Titel: Der Zauber von Oxmoon
Originaltitel: The Wheel of Fortune
in D auch erschienen unter dem Titel: Das Glücksrad
Autor: Susan Howatch
ISBN: 3442091233
Über das Buch:
Im Mittelpunkt dieser großen Familiensaga steht der Herrensitz Oxmoon auf der Halbinsel Gower in Wales. Howatch schildert 4 Generationen der Godwins, von dem glanzvollen Jahrzehnt vor dem ersten Weltkrieg bis in die Gegenwart (die Originalausgabe erschien 1984) - Menschen im Bann ihrer Gefühle und Leidenschaften. (angelehnt an den Rückseitentext)
"Ein Roman von über 1200 Seiten, und unter ihnen nicht eine einzige langweilige - das ist eine Leistung." (Die Welt, Bonn, auch auf der Rückseite)
"Der Zauber von Oxmoon ist in modernem Rahmen die Neugestaltung einer wahren Geschichte, in welcher folgende Personen die führenden Rollen spielten:
#Edward of Woodstock (1330-1376), in der Geschichte als der Schwarze Prinz bekannt
#Seine Frau und Cousine Joan of Kent, die er Jeanette nannte
#Sein Bruder John of Gaunt
#Sein jüngerer Sohn Richard of Bordeaux, der spätere König Richard II.
#John von Gaunts legitimer Sohn Henry of Bolingbroke, der spätere König Heinrich IV.
#Henry of Bolingbrokes ältester Sohn, der spätere König Heinrich V., der Englands früheren Ruhm wiederherstellte und den vollen Kreis des Schicksalsrades der Familie der Plantagenets beschloß." (Anmerkung der Verfasserin höchstselbst am Buchende)
Über die Autorin:
Gebürtige Engländerin, lebte längere Zeit in Amerika und bei Erscheinen des Buches erneut in England. Schrieb höchst erfolgreiche Gesellschaftsromane, mit denen sie auch im deutschen Sprachraum bekannt wurde, beispielsweise "Die Sünden der Väter", "Teuflische Liebe".
Meine Meinung:
Wohin damit? Historische Romane? Wenn ja, wo - 14. oder 20 Jahrhundert?
Liebesgeschichte? Will auch nicht so recht passen.
Klassiker? Auch nicht.
Das Buch ist ein Schmöker, aber nichts Herzerwärmendes für einen Glühwein und eine Kuscheldecke an langen Herbst- oder Winterabenden, sonern ein Chaos von psychischen und physischen Leidenschaften, Sex unter Verwandten, auch mit Minderjährigen, auch mit interessanten Spielsachen und Hilfsmitteln. Allerdings würde ich es weder als pornografische noch als bewusst obszöne Literatur bezeichen. Es scheint nicht darauf angelegt zu sein, Menschen mit bestimmten Vorlieben anzusprechen. Die Dinge kommen halt in dieser merkwürdigen Familie vor und angeblich orientiert sich das ja alles an historischen Vorbildern. Das Buch weckte in mir mal Entsetzen, mal Mitleid, faszinierte sowohl auf der familiären Ebene als auch vom doppelten historischen Hintergrund her, so nehmen zB der Irlandkonflikt aber auch eine Besessenheit für die Bergsteigerei Raum ein.
Sicher nichts Hochintellektuelles, aber trotzdem 9 Punkte.
Andere Meinungen zu diesem Buch, vorzugsweise von Leuten, die sich mit dem Schwarzen Prinzen und den Johns und Henrys besser auskennen als ich, würde begrüßt.