Titel: Die Familie Hardelot
Autorin: Irène Némirovsky
ISBN: 3813503755
Über die Autorin:
*1903 als Tochter eines jüdischen Bankiers in Kiew. Vor der Revolution von 1917 floh die Familie und ließ sich in Paris nieder. I. N. etablierte sich als Star der französischen Literaturszene. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs floh sie mit ihren Töchtern in die Provinz, wurde 1942 verhaftet und starb in Auschwitz. Erst 60 Jahre später wurde ihr Werk wiederentdeckt. "Suite francaise" wurde zum Welterfolg. (Klappentext)
Über das Buch:
Satt, selbstzufrieden und in der wohligen Gewissheit, dass sich nie etwas ändern wird: Die Fabrikantenfamilie Hardelot aus der französischen Provinz wiegt sich vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs in trügerischem Glück. Doch innerhalb einer Generation wird ihre bürgerliche Welt für immer hinweggefegt.
(Umschlagtext)
Meine Meinung:
Die Hardelots - nicht so s-teif wie die Buddenbrooks, nicht so faszinierend wie die Forsytes und nicht so vornehm wie Bellamys, aber doch natürlich von jeder dieser Familien auch einen Hauch mitbekommen habend, marschieren die Hardelots geradewegs ins Leserherz.
Sie sind liebenswert und gleichzeitig schrecklich borniert: "Es wird den Nachbarn treffen" ist ihre Überzeugung, wenn sie denn überhaupt die nahende Kriegsgefahr registrieren und die daraus gegebenenfalls resultierenden Probleme als mindestens ebenso bedeutsam wie eine "passende" Heirat (sprich: mit passender Mitgift) wahrnehmen.
Das Buch entstand vor "Suite francaise", dem bisher einzig mir bekannten Werk der Verfasserin. Es gibt ein Hörbuch, gelesen von Iris Berben.
Ich habe die Lektüre genossen und vergebe 9 von 10 Eulenpunkten!