Das gefräßige Buchmonster von Aytül Akal (zweisprachig, ab 4 Jahre)

  • Über das Verschlingen von Büchern
    Kennen Sie das: Ihr Kind findet ein Buch sehr spannend und verschlingt es. Nicht nur wir Menschen verschlingen schon mal gerne Bücher, es gibt auch Monster, für die sind Bücher ein Leibgericht. Doch das kann zu einem Problem werden, nämlich spätestens dann, wenn in einer Stadt fast alle Bücher von einem Monster verschlungen worden sind. Wie man das Problem dieser Monster lösen kann, erzählt die türkische Autorin Aytül Akal in dem Buch „Das gefräßige Buchmonster“.


    Das gemeine an Monstern ist, dass meistens nur Kinder diese Monster sehen können und wenn uns ein Kind davon berichtet, schmunzeln wir dabei und nehmen das Kind nicht ernst. Wer glaubt auch schon an Monster?
    In einer Stadt lebt dieses Monster und es bevorzugt Kinderbücher und immer dann, wenn mal wieder ein Kinderbuch verschwindet und die Erwachsenen nachfragen, wo dieses Buch abgeblieben ist, geben die Kinder zur Antwort, dass es das gefräßige Buchmonster war. Die Erwachsenen glauben den Kindern kein Wort. Eines Tages aber sind sämtliche Kinderbücher verschwunden und das Monster hat Hunger, findet aber nichts passendes zum Fressen. Da wird dieses Monster nun so richtig bösartig und schleicht in der Nacht herum und erschreckt alle Menschen, auch die Erwachsenen. Endlich sehen die Erwachsenen ein, dass ihre Kinder recht hatten. Aber wie bekommt man solch ein Monster gestoppt? Die Einwohner schicken das Monster zu einem Psychologen. Nach einem ausführlichen Gespräch schlägt der Psychologe den Menschen vor, dem Monster am laufenden Band Bücher vorzulesen. Am Anfang funktioniert dies ganz gut, aber stellen Sie sich mal vor: Einem Wesen rund um die Uhr vorzulesen. Das ist auf Dauer nicht zu schaffen und so muss nun eine andere Lösung her. Das Buchmonster muss lesen lernen.
    Wenn Ihnen (mal wieder) ein Buch abhanden kommt, ärgern Sie sich nicht darüber, denn irgendjemand wird es mit Sicherheit verschlungen haben.


    In diesem Buch „Das gefräßige Buchmonster“ wird gut dargestellt, was es bedeutet, Bücher zu verschlingen. Wenn wir davon sprechen, dass wir ein Buch „verschlungen haben“, verbinden wir nicht damit, dass wir es tatsächlich gegessen haben, sondern dass wir es geistig voll aufgenommen haben. So wie wir Menschen wissbegierig sein können, so kann es auch den Monstern ergehen, nur da sie nicht lesen können, fressen sie die Bücher auf. In diesem Buch wird aber gezeigt, dass Monster durchaus lesen lernen können und dann hören sie auch auf, diese Bücher zu essen und fangen stattdessen an, unglaublich viele Bücher zu lesen, sie saugen förmlich das Wissen auf. Wir freuen uns über jedes Kind, dass ebenfalls unglaublich viel liest.
    Falls Sie Kinder kennen, die Bücher nicht besonders mögen, können Sie diesen Kindern diese Geschichte erzählen und zeigen damit, dass sogar Monster Bücher lieben können. Kinder werden diese Geschichte amüsant finden und sich vielleicht dieses gefräßige Buchmonster als Vorbild nehmen.


    Wie sieht eigentlich solch ein Monster aus? Der Illustrator Fariba Gholizadeh hat sein eigenes Bild über das Aussehen von Buchmonstern: Es ist groß und dick und sieht natürlich gefährlich aus. Außerdem kann man auf den Bildern sehr gut erkennen, wie sehr die Kinder sich vor diesem Monster fürchten. Zudem zeigen die Bilder, wie schlau das Monster ist, um an sein Leibgericht zu kommen. Im Text selber wird die Geschicklichkeit des Monsters nicht weiter beschrieben, d.h. das Text und Bilder Hand in Hand zusammen gehen.
    Auf den Bildern ist gut zu erkennen, wie traurig die Kinder darüber sind, wenn mal wieder eines ihrer Bücher vom Monster geklaut wird.


    Die Texte in diesem Buch sind in deutscher und türkischer Sprache. Mal wird auf einer Seite mit türkisch begonnen, mal mit deutsch. Das ist zunächst ein wenig verwirrend, aber man findet schnell heraus, an welcher Stelle welche Sprache angewendet wird.