Kurzbeschreibung:
Ein fettes Schwein, drei Morde, vier Tote und sechzehn Autoren! Und das ist längst nicht alles, was Sie im ersten Kettenkrimi der Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus dem Kreise derer, die sich Dostojewskis Erben nennen erwartet. Bereitwillig stellten sie ihre Fantasien und ihre ganzen Erfahrungen als gewiefte Krimiautoren zur Verfügung. Herausgekommen ist dabei eine Geschichte voller Affären, Intrigen, zwielichtiger Gestalten, korrupten Machthabern und einem schlauen Hund, die Wiesbaden in einen Hort des Verbrechens wandelt, der weit über die Grenzen der Landeshauptstadt hinausreicht.
Zu den Herausgebern:
Eva Lirot wohnt und arbeitet derzeit in Limburg und genießt gern mal einen guten Wein. Veröffentlichungen: die Krimi/Thriller-Serie aus Frankfurt mit Großstadtsheriff Jim Devcon (zuletzt: Seelenbruch, Eiskalte Ekstase), Kurzkrimis.
Richard Lifka, Mitbegründer von Dostojewskis Erben ist Autor, Journalist und Herausgeber. Zuletzt erschienen sind die beiden Kriminalromane mit Privatdetektiv Ninus Hagen: Sonnenkönig und Doppelkopf.
Rezension:
Im Casino in Wiesbaden kommt es zu einem Mord, aber anders als erwartet: Der eigentliche Mörder ist das tatsächliche Opfer, denn bei seinem Anschlagsversuch kommt er selbst ums Leben.
Kriminalhauptkommissar Lars Rieken hat mit diesem Fall alle Hände voll zu tun, Unterstützung findet er in der resoluten Kevser, die für das Casino arbeitet, und ihrem Dobermann Mo, der ebenfalls zu Wort kommt. Rieken muss dann noch erfahren, dass seine ehemalige Freundin Anina wohl ebenfalls ihre Hände im Spiel hat...
Mit Agenten-Roulette legen Dostojewskis Erben, ein Zusammenschluss von 16 Kriminalautoren, den ersten Kettenkrimi vor. Anfangs war ich etwas skeptisch aber gleichzeitig auch sehr neugierig, wie die verschiedenen Schriftsteller es schaffen werden, einen zusammenhängenden Krimi zu verfassen. Und dies geschah überraschend gut!
Man erkennt zwar, dass jeder Autor seine eigene Note und Erzählstil hat, womit ich aber keine Probleme hatte, sondern es eher als angenehm empfand, denn so konnte man direkt unterscheiden, von wem einzelne Abschnitte stammten. Bei Eva Lirot z.B. konnte ich den Schreibstil sogar wiedererkennen, da ich bereits einige ihrer Bücher lesen durfte, die mich immer begeistern konnten.
Die Handlung selbst ist raffiniert angelegt für einen Krimi, der mit gerade mal 120 Seiten aufwartet. Anfangs lose anmutende Aneinanderreihungen von Geschehnissen fügen sich am Ende zu einem schlüssigen Handlungsstrang zusammen, wobei ich ruhig noch 200 Seiten mehr hätte lesen können.
Als besten Charakter möchte ich den Dobermann Mo herausheben, der in einigen Szenen selbst zu Wort kommt und mit lustigen und auch bissigen Kommentaren aufwartet. Ihn hätte ich mir auch als Hauptcharakter gut vorstellen können. Vielleicht entscheiden sich die Autoren ja, ihn in einem zukünftigen Projekt nochmals in einer größeren Rolle auftreten zu lassen.
Fazit: Mit Agenten-Roulette legen Dostojewskis Erben ein interessantes Projekt vor, dass sich vor anderen Krimis nicht verstecken muss, aber ruhig ein wenig länger hätte sein können. Ich freue mich jedenfalls auf weitere Romane des Zusammenschlusses der 16 Autoren!