erstmals stapfte sie freiwillig durch ein derart scheussliches wetter.
eigentlich liebte sie den winter, aber dann bitte frisch gefallener schnee, auf dem man nicht ausrutschte, oder bereits geräumte gehwege und die weisse pracht nur brav auf umliegenden dächern, zweigen und autos.
sie hoffte, ER würde die mühe wert sein.
in den letzten wochen hatte sie so viel über ihn gehört, dass sie wirklich aufgeregt und gespannt war.
oooops, beinahe wäre ihr eine ladung angetauter schneematsch von einem dach auf den kopf gefallen. und glatt war es in dieser schlecht gepflasterten nebenstrasse auch noch. hier liess sich natürlich kein schneeräumfahrzeug einsetzen und zum fegen war man offenbar noch nicht gekommen. sie seufzte. hier sah es aus, als müssten gleich toni sailer oder gar luis trenker jodelnd um die ecke auf ihren skiern angelaufen kommen. luis trenker. ob den heute von den ihr ab und an auf der strasse begegnenden menschen überhaupt noch jemand kannte? jaja, man wurde älter. sie lächelte. die sorge brauchte sie bei IHM nicht zu haben. er war definitiv älter als sie. wenn sie trotz des vielen gehörten immer noch kaum etwas über ihn wusste, dessen war sie jedenfalls sicher. und sonst? wie würde er sein? wie würde er sich anfühlen? wenn sie lag und ihn hielt, würde er schwer sein oder drücken? manchmal taten ihr schon nach kurzer zeit die arme weh. wie würde er riechen?
sie bog um die ecke.
gleich war es soweit.
nur noch wenige schritte trennten sie von ihm.
sie würde ihn sofort mit zum bett nehmen.
denn dort las sie am liebsten.
und das würde sie auch mit ihm tun - dem tribun.
(@ iris, ich habs heute endlich in die buchhandlung geschafft :lache)