'Die Hure Babylon' - Seiten 240 - 343

  • Zitat

    Original von beowulf
    Also heute sieht das da schön aus. Mag sein damals war's Duster


    Vor allen Dingen war das Tor damals zugemauert. Die Mauer der Verteidigungsanlagen, die man rechts und links im Bild sieht, lief direkt dahinter und bildete sozusagen die Rückwand. Das hatte mir die Idee gegeben, den Ort für den Hinterhalt zu wählen. :-)

    Der Bastard von Tolosa, Die Comtessa, Die Hure Babylon, Das Schwert des Normannen, Die Rache des Normannen, Der Schwur des Normannen, Der Sturm der Normannen, Bucht der Schmuggler, Thors Hammer, Odins Blutraben, Die letzte Schlacht, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters
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  • Gerade als Munira ihr Baby bekommt, kommt es wieder zu einem Gemetzel.
    Man, da wird ja gestorben, ein Wunder das es immer noch Menschen gibt.


    Wie dieser Josselyn es macht immer gut durchzukommen. Muniras Kind ist nur ein Mädchen, ob er sich bei einem Sohn wirklich mehr gesorgt hätte, wage ich zu bezweifeln.

  • Zitat

    Original von Deichgräfin
    Gerade als Munira ihr Baby bekommt, kommt es wieder zu einem Gemetzel.
    Man, da wird ja gestorben, ein Wunder das es immer noch Menschen gibt.


    Wie dieser Josselyn es macht immer gut durchzukommen. Muniras Kind ist nur ein Mädchen, ob er sich bei einem Sohn wirklich mehr gesorgt hätte, wage ich zu bezweifeln.



    Den hätte er vielleicht später unter die Turkopolen gesteckt, damit er zu etwas Nütze wäre. :grin

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  • Also ist Attalia tatsächlich das heutige Antalya; vielen Dank für das Bild, Beo!
    Deichgräfin, ich schließe mich deinen Zweifeln an...

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Starke Szene die Geburt im Schlachtengetümmel. Im wahrsten Sinne des Wortes blutig. Das die Weiterreise nur den Gesunden und Höhergestellten möglich ist, ist bitter. Jetzt sitzen sie vor den Toren Attalias wie auf dem Präsentierteller. :-(

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zuerst einmal habe ich festgestellt, daß ich die Kapitel von Ermengarda in der Ich-Form sehr gerne lese.
    Ermengarda ist mal wieder aufmüpfig (im positiven Sinne) und verkleidet sich als Magd, um sich die Reden von Henri de Lausanne anzuhören. Sie entdeckt darin für sich einiges Wahre und ist erbost, als Henri auf dem Marktplatz (ihrer Domäne) verhaftet wird.


    Und auf dem Kreuzzug ist wieder viel passiert, aber die Geburt während der blutigen Schlacht, also das ist wohl nicht zu toppen.


    Bertran erzwingt von Arnaut das Versprechen, sich um Beatriz zu kümmern falls er stirbt - vielleicht ein Hinweis auf einen möglichen weiteren Verlauf? :gruebel


    Die Ankunft in Attalia müssen die Krieger als Paradies oder Schlaraffenland empfunden haben. Daß dann allerdings nur die "Starken" verschifft werden sollen ist ein starkes Stück, aber es war klar, es mußte eine Entscheidung gefällt werden wer darf und wer nicht :-(


    Dem Templer zu nur zu "verunzieren" war vermutlich keine wohlüberlegte Handlung von Constansa und Elena :gruebel

  • Zitat

    Dem Templer zu nur zu "verunzieren" war vermutlich keine wohlüberlegte Handlung von Constansa und Elena


    Oh ja. Das gibt sicher noch jede Menge Ärger. Das lässt der nicht mit sich machen. Und schon gar nicht von einer Frau.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

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  • Die Schlacht am Kadmus zu beschreiben, hat mir schon Einiges abverlangt, denn es geschieht so viel auf einmal. Aber ich wollte dadurch auch das Durcheinander, den Mangel an Übersicht, die Angst und Verwirrung vermitteln, die dabei geherrscht haben müssen. Die Geburt mitten im Getümmel dramatisiert das natürlich noch mehr.


    Die Szene mit dem König auf dem Felsen ist übrigens belegt, ebenso wie es ihm durch seinen beherzten Einsatz gelang, das Allerschlimmste zu vermeiden.

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  • Bis jetzt macht mir das Lesen dieses Romans ziemlich viel Spass. Ich weiss das das Wort Spass in Zusammenhang mit dem Inhalt so ziemlich das Falscheste ist was ich verwenden kann aber irgendwie stimmt es halt schon. Langsam beginnt mir aber das Schlachtengetümmel allerdings zu "genügelen". Ich weiss, dass die historischen Fakten nicht geändert und auch nicht übergangen werden können aber irgendwann ist genug.


    Jetzt muss ich doch mal negative Kritik üben: Arnault und die Tolosaner kommen mir zu "Gut" weg und sind zu glattpoliert. Überall in der militia brechen die Dämme was Benehmen und Menschlichkeit angeht aber Arnaut steht wie ein unfehlbarer Held in strahlender Rüstung als moralischer Fels in der Brandung. Auch die Tolosaner per se als Gruppe sind mir zu positiv dargestellt.

  • Zitat

    Original von sapperlot
    Jetzt muss ich doch mal negative Kritik üben: Arnault und die Tolosaner kommen mir zu "Gut" weg und sind zu glattpoliert. Überall in der militia brechen die Dämme was Benehmen und Menschlichkeit angeht aber Arnaut steht wie ein unfehlbarer Held in strahlender Rüstung als moralischer Fels in der Brandung. Auch die Tolosaner per se als Gruppe sind mir zu positiv dargestellt.


    Ja, das könnte man so sehen. Ich respektiere den Einwand. Du hättest lieber meinen Protagonisten mit mehr Ecken und Kanten, wie es so schön heißt.


    Ich habe in der Tat beim Schreiben darüber nachgedacht. Welche Ecken und Kanten sollte ich ihm denn geben? Eigentlich hat er ja schon eine Menge Blödsinn gemacht. Er ist ein Hitzkopf und hat das Duell vom Zaun gebrochen. Er hört nicht auf Hamid oder Raol. Er lässt sich von dem Sündengeschwafel einfangen oder seiner Ritterehre, und dafür lässt er Ermengarda sitzen, zu einer Zeit, wenn sie ihn braucht. Er benachrichtigt nicht einmal seine Mutter von diesem Entschluss. In der Schlacht an der Furt lässt er sich zu einer völlig idiotischen Aktion hinreißen, wobei er Glück hat, dass es noch gut ausgeht. Aber viele sterben dabei. Joan will ihn dafür an die nächste Eiche hängen. Zumindest aber sieht er seinen Fehler ein.


    Und langsam beginnt er sich zu ändern, eben auch seine Einstellung. Inzwischen ist ihm der Krieg völlig wurscht. Es geht nur noch darum, seine kleine Truppe, die er vorher unnötig in Gefahr gebracht hat, irgendwie lebend aus der Sache rauszubringen. Er fühlt sich verantwortlich, schließlich hat er sie angheuert.
    Und Menschen, die von allen Seiten bedroht werden, haben Tendenz, sich zusammenzuschließen und gegenseitig zu beschützen. Das ist eine durchaus nachvollziebare Motivation in seinem Krieg, besonders in dieser Chaostruppe. Ich glaube nicht, dass das etwas mit Moral zu tun hat, eben mit Überleben.


    Diese Entwicklung ist es, um die es hier geht. Was wird aus diesem Kreuzzug, die Politik, den Dreck, der Hunger, die Verschwenung an Menschenleben, und wie verändert es die Menschen, was wird aus Arnaut? Da finde ich es mit den Ecken und Kanten nicht so wichtig. Er hat sich schon genug selbst vorzuwerfen, meine ich. :-)

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  • Das ist doch die Frage, ob man sein Ringen mit sich selbst als "Gut" betrachtet oder einfach als grenzenlosen Egoismus - der ihm ja irgendwann ( ich weiß nicht mehr in welchem Abschnitt) auch vorgeworfen wird. Er wollte ... Ohne jeder Rücksicht auf Andere- und ohne zu Bedenken was er für eine Verantwortung für die übernimmt, die seines Vorbildes wegen mit ihm gezogen sind. So habe ich diese Szene verstanden, dass ihm das klar wurde, das er der Verführer war und jetzt wenigstens Führer sein muss.

  • Ich respektiere Ulfs Sicht zu Arnaut bleibe aber nach längerem nachdenken bei meiner Meinung. Arnaut ist mir einfach moralisch, ethisch zu Gut für diesen Kreuzzug. Seine anfängliche Naivität mache ich ihm nicht zum Vorwurf, er wusste es nicht besser, aber der Junge braucht im Fortgang der Geschichte nicht nur Ecken und Kanten er benötigt als Hauptfigur vor allem mehr Tiefgang. Für mich ist er bis zu diesem Zeitpunkt ein eindimensionaler Protagonist.


    Während die Templer per se schlecht wegkommen, okay die Jungs waren ziemlich sicher keine Kinder von Traurigkeit, sind mir die Tolosaner allesamt zu positiv dargestellt. Allesamt gutherzige, edle Menschen ohne Fehl und Tadel die zum Heldentum neigen und sich um jede Frau und jedes Kind kümmern und ihre gute Laune uns positive Einstellung nur selten verlieren. War da wirklich keiner darunter der sich ein kleinwenig daneben benahm?


    Das Arnaut Führungsqualitäten und Verantwortungsgefühl bekommt um seinen kleiner geworden Trupp Heil aus der Sache rausführen erwarte ich irgendwie. Ebenso das sich seine naive Sichtweise auf den Kreuzzug ändert, ist ja genug schreckliches geschehen.

  • Habe diesen Abschnitt vorhin zu Ende gehört, leider mein Notebook im Büro vergessen, daher nur kurz hier ein wenig, Ausführlicheres folgt noch.


    Dank der Karte und den ausführlichen Erklärugen kann ich der Handlung auch ohne Vorkenntnisse aus den beiden Vorgängern gut folgen. Die unterschiedlichen Prediger, die Kritik an der Institution Kirche und weitverbreitete Gottesfürchtigkeit sind gut dargestellt.


    Arnaut ist mir momentan auch ein wenig zu eindimensional, allerdings weniger weil er allzu gut wäre (er ist unüberlegt, egoistisch und duldete sehr schnell Diebstahl usw.), sondern auch weil er mir zu wenig an Ermengarda denkt, kaum Reue zeigt weder ihr gegenüber noch anderen. Sich irgendwie zu wenige Gedanken macht. Ermendarda wirkt auch mich runder, vielschichtiger, reflektierender.


    Fesselndes Hörvergnügen mit einem manchmal zu bedächtigen Sprecher, dessen Stimme gut zum Inhalt passt.


    P.S. Dass Arnaut seine Einstellung ändern würde, ist passend und hatte ich auch irgendwie erwartet. Die Entscheidung bzw. der Umschwung kam mir dann jedoch ein wenig zu plötzlich.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

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  • Zitat

    Arnaut ist mir momentan auch ein wenig zu eindimensional, allerdings weniger weil er allzu gut wäre (er ist unüberlegt, egoistisch und duldete sehr schnell Diebstahl usw.), sondern auch weil er mir zu wenig an Ermengarda denkt, kaum Reue zeigt weder ihr gegenüber noch anderen. Sich irgendwie zu wenige Gedanken macht. Ermendarda wirkt auch mich runder, vielschichtiger, reflektierender.


    Also als eindimensional empfinde ich Arnaut nicht. Und den Begriff "gut" finde ich nichtssagend. Für mich ist er einfach ein Mensch, der seine inneren Kämpfe mit sich alleine ausmacht und nicht nach aussen trägt. Und da seine Ziele n diesem Krieg nichts mit Hab und Gut zu tun haben sondern nur mit innerer Erlösung und Buße vor Gott, muss er auch nicht um Macht und Ansehen oder ähnliches kämpfen, wie die Hohen Herren z.B.
    Dass er wenig an Ermengarda denkt wäre doch sehr gut nachvollziehbar. Die unendlichen vielen neuen Eindrücke und Aufgaben, die Grausamkeiten und Nöte des Kriegszuges, sind es doch vorrangig, die das Tun und Denken der Menschen beschäftigen. Ein ständiger wehmütiger, sehnsüchtiger Blick zurück in die Heimat würde den Alltag keineswegs erleichtern und könnte ihn doch nur runterziehen. Ermengarda ist weit weg als Hoffnungsschimmer in der Zukunft aber ich finde, Arnaut tut gut daran in der Gegenwart zu verweilen und zu schauen, dass er und die seinen erst mal überleben.
    Ermengarda fand ich am Anfang eher flach und gedankenlos und egoistisch in ihrem Denken. Langsam macht auch sie eine Entwicklung durch.
    Mir gefällt der Weg der beiden nach wie vor "gut". :-)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


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  • @hollyholunder: und genau über diese (vermutlich stattfindenden) inneren "Kämpfe" bzw. seine Gedanken hätte ich gerne mehr erfahren, statt seine Entwicklung als plötzlich und sprunghaft zu empfinden. ;-)


    Dass er mit der Zeit weniger an Ermengarda denkt ist logisch. Mir war er zu wenig. Weniger im Sinne von Vermissen, mehr wegen der möglichen Selbstreflektion über sein Verhalten, seine Taten. Gleiches gilt jedoch für sein Verhalten gegenüber seiner Familie und seinen Freunden. Ich bin sehr gespannt, wie er sich weiterentwickeln wird. :-)

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  • Wieder ist viel geschehen. Es wird gemetzelt, gemordet, abgeschlachtet und in all dem Grauen kommt ein Kind zur Welt. Dabei muss Munira während der Wehe noch reiten. Ja, im Krieg wird auf Schwangere keine Rücksicht genommen. Manchmal glaube ich, die besseren Lebensverhältnisse haben mich doch sehr verweichlicht. Es ist für mich persönlich unvorstellbar so etwas zu erleben, dass es zu dieser Zeit so oder ähnlich war glaube ich gern. Ich kenne noch Berichte von der Flucht im 2. WK, da war es ähnlich hart.


    sapperlots Einwand zu Arnaut kann ich schon ein wenig nachvollziehen. Ebenso wie die Antwort darauf von Ulf mir nicht unlogisch erscheint. Aber mir hätte es auch gut gefallen, wenn er sich einmal so richtig vergessen würden und all seine aufgestaute Wut, seine Ängste sich einmal so richtig entladen würden. Aber es liegen ja noch einige Seiten vor mir.


    Das Buch lese ich sehr gern. Es gefällt mir noch etwas besser als die Cometessa.

  • Was den "Gutmenschen" Arnaut und seine Tolosaner betrifft, will ich die Kritik gern annehmen. In meinem neuen Projekt an dem ich arbeite, besteht in der Hinsicht kaum eine Gefahr, denn meine Protagonisten sind eher "böse Jungs". :lache



    Natürlich hat er Ermengarda nicht vergessen. Er denkt zwar, es ist aus und vorbei, aber die Sache steckt ihm weiter in den Knochen. Das werdet ihr noch sehen, wenn ihr weiterlest. Aber als Autor bin ich nicht der Typ für seitenlanges Gejammer und Bauchnabelbetrachten (ihr verzeiht den Ausdruck). Ich halte mich lieber an das Geschehen der Story.


    Trotzdem kommt es auch zu mehr Selbstreflektionen, allerdings etwas später im Buch, wenn er versucht, das Erlebte für sich verständlich zu machen. :-)

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    Original von Karthause
    sapperlots Einwand zu Arnaut kann ich schon ein wenig nachvollziehen. Ebenso wie die Antwort darauf von Ulf mir nicht unlogisch erscheint. Aber mir hätte es auch gut gefallen, wenn er sich einmal so richtig vergessen würden und all seine aufgestaute Wut, seine Ängste sich einmal so richtig entladen würden.


    Ich glaube, dass Arnaut, wenn er denn mal ausführlichere Nabelschau hätte betreiben wollen, ganz andere, vitalere Probleme hatte.
    Entladen hat er seine Wut möglicherweise im Kampf.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)