'Die Elenden' - Band 1, 1. Buch - Band 1, 6. Buch

  • ASIN: B0050YXCU6
    :grin Ist das ein Andrang hier!
    Das hat eines meiner Lieblingsbücher nicht verdient! :cry
    Ich besitze die verlinkte Ausgabe, habe sie unzählige Male gelesen, das letzte Mal war aber noch in Vor-Musical-Zeiten. Das Musical habe ich nicht gesehen, den Film, in dem Charles Laughton den Inspector Javert spielt, genossen.
    Da ich nicht sicher bin, bis wo die hiesige Einteilung geht, plaudere ich jetzt mal als Eisbrecher aufs Geradewohl ein wenig aus der Erinnerung:
    Zunächst begegnen wir einem seltenen Exemplar Mensch, einem wirklich guten nämlich. Myriel, Bischof. Er gehört nicht zu denen, die Wasser predigen und Wein trinken, sondern zu den wirklich guten.
    Er bekommt Besuch von Jean Valjean. Der scheint auf den ersten Blick ein ganz ein Böser zu sein, ist er doch ein Galeerensträfling. Er kommt zu Myriel auf der Suche nach einem Obdach in Ermangelung anderer Möglichkeiten - beinahe wie Maria und Josef fand er anderswo "keinen Raum in der Herberge".
    Er bekommt Obdach. Und zu Essen. Auf dem guten Geschirr. Trotz der Bedenken der Haushälterin. In der Nacht klaut er Silberleuchter. Und wird prompt erwischt, als er heimlich das Weite gesucht hat. Er behauptet, dass es sich um ein Geschenk des Bischofs handele. Und jetzt kommts: Der bestätigt diese Aussage. Und packt noch etwas dazu.
    Jean Valjean verändert sich. Mit dem gestohlenen/geschenkten Gut legt er den Grundstock zu einem Vermögen: Er wird Fabrikant. Bürgermeister. Wohltäter.
    Wir begegnen dem armen Mädchen Fantine und dessen kleiner Tochter Cosette.
    Zum Glück begegnet Madeleine, so heisst Valjean jetzt, diesem Kinde auch, nachdem die Mutter sich buchstäblich zu Tode gerackert hat.
    Und wir begegnen Inspector Javert. Dienstbeflissen bis zum Äussersten.
    Wenn ich etwas falsch berichtet habe, meldet euch bitte.
    EDIT fügt hinzu, dass Valjean wohl wegen Mundraubes (Brot für seine veramte Schwester oder so) in die Mühlen der "Rechtsprechung" gelangte - und von da an gings bergab.
    EDIT fragt, ob es der etwas behäbige Stil ist, der Euch abschreckt.
    Das war jedenfalls bei mir so, als ich vor einer gefühlten Ewigkeit das Buch als junges Mädchen las. Aber ich habe tapfer weitergelesen. Und es nicht bereut.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 Mal editiert, zuletzt von maikaefer ()

  • Ich habe nun auch den 1. Abschnitt beendet und will kurz erzählen, warum das so lange gedauert hat. :lache Ich habe das Buch pünktlich zum 19.11. begonnen, allerdings in Englisch und in der mehr oder weniger Originallänge ( lt. Vorwort wurden wirklich nur ein paar Seiten gekürzt ). Ich muß gestehen, ich habe mich regelrecht durch das erst Buch über Myriel Bienvenu gequält. Nicht, daß ich es wegen des englischen nicht verstanden hätte, es hat mich einfach sprachlich nicht angesprochen, der Zauber, den ich sonst bei den Klassikern empfinde ist einfach nicht übergesprungen. Da ich mich nun nicht über 1200 Seiten quälen wollten, habe ich kurzentschlossen die deutsche stark gekürzte Ausgabe bestellt, da ich dennoch die Geschichte um Jean Valjean kennenlernen möchte. Und auch hier fand ich das erste Buch wieder furchtbar. ABER ... danach hatte ich das Gefühl, der Erzählstil hat sich komplett gewandelt und nun, nach Beendigung des ersten LR-Abschnittes bin ich total begeistert, die Personen lösen starke Emotionen aus, ich fiebere regelrecht mit jedem einzelnen mit.


    Lange Rede, kurzer Sinn, falls es euch aus so ergangen ist: bleibt dran, es lohnt sich wirklich !


    So, nun zum Buch selbst. :grin


    maikaefer, inhaltlich kann ich deinen Ausführungen eigentlich kaum noch etwas hinzufügen. Wenn ich es richtig verstanden habe, hast du das Buch ja schon vor längerer Zeit gelesen und alles aus der Erinnerung heraus erzählt ? Das Buch muß dich wirklich beeindruckt haben, wenn du dich noch so genau daran erinnern kannst. :anbet


    Bischof Bienvenu ist wirklich ein guter Mensch, vor dem man nur den größten Respekt haben kann. Zum Glück landet Jean bei ihm, sonst hätte es bestimmt ein böses Ende mit ihm genommen. 19 Jahre hat dieser im Gefängnis verbracht, obwohl er anfangs "nur" zu 5 Jahren veruteilt wurde. Durch seine wiederholten Ausbruchsversuche hat sich die Strafe immer wieder verlängert. Mir kam der Gedanke, daß Valjean wohl nicht zu den Menschen gehört, die aus ihren Fehlern lernen. :lache Glücklicherweise hat er wenigstens aus der Lektion im Hause des Bischofs gelernt.


    Wirklich sehr ergreifend fand ich die Geschichte Fantines und ihrer Tochter Cosette. Immer, wenn die Rede auf die Thénardiers kam, habe ich vor Wut gezittert. Wie kann man nur so niederträchtig sein und das Schicksal einer armen gefallenen Frau so ausbeuten ! Und immer wieder fordern sie Geld, daß ihnen auch noch anfangs durch Fantine und später dann durch Valjean bzw. Madeleine gewährt wird. Ich kann nur hoffen, daß das bald ein Ende hat und Madeleine die kleine Cosette endlich zu sich holt.


    So, jetzt muß ich schnell weiterlesen, :lache

  • Zitat

    Original von -Christine-
    ... bin ich total begeistert, die Personen lösen starke Emotionen aus, ich fiebere regelrecht mit jedem einzelnen mit.


    Lange Rede, kurzer Sinn, falls es euch aus so ergangen ist: bleibt dran, es lohnt sich wirklich !


    :write :write :write :write :write :write


    Zitat

    So, nun zum Buch selbst. :grin


    maikaefer, inhaltlich kann ich deinen Ausführungen eigentlich kaum noch etwas hinzufügen. Wenn ich es richtig verstanden habe, hast du das Buch ja schon vor längerer Zeit gelesen und alles aus der Erinnerung heraus erzählt ? Das Buch muß dich wirklich beeindruckt haben, wenn du dich noch so genau daran erinnern kannst. :anbet


    Es ist in der Tat etliche Jahre her, seit ich das Buch das letzte Mal las (aber als junger Käfer las ich es mehrmals), ich hatte es jetzt nur in der Hand, um die Ausgabe verlinken zu können. Da habe ich dann kurz einige Namen anhand der Überschriften aufgefrischt. Myriel zB hätte ich aus der Erinnerung nicht mehr von selbst gewusst, aber bei 4 Auswahlmöglichkeiten à la Jauch hätte ich ihn bestimmt zuordnen können. Das Geschehen selbst ist mir in groben Zügen noch gegenwärtig.
    Ja, das Buch HAT mich beeindruckt. Oder besser Victor Hugo. Denn auch sein Glöckner von Notre Dame berührte mich damals sehr. Ich wäre mir nicht einmal sicher, ob ich Alexandre Dumas (beide, ich vergesse immer, wer was geschrieben hat, Papa oder Sohn*g*) oder ihm den Vorzug gebe. Bei Dumas beeindruckt mich die tolle Einfügung in tatsächliches historisches Geschehen und natürlich die enorme Spannung, gerade zB bei Monte Christo. Aber den historischen Hintergrund sehen wir bei den Elenden ja ebenfalls sehr deutlich und auch die Spannung nimmt, wie du selbst beobachten konntest, Fahrt auf.
    Ich glaube, Hugo ist melancholischer. Obwohl ja eigentlich auch bei den Musketieren einer unterschwellig traurig war, der frühere Ehemann der bösen Lady de Winter. Aber einen Vergleich zu Javert finde ich bei Dumas nicht.
    Ich will jedoch nicht vorgreifen. Vielleicht reden wir später noch einmal davon.

    Zitat

    Mir kam der Gedanke, daß Valjean wohl nicht zu den Menschen gehört, die aus ihren Fehlern lernen. :lache Glücklicherweise hat er wenigstens aus der Lektion im Hause des Bischofs gelernt.


    Es wurde ihm aber vor der Begegnung mit Myriel nicht leicht gemacht.
    An Einzelheiten erinnere ich mich nicht, aber ich meine, dass ich an den jungen Karl May denken musste, bei dem fing es auch mit Kerzenresten an und dann ging es immer weiter bergab, wie eine Reihe von Doministeinen, bis hin zu mehrjährigen Zuchthausstrafen.


    Zitat


    Wirklich sehr ergreifend fand ich die Geschichte Fantines und ihrer Tochter Cosette. Immer, wenn die Rede auf die Thénardiers kam, habe ich vor Wut gezittert. Wie kann man nur so niederträchtig sein und das Schicksal einer armen gefallenen Frau so ausbeuten ! Und immer wieder fordern sie Geld, daß ihnen auch noch anfangs durch Fantine und später dann durch Valjean bzw. Madeleine gewährt wird. Ich kann nur hoffen, daß das bald ein Ende hat und Madeleine die kleine Cosette endlich zu sich holt.


    Das ging mir ähnlich. Wobei auch die Thénardiers in gewissem Umfang Opfer der Umstände sind und den Kindern kaum Perspektiven bleiben.


    Zitat


    So, jetzt muß ich schnell weiterlesen, :lache


    Viel Spaß. Und ich hoffe, es trudeln noch ein paar mehr ein. Buch und Autor hätten das verdient! :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Victor Hugo ist der Vater von Alexandre Dumas ??? Ich muß gestehen, daß ich das nicht wußte und erst mal bei Wiki nachschauen mußte, konnte aber diesbezüglich nichts finden. ?( Von Dumas kenne ich leider nur die Filme, werde mir aber sicher irgendwann die Bücher noch zu Gemüte führen. Vor allem jetzt, wo ich Geschmack an den französischen Klassikern finde. :grin

    Zitat

    Original von maikaefer
    Es wurde ihm aber vor der Begegnung mit Myriel nicht leicht gemacht.
    An Einzelheiten erinnere ich mich nicht, aber ich meine, dass ich an den jungen Karl May denken musste, bei dem fing es auch mit Kerzenresten an und dann ging es immer weiter bergab, wie eine Reihe von Doministeinen, bis hin zu mehrjährigen Zuchthausstrafen.


    Ich hatte den Eindruck, daß sich die Sträflinge in ihren Fluchtversuchen wohl abgewechselt haben, denn es war immer wieder die Rede davon, daß Valjean nun an der "Reihe"war. Aber spätestens nach dem zweiten mißglückten Versuch hätte er eigentlich bemerken sollen, daß das nicht klappt.


    Zitat

    Original von maikaefer
    Das ging mir ähnlich. Wobei auch die Thénardiers in gewissem Umfang Opfer der Umstände sind und den Kindern kaum Perspektiven bleiben.


    Ich bin mir nicht sicher, ob es an meiner gekürzten Ausgabe liegt, aber über die sozialen Hintergründe oder die Kindheit der Thénadiers wird nichts erzählt. Sie sind zwar ein schlaues Pärchen, aber sehr verschlagen. Und ihre eigenen Kinder behandeln sie sehr gut, es ist nur Cosette, die wie ein Stück Dreck behandelt wird.


    Zitat

    Original von maikaefer
    Viel Spaß. Und ich hoffe, es trudeln noch ein paar mehr ein. Buch und Autor hätten das verdient! :wave


    Das hoffe ich auch. :lache

  • Zitat

    Original von -Christine-
    Victor Hugo ist der Vater von Alexandre Dumas ??? Ich muß gestehen, daß ich das nicht wußte und erst mal bei Wiki nachschauen mußte, konnte aber diesbezüglich nichts finden. ?( Von Dumas kenne ich leider nur die Filme, werde mir aber sicher irgendwann die Bücher noch zu Gemüte führen. Vor allem jetzt, wo ich Geschmack an den französischen Klassikern finde. :grin


    Nein! :lache
    Ich habe Victor Hugo mit Alexandre Dumas zu vergleichen versucht.
    Und mit letzterem Namen gibt es zwei: Papa & Sohn. Wenn ich mich richtig erinnern kann, schrieb einer "Die Kameliendame" und der andere u.a. den Grafen von Monte Christo und die Musketierromane. Aber wer was schrieb, verwechsele ich immer... :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Habe jetzt gerade angefangenzu lesen. Myriel, der Bischof, ein wahrer Christ, ist beeindruckend. Besonders gefällt mir die Szene als er bei einem Besuch einer kleinen Gemeinde vom Maultier steigt und die Belustigung der Bevölkerung kommentiert indem er meint es wäre ja schon vermessen, wenn er , wie Jesus, einen Esel reitet...
    Ich habe die Elenden mindestens schon 3x gelesen, was allerdings schon Jahre her ist und habe den Bischof ganz vergessen gehabt, war in meiner Erinnerung ein einfacher Pfarrer....

  • Schön, dass du jetzt auch dabei bist, LyFa.
    Hoffentlich folgen bald weitere Eulen.
    Auf Beatrix müssen wir allerdings noch etwas warten, wie sie im Anmeldethread schrieb.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Nein! :lache
    Ich habe Victor Hugo mit Alexandre Dumas zu vergleichen versucht.
    Und mit letzterem Namen gibt es zwei: Papa & Sohn. Wenn ich mich richtig erinnern kann, schrieb einer "Die Kameliendame" und der andere u.a. den Grafen von Monte Christo und die Musketierromane. Aber wer was schrieb, verwechsele ich immer... :wave


    Ah ok. Lustig, prinzipiell glaube ich ja immer erst mal alles ( weil ich es selbst nicht weiß ). :lache Aber da ich es erst gestern bei wiki nachgelesen habe, kann ich dir sagen, daß "Die Kameliendame" vom Sohn ist und der Rest von Papa. :grin


    Zitat

    Original von LyFa
    Habe jetzt gerade angefangenzu lesen. Myriel, der Bischof, ein wahrer Christ, ist beeindruckend. Besonders gefällt mir die Szene als er bei einem Besuch einer kleinen Gemeinde vom Maultier steigt und die Belustigung der Bevölkerung kommentiert indem er meint es wäre ja schon vermessen, wenn er , wie Jesus, einen Esel reitet...
    Ich habe die Elenden mindestens schon 3x gelesen, was allerdings schon Jahre her ist und habe den Bischof ganz vergessen gehabt, war in meiner Erinnerung ein einfacher Pfarrer....


    Interessant, wo der Bischof Jean Valjean doch so stark geprägt hat. Wer weiß, wo er gelandet wäre, wenn er nicht auf Bienvenu gestoßen wäre. Vielleicht hast du an den Bischof nicht mehr gedacht, weil er eigentlich nur am Anfang des Buches so präsent ist, auch wenn er so großen Einfluß auf Jean hatte ?! Auf jeden Fall ist er ein ganz wunderbarer Mensch. Nicht nur hat er ein großes Herz für die Armen, er ist auch sehr humorvoll. Seine trockenen aber immer passenden Antworten auf die Skeptiker habeb mir sehr gut gefallen.

  • Danke, so hatte ich das auch in Erinnerung mit den beiden Dumas´. Aber ich bin mir das nie so ganz sicher. :grin


    "Vielleicht hast du an den Bischof nicht mehr gedacht, weil er eigentlich nur am Anfang des Buches so präsent ist, auch wenn er so großen Einfluß auf Jean hatte ?!"


    Das vermute ich auch... :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Der Bischof war mir in der Erinnerung als gütiger Pfarrer präsent, nicht als Bischof. Das er das Leben Jean Valjean sehr stark geprägt hat, wusste ich schon noch. Ein Mensch, der das Leben total verändert, ihm eine neue Richtung gibt.

  • Mich hat das Buch auch total gepackt! Auch wenn ich den Bischof Myriel total faszinierend finde, war der Einstieg doch etwas zäh. Aber spätestens als Fantine ihre Tocher Cosette bei den Wirtsleuten abliefert, hat mich die Geschichte nicht mehr losgelassen. Das arme Ding! Ich kann ja verstehen, dass die Mutter ihr uneheliches Kind verstecken muss, aber musste sie es wirklich dem nächstbesten in die Hand drücken, nur weil da zwei Mädchen im Garten spielen?!


    Zitat

    Original von LyFa
    Der Bischof war mir in der Erinnerung als gütiger Pfarrer präsent, nicht als Bischof. Das er das Leben Jean Valjean sehr stark geprägt hat, wusste ich schon noch. Ein Mensch, der das Leben total verändert, ihm eine neue Richtung gibt.


    Vielleicht ging es dir so, weil Jean Valjean ja gar nicht weiß, dass er bei einem Bischof gelandet ist, sondern ihn auch für einen normalen Pfaffer hält.

  • Zitat

    Original von Zwergin
    Mich hat das Buch auch total gepackt! Auch wenn ich den Bischof Myriel total faszinierend finde, war der Einstieg doch etwas zäh.


    Ich freue mich wirklich sehr, daß dich das Buch jetzt auch gepackt hat. Vor allem, da der Anfang erst mal nichts Gutes verhieß. :lache


    Zitat

    Original von Zwergin
    Aber spätestens als Fantine ihre Tocher Cosette bei den Wirtsleuten abliefert, hat mich die Geschichte nicht mehr losgelassen. Das arme Ding! Ich kann ja verstehen, dass die Mutter ihr uneheliches Kind verstecken muss, aber musste sie es wirklich dem nächstbesten in die Hand drücken, nur weil da zwei Mädchen im Garten spielen?!


    Mir ging das auch etwas zu schnell und ich war verwundert, daß Fantine nach nur so kurzer Bekanntschaft mit den Thénardiers ihr Kind aus den Händen gibt. Ob das an unserer gekürzten Ausgabe liegt ? Vielleicht kann uns das ja jemand beantworten, der die lange Fassung liest.

  • So, endlich habe ich Zeit zu schreiben. Durch den 5.Geburtstag meines Sohnes hatte ich leider vorher keine Zeit. Und da ich es auf englisch lese, brauche ich auch länger...


    Zitat

    Original von -Christine-
    Bischof Bienvenu ist wirklich ein guter Mensch, vor dem man nur den größten Respekt haben kann. Zum Glück landet Jean bei ihm, sonst hätte es bestimmt ein böses Ende mit ihm genommen. 19 Jahre hat dieser im Gefängnis verbracht, obwohl er anfangs "nur" zu 5 Jahren veruteilt wurde. Durch seine wiederholten Ausbruchsversuche hat sich die Strafe immer wieder verlängert. Mir kam der Gedanke, daß Valjean wohl nicht zu den Menschen gehört, die aus ihren Fehlern lernen. :lache Glücklicherweise hat er wenigstens aus der Lektion im Hause des Bischofs gelernt.


    Da hatte Valjean wirklich Glück - jeder andere hätte ihn angezeigt. Leider habe ich den Abschnitt noch nicht ganz durch. Bei dem ersten Buch hatte ich die anscheinend üblichen Anfangsschwierigkeiten, die Geschichte des Bischofs war schon ziemlich langwierig. Aber ich hoffe, das ich heute Abend mit dem Buch weiterkomme... Melden kann ich mich allerdings erst wieder Samstag... :wave

  • Die Szene, bei der JeanValjean,nachdem ihm der Bischof Silber und Leuchter als Preis für "seine Seele" gab und er dann diesem Kind das Geldstück nahm (stellte den Fuß darauf) ist für mich eine der stärksten, denn erst da, als er erkennt was er getan hat, und sein innerer Kampf, beginnt seine innere Wandlung zu dem Menschen, der er fortan sein wird.

  • An diese Szene kann ich mich jetzt überhaupt nicht erinnern, weiß aber nicht, ob das der langen Zeit oder der Tatsache geschuldet ist, dass meine Ausgabe diese Episode gar nicht enthielt. Könntest du mir bitte etwas nähere Angaben dazu machen, wo das steht? :wave


    EDIT reicht noch nach:


    Zitat


    Ich kann ja verstehen, dass die Mutter ihr uneheliches Kind verstecken muss, aber musste sie es wirklich dem nächstbesten in die Hand drücken, nur weil da zwei Mädchen im Garten spielen?!


    ...


    Mir ging das auch etwas zu schnell und ich war verwundert, daß Fantine nach nur so kurzer Bekanntschaft mit den Thénardiers ihr Kind aus den Händen gibt. Ob das an unserer gekürzten Ausgabe liegt ? Vielleicht kann uns das ja jemand beantworten, der die lange Fassung liest.


    Ich kann mich nicht erinnern, mich da groß gewundert zu haben. Oder ich habe es vergessen.
    Für mich war klar, dass die Mutter schnell eine gute Lösung finden wollte und dass ihr die Thénardiers wie vom Himmel geschickt erscheinen mussten.
    Aber es wäre tatsächlich interessant, wenn jemand mit ungekürzter Fassung etwas dazu sagen könnte... :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von maikaefer ()

  • Zitat

    Original von LyFa
    Die Szene, bei der JeanValjean,nachdem ihm der Bischof Silber und Leuchter als Preis für "seine Seele" gab und er dann diesem Kind das Geldstück nahm (stellte den Fuß darauf) ist für mich eine der stärksten, denn erst da, als er erkennt was er getan hat, und sein innerer Kampf, beginnt seine innere Wandlung zu dem Menschen, der er fortan sein wird.


    Ich habe jetzt noch einmal in meinem Buch zurückgeblättert, konnte diese Szene aber nicht finden. Ich denke, sie ist das Opfer der Kürzung geworden. :-(

  • Zitat

    Original von -Christine-


    Ich habe jetzt noch einmal in meinem Buch zurückgeblättert, konnte diese Szene aber nicht finden. Ich denke, sie ist das Opfer der Kürzung geworden. :-(


    Bei mir ist es S.133 bis ca 140 , also Ende des zweiten Buches und schade, wenn es gekürzt wurde, weil es die Wandlung JeanValjeans zu einem anderem Menschen sehr schön zeigt.

  • Zitat

    Original von -Christine-


    Ich freue mich wirklich sehr, daß dich das Buch jetzt auch gepackt hat. Vor allem, da der Anfang erst mal nichts Gutes verhieß. :lache



    Mir ging das auch etwas zu schnell und ich war verwundert, daß Fantine nach nur so kurzer Bekanntschaft mit den Thénardiers ihr Kind aus den Händen gibt. Ob das an unserer gekürzten Ausgabe liegt ? Vielleicht kann uns das ja jemand beantworten, der die lange Fassung liest.


    Ich lese ja anscheinend die ultralange Version :)
    Also es geht wirklich schnell. Fantine istverzweifelt, da sieht sie die Mädchen glücklich spielen und die liebevoll besorgte Mutter sitzt daneben.
    Ich denke sie war einfach fertig-gelaufen mit der Kleinen auf dem Arm und da steht ja auch, wäre Madame Thenardier gestanden und nicht grad gesessen, so wäre Fantine wohl vorbei gelaufen und hätte sie Ihn gesehen auch. Sie sah die glücklichen Mädchen und ihre Tochter spielte mit den beiden und dann dachte sie eben an den Wink des Schicksals.
    Und die kleine rettet den Thenardiers den Wechsel der geplatzt wäre, ihre hübschen Kleidre werden verkauft, ja hätte Fantine ihr Kind nur einmal besucht, so hätte sie es wohl gerettet...
    Aber Fantine schien ja auch keine Eltern gehabt haben, so wünschte sie einfach ihr Kind würde eine Familie kennenlernen....