Da es zumindest das Hörbuch bisher erst auf Englisch gibt, habe ich die entsprechende Inhaltsangabe bei Amazon ins Deutsche übersetzt:
Stephen Fry erfindet das nicht! Fry begann als unehrenhafter Schuljunge, der log, Streiche spielte und einen verwesenden Maulwurf als Wissenschaftsexponat in die Schule brachte, der stahl, einen Selbstmordversuch beging, der unerlaubten Jagd nach Süßigkeiten und Jungen erlag, ein Genie in Sachen Unheil war, der ein neurotisches Verbrecherleben führte, das ihn direkt ins Pucklechurch Gefängnis und die Cambridge Universität brachte, wo er an der Seite von Emma Thompson zu Ruhm gelangte.
Er spielte Oscar Wilde in dem Film "Wilde" und hatte eine Nebenrolle in "A Civil Action". Außerdem schreibt er lustige, herausragende Romane.
Dieses unwiderstehliche Buch, die bestgeschriebenen Promi-Memoiren des Jahres 1999, konzentriert sich auf Frys erste beide turbulente Jahrzehnte, aber Vorsicht! Ein Satz von Fry kann überall hinführen, von einer schallenden Verteidigung des Schlagens von Schulkindern bis zu einem nachdenklichen Vergleich der männlichen und weiblichen Anatomie.
Frys tiefstes Bedauern scheint der Flüchtigkeit der Liebe eines bestimmten Jungen zu gelten und der Tatsache, dass, obwohl er ein feines Gehör für Musik hat, seine Singstimme folgende Wünsche bei Zuhörern auslöst: "Herausreißen der Innenohren, ihren Genitalien Stromschläge versetzen, eine Jim Reeves Platte auflegen, sich irre lachend in den Weg von fahrenden Bussen werfen... alles, alles, um nur dem Schmerz zu entrinnen."
Die ungekürzte Ausgabe wird vom Autor selbst gelesen. Sein britisches Englisch finde ich gut verständlich, das Tempo ist nicht allzu hoch. Außerdem hat er eine angenehme, gut modulierte Stimme.
Seine Lebensgeschichte (hier die ersten beiden Jahrzehnte) erzählt er mit viel Wortwitz und Selbstironie. Ich musste oft laut lachen, insbesondere über den Bericht über den verwesenden Maulwurf, der letztlich als klebriger Brei auf Frys nacktem Fuss landete und einen Ekelanfall auslöste. Aber es gibt auch Betroffenheit auslösende Stellen, vor allem wenn Stephen Fry über seine kleinen und größeren Missetaten berichtet und dabei manchmal zu hart mit sich ins Gericht geht.
Nebenbei lernt man viel über das England der sechziger und siebziger Jahre.
Als Fazit gebe ich dem Hörbuch 9 von 10 Punkten.