Hier kann zu den Seiten 001 - 138 (Erster Teil) geschrieben werden.
'Kains Erben' - Seiten 001 - 138
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Ein geschmackvolles Cover mit Interesse weckendem Rückseiten- und Klappentext, zwei Karten und zwar nicht, wie leider oft üblich, identisch, sondern sinnvollerweise eine Gesamt- und eine Detailansicht, weiterführende Informationen vermittelnde Nachbemerkungen, ein Lesebändchen und ein Glossar - fein. Wenn es jetzt noch ein Personenregister gegeben hätte, wäre meine Begeisterung grenzenlos gewesen. Ich mag Personenregister, besonders, wenn daraus hervorgeht, wer wirklich gelebt hat. Aber ich muss ehrlicherweise zugeben, dass es bei diesem Buch nicht unbedingt zum Verständnis erforderlich war.
Im Prolog werden wir Zeugen eines Kinderspiels: Amicia, von der Burgherrin aufgezogenes Findelkind, und Vyves (etwas gewöhnungsbedürftig, ich kannte bisher nur Yves *g*), Sohn des sich um die Finanzen der Burgherrin kümmernden Juden Herrn Elijah, werden im Beisein von Freundin Aveline durch den als Priester fungierenden Zwillingsbruder Amicias, Abel, einander mittels Eheversprechen angelobt. Und wir werden Zeugen, wie dieses Spiel jäh grausam unterbrochen wird: Vyves wird niedergeschlagen, Aveline überwältigt und Abel in einen Brunnen gestoßen, was bei dessen Tiefe tödlich enden muss. Zwei Schläge lassen Amicia das Bewusstsein verlieren.1283, 10 Jahre später begegnen wir der inzwischen 18jährigen Amicia wieder. Sie lebt jetzt, als Knabe getarnt, bei den Mönchen von Quarr Abbey, wie die im Prolog vorkommende Burg Charisbrook auf der Isle of Wight gelegen.
Über ihre Herkunft weiß sie nichts, hat nur sehr unvollständige Erinnerungen an das damalige Geschehen. Ein verletzter Ritter taucht auf (für mich sah der immer aus wie der junge Robert Taylor als Ivanhoe oder Lancelot*g*).
Eine segensreiche Einrichtung ist, dass jedem Kapitel eine hübsche Zeichnung vorangestellt ist: Amicia eine Amsel, dem Mädchen Magdalene, eine dem Ritter Matthew zugetane ehemalige Prostituierte, ein (Opfer?)Lämmchen, meiner Lieblingsfigur, dem Abt Randulph, das Oberteil einer Art Bischofsstab (Charlie möge mich bitte ggfs. korrigieren!), dem Erzählstrang von Vyves ein 7-armiger Menorahkerzenleuchter, die Ereignisse auf Charisbrook werden durch eine Burg kenntlich gemacht und über einen Ritter Cyprian erfahren wir etwas unter dem Vorzeichen eines Dolches. Erwähnenswert sind noch ein Stummer namens Hugh und der zwielichtige Adam de Stratton.
Am Ende des 1. Abschnitts verlassen Amicia und Matthew das Kloster, weil Abt Ranulph Amicia auf der Insel nicht mehr für sicher hält.
Ein spannender Einstieg.
Und eine Frage an Charlie: Schon im ersten Abschnitt taucht mindestens einmal ein Bezug zu "Austern" auf. Soll das bildlich auf die "verschlossenen Seelen" hinweisen, ist das Zufall oder sind/waren die auf der Insel alltäglicher als bei uns bzw heute?
Achja: Falls jemand eine Abneigung gegen "Mädchen in Hosen"-Geschichten haben sollte und Charlotte Lynes Bücher noch nicht kennt: Dieses Buch erfüllt nicht die üblichen negativen Klischees!
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Du bist mit dem ersten Abschnitt schon durch Ich wollte nach dem ausfolieren nur etwas zur Gestaltung des Buches sagen- mein Lob an den Verlag, man kann so schöne Dinge wie zwei Karten und Lesebändchen auch für unter 20 € bieten. Alles andere dazu hast du schon gesagt- einfach gut
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Beo, ich musste aus Zeitgründen bereits vorher lesen (Rezi steht auch schon im betreffenden Thread, obwohl ich mit der warten wollte, aber sapperlot war unschweizerisch rasch*g*), und hatte deshalb eigentlich gehofft, dass jemand anderer den Reigen hier eröffnet*g*, aber da Charlie ja schrieb, wie hibbelig sie bei so etwas immer sei (und ich wahrscheinlich bei sowas ebenfalls nur mit Beruhigungstabletten und Sekt reaktionsfähig bliebe*g*), hab ich halt losgelegt.
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Bild von Isabella habe ich keines gefunden. die Motte müsste die Ruine im Bildhintergrund sein.
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Danke!
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Ich hab den ersten Abschnitt auch gestern schon beendet (früher angefangen, weil ich nicht will das ich mit "Kains Erben" und "Die Plantage" ins Schleudern komme)...
Das Meiste hat Maikäfer ja schon recht ausführlich geschrieben. Abt Ranulph ist bisher auch meine Lieblingsfigur, er ist ziemlich cool, scheint ein gutes Herz zu haben, aber durchaus auch den ein oder anderen Dreck am Stecken.
Isabelle, Adam und Cyprian sind bisher noch sehr undurchsichtig, aber durchaus interessant.Auch VYves und seine Familie finde ich interessant. Ich hab schon einiges über das Schicksal der Juden im Mittelalter gelesen, aber nichts davon spielte in England....
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Zitat
Original von Maharet
Auch Yves und seine Familie finde ich interessant. Ich hab schon einiges über das Schicksal der Juden im Mittelalter gelesen, aber nichts davon spielte in England....Der Ärmste heisst VYVES (nur an einer Stelle im Buch entdeckte ich ein fehlendes V vorne, wenn du weißt, was ich meine*g*).
Ich kannte vorher auch nur Yves. Montand, St. Laurent, Rocher... -
Zitat
Original von maikaefer
Der Ärmste heisst VYVES (nur an einer Stelle im Buch entdeckte ich ein fehlendes V vorne, wenn du weißt, was ich meine*g*).
Ich kannte vorher auch nur Yves. Montand, St. Laurent, Rocher...VEEEEEERZEIHUNG... ich geh gleich editieren. Ist mir beim Lesen nicht aufgefallen, und das nicht zum ersten Mal - ich bin ein Über-Namen-Hinwegleser... meistens fällt mir gar nicht oder erst auf den letzten Seiten auf das ich den Namen falsch im Kopf habe, da helfen manchmal Leserunden
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Das ist aber anders.
Das waren so meine ersten Gedanken zum Buch. Ich weiß noch, wie langsam und bewusst ich Glencoe gelesen habe, ich brauchte Tage für jeden Abschnitt und hab immer viel nachgedacht und viele Sätze mehrfach gelesen. das hat immer so ein schweres Leseerlebnis beschert; es hat Zeit gebraucht und sich dadurch ganz tief ins Gedächtnis gebrannt. Ich könnte aus diesen Büchern ganze Szenen wörtlich nacherzählen.
Kains Erben ist viel "weniger belastend". Alles ist viel klarer formuliert, wodurch es durchschaubarer wird, "leicht wegzulesen", es geht weniger tief rein.
Mir tut das (im direkten Vergleich) ein bisschen leid. Aber ich weiß auch, dass ich ein Leser mit sehr abweichendem Geschmack sein kann.Interessant finde ich auch Vyves (aber bitte, wie sricht man das aus?) und seine Familie. Ich wusste tatsächlich nicht, dass Juden zu dieser Zeit bereits so große Probleme hatten, ich hatte das alles in späteren Zeiten abgespeichert.
Ob er Amicia wiedersehen wird? Zwischen der und Ritter Matthew knistert es ja schon ganz tüchtig ...Ansonsten frage ich mich, welche Rolle Magdalene noch spielen wird. Eie interessante Figur, finde ich. Sie ist ungebildet, aber wer sie dumm oder enfältig bezeichnet, hat doch den Schuss nicht gehört! Von Menschen versteht sie jede Menge und sie kann auch unter Stress sehr schnell die richtige Schlüsse ziehen. Die ist gar nicht dumm.
Mehr sag ich jetzt mal nicht, weil ich schon ein paar Seiten weiter bin und nicht mehr weiß, was in den nächsten Abschnitt gehört.
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Zitat
Original von Maharet
VEEEEEERZEIHUNG... ich geh gleich editieren. Ist mir beim Lesen nicht aufgefallen, und das nicht zum ersten Mal - ich bin ein Über-Namen-Hinwegleser... meistens fällt mir gar nicht oder erst auf den letzten Seiten auf das ich den Namen falsch im Kopf habe, da helfen manchmal Leserunden
Ganz ehrlich: Ich hätte Geld gewettet darauf, dass er Yves heißt. Ich habe immer Yves gelesen. Ich glaube ich werde alt...
Magdalene hab ich von Anfang an gemocht und fand sie sehr interessant.
Adam de Stratton hat es mir auch von Anfang an angetan. Er ist zwar sehr undurchsichtig, zwielichtig und ganz sicher kein durch und durch guter Mench, dennoch finde ich die Figur faszinierend. Ich habe keine Ahnung warum, aber ich hatte bei seinem ersten Auftauchen im Buch sofort Alan Rickman vor Augen. -
Ich habs ja schon gelesen und möchte daher nicht allzu viel zum Inhalt sagen. Aber: Abt Randulf konnte ich anfangs überhaupt nicht leiden. Ich fand ihn zu - hm - ja wie sag ich das? Er hat sich seine Regeln selbst gestrickt.
Matthew dagegen habe ich vom ersten Moment an in mein Herz geschlossen. Und Vyves auch. Da würde mich auch interessieren, wie man das ausspricht. Ich hätte es wie Yves mit nem V davor ausgesprochen
Magdalene ist toll. Mir fiel spontan ein Vergleich zum Kleinen Prinzen ein: Sie sieht mit dem Herzen. Sonst könnte ich mir nicht erklären, warum sie von Matthew eine so gute Meinung hat, weil er sich ja nicht gerade toll gegenüber den Menschen benimmt.
@ Mulle: Das stimmt, das Buch ist anders. Aber ich liebe es genauso sehr wie die anderen. Glencoe war wirklich "anstrengender" geschrieben. Man musste es einfach langsam und bewusst lesen. Ich muss aber immer wieder sagen, dass "Das Haus Gottes" mein liebstes Buch ist.
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Hattest du beim Schreiben ein konkretes Bild von der Waffe vor dir? Über anderthalbhändige Schwerter gibt es ja bei Google Bilder deren tausende verschiedene. Da ich das Nachwort scho gelesen habe gehe ich davon aus, dass du es bei dem Schwert wie bei dem Hund gemacht hast, wenn die Bezeichnung hundert Jahre jünger ist.
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Zitat
Original von Mulle
Das ist aber anders. [...] Kains Erben ist viel "weniger belastend". Alles ist viel klarer formuliert, wodurch es durchschaubarer wird, "leicht wegzulesen", es geht weniger tief rein.
Mir tut das (im direkten Vergleich) ein bisschen leid. Aber ich weiß auch, dass ich ein Leser mit sehr abweichendem Geschmack sein kann.Danke, daß du das geschrieben hast, ich hätte es mich wahrscheinlich nicht getraut. Das waren genau meine ersten Eindrücke, zumindest beim Prolog. Das war irgendwie so ... history-romanmäßig durchgestylt. (Gut, ich dachte erst, es kann auch am direkten Kontrast zu meiner vorherigen Lektüre liegen, Dantes "Göttlicher Komödie" :grin.)
Inzwischen hat sich dieser Eindruck aber gegeben. Eigentlich, sobald Magdalene auf den Plan trat. Diese Figur gefällt mir sehr.
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Magdalena zwar nicht intelligent aber 100% treu. Sobald sie überzeugt ist, dass eine Person gut ist, kann diese machen was sie will. Ihr Herr treibt Steuern bei den Ärmsten an, und Magdalena kann und will nichts Schlechtes dabei finden. Ich bin gespannt, ob sie wirklich "das Gute" sieht oder es sich nur einbildet, weil er sie aufgenommen hat.
Mir tun die ständig müden Mönche Leid. Ich würde mich da eher in eine dunkle Ecke verkriechen und schlafen, als Pfefferkörner zu kauen.
Das Kapitel mit der Judenverfolgung und Diskriminierung fand ich erschreckend und traurig.
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Zitat
Original von Booklooker
Ich habs ja schon gelesen und möchte daher nicht allzu viel zum Inhalt sagen. Aber: Abt Randulf konnte ich anfangs überhaupt nicht leiden. Ich fand ihn zu - hm - ja wie sag ich das? Er hat sich seine Regeln selbst gestrickt.Mit Randulph habe ich bisher auch so meine Probleme. Vor allem bin ich mir nicht sicher, ob er Amicia wirklich aus Schutz vor ihren Feinden wegschickt oder damit er nicht in Versuchung kommt.
Amicia, Magdalena und Vyves (an diesen Namen musste ich mich wirklich gewöhnen, denn ich muss mich regelzwingen zwingen nicht Yves zu lesen ;-)) sind mir bereits ans Herz gewachsen. Matthew kann ich noch nicht einschätzen.
Ich bin ziemlich erstaunt wie leicht sich dieses Buch lesen lässt. Glencoe war auch spannend, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich es auch so verschlungen habe.
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Was für ein Beginn! Bei den Figuren kann ich mir gar keine Liebste raussuchen, den jede ist auf ihre Art einzigartig.
Magdalene, die allen Menschen ins Herz sieht, Matthew, der mit Tieren so gut umgeht und sich bei Menschen einmauert, Amicia, die so viel Leid und Schmerz in sich trägt und trotzdem oder gerade deswegen eine starke Frau ist, Randulph, der einen inneren Kampf ausficht und versucht, jeden zu schützen, Vyves, durch den wir das schwere Schicksal der Juden in England erleben. Ich hatte mich schon einmal ausführlicher damit beschäftigt, als ich in York vor den Überresten von Clifford's Tower stand und die Atmosphäre dort mich gefangen nahm.
Irgendwie hoffe ich im Geheimen, dass Abel noch mal auftaucht. -
Zitat
Original von Nachtgedanken
Irgendwie hoffe ich im Geheimen, dass Abel noch mal auftaucht.Du, das kann ich sooo gut nachempfinden, denn es ging mir genauso.
Irgendwie klammerte ich mich an jeden Hoffnungsstrohhalm, denn eigentlich sagt Charlie ja nicht direkt, ob oder gar dass Abel mausetot ist. Ich lese meist sehr schnell und habe die entsprechenden Seiten mehrere Male durchforscht, ob ich etwas übersehen habe. Aber da war immer die Rede von dem ach so tiiieefen Brunnen, bei dem man beim Steinereinplumpsenlassen sooo weit hatte zählen können, bis er unten ankam. Das gab zu den schlimmsten Befürchtungen Anlass. Mehr sag ich jetzt hier aber nicht. Es sei denn, du willst eine PN. Dann melde dich bitte. -
Ich bin auch super in das Buch hineingekommen, allerdings noch nicht ganz fertig mit dem ersten Abschnitt.
Aber es liest sich wirklich deutlich "einfacher" als Glencoe, das ich doch noch als toll, aber auch "sperrig" in Erinnerung hatte, da musste man sich viel tiefer drauf einlassen, während es einem die Geschichte hier doch leichter macht.Der Name Vyves macht mich lesetechnisch auch fertig
Aber ich geh jetzt erstmal den Abschnitt beenden.
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Glencoe hatte ich als Hörbuch und dachte danach Hörbücher wären nichts für mich, weil ich Probleme hatte mitzukommen. Vielleicht sollte ich Glencoe noch einml als Buch lesen und es doch mit einem anderen Hörbuch versuchen.