Gellende Stille hab ich gefunden: Anfang von Kapitel 9, Seite 79.

'Die Narben der Hölle' - Kapitel 01 - 07
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Original von xexos
Gellende Stille hab ich gefunden: Anfang von Kapitel 9, Seite 79.
Und nochmal: Danke für's Suchen!
Da kann ich ja lange im ersten Abschnitt suchen! -
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Original von Regenfisch
So, ich habe den ersten Abschnitt auch beendet und finde das Buch spannend.Das ist schon mal die halbe Miete ...
Was schluckt er da für ein Medikament? Kannst du dazu etwas erklären, Dieter?
Tramadol ist ein vollsynthetischer Arzneistoff aus der Gruppe der Opioide. Daneben nimmt er Psychopharmaka. Der Mann ist sehr krank. Einmal hat er viehische Kopfschmerzen als Folge seiner Verwundung, andererseits ein schwerwiegendes psychisches Problem. Wie das alles zusammenhängt, wie es dazu kommen konnte, all das erfährst du noch sehr genau! Der Spannungsbogen des Buches ist eben so angelegt, dass die LeserInnen erst nach und nach die Erklärungen für all das geliefert bekommen, womit sie bereits am Anfang konfrontiert werden.
Wenn ich das Gespräch des Warlord mit seiner Gefolgschaft so verfolge, wirkt die Bundeswehr ja fast diletantisch. Das stimmt mich nachdenklich.
Es geht dabei nicht um die Bundeswehr, sondern um den politisch und militärisch fragwürdigen Auftrag, den man ihr für diesen Einsatz gegeben hat. Das, notabene, ist das eigentliche Kernthema dieses Buches - du wirst es zusammen mit Johannes leidvoll erfahren.
Ein Glossar wäre sowohl wegen der Segelbegriffe als auch der militärischen Begrifflichkeiten hilfreich gewesen.
Hatte ich vorgesehen - wollte der Verlag nicht, sorry.
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Original von xexos
(...) Weniger die Bundeswehr, als die Befehlslage für die Bundeswehr. Ich lese da ein wenig Kritik von Dieter an der Politik heraus.Oh ja, und die wird noch sehr viel konkreter, denn darum geht's hier eigentlich!
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Ich habe die ersten sieben Kapitel nun auch gelesen und bin begeistert, bislang ist das Buch ganz anders als ich es mir vorgestellt habe. Ich muss zugeben, dass ich als absolute Landratte nichts mit dem Segeln anfangen kann und daher etwas skeptisch war. Ich finde es daher gut, dass der Segelausflug wohl als "Mittel zum Zweck" zu verstehen ist, der Beginn einer brisanten politischen und menschlichen Tragödie. Ich bin sehr gespannt wie sich die Geschichte entwickelt.
Was mir noch aufgefallen ist: Johannes personalisiert die Katze und versucht sie krampfhaft zu beschützen, vor allem denkt er immer wieder an sie. Meines Erachtens geht das weit über Empathie oder Altruismus hinaus und ist bereits eine Form des egoistisch motivierten Hilfeverhaltens. Johannes sieht in der Katze wohl eine neue Chance, die Rolle des Beschützers zu übernehmen. Also genau das was er bei den Kindern nicht geschafft hat.
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Regenfisch
Traurig sein nehme ich ihm ab aber kullern bei dir auch gleich die Tränen wenn ein Freund dir etwas erschütterndes erzählt?Hätte der Autor solche Hotelnamen genannt, hätte ich mir als nicht Türkeireisender etwas darunter vorstellen können, was er mit "verheißungsvoll" meint. Trotzdem das Attribut "großspurig" trifft es dann wohl eher.
Wie das Bild mit dem vibrierenden Raum gemeint ist habe ich schon verstanden. Es ist nur logisch unschlüssig. Ich kann mir vorstellen, das durch Spannung etwas vibrieren kann aber nicht durch das Unterdrücken derselben.
Sorry beim Blättern nach Beispielen war ich schon etwas weiter. Ihr habt das "gellend still" ja dann gefunden.
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Original von Seinfeld
Ich habe die ersten sieben Kapitel nun auch gelesen und bin begeistert,was will der Autor mehr?
Was mir noch aufgefallen ist: Johannes personalisiert die Katze und versucht sie krampfhaft zu beschützen, vor allem denkt er immer wieder an sie. Meines Erachtens geht das weit über Empathie oder Altruismus hinaus und ist bereits eine Form des egoistisch motivierten Hilfeverhaltens. sensibel beobachtet und sprachlich haarscharf auf den Punkt gebracht - ich bin begeistert! Johannes sieht in der Katze wohl eine neue Chance, die Rolle des Beschützers zu übernehmen. Also genau das was er bei den Kindern nicht geschafft hat.
Schöner kann mein Tag nicht beginnen, als dass jemand so glasklar erkennt, welches der tiefere Sinn hinter dem Katzenthema ist, an dem ich sehr lange gefeilt habe und das keineswegs ein "eiteitei"-Element ist, um, wie schon gemutmaßt wurde, weibliche Leser anzulocken.
Seinfeld, seit heute bin ich dein Fan! -
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Original von arter
Nun also einmal zu dir, lieber arter:
Ist es in irgendeiner Weise bedeutsam für dieses Buch, wann Regenfisch weint und wann nicht? Der eine weint eher als der andere - was soll's? Ayse hat schon vor Johannes' Eintreffen von ihrem Mann erfahren ("Mehmet hat mir erzählt ..."), welche fürchterliche Verwundung ihr Freund erlitten hat, welche langen Monate der Qualen in div. Kliniken er durchlitten hat, dem Tode näher als dem Leben (das erfahrt ihr ja alles noch - nicht so ungeduldig!), und nun wird sie von dem kaum Genesenen auch noch mit dessen Seelenpein konfrontiert, evtl. für den Tod unschuldiger Kinder verantwortlich zu sein, sieht wie er daran seelisch zu zerbrechen droht. Und da weint sie. What the hell ist daran falsch?Hätte der Autor solche Hotelnamen genannt, hätte ich mir als nicht Türkeireisender etwas darunter vorstellen können, was er mit "verheißungsvoll" meint. Trotzdem das Attribut "großspurig" trifft es dann wohl eher. Wenn du meinst. Ich denke, großspurig kann man sich verhalten, aber Dinge können nicht großspurig sein.
Wie das Bild mit dem vibrierenden Raum gemeint ist habe ich schon verstanden. Es ist nur logisch unschlüssig. Dies ist doch keine wissenschaftliche Abhandlung, sondern ein Roman!Ich kann mir vorstellen, das durch Spannung etwas vibrieren kann aber nicht durch das Unterdrücken derselben. Na, dann kannst du dir das eben nicht vorstellen - schade eigentlich.
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Arter scheint kein Fan von Sportsendungen zu sein. gerade in der Leichtathletik wird das Bild vor dem Start sehr oft gebraucht. "Die Luft vibriert vor unterdrückter Spannung."
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Es hat halt jeder ein unterschiedliches Sprachempfinden. Ich lese ja auch, um die Sprache und Ideen eines anderen aufzunehmen. Da muss man dem Autoren schon mal andere Sprachbilder als die eigenen zugestehen. Umgekehrt muss dem Leser aber auch nicht alles gefallen. Um den Austausch von Empfindungen geht es ja genau hier. Also immer schön
und
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Lieber Dieter,
es ist überhaupt nicht bedeutsam für das Buch, deshalb gehe ich auch nicht weiter darauf ein. Ich habe meine Gedanken geschildert, einige Formulierungen gefallen mir eben nicht. Ich lege Wert auf die Einhaltung der sprachlichen Logik, die für mich nicht überall gegeben ist. Andere sehen das anders und damit jetzt auch gut.Edit @Beo OT, du hast Recht Sportreporter sind Weltmeister im Erfinden unlogischer Metaphern
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Die Spannung steigt immer mehr, sie wird jedoch unterdrückt und steigt dadurch noch mehr an. Sie wird nicht greifbar, aber spürbar.
Wie ein Ballon der beim aufblasen immer größer wird, aber kein Ventil hat um die Luft abzulassen. Deshalb beginnt die umgebende Luft zu schwirren, zu vibrieren. Die Spannung (in der Hülle des Ballons) nimmt immer mehr zu bis ...
... in der Leichtathletik fällt dann z.B. der Startschuss
... in meinem Beispiel platzt der Ballon
... ich glaube Johannes C. steht auch oft davor zu platzenMan könnte sich auch vorstellen, der ganze Raum wäre mit einem Mal elektrisch aufgeladen.
Na. So oder ähnlich.
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Original von Kirsten Slottke
Die Spannung steigt immer mehr, sie wird jedoch unterdrückt und steigt dadurch noch mehr an. Sie wird nicht greifbar, aber spürbar.Wie ein Ballon der beim aufblasen immer größer wird, aber kein Ventil hat um die Luft abzulassen. Deshalb beginnt die umgebende Luft zu schwirren, zu vibrieren. Die Spannung (in der Hülle des Ballons) nimmt immer mehr zu bis ...
... in der Leichtathletik fällt dann z.B. der Startschuss
... in meinem Beispiel platzt der Ballon
... ich glaube Johannes C. steht auch oft davor zu platzenMan könnte sich auch vorstellen, der ganze Raum wäre mit einem Mal elektrisch aufgeladen.
Na. So oder ähnlich.
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Ich lese hier sehr interessiert mit.
Und staune dann schon über die eine oder andere "Pennschietterichkeit".
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Original von Voltaire
Ich lese hier sehr interessiert mit.Und staune dann schon über die eine oder andere "Pennschietterichkeit".
Was ist denn das für ein ulkiges Wort?
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Zitat
Original von Regenfisch
Was ist denn das für ein ulkiges Wort?
Darüber bin ich auch gestolpert und habe es gleich mal gegoogelt.
http://www.abendblatt.de/ratge…-Geizig-oder-sparsam.html
Als Badenerin sagte mir das auch nix! (auch wenn ich ein leise Ahnung hatte :grin)
edit: danke voltaire für die Erweiterung meines Wortschatzes
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Pfennigscheißer, Korinthenkacker also. Damit sind wohl meine Beispiele gemeint. Ich will nochmal klarstellen, dass meine eigentliche Aussage war, dass ich den Schreibstil sehr solide und überdurchschnittlich finde.
Lediglich einige Formulierungen sind nicht nach meinem Geschmack. Daraufhin wurde ich unter anderem auch von Dieter zum Pfennigscheißen aufgefordert. Andere Leser, darunter der Autor meinten, dass es sich bei diesen stumpfen Pfennigen ebenfalls um glänzende Goldstücke gehandelt habe. Diese Meinung zu vertreten ist ihr gutes Recht und für mich ist das Thema damit durch.
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Ich liebe Leser. Sie sind mein Hobby, vorallem, wenn sie Erbsenzähler sind. Sie erweitern mein botanisches Verständnis
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Hier kommt der leserundenuntaugliche und unangemeldete Zaungast!
Lieber Dieter, spannend! Obwohl ich gerade eigentlich keine Zeit fürs Vergnügen übrig habe, kneife ich mir seit Tagen die Zeit zwischen 2 und 3 Uhr morgens ab, weil ich wissen will, wie's weiter geht mit Herrn Clasen und, fast noch mehr, mit den Gestalten in Afghanistan (Ich habe ja eine Schwäche für Zentralasien).Inhaltlich habe ich gar nix zu meckern, im Gegenteil.
Stilistisch (da ihr ja gerade darauf herumreitet) finde ich – berufsbedingt – immer was, was ich anders machen würde, viel ist es jedenfalls nicht. Und deshalb zur Abwechslung mal 'ne echte Perle:"Das Monster hatte Langeweile." (Seite 47, erster Satz Kapitel 5). DAS ist mal ein Kapitelanfang!
Ähem, ein kleiner Kritikpunkt aber doch: Mir waren es zu viele Segelbegriffe. Manchmal wirkt es, als wolltest du mit Macht unter Beweis stellen, dass du dich auskennst. Insbesondere ist es mir bei den dramatischen Szenen auf dem Boot aufgefallen (Seite 67/68). Manchmal brauchen Dinge gar nicht so genau benannt zu werden, insbesondere dann nicht, wenn's gerade drunter und drüber geht.
Die Katze ist bei mir ähnlich angekommen wie bei Seinfeld. Hochemotional, zumal er ja eigentlich besseres zu tun hat (seine eigene Haut zu retten) als sich um das Schicksal eines Streuners zu sorgen. Toller Schachzug!
Liebe Grüße von SteffiB
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Hallo arter,
ZitatOriginal von arter: Ich lege Wert auf die Einhaltung der sprachlichen Logik, die für mich nicht überall gegeben ist.
magst Du unabhängig von dieser Leserunde und Dieters Buch hierzu einen Strang eröffnen? Diskussionswürdige Beispiele werden sich in ausreichender Zahl finden lassen und ich denke, dass dieses Thema neben uns beiden weitere Forumsteilnehmer ansprechen dürfte :wave.