Was für eine Wohltat, nach dem Besuch der Leserunde zu einem zeitgleich gelesenen "Südstaatenepos" hier gedanklich Asyl zu finden!
Mulle schreibt das mit Charlies Männern sehr nett
Wie wird Vyves eigentlich ausgesprochen? Wie die Ehefrauen? Wie Yves mit einem V davor? Veives?
Ich lese fast immer die Hintergrundinformationen zuerst.
Manchmal auch den Schluss.
Mich interessiert mehr als das "was passiert" das "warum"... und "wie"
'Kains Erben' - Seiten 241 - 369
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Wir sind ja hier so eine Art Zisterzienserkloster, Maikaefer - hier hast Du IMMER Asyl! (Falls Du aus amerikanischen Suedstaaten kommst, ist Dir ausserdem mein persoenliches Mitleid sicher. Ich habe keine Ahnung warum - aber da moecht' ich irgendwie nie hin.)
Irgendwo hab ich das schon beantwortet:
Wir wissen es nicht.
Es gibt keine Tonaufnahmen aus dem Mittelalter und auch keine verlaesslichen Mitschriften der Alltagsaussprache, sondern im Gegenteil, Schreibweisen in allen erdenklichen Variationen.Wir haben uns auf "Veives" geeinigt. Weil wir's huebsch fanden und weil einiges aus der Region bekannte (i.e. Hampshire) dafuer spricht.
Aber wenn Dir eine andere Aussprache besser gefaellt, lieber Maikaefer - nur zu! Wer behauptet, er koenne Dir beweisen, sie sei falsch, luegt schlicht.Mir geht's mit den Hintergruenden genau wie Dir (ausser beim Krimi - da liebe ich das Moerderraten, weil ich darin eine solche Katastrophe bin und wirklich lange etwas davon habe. Mein Mann dagegen weiss es immer auf Seite zehn oder so ...). Es macht mir ueberhaupt nichts aus, zu wissen, WAS am Ende passiert. Ich will wissen, wie der Autor da hinkommt!
Herzlich,
Charlie -
Das gehört jetzt vielleicht nicht zur Leserunde, aber mir geht es ja auch so, dass mich am meisten interessiert, warum und wie ein Autor genau zu diesem Schluß kommt. Wahrscheinlich lese ich deshalb so gerne Historische Romane und kaum Krimis.
Mir ging gerade beim Lesen eurer beiden Beiträge, maikaefer und Charlie, die Frage durch den Kopf, seit wann ich das eigentlich mache und ich kann mich nicht erinnern, wann das angefangen hat. Ich glaube, ich mache das schon so, seit ich mein erstes Buch gelesen habe.Nochmal zu Amicias Verhalten und der unterschiedlichen Meinung dazu. Ich persönlich finde es gerade für eine Leserunde spannend, wenn Figuren bzw. ihr Handeln unterschiedlich interpretiert werden. Dann macht das gemeinsame Lesen und Entdecken der Geschichte doch noch einmal so viel Freude. Für mich spricht es auch für das Buch, wenn Figuren Ecken und Kanten haben und ich sie manchmal am liebsten schütteln würde oder mich immer wieder fragen muß, warum sie um Himmels Willen so handeln, wie sie es eben in der Geschichte tun. Und trotzdem habe ich sie gern.
Hier in Kains Erben ist das für mich weniger Amicia, als vielmehr der ein oder andere Vertreter der männlichen Fraktion.
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Mulle, das mit Charlies Männern hast Du toll geschrieben. Mein Favorit ist ja immer noch Aimery.
Amicia empfinde ich als eine sehr starke Persönlichkeit. Was sie als Kind erlebt hat, reicht für drei Therapeuten. Trotzdem schafft sie es, dem Leben positiv zu begegnen. Dass sie sich jetzt an jemanden aus ihrer Vergangenheit klammert, halte ich nur für allzu verständlich.
Übrigens, ich lese nie den Schluss zuerst
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(Dat ihr Aimery nicht haben koennt, wisst Ihr aber, gell? Das ist der einzige, den der gierige Autor fuer SICH SELBST geschrieben hat ... Mir hat sich's ja immer umgedreht, als neunzig Prozent der Leser ihn schuetteln oder sonstwas wollten ...)
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Also ich habe definitiv nicht zu denen gehört, die ihn schütteln wollten. Eher was ganz anderes
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Na ja ... also da ich von Natur aus nicht zu den eifersuechtigen Menschen gehoere, ueberleg' ich mir, ob ich mit Dir eventuell teile. Schliesslich teile ich ja auch meinen Henry mit Dir (und bei DEM bin ich eifersuechtig!!!). Alles besser als Schuetteln!
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Danke, Charlie!
Und wie hört sich bitte auf Englisch "Zisterzienser" an? Sistörschinga?
Und was das bekannte Ende angeht: Dann dürfte man sich ja keinen Film zum zweiten Mal ansehen, keine Bücher zweimal lesen. Nein, der Weg ist viel wichtiger als das Ergebnis.
Im Übrigen nehme ich mir aus jedem Buch eh jeden Mann, den ich mag und mache mit ihm, was ich mag! Schütteln, rühren, fesseln, knebeln und auf eine Bank setzen und meine Predigt anzuhören zwingen. Wer auch immer. Was auch immer! Im Übrigen bekommt Kate doch möglicherweise einen kleinen Henry
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Zitat
Original von Nachtgedanken
Mulle, das mit Charlies Männern hast Du toll geschrieben. Mein Favorit ist ja immer noch Aimery.Ich sollte das Buch endlich lesen ... aber es gibt Bücher, die kann ich nicht anfangen, ehe ich noch die Schwärmereien von jemand anderem im Kopf habe (in diesem Fall ist es Corinna V.), weil ich Angst habe, dass meine Erwartungen zu hoch sind.
Sie meinte immer, dass Aimery mich völlig wahnsinnig machen würde und nun trau ich mich nicht.Und ich habe bisher keine männliche Figur angeschmachtet, wenn ich sie nicht mindestens schütteln und/oder schlagen wollte.
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Das kann ich nicht, Maikaefer. Diese Umschreibung, die Du da so bravouroes vormachst (wirklich - ich bin platt!). Nur Dir versichern, dass es sehr schoen klingt. (Sssistoerschiaen waere mein bester Versuch ... aber ich fuerchte, der reicht an Deinen nicht annaehernd heran.) Es war eins der Worte, in die ich mich vor langer Zeit verliebt habe, weshalb ich in dem, was hinter dem Wort war, herumwuehlen musste.
Mulle, wenn Du meinen Aimery schlaegst, dann weine ich. Ganz wirklich.
Weil ihr (!!!) mich dazu angestiftet habt, ueber den rumzulabern, ist mir heute aufgefallen, dass ich den vermisse.
Irgendwie.
Manchmal.Charlie
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(Aimery ist zum Anschmachten eigentlich ueberhaupt nicht geeignet. Ich hab gedacht, den streichen die mir schon aus dem Konzept, weil: zu alt, zu haesslich, zu nicht unschuldig, zu nicht unversehrt, zu voellig unheldenhaft, zu vergraetzt, zu verschwiegen, zu sehr von Charlie gemacht.
Die Lektorin, die ihn dann bearbeitet hat, war die einzige Lektorin meines Lebens, mit der ich nicht klarkam. Und die kam auch mit Aimery nicht klar, obwohl sie mich mit dem mir unvergesslichen Satz: "Irgendwie mag man ihn ja dann doch etwas", zu beruhigen suchte. Aber angeschmachtet, dacht' ich, hab ihn immer nur ich.
Ich dachte, das ist meine Figur. Nur fuer mich.
Bis ich mit meinem Vater in Portsmouth war und der zu mir gesagt hat: Bitte zeig mir das mal, wo das war, wo Aimery seine Werft hatte. Das war so umwerfend. So wie der dreiundachtzigjaehrige Experte, der mit mir einmal monatlich durch Portsmouth wanderte und mir erklaerte: "Das wuerde Aimery aber nicht tun - und jetzt erklaere ich Ihnen mal, warum ..."
In diesen knapp zwei Jahren mit Aimery bin ich sehr gluecklich gewesen, bemerke ich gerade. Bitte seid lieber boese zu meinen anderen Figuren. Nicht zu Aimery.
Love.
Charlie) -
Charlie, du scharst halt die Leser um dich herum, die eben genau bei solchen Figuren dahinschmelzen.
Und wenn Corinna das sagt, dann glaube ich ihr das, denn sie weiß, was mich zerfließen lässt. (Manchmal sind das sehr, sehr seltsame Dinge.)Verhauen will ich aber trotzdem immer, das gehört dazu. Ein Buch taugt nichts, wenn Mulle nicht zumindest ein bisschen aggressiv wird
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Dann nimm doch Twelfthnight stattdessen!
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Amicias Verhalten, als sie so plötzlich auf Vyves trifft, finde ich auch absolut nachvollziehbar. Auf einmal steht da ein wichtiger Mensch aus ihrer verlorenen Vergangenheit vor ihr und alle Erinnerungen stürzen auf sie ein, kein Wunder, dass sie bei ihm bleibt.
Die Eisbärenszene fand ich auch total toll und ja, auch in ensthaften historischen Romanen darf man mal so albern sein, vor allem, wenn es so gut passt wie hier.
Ich bin auch eine "Ende zuerst" Leserin, nur bei Leserunden verkneife ich es mir mit Mühe und Not.
Wer ist Aimery? Ich glaube den muss ich umbedingt kennen lernen!
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Da bin ich sehr froh, Zwergin. Ich hatte etwas Angst, zumindest die Nicht-Berliner unter den Lesern wuerden mir den Knut uebel nehmen ...
Lass Dir von Aimery bloss nicht zu viel versprechen - ein ganzer Haufen Leser mochte ihn ueberhaupt nicht. Den hab ich eigentlich nur fuer mich geschrieben ... und ich hab halt so einen komischen Geschmack.
Alles Liebe und ein wundervolles Adventswochenende,
Charlie -
und ich hatte bis zu diesem Abschnitt gegrübelt, warum Charlie dieses Buch ihren Knut nennt... Großartig, und toll eingebaut, denn es zeigt uns einmal mehr Matthews gutes Herz.
ZitatOriginal von Mulle
Aber Matthew wieder
Das hat System: Charlie schreibt immer Männer, die mich auf Papier wahnsinnig faszinieren. In der Realität würden mich solche Kerle wahnsinnig machen. Wäre Charlie Gott und keine Schriftstellerin, würden wir Frauen alle an Nervenzusammenbrüchen zugrunde gehen - aber wir würden dabei lächeln.Dieser Satz trifft es so gut, dass ich ihn einfach muss.
Ich kann Amicias Handeln im Übrigen gut nachvollziehen. Da hält es Matthew nichtmal für nötig, sich mal bei ihr zu melden, was soll sie anderes denken, als dass er sich nicht mehr für sie interessiert? dass er sie nicht vermisst?
Sie zieht einen Schutzwall um sich herum, wie sie es ihr Leben lang gelernt hat: Wer kein Zuhause hat, kann auch nichts vermissen, und ein Zuhause gibt es nicht, weil niemand sie vermisst. Am meisten tut sie damit der kleinen Magdalene unrecht, denn diese vermisst sie sehr wohl.
Magdalene ist trotz ihres schweren Schicksals für mich der kleine Sonnenschein in der Geschichte. Wie sie sich micht Hugh unterhält, einfach großartig.
aber ich war bei Amicia: Dass sie sich in eine Zukunft mit Vyves flüchtet, war für mich absolut nachvollziehbar, er ist der einzige, der ihr aus ihrer Vergangenheit geblieben ist, sie hatte in unter der Schutzhülle vergraben wie alles andere, da trifft sie ihn wieder. Verständlich, dass sie ihn und ihre Vergangenheit nicht wieder loslassen möchte. Und doch wird in ihrem Verhalten klar, dass sie ihn nicht wirklich liebt, sondern das Bild ihrer Vergangenheit. Ihr Herz bleibt bei Matthew, ob sie es will oder nicht. Von daher ist es bei allen Schatten, die über ihm hängen, richtig, dass sie mit ihm geht.
ZitatOriginal von Mulle
So, aber wer ist denn Amicia nun? Adams Tochter? Das würde sie nicht zur Erbin von Carisbrooke machen, oder?Was, wenn sie Adams und Isabells Tochter ist? (mich hat eine Sache verrückt gemacht. Der Mönch, der Isabells aufen als leuchten grün bezeichnet und sich an jemanden mit matten grünen Augen erinnert. Hat Amicia grüne Augen? Sowas überlese ich gerne...) Isabell hat die beiden wirklich nicht wie Findelkinder behandelt, da muss eine engere Bindung bestanden haben.
Das Ende lese ich schon seit Jahren nicht mehr zuerst. Klar ist der Weg, wie man dorthin kommt, wichtiger, aber ich möchte trotzdem nichts vorwegnehmen.
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Was für ein Buch!!! Ich kann nur nochmal betonen, daß mein langsames Lesetempo an den vielen Terminen vor Weihnachten liegt - nicht an diesem spannendem Buch.
Amicia (aber auch Isabel) gefällt mir immer besser. Sie weiß, was sie möchte - und lebt auch mit den Konsequenzen. Schön fand ich die Szene, in der sie Vyves wiedertrifft!
Aber auch Matthew gewinnt an Profil. Die Szene mit dem Eisbären zeigte seinen Charakter sehr schön! Und natürlich sein Umgang mit dem Hund!
Ich bin neugierig, wie es mit den Personen weitergeht - und gehe schnell ins Bett zum Lesen!
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Wie gesagt, ich bin ja nur froh, dass Ihr mir den Knut nicht uebel nehmt ... Von dem Augenblick an, in dem ich von dem Eisbaeren in der Themse erfuhr, musste der einfach ins Buch.
Ein Modell von ihm steht uebrigens seit einiger Zeit bei uns im Tower.
Alles Liebe von Charlie
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Knut paßte doch sehr gut. Vorallem erklärt er Matthews Liebe zu den Tieren....
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Zitat
Original von chiara
So nebenbei knüpft Magdalene Kontakt mit Hugh. Mit Hilfe von Zeichensprache verständigen sich die beiden. Auf diese Weise fühlt sich Hugh auch nicht mehr so alleine und trinkt deutlich weniger. Magdalene ist wirklich die gute Seele der Truppe.JA! Das war wirklich eine super Idee und so langsam mag ich Magdalene doch
ZitatOriginal von Saiya
Ich mag die "Eisbär-Szene" und generell Matthews Tierliebe sehr. Sie paßt sehr gut zu dem Bild, was man nach und nach von ihm bekommt. In diesem Abschnitt habe ich begonnen ihn wirklich gern zu haben.Amicia ist immer auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit und sich selbst, gleichzeitig aber auch auf der Suche. Ich habe sehr gut verstanden, wieso sie sich bei Vyves und seiner Familie so geborgen fühlt.
Mir hat diese Szene auch sehr gut gefallen und inzwischen habe ich Matthew total ins Herz geschlossen.
Ich habe das auch sehr gut verstanden. Sie fühlt sich, nachdem sie sich von Matthew versetzt und allein gelassen fühlt, da irgendwie geborgen und ein wenig daheim. Und sie kann halt Vyves auch total vertrauen im Gegensatz zu Matthew. Da blieb doch zB immer noch dieser Albtraum mit dem Drachen und dem Gezähle!
ZitatOriginal von xania
Die Ungerechtigkeiten gegenüber den Juden sind schwer zu ertragen. Dass ein Kind so sterben musste ist unfassbar!
Amicia ist also sicher Adams Tochter. Aber wenn Isabel das nicht wusste, frage ich mich, warum sie die Kinder aufgenommen hat.
Ja, die armen Juden. Ich frag mich manchmal echt, wie Menschen so sein können! Tiere würden das nie tun!!
Auch diese Foltergeschichten von Cyprian *würg*ZitatOriginal von Mulle
Liebe Frauen. Ich bin ja immer wieder erstaunt ob dem tiefen Verständnis, das wir Frauen für einander aufbringen.
Hüstel.Nein, im Ernst, ich finde es krass, dass ihr Amicia als egoistisch empfindet
Sie sucht seit mehr als 10 Jahren nach ihren Wurzeln und Vyves kann ihr zumindes einen Teil davon zurückgeben - natürlich fühlt sie sich bei ihm sicher und geborgen, zumal der, an dem ihr Herz hängt, sich dadurch gemacht hat ohne ihr ein Wort zu sagen. Sie muss davon ausgehen, dass der nicht zurückkommt. Mal einfach aus purem Spaß auf Verzicht eine mögliche Sicherheit (Heirat mit Vyves) in den Wind schlagen, wäre in ihrer Situation ein guter Schritt in die Katastrophe. Frauen hatten damals nicht wirklich viel Wahl und konnten das Singleleben nicht locker hinnehmen. Eine Frau ohne Naman, ohne Mann und ohne Familie, die sie beschützte, landete vermutlich schneller im Hurenhaus als sie gucken konnte.Aber Matthew wieder
Das hat System: Charlie schreibt immer Männer, die mich auf Papier wahnsinnig faszinieren. In der Realität würden mich solche Kerle wahnsinnig machen. Wäre Charlie Gott und keine Schriftstellerin, würden wir Frauen alle an Nervenzusammenbrüchen zugrunde gehen - aber wir würden dabei lächeln.So, aber wer ist denn Amicia nun? Adams Tochter? Das würde sie nicht zur Erbin von Carisbrooke machen, oder?
Und es erklärt auch nicht ansatzweise die besondere Beziehung zwischen Isabel und Amicia. Vorstellbar wäre, dass Isabel die Kinder vertauscht hat oder ihr eigenes Kind mit Adam zum Halbbruder, den man ihm vor die Tür gelegt hat, zu legen, um Amicia zu schützen vor sämtlichen Heiratsansprüchen und all dem ...
Da sie Amicia tot glaubt, ist das mein einziger Verdacht.Irgendwie kann ich das so
Frage mich genau die gleichen Sachen in Bezug auf Amicia, ihr Erbe (?) und Adam und Isabel...Das mit den Männern ist einfach nur zum
Aber sie hat irgendwie auch Recht!Zu Vyves und Amicia kann ich nicht mehr sagen, das passt alles so.
Achso und zu den Schlusslesern. Äh ja, ich gehöre da auch manchmal dazu. Aber nicht immer. Kann aber nicht sagen, warum ich das manchmal mache und manchmal nicht...