremskleidern den Herrschaften zur Verfügung stehen muß - das war jetzt eindeutig zuviel
Das sind für mich jetzt Elemente, die ich in einem Südstaatenroman nicht erwartet hatte.
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Alice Thierry : Deine Zusammenfassung ist jedes Mal ein Highlight.
Immer mehr komme ich auch in die Verlegenheit, dass ich mich durch das Buch quälen muss. Mir kommt es vor, als seien es einzelne Momente, die aufgenommen wurden, die sich aber nicht zu einer Geschichte zusammenspinnen. Mir fehlt dieses Gefühl, dass es vorangeht, dass sich die Figuren weiterentwickeln und dass es eine Zusammengehörigkeit der einzelnen Abschnitte gibt. Das fehlt mir hier sehr.
Die Autorin hat versucht, so viele Themen in diesem Buch unterzubringen, dieses aber unzureichend und mit sehr wenig Gefühl umschrieben, dass es mir schwer fällt, Bezüge dazu zu finden.
Ich frage mich auch, warum wir uns nun in London befinden. Sicher ist es wichtig, zu wissen, was William gerade tut und wie es ihm geht, dennoch hatte ich mir den Roman so vorgestellt, dass er sich um eine starke Frau dreht, die eben ihren Weg geht und auch selbst Hand anlegt, um ihre geliebte Plantage neu aufzubauen. Stattdessen erlebt man eine mal mehr, mal weniger verschüchterte Frau, die nicht greifbar ist.Die Sache mit dem Kindesmissbrauch fand ich auch heftig. Und die Vergewaltigung natürlich auch. Was soll damit gesagt werden? Antonia täte besser daran, diesem Mann keine Träne nachzuweinen.
Bis jetzt sind mir die Figuren nicht sympathisch, was es schwierig macht, weiterzulesen.
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Zitat
Original von JaneDoe
Auch die Szenen in Roscoes Haus sind eigenartig. Da stehen sich die beiden Feinde gegenüber und der ebenfalls anwesende Earnshaw hat nichts anderes zu tun, als William wegen Persephone anzugiften.
Als hätten wir noch nicht genug Themen im Buch, kommen nun auch noch Waffenschieberei und Padophilie dazu
Ich finde die Idee, die hinter der ganzen, viel zu aufgeblasenen Geschichte steckt, immer noch gut. Auch das Gegenüberstellen von Alter Welt zu Neuer Welt hätte spannend sein können. Nur so eben nicht.
Dem kann ich mich eigentlich nur anschließen. Nene tut mir einfach nur leid, ich habe den kleinen Kerl einfach nur gern gehabt. Dsa dieds so enden musste ist tragisch, aber meiner Meinung nach in diesem Roman vollkommen fehl am Platz.
Die Vorstellung die die Leseprobe bei mir ausgelöst hat, wird in keinster Weise erfüllt. Eigentlich wird es immer schlimmer und wir entfernen uns meiner Meinung nach von der eigentlichen Intention des Buches. Sehr schade
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Zitat
Original von Oleander
Ich weiss nicht, ob ich ohne diese Leserunde weiter durchhalten wurde.Ich denke mal ohne Leserunde hätte ich auch schon lange abgebrochen.
Nun ist es so, daß ich durch die Abschnitte rase um dann Alice wunderbare Kommentare lesen zu können.
Wenigstens ein Highlight nach jedem AbschnittDiese England Tour war für mich so überflüssig. Willis Verhalten nervig, das Verhalten der anden noch nerviger.
Percy - (für mich auch nur gebräuchlich für Percy Stuart, der sooo genial war damals ) - eine merkwürdige Dame, die wohl auch keinen weiteren Auftritt haben wird. Hoffe ich mal.Die einzige halbwegs sympatische Figur wird mal eben erledigt.
Nun ja - also weiter durch den nächsten Abschnitt rasen.
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Puh... ein langer Abschnitt. Endlich erfahren wir mehr über William und seine quasi nun endgültig nicht mehr vorhandene Zukunft in England. Somit hätte man dieses Kapitel nach ca. 50 Seiten beenden können und William hätte sich dann brav zurück zur Plantage begeben. ABER: Was hat sich die Autorin dabei gedacht, William über Persephone herfallen zu lassen? Um Himmels Willen, damit hat sich William beim Leser doch endgültig jede Sympathie verspielt - und das bereits nach der Hälfte des Buches. Für mich völlig unverständlich.
Und was zur Hölle treibt eigentlich Roscoe? Dass er nicht ganz dicht ist war ja zu vermuten, aber sein Treiben in der Burg erinnert an übelste Trash-Filme. Für meinen Geschmack sind das eindeutig zu viele Nebenhandlungen die sich in vollkommener Absurdität verlieren.
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Eigentlich fand ich die Idee zu diesem Abschnitt gar nicht einmal so schlecht. Zu zeigen, dass William nicht mehr der Alte ist und einfach so an sein vorheriges Leben anknüpfen, ist nicht verkehrt. Aber dafür hätten es wirklich keine 130 Seiten gebraucht mit solchen Ausschweifungen.
Nun darf der Leser entscheiden wer schlimmer ist: Roscoe oder Reed. Mir graut es schon vor dem nächsten Abschnitt.
Besonders unnötig fand ich die Szene im Herrenhaus. Da habe ich mich gefragt, warum William nicht einfach Roscoe erschossen hat. Immerhin ist er auf Rache aus. Dass er da einfach so locker mit der Pistole auf Roscoe zielt und nicht schießt, obwohl er ihn für alles was er getan hat hasst. Stattdessen wartet er und lässt sich selbst in Bedrängnis bringen. Da hat William aber in Amerika sehr viel von seinem Biss eingebüst, obwohl er auf der Plantage bei der Bedrohung durch Antonias Schwager gezeigt hat, dass in ihm noch viel von seinem alten Ego steckt. Woher der plötzliche Wandel in England?
Habe ich das auf Seite 378 richtig gelesen, dass William plötzlich von Antonias Schwangerschaft weiß? Wenn ja woher? Sie hatte doch keinen Brief geschrieben.
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Zitat
Original von chiara
Habe ich das auf Seite 378 richtig gelesen, dass William plötzlich von Antonias Schwangerschaft weiß?
Danke, dass Du die Stelle genannt hast. Und Du hast völlig Recht. Vorher gab es nicht den kleinsten Hinweis, dass der Kerl etwas von Tonis Zustand ahnt, jetzt ist er plötzlich (wie alle anderen) im Bilde. Das macht sein Verhalten natürlich noch schlimmer.
Ich könnte mir vorstellen, dass es vorher eine Szene gab, in der das thematisiert wurde, wobei die nachfolgenden Verweise dann nicht konsequent eliminiert wurden.
Es ist jedenfalls sehr merkwürdig und wirr. -
Zitat
Original von Alice Thierry
Danke, dass Du die Stelle genannt hast. Und Du hast völlig Recht. Vorher gab es nicht den kleinsten Hinweis, dass der Kerl etwas von Tonis Zustand ahnt, jetzt ist er plötzlich (wie alle anderen) im Bilde. Das macht sein Verhalten natürlich noch schlimmer.
Ich könnte mir vorstellen, dass es vorher eine Szene gab, in der das thematisiert wurde, wobei die nachfolgenden Verweise dann nicht konsequent eliminiert wurden.
Es ist jedenfalls sehr merkwürdig und wirr.
Ich hatte durchaus eine Vermutung, dass er es weiß, das ist mir beim Lesen in diesem Kapitel wieder eingefallen. Es war irgend etwas an seiner Reaktion, als Antonia sagte, dass es ihr nicht gut geht. Mist, dass ich mir die Stelle nicht markiert habe, aber ich habe nicht geahnt, dass ich gerade diesen Satz nochmal suchen würde. -
Ich kann mich auch erinnern, daß William VOR Antonia die Schwangerschaft wußte/vermutete, weil sie sich krank fühlte
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Zitat
Original von Richie
Ich kann mich auch erinnern, daß William VOR Antonia die Schwangerschaft wußte/vermutete, weil sie sich krank fühlteTja, damals wußten halt Männer eher, wann Frauen schwanger waren als die Frauen selber
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Das liegt in der Natur des Mannes. Sie können sich zu einem frühen Zeitpunkt in ihre Partner einfühlen und wissen dann ganz genau, was in ihnen vorgeht. Spencer ist nun allerdings nicht so ein Gentleman, wie er gerne wäre, sonst würde er doch seine schwangere Geliebte nicht auf einer maroden Plantage sitzen lassen. Oder habe ich den Abschnitt mit "Warte auf mich, ich bin gleich wieder da" überlesen?
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Zitat
Original von Büchersally
Das liegt in der Natur des Mannes. Sie können sich zu einem frühen Zeitpunkt in ihre Partner einfühlen und wissen dann ganz genau, was in ihnen vorgeht. Spencer ist nun allerdings nicht so ein Gentleman, wie er gerne wäre, sonst würde er doch seine schwangere Geliebte nicht auf einer maroden Plantage sitzen lassen. Oder habe ich den Abschnitt mit "Warte auf mich, ich bin gleich wieder da" überlesen?Das habe ich mir auch gedacht. Vielleicht hat er ja Bindungsangst und mag sich nicht zu sehr auf einen Menschen einlassen.
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Wieso William Antonia verlassen hat, obwohl er wusste, dass sie schwanger war, ist mir nicht so recht klar geworden. Seine "Ausreden" sind diesbezüglich eher verwaschen, habe ich das Gefühl.
Meine Befürchtung im Bezug auf Néné haben sich leider bestätigt. Nun ist klar, was Rovena gemeint hat, als sie sagte, er würde zu seiner Mutter gehen. Es ist furchtbar, was dem Jungen angetan wurde, und ich hätte das nicht so genau lesen müssen. Schlimm fand ich auch die anschließende "Unterhaltung" zwischen Spencer und Roscoe. Ich hatte dauernd ein Bild vor mir, wie zwei aufgeblasene Gockel, die umeinander herumstelzen und große Reden schwingen, während draußen der tote Junge liegt.Spencer sehe ich ganz und gar nicht als Gentleman, auch wenn er sicher einer sein will. Er erscheint mir als sehr wankelmütiger Charakter, was sich in seinem Verhalten immer wieder zeigt. Wie er "Percy" behandelt hat, ist unter aller Kanone. Alles in allem betrachtet kommt mir Spencer dauernd vor wie ein Elefant im Porzellanladen, zumindest was den Umgang mit seinen Mitmenschen betrifft.
Nun sind wir gerade mal bei der Hälfte, und wenn ich zurückblicke, was es bisher schon an Brutalität und Perversionen gegeben hat, ist das schon ganz schön heftig. Das Cover und der Klappentext geben gar keine Hinweise, was einen in diesem Buch erwartet. Viele gehen davon aus, dass sie etwas wie "Von Winde verweht" zu lesen bekommen. Wenn ich dann bedenke, dass ich diesen Roman gelesen habe, als ich gerade mal 12 oder 13 war und mir vorstelle, dass "Die Plantage" in die Hand eines (einer) Minderjährigen kommt, habe ich die allergrößten Bedenken.