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"Die Plantage" - Seiten 491 - 520
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Dieser Abschnitt hat mich im Gegensatz zum vorhergehenden positiv überrascht, weil er mit relativ wenig Dialogen auskommt und beweist, dass die Autorin gut erzählen kann; der Stil ist flüssig und abwechslungsreich.
Schade nur, dass es sich inhaltlich ausschließlich um den Werdegang des zweiten Bösewichts handelt. Es ist zwar sicher aufschlussreich, wenn man erfährt, welche Lebensgeschichte hinter dem Kreolen steht, aber an dieser Stelle hat man sich schon ein so klares Bild von Miguel-Roscoe gemacht, dass die Mißhandlungen/Vernachlässigungen in seiner Kindheit und sein von Gewalt dominiertes Leben sein Verhalten nicht mehr entschuldigen können.
Die Figur des Roscoe empfinde ich inzwischen als derart überzogen, dass auch die Offenlegung des biographischen Hintergrunds ihr keine menschlicheren Züge verleiht. Er wirkt wie der Über-Böse aus einem Batman-Film.
Sofern es überhaupt nötig ist, dem Leser diese Figur nahe zu bringen, hätte ich es als sinnvoller erachtet, ihre Hintergründe ziemlich früh aufzudecken, bevor sich das Bild von ihr verfestigt hat.
An dieser Stelle des Buchs erscheint sie mir wie Füllsel.Über den Inhalt des Kapitels lässt sich streiten. Die Autorin erzählt, wer Roscoe eigentlich wirklich ist und welcher Familie er entstammt. In diesem Abschnitt wird nun erneut das Thema Kindesmisshandlung aufgegriffen und unnötig ausgeweitet. Ein paar Andeutungen hätten, wenn überhaupt, völlig genügt. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass ein historischer Roman für eine solch brisante Thematik das falsche Podium ist, umso mehr, wenn sie so viel Gewicht in der Handlung erhält. Es steigert keineswegs die Spannung oder verleiht der Geschichte Dramatik, sondern scheint mir eher ein ungelenker Versuch, aktuelle Bezüge herzustellen und wirkt einfach nur abgeschmackt und reißerisch.
Klar gab es so etwas zu allen Zeiten, aber in einem historischen Roman möchte ich mich in erster Linie mit der Zeit, den Menschen und den Gegebenheiten auseinandersetzen, nicht mit sexuellen Perversionen.
Ebenso erwarte ich in einem Fantasy-Roman keine Drogenfahndung oder das Thema Euthanasie in einer ChickLit. Das ist für mich ein Genrebruch.Nun ja. Ansonsten ein informationsreiches Kapitel. Sprachlich gewandt und nicht ohne anschauliche Beschreibungen.
Hier und da entgleitet der Autorin wieder die zeitgemäße Sprache ihrer Figuren. So wird jemand als "Killer" und ein anderer als "Boss" bezeichnet.
Wenn ich Sätze lese wie
"Meinst du, ich lass mich von so einem miesen Schwein anrühren? Ich warte doch nicht, bis der mich an den Eiern kriegt" oder
"He, er ist tot, Mann!" oder
"Geh, *** dich!",
dann habe ich eher das Gefühl, einem Dialog zwischen Gangstern mit Ghettoblastern zuzuhören, nicht aber Menschen im Jahr 1782.Fazit: Allmählich hatten wir genug Gewaltausbrüche, Folter, Vergewaltigung und monströse Figuren.
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"Klar gab es so etwas zu allen Zeiten, aber in einem historischen Roman möchte ich mich in erster Linie mit der Zeit, den Menschen und den Gegebenheiten auseinandersetzen, nicht mit sexuellen Perversionen.
Ebenso erwarte ich in einem Fantasy-Roman keine Drogenfahndung oder das Thema Euthanasie in einer ChickLit. Das ist für mich ein Genrebruch." -
Nun wissen wir auch über die Kindheit von Oliver Roscoe Bescheid. Durch die Misshandlungen, die er als Jugendlicher erfahren musste hat er nichts anderes gelernt als sich mit brachialer Gewalt und Brutalität durch sein weiteres Leben zu schlagen. Die Ausschmückung dieser Gewaltszenen bis hin zum Blutrausch erinnern mich immer mehr an einen Psychothriller.
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.... und jetzt kommt noch die Erklärung, weshalb sich Roscoe derart pervers verhält.
Ich habe bisher noch keinen historischen Roman gelesen in dem geballt so viele Perversionen zu Tage gefördert werden.
Was mich eigentlich ärgert, daß das alles mit der Inhaltsangabe nichts mehr zu tun hat und ich den roten Faden der Geschichte vermisse. In einem Roman müssen mir persönlich nicht alle Figuren sympathisch sein, aber hier habe ich das Gefühl, daß zumindest die Männer alle einen echten Knacks weghaben.
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Das Buch erinnert mich auch an einen Psychothriller. Roscoe hat eine schlimme Kindheit gehabt, deswegen muss er dies jetzt an seinen Mitmenschen auslassen. Dies ist also die Erklärung für seine Brutalität.
Ich lag völlig auf dem Holzweg: Gefreut hatte ich mich auf ein Südstaaten-Epos, à la "Fackeln im Sturm", da bin ich ehrlich, bekommen habe ich "Die Plantage des Grauens". Sorry, aber ich bin enttäuscht. Zumal sich für mich auch kein zusammenhängender Faden durch die Geschichte zieht. -
Zitat
Original von Richie
Ich habe bisher noch keinen historischen Roman gelesen in dem geballt so viele Perversionen zu Tage gefördert werden.Ich auch nicht und langsam frage ich mich ganz ehrlich warum ich diesen Roman noch lese, wenn die Leserunde nicht wäre, wäre das Buch bestimmt schon in die hinterste Ecke gewandert.
Roscoe ist eine absolut wiederliche Figur, ein Bösewicht par excelance. Für mich driftet der Roman von der eigentlichen Handlung immer mehr ab. Wirklich traurig man hätte so viel aus diesem Thema machen können.
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[I][quote][i]Original von Eliza08
Ich auch nicht und langsam frage ich mich ganz ehrlich warum ich diesen Roman noch lese, wenn die Leserunde nicht wäre, wäre das bestimmt schon in die hinterste Ecke gewandert.
Du spricht mir wirklich aus der Seele.
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So, auch dieses Kapitel abgehakt.
Nun ja, eigentlich war es mir doch so etwas von egal, wieso Oliver so ein Mensch geworden ist.
Dann noch der absolute Höhepunkt der Lächerlichkeit, der Erzengel Michael.Irgendwie setz das dem Faß der überflüssigen Dinge in diesem Buch die Krone auf.
Erwartet hab ich auch ich etwas völlig anderes. Eben eine tatsächlichen Südstaatenroman. Keine gefaseltes Psychogramm irgendwelcher Menschen, die scheinbar per Zeitmaschine zufällig im Jahre 1782 gelandet sind.
nun ja - auf in den Kampf und den nächsten Abschnitt bewältigen...
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Zitat
Original von Johanna
So, auch dieses Kapitel abgehakt.
Nun ja, eigentlich war es mir doch so etwas von egal, wieso Oliver so ein Mensch geworden ist.
Dann noch der absolute Höhepunkt der Lächerlichkeit, der Erzengel Michael.Irgendwie setz das dem Faß der überflüssigen Dinge in diesem Buch die Krone auf.
Genau das habe ich auch gedacht, als ich diesen Abschnitt durch hatte.
Ich würde mir wünschen, dass der Rest des Buches auch so geschrieben wäre. Damit meine ich jetzt nicht die ganzen Brutalitäten, denn die erwarte ich in einem historischen Roman absolut nicht. Wenn ich über Vergewaltigungen und Morde lesen möchte, nehme ich einen Thriller zu Hand. Dort stören mich dann auch nicht die flachen Figuren. Aber in den Abschnitten zu Reed und nun auch zu Roscoe habe ich den Eindruck ein ganz anderen Roman zu lesen. Warum kann dieser Stil nicht beibehalten werden? Sind hier vielleicht zwei Autoren am Werk?
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Armer Erzengel ... Nun hat Roscoe also auch ein Gesicht bekommen. Naja, er war mit Reed befreundet, ich habe keinen Heiligen erwartet. Seine Brutalität hat auch er in der Kindheit angelegt. Mag sein, dass sich das im realen Leben häuft, in einem Buch erwarte ich mehr Abwechslung.
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Roscoes Brutalität wird also komplett seiner verkorksten Kindheit angelastet. Sicher mag es da einen Zusammenhang geben, aber muss jemand gleich zum Mörder werden? Der Mann hat ja überhaupt keine Skrupel, und der Beschreibung nach ist er noch abgebrühter als Reed. Ihn dann mit einem Erzengel zu vergleichen, tut mir leid, so weit geht meine Phantasie nicht, dass ich mir das vorstellen kann.
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Ich hätte nie gedacht, dass brutale Szenen sooo langweilig sein können. Eine foglt auf die nächste, ständig passiert irgendetwas Brutales oder Perverses. Und diese Dialoge! Ich erwarte von einem historischen Roman, dass die Figuren auch dementsprechen reden. Es muss nicht übertrieben gestelzt sein, aber die Kraftausdrücke und modernen Floskeln hier, die passen überhaupt nicht. Das bisschen Atmosphäre, das vielleicht an der ein oder anderen Stelle entsteht, wird dadurch sofort wieder zerstört.
Und die Figuren. So Klischeehaft und blass. Der arme Rescoe ist nur so schrecklich, weil er in seiner Kindheit misshandelt wurde. Das ist so klischeehaft und ausgelutscht.
Ich glaube, ich werde kein Fan mehr von diesem Buch.Edit: Tippfehler
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Zitat
Original von Minusch
Das Buch erinnert mich auch an einen Psychothriller. Roscoe hat eine schlimme Kindheit gehabt, deswegen muss er dies jetzt an seinen Mitmenschen auslassen. Dies ist also die Erklärung für seine Brutalität.
Ich lag völlig auf dem Holzweg: Gefreut hatte ich mich auf ein Südstaaten-Epos, à la "Fackeln im Sturm", da bin ich ehrlich, bekommen habe ich "Die Plantage des Grauens". Sorry, aber ich bin enttäuscht. Zumal sich für mich auch kein zusammenhängender Faden durch die Geschichte zieht.geht mir genau so, ich glaube ich bin für Bücher dieser Art nicht wirklich geschaffen....
Ich werde heute noch meine Rezi schreiben (brüte schon 2 Tage drüber) und dann ist die Plantage für mich erledigt... -
Zitat
Original von Maharet
ich glaube ich bin für Bücher dieser Art nicht wirklich geschaffen...Was für Bücher sollen das sein?
"Ich-schreibe-einfach-mal-drauf-los-und-packe-alles-rein-was-mir-so-ein-und-gefällt"-Bücher?
Selbst für ein Genre-Cross-over ist das Ganze zu inkonsequent.
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Zitat
Original von Alice Thierry
Was für Bücher sollen das sein?
"Ich-schreibe-einfach-mal-drauf-los-und-packe-alles-rein-was-mir-so-ein-und-gefällt"-Bücher?
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Ja, genau diese Art hab ich gemeint. Ich lese eigentlich wirklich nur Fantasy oder Historisches, da darf es auch gerne mal recht brutal zugehen, das stört mich nicht, aber hier hatte ich immer das Gefühl das alles (vielleicht wirklich alles was die Autorin mag) mit Gewalt in eine einzige Story gedrückt wurde. Manchmal ist weniger einfach mehr.
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Zitat
Original von Klusi
Roscoes Brutalität wird also komplett seiner verkorksten Kindheit angelastet. Sicher mag es da einen Zusammenhang geben, aber muss jemand gleich zum Mörder werden? Der Mann hat ja überhaupt keine Skrupel, und der Beschreibung nach ist er noch abgebrühter als Reed. Ihn dann mit einem Erzengel zu vergleichen, tut mir leid, so weit geht meine Phantasie nicht, dass ich mir das vorstellen kann.Das stimmt allerdings. Roscoes Brutalität und dann gleich seine verkorkste Kindheit damit in Zusammenhang zu bringen - irgendwie kommt mir das vor wie wenn heute bei Gerichtsverhandlungen die Vergangenheit der Täter als Grund für die Tat angeführt wird.
Auch in Bezug auf den Erzengel stimme ich Dir zu - meine Phantasie reicht dazu auch nicht aus.
Bei einem Südstaatenroman denke ich immer gleich an den Film "Fackeln im Sturm". Etwas in dieser Richtung habe ich erwartet, wobei ich zugeben muss, dass ich noch nicht so viel in dieser Richtung gelesen habe.
Mach nun mal weiter.
Viele Grüße
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In diesem Abschnitt geht es um Roscoe und ich muss Euch recht geben: Die Ausdrucksweise stelle ich mir im 18. Jahrhundert anders vor.
Es ist wirklich schlimm, was mit Roscoe in seiner Kindheit geschehen ist. Aber es war vorhersehbar, wohin die Geschichte führt. Die Vergangenheit war keine Überraschung mehr, weil man jetzt ja so ungefähr weiß, was einem erwarten tut. Die Überraschung ist für mich weg.
Und ehrlich gesagt, dachte ich mir am Schluss: Endlich bekommt Roscoe das, was er verdient und was ist? Er überlebt! Wie? Warum ist er nicht ertrunken? Übersinnliche Fähigkeiten? Was ist da los? Haben wir nicht genug von Roscoe gehabt?
Die neue Welt kommt als nächstes. Mal sehen, was sich dahinter verbirgt.
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Mir geht es wie den meisten hier: Noch eine Lebensgeschichte bis in kleinste Detail. Musste das wirklich sein. Und noch mehr Perversionen ...
Inzwischen bin ich von dem Buch nur noch genervt und hab immer noch über 300 Seiten vor mir ...