"Der eingebildete Kranke" Moliére

  • Ich hab Montag abend in einem Leseanfall in meine Reclam- Proll- Bibliothek gegriffen und innerhalb einer Stunde die Komödie "Der eingebildete Kranke" von Moliére durchgelesen, was ich ja schon immer mal tun wollte wegen dem komischen Titel.





    Herr Argan bildet sich ein, sehr krank zu sein und befolgt alle Ratschläge des Arztes und Apothekers. Obwohl ihm dämmert, wie sie ihm das Geld aus der Tasche ziehen, traut er sich nicht, dagegen etwas zu unternehmen oder zu widersprechen.
    Obwohl seine erbschleichende Frau Belinde ein Leben im Kloster für Argans Tochter Angelique ersinnt und Argan ihr bis auf weiteres verfallen ist, kommt ihm eines Tages der Plan, dass Angelique zu seiner besseren Versorgung den Sohn des Arztes heiraten soll. Diese hat jedoch bereits einen anderen Geliebten und so liegt es an dem pfiffigen und liebenswerten Dienstmädchen Toinette, den Plan zu vereiteln.



    Diese Komödie von 1673 geht ausgesprochen gut und schnell zu lesen und ich musste an einigen Stellen laut loslachen.


    Also wenn jemand dieses Buch mal auf einem Flohmarkt o.ä. in die Finger bekommt, auf jeden Fall mitnehmen, das lohnt sich!

    Bücher sind nur große Briefe an Freunde. [Antoine de Saint-Exupéry]

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  • Mir fällt gerade auf: Hätte ich das hier lieber in "Klassiker" posten sollen?


    Ich bin noch etwas unschlüssig, was in "Dramen" und was in "Klassiker" einzusortieren gehört.

  • Zitat

    Original von Sterntaler
    Mir fällt gerade auf: Hätte ich das hier lieber in "Klassiker" posten sollen?


    Ääääääh, ja.
    Aber ich geb zu, daß die Einteilung irgendwie schwierig ist. Sind unter Klassiker bloß Prosa-Texte gemeint???
    :lache


    Und es ist wirklich ein Klasse-Stück
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

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  • Zitat

    Original von Morgaine
    Oh das Buch steht besser liegt bei mir im SUB ...


    Wird gleich nach ganz oben gelegt :lache


    Ich hab eine knappe Stunde gebraucht, das lässt sich also mal locker einschieben! :-)

  • Zitat

    Original von magali


    Aber ich geb zu, daß die Einteilung irgendwie schwierig ist. Sind unter Klassiker bloß Prosa-Texte gemeint???


    Und sind Dramen nur Trauerspiele und keine Komödien? :lache

  • Ich weiß nicht, ob ich das richtig in Erinnerung habe, aber ich glaube er muss ja im Prinzip gar nicht geheilt werden. Er ist ja eben nur der eingebildete Kranke, wie der Titel verrät ;-)
    Moliére übt ja in dieser Komödie Kritik aus, an den Ärzten, die damals Wunderheilmittel versprachen und den Leuten somit das Geld aus der Tasche zogen. Die Ärzte/Apotheker haben "dem Kranken" eingeredet krank zu sein bis er es selbst geglaubt hat, um so an sein Geld zu kommen.

  • hab das buch auch mal in der schule gelesen und obwohl ich keine dramen und sowas lese, fand ich das buch gut :-) und man liest sich das sehr schnell durch...

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste. (Heinrich Heine)


    :lesend Jeffery Deaver: Allwissend

  • Wir haben das Buch damals auch in der Schule gelesen und vor ein paar Jahren hab ich das Stück im Theater gesehen, wirklich klasse!

    Liebe Grüße India :fisch


    Ich lese gerade: Mathildas letzter Walzer - Tamara McKinley


    "Les anneés heureuses sont les anneés perdues."
    Marcel Proust

  • Habe die Kömödie 'Der eingebildete Kranke' auch
    schon öfters gelesen und auf der Bühne gesehen.
    Es ist für mich eins der besten Stücke von Molière.
    Die Thematik des Arztes kehrt in seinen Stücken
    immer wieder.


    Ein kleiner Auszug um noch mehr Intresse zu wecken:


    TOINETTE: Aber gnädiger Herr, Hand aufs Herz: Sind Sie denn
    krank?
    ARGAN: Wie, du Luder, ob ich krank bin? Ob ich krank bin,
    schamlose Person?
    TOINETTE: Na gut, ja gnädiger Herr, Sie sind krank, darüber
    wollen wir nicht streiten. Ja, Sie sind schwer krank, da bin ich
    ganz Ihrer Meinung, und kränker als Sie denken. Das wäre
    also klar. Doch Ihre Tochter soll einen Mann für sich selbst
    heiraten, und da sie nicht krank ist, ist es nicht nötig, ihr einen
    Arzt zum Gatten zu geben.
    ARGAN: Ich gebe ihr doch um meinetwillen diesen Arzt, und
    eine gutgeratene Tochter sollte entzückt sein, das zu nehmen,
    was für die Gesundheit ihres Vaters von Nutzen ist.
    TOINETTE: Du lieber Gott! Gnädiger Herr.


    Viel Spaß!