Ehehygiene - Anja Stiffel

  • Klappentext:


    Humorvoll und eindeutig zweideutig erzählt „Ehehygiene“ von einem Paar, das die Sache mit dem Sex noch nicht aufgegeben hat. Sie begeben sich auf einen ehekompatiblen Selbsterfahrungstrip, bei dem Kaninchenfell, Herzchakra und Therapeutencouch eine nicht unwesentliche Rolle spielen. Eine spannende und amüsante Reise auf der Suche nach der verlorenen Lust.


    Meine Meinung:


    Ok ich gestehe: Das Cover hat mich angezogen ;) Die Frau sieht wie aus den 50er oder 60er Jahren aus und dann noch dieses Lustmaschinchen… da wollte ich natürlich wissen, was es mit dem Inhalt auf sich hat und meine Lachmuskeln sind äußerst zufrieden.


    Wir bekommen die Geschichte aus der Ich-Perspektive der Protagonistin erzählt. Das Besondere daran: Sie scheint keinen Namen zu haben. Im ganzen Buch wird sie immer nur mit ehelichen Kosenamen bedacht und nach einer Weile habe ich daraus den Schluss gezogen, dass sie keinen Namen hat, damit sich jede Leserin mit ihr identifizieren kann.
    Das schöne an der Erzählperspektive ist, dass die Protagonistin meistens mehr denkt, als sie dann verbal von sich gibt und genau diese unausgesprochenen Sätze sind es, die den Leser zum Lachen bringen.


    Wahrscheinlich kann sich jedes Paar mit den ein oder anderen Problemen der beiden identifizieren, denn die Auswahl ist groß: von optischen über verbale bis hin zu gefühlstechnischen Problemen ist für jeden etwas dabei. Meine Lieblingssatz ist eindeutig dieser: “Ich hasste es wenn er ahate”. Trifft den Nagel auf den Kopf!


    Das Buch ist wunderbar locker und lustig geschrieben und es lässt sich in einem Rutsch lesen. Mit 224 Seiten ist die Lektüre auch nicht all zu dick ;) Die Spannung hält ich konstant aufrecht, weil man sich immer die Frage stellt: Schaffen sie es noch zum befriedigenden Sex?


    Einzig der Schluss hat mir nicht so zugesagt, da geht es dann doch recht hektisch zu und die Ereignisse überschlagen sich, während es vorher eher gemütlich war. Vielleicht habe ich aber auch die unterschwellige Botschaft der Autorin nicht verstanden – das mag sein…


    Wer eine lustige Lektüre für düstere Herbst-/Winterstunden sucht und dabei noch die kreativen Ideen unseres Problempärchens erleben möchte, liegt mit diesem Buch genau richtig. Leseempfehlung.


    Bewertung: 8/10 Eulenpunkte

  • Danke für die Buch vorstellung!


    Ich finde ja das Wort "Ehehygiene" ziemlich seltsam. Zuletzt habe ich sogar ein "Geschäft für Ehehygiene" gesehen. Kuriose Wortschöpfung, aber auch lustig. :chen

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Zitat

    Original von rienchen
    Danke für die Buch vorstellung!


    Zuletzt habe ich sogar ein "Geschäft für Ehehygiene" gesehen.


    Und? Haste was gekauft? :lache :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von Dori


    Unhygienisch?! :yikes


    Es gibt ja wohl keine unhygienischere Lebensform als eine Partnerschaft. Schon alleine die Tatsache, sich mit einem anderen Menschen das Bett zu teilen, womöglich ab und zu die Zahnbürste, ist bakteriologisch bedenklich, von weitergehenden Verrichtungen mal ganz zu Schweigen.
    Wenn dann noch Kinder kommen, wird's richtig oll, und damit meine ich nicht nur Babykacke, sondern auch das, was die Kinder später so finden und nach Hause schleppen :yikes.


    Ich kannte übrigens das Wort Sozialhygiene, was für mich einfach bedeutet, soziale Beziehungen zu pflegen, sich darum zu kümmern, dass es wichtigen Mitmenschen gut geht ;-)

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von DraperDoyle:Ich kannte übrigens das Wort Sozialhygiene, was für mich einfach bedeutet, soziale Beziehungen zu pflegen, sich darum zu kümmern, dass es wichtigen Mitmenschen gut geht Augenzwinkern


    Sozialhygiene - das Wort steht ganz oben auf der Liste meiner persönlichen Unwörter, hat es doch den Beigeschmack, dass in jeglicher Hinsicht das menschliche Miteinander endlich einmal aufgeräumt und geputzt werden sollte ;-).

  • Zitat

    Es gibt ja wohl keine unhygienischere Lebensform als eine Partnerschaft. Schon alleine die Tatsache, sich mit einem anderen Menschen das Bett zu teilen, womöglich ab und zu die Zahnbürste, ist bakteriologisch bedenklich, von weitergehenden Verrichtungen mal ganz zu Schweigen. Wenn dann noch Kinder kommen, wird's richtig oll, und damit meine ich nicht nur Babykacke, sondern auch das, was die Kinder später so finden und nach Hause schleppen


    Stärkt allet das Immunsystem, solange man keine Hygiene einführt. :grin

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • nunja, auf die Gefahr, etwas offtopic zu geraten:
    wenn man den Begriff der Hygiene (und ich habe wahrlich keinen Putzfimmel) etwas weiter fasst, also im Sinne von pflegen, muss man auch im menschlichen Miteinander ab und an mal Dinge bereinigen, selbst wenn es unangenehm ist, um sich hinterher wieder gut zu fühlen. :rolleyes

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)