Mini-LR zu "Das Zeichen der Vier - Sherlock Holmes" von Sir Arthur Conan Doyle ab 15.11.

  • Jetzt kommt der Bastardhund Toby zum Einsatz - Watson soll ihn abholen. Wo ist eigentlich Lestrade? Hmm, dafür gibt es jetzt den Mr. Jones.


    Als Sherlock und Watson dem Hund Toby und die Spur folgen, die der Mann mit dem Kreosotgeruch verursacht - ist Sherlock schon fast enttäuscht, weil ihm die Spur zu einfach wäre... :wow naja, ganz so leicht ist es dann doch nicht, Hundchen. :-]

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    Original von Nikki
    ...Wo ist eigentlich Lestrade? Hmm, dafür gibt es jetzt den Mr. Jones.
    ...


    Es scheint wirklich so zu sein, dass es Holmes mit unterschiedlichen Inspectors zu tun hat und nicht immer der Gleiche ihn zu Rate zieht. Das erschwert die Sache natürlich, denn jeder Neue wird wieder skeptisch sein und ihm nicht die ihm eigene Genialität zutrauen.

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    Original von Clare
    Wer mir gefällt ist die Bande der Straßenjungen, die gelegentlich, so auch hier, für Holmes arbeitet. Schneller kann er Informationen oder Personen bestimmt wirklich nicht auftreiben. Obwohl alles Kinder, scheint da eine gewisse Ordnung und Hierarchie zu herrschen, was wohl für die Gruppe auch der beste Weg zum Überleben war.


    Ich habe Teil 2 jetzt auch beendet. Mir hat auch dieser Teil weiterhin gut gefallen. Bin gespannt, wie es weitergeht.


    Die Baker-Street-Bande mag ich auch richtig gerne. :-) Ich hoffe, die werden in den anderen Fällen, die ich noch nicht gelesen habe auch noch ab und zu mal auftauchen. :-)

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    Original von Clare
    Kein Schatz - der wurde nach dem Motte "Wenn nicht ich, dann soll ihn Keiner haben" in den Fluss geworfen während der Verfolgungsjagd auf dem Fluss. Das schien mir etwas unglaubwürdig. Macht das ein Verbrechen, die Beute so verstreuen, dass er oder andere sie nie mehr finden können? Ich weiß nicht... :gruebel


    Das mit dem Schatz fande ich auch etwas unrealistisch aber aus einem anderen Grund. Dass er das so verstreut nach dem Motto "Wenn nicht ich, dann keiner", fand ich noch einigermaßen nachvollziehbar (wer weiß schon, wie Verbrecher ticken? Und nach den vielen Jahrzehnten in denen er auf den Schatz gewartet hat, joa kann schon sein). Aber ich fand es unglaubwürdig, dass sie nicht nach dem Schatz suchen. Ich meine, auch wenn sie nicht den ganzen Teil finden, sie finden sicherlich Teile davon, oder nicht? Man wusste ja auf welcher Strecke er das verstreut hat. Oder ist das zu modern gedacht, weil sie damals natürlich noch keine topomodernen Taucherausrüstungen etc. hatten...?


    Zitat

    Original von Clare
    Dann wird die ganze Geschichte, wie die Vier überhaupt zum Schatz kamen, wie die englischen Gentleman zum Schatz kamen etc. erzählt, bei der ich nicht nur einmal, leider gähnend, der Faden verloren habe.


    Mich interessieren diese Hintergrundgeschichten auch immer, deswegen lese ich das ebenfalls gerne. :-)


    Zitat

    Original von Clare
    Und am Schluss der Schock: Watson heiratet, soweit gut! Aber er fragt Holmes, was ihm denn nach all der Jagd und der Lösung des Falls etc. bleiben würde, wo er, Watson, doch wenigstens die Frau bekommen habe. Und was sagt Holmes da? Ihm bleibt immer noch das Fläschchen mit den Drogen! :wow
    Wenn es nicht so ernst wäre, dann wäre das schon witzig, oder? ;-)


    Mh, ich weiß nicht mehr wo genau, aber ich habe mal gelesen, dass Doyle, nachdem bekannt wurde wie wahnsinnig gefährlich solche harten Drogen sind, dafür gesorgt hat, dass Watson Holmes von den Drogen wegbringt. Ich weiß aber nicht inwieweit das jetzt so exakt wiedergegeben ist. Mh, wo hab ich das bloß gelesen...
    Ich finde das auch sehr befremdlich, aber ich denke, dass muss man einfach im Kontext der Zeit damals lesen und da waren die Erkenntnisse eben noch andere.


    Insgesamt hat mir das Buch ausgesprochen gut gefallen. :-)

  • Oh, Holmes gerät ins Schwitzen, da es doch nicht so läuft wie geplant. Ich will ja echt nicht schadenfroh sein, aber dieser kleine Dämpfer passt ganz gut. :grin Meine Vermutung bezüglich des verschwundenen Schiffes ist ja, dass sie trotz der hohen Kosten irgendwo Kohlen gekauft haben und nun schon längst über alle Berge sind. Aber diese Erwägung zieht Holmes ja überhaupt nicht in Betracht. Warum nur? (Vielleicht, weil sie dann keine Chance mehr haben, den Mörder und Dieb zu fangen?)


    Holmes Schlussfolgerungen nach dem Mord haben mir gut gefallen (und auch der Abdruck auf der Fensterbank und Mr. Jones Folgerungen daraus :lache). Nur die Sicherheit, mit der er behauptet, der Mann mit dem Holzbein sei der gleiche Mann wie auf dem gefundenen Zettel, fand ich erstaunlich. Das ist doch sehr gewagt, schließlich könnte es doch auch jemand anders sein, der davon weiß bzw. die beiden Dinge müssen überhaupt nicht zusammenhängen.


    Nett von Holmes finde ich ja, dass er die Inspectoren nicht vorführt, sondern - im Gegenteil - sie auch noch lobt, egal was für einen Schmarrn sie machen. Und dann hintenrum lieber selbst den wahren Täter sucht.


    Zitat

    Original von Cith
    Mir hat auch dieser Teil weiterhin gut gefallen.


    Da kann ich mich nur anschließen! Es passiert ja auch wahnsinnig viel auf diesen wenigen Seiten.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Zitat

    Original von Cith
    Ich bin schon wieder beeindruckt von der Kombinationsgabe von Holmes. Das mit der Uhr und Watsons Bruder ist ja wirklich vortrefflich! :-)
    Genau diese Dinge mag ich so an dieser Krimiserie. Man lernt soviel darüber, wie kleine Beobachtungen einem Eindrücke über andere Menschen geben können.
    Jetzt ist gerade Miss Morstan eingetreten und fängt an ihren Fall darzulegen. Ich bin gespannt. :-)


    Was ich ja so außerordentlich faszinierend finde, ist, dass die Kriminalistik zu Doyles Zeit ja noch eine relativ junge Wissenschaft war. Scotland Yard wurde erst 1829 gegründet, und die Methoden polizeilicher Arbeit wurden dann erst entwickelt. Ich finde Doyle da erstaunlich modern, immerhin muss er als Autor ja auch über diese ganzen Dinge Bescheid gewusst haben, sonst hätte er Holmes jdiese Methoden ja nicht anwenden lassen können.

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    Original von Tilia Salix
    Was ich ja so außerordentlich faszinierend finde, ist, dass die Kriminalistik zu Doyles Zeit ja noch eine relativ junge Wissenschaft war. Scotland Yard wurde erst 1829 gegründet, und die Methoden polizeilicher Arbeit wurden dann erst entwickelt. Ich finde Doyle da erstaunlich modern, immerhin muss er als Autor ja auch über diese ganzen Dinge Bescheid gewusst haben, sonst hätte er Holmes jdiese Methoden ja nicht anwenden lassen können.


    Das stimmt. :write Und ich finde es auch jedes Mal wieder interessant, worüber Holmes Studien macht: Zigarettenasche, Pfeifenasche, Schuhabdrücke, Hände von verschiedenen Berufsgruppen,... wahnsinn. Und eigentlich alles ist ja heute genauso relevant. Es gibt vielleicht viele Verbesserungen (grad was jetzt z.B. Analyse von Schuhabdrücken oder so etwas angeht), aber da muss man auch bedenken, dass Holmes das quasi alles im Kopf hat. Der perfekte Detektiv quasi. :-]

  • Hallo :wave


    Gestern konnte ich mich nicht mehr einloggen - war zu erschöpft.


    In einem vorherigen Posting habe ich geschrieben, dass ich die Sprache nicht ganz so fern der unsrigen empfinde. Nun gut, ein paar Begriffe waren mir allerdings neu, sind heute bestimmt nicht mehr so gebräuchlich z. B. Kalamitäten, apriorisch, enigmatisch und etwelchen. Bei den ersten drei muss ich noch mal ins Fremdwörterbuch gucken :wow


    Was natürlich auch ganz schön auffiel, war die Beschreibung anderer exotische Ethnien... das waren schreckliche Wilde mit bösen Augen.. etc. Die Anmaßung der westlichen oder "zivilisierten" Welt... dennoch war es zur damaligen Zeit in der Sir Arthur Conan Doyle lebte Gang und Gebe...


    Ich muss gestehen, dass ich die Erzählung von Small langatmig fand... aber den letzten Satz. Der Abschluss, mit dem Griff zur Kokainflasche. Also wirklich , Sherlock!


    Wie aber hier schon erwähnt, gab es vermutlich noch eine Unwissenheit über die Folgen des Konsums harter Drogen. Wahrscheinlich hat Sherlock damit experimentiert... :chen


    Im Buch "Eine kurze Geschichte von fast allem" von Bill Bryson wird auf die abstrusen Experimente und Selbstversuche von Wisschenschaftlern eingegangen, die leider auch tlw. im Tod endeten.

  • Zitat

    Original von Tilia Salix
    Was ich ja so außerordentlich faszinierend finde, ist, dass die Kriminalistik zu Doyles Zeit ja noch eine relativ junge Wissenschaft war. Scotland Yard wurde erst 1829 gegründet, und die Methoden polizeilicher Arbeit wurden dann erst entwickelt. Ich finde Doyle da erstaunlich modern, immerhin muss er als Autor ja auch über diese ganzen Dinge Bescheid gewusst haben, sonst hätte er Holmes jdiese Methoden ja nicht anwenden lassen können.


    Da kann ich euch allen nur rechtgeben! Auch ich bewundere Doyles Phantasie und sein Einfallsreichtum, mit denen er Holmes aus Kleinigkeiten, die sonst niemand beachtet, den "Fall" lösen lässt! Wenn ich noch daran denke, dass er in einer Zeit gelebt hat, in der man nicht mal schnell ins Internet gucken konnte, wann was passiert ist, welche Zigarretten in irgendeinen Land geraucht werden oder wie die Eingeborenen wo auch immer aussehen - Hut ab! :anbet Dazu schafft er es, Holmes Schlußfolgerungen meist so aufzubauen, dass ich mich frage: Warum bin ich nicht selbst darauf gekommen? Ist doch soooo einfach und logisch! Leider ist es das für mich immer erst hinterher. :lache

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

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    Original von Lese-rina
    Dazu schafft er es, Holmes Schlußfolgerungen meist so aufzubauen, dass ich mich frage: Warum bin ich nicht selbst darauf gekommen? Ist doch soooo einfach und logisch! Leider ist es das für mich immer erst hinterher. :lache


    :write Das geht mir immer ganz genauso. Ich ahne zwar manchmal, dass irgendeine Kleinigkeit sicherlich wichtig werden könnte, aber ich errate meistens nicht in welcher Art und Weise. Machmal ein bisschen frustrierend!


    Ein bisschen Off-Topic: Ich lese Sherlock Holmes unter Anderem auch, weil in meiner Lieblings-Manga-Reihe (eigentlich auch die einzige, die ich tatsächlich lese, sonst interessiert mich das nicht so) der Haupt-Protagonist ein sehr großer Sherlock Holmes-Fan ist. Andauernd bringt er Zitate mit ein und erläutert, dass sein Fall gerade so ähnlich sei wie bei Holmes in dem und dem Fall et cetera. Irgendwann hatte ich das Gefühl: jetzt musst du wirklich mal den Original-Holmes weiterlesen, sonst weißt du hinterher schon alles, bzw. verstehst manche kleinen Andeutungen nicht. :-)

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    Original von Cith
    ...
    Ein bisschen Off-Topic: Ich lese Sherlock Holmes unter Anderem auch, weil in meiner Lieblings-Manga-Reihe (eigentlich auch die einzige, die ich tatsächlich lese, sonst interessiert mich das nicht so) der Haupt-Protagonist ein sehr großer Sherlock Holmes-Fan ist. Andauernd bringt er Zitate mit ein und erläutert, dass sein Fall gerade so ähnlich sei wie bei Holmes in dem und dem Fall et cetera. Irgendwann hatte ich das Gefühl: jetzt musst du wirklich mal den Original-Holmes weiterlesen, sonst weißt du hinterher schon alles, bzw. verstehst manche kleinen Andeutungen nicht. :-)


    Welche Reihe ist das, wenn ich fragen darf?

  • Zitat

    Original von Cith
    :write Das geht mir immer ganz genauso. Ich ahne zwar manchmal, dass irgendeine Kleinigkeit sicherlich wichtig werden könnte, aber ich errate meistens nicht in welcher Art und Weise. Machmal ein bisschen frustrierend!


    Ja, Mitraten geht bei den Holmes-Fällen gar nicht, dazu sind sie zu verschlungen (mal abgesehen davon, dass er meist am Ende nochmal irgendein Detail aus dem Hut zaubert, das vorher nicht erwähnt wurde).

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Wir sind halt alle mehr vom Schlage Watsons :lache :lache :lache. Der Arme wird ja auch immer wieder mal auf die Probe gestellt und kommt nicht viel weiter als wir kommen würden.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • @ Clare: Ja, das stimmt! Watson ist ein genauso wichtiger Teil der Geschichte wie Holmes, vor allem, damit dieser auf den Boden bleibt (und nicht haltlos dem Kokain verfällt).


    Zitat

    Original von Nikki
    Was natürlich auch ganz schön auffiel, war die Beschreibung anderer exotische Ethnien... das waren schreckliche Wilde mit bösen Augen.. etc. Die Anmaßung der westlichen oder "zivilisierten" Welt... dennoch war es zur damaligen Zeit in der Sir Arthur Conan Doyle lebte Gang und Gebe...


    Das ist mir auch aufgefallen, so würde heute niemand mehr schreiben. Aber genau deswegen lese ich gern Bücher aus anderen Zeiten. So wird mir viel mehr bewusst, was sich eigentlich alles gewandelt hat. Und damit meine ich in erster Linie nicht den technologischen Fortschritt sondern den anderen Umgang mit vielen Dingen, wie hier anderer Kulturen oder das angesprochene Kokainbeispiel.


    Zitat


    In einem vorherigen Posting habe ich geschrieben, dass ich die Sprache nicht ganz so fern der unsrigen empfinde. Nun gut, ein paar Begriffe waren mir allerdings neu, sind heute bestimmt nicht mehr so gebräuchlich z. B. Kalamitäten, apriorisch, enigmatisch und etwelchen.


    Ich staune, welche Wörter du alle gefunden hast :staun Da hab ich mal wieder gnadenlos drüber hinweggelesen. Wenn ich nicht wirklich drüber stolpere, weil ich es nicht verstehe, dann merke ich mir Fremdwörter auch nicht und meist sind sie aus dem Zusammenhang dann doch irgendwie interpretierbar. Das einzige, was mir wirklich so aufgefallen ist, dass ich es nachgeschlagen habe, war Kreosot. Allerdings habe ich noch immer nicht wirklich verstanden, was das eigentlich für ein Zeug ist.


    Der 3. Teil war ein würdiger Abschluss des Buches, auch wenn gegen Ende der Täter bzw. Anstifter recht schnell gefasst war. Natürlich ist er ein Verbrecher, nicht nur im aktuellen Fall, sondern vor allem, als er den Schatz geraubt hatte, dennoch tut er mir irgendwie leid. Sein Leben ist alles andere als gut verlaufen und die Hinterhältigkeit, mit der Sholto senior sich mit dem Schatz aus dem Staub gemacht hat, ist wohl kaum zu überbieten.


    Vor diesem Hintergrund habe ich auch die ganze Vorgeschichte gerne gelesen. Im Gegensatz zu der sehr, sehr langen Geschichte in "Eine Studie in Scharlachrot" fand ich sie hier knapp und aussagekräftig. Passte für mich, vor allem auch der geschichtliche Hintergrund hat mir gefallen.


    Der Schatz ist erstmal weg und an Ciths Möglichkeit hätte ich ehrlich gesagt überhaupt nicht gedacht.


    Zitat

    Aber ich fand es unglaubwürdig, dass sie nicht nach dem Schatz suchen. Ich meine, auch wenn sie nicht den ganzen Teil finden, sie finden sicherlich Teile davon, oder nicht? Man wusste ja auf welcher Strecke er das verstreut hat. Oder ist das zu modern gedacht, weil sie damals natürlich noch keine topomodernen Taucherausrüstungen etc. hatten...?


    Hm :gruebel. Zumindest den Versuch hätten sie durchaus mal ins Auge fassen können. Ob das zur damaligen Zeit Sinn machte, schließlich muss man ja die Fließgeschwindigkeit und die wahrscheinlich miserable Wasserqualität der Themes miteinbeziehen, ist fraglich. Allerdings hätte Holmes sicher berechnet, wo genau die Klunker liegen müssen :lache.


    Was ich mich aber noch viel mehr frage: Wo sind die verschwundenen Perlen geblieben? Wahrscheinlich bei Sholto und nachdem dieser gewillt ist mit Miss Morstan zu teilen, müsste da doch ein ansehliches Sümmchen für sie übrigbleiben. Oder gehört der Schatz jetzt gar nicht mehr Sholto, nachdem die kriminellen Hintergründe aufgedeckt sind?


    Überrascht war ich am Ende über die doch sehr plötzlich Verlobung von Watson. Das da was kommt, war mir klar, aber so plötzlich? Ich dachte, das zieht sich jetzt erstmal über die nächsten Bände, schließlich müssen Watson und Holmes doch noch einiges zusammen ermitteln. Aber so eine Verlobungszeit konnte damals ja auch recht lang werden ...


    Der letzte Satz, für uns auf alle Fälle sehr befremdlich, aber irgendwie sehe ich es wie Clare:


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    Wenn es nicht so ernst wäre, dann wäre das schon witzig, oder?

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Nachdem ich heute fast zwei Stunden im Arztwartezimmer verbracht habe, konnte ich dieses Buch dann nun endlich auch beenden. Es tut mir leid, dass ich in der Leserunde plötzlich weg geblieben bin, es ging leider nicht anders. Dass ich so lange für das Buch gebraucht habe, lag sicherlich nicht am Buch selbst, das fand ich nämlich ausgesprochen spannend.


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    Original von Lese-rina
    @ Clare: Ja, das stimmt! Watson ist ein genauso wichtiger Teil der Geschichte wie Holmes, vor allem, damit dieser auf den Boden bleibt (und nicht haltlos dem Kokain verfällt).


    Nicht nur das, er ist auch der einzige, der dann und wann mal ein kritisches Auge auf die körperliche Verfassung des Detektivs wirft. Leider kann er sich selten gegen Holmes durchsetzen, der sich oft komplett verausgabt. Ich finde, besonders in dieser Geschichte wirkt Holmes schon fast manisch-depressiv, diese ständigen Wechsel zwischen tiefster Langeweile und euphorischem Arbeitseifer ... wie heisst es doch so schön: Genie und Wahnsinn liegen eng bei einander.


    Zitat

    Original von Lese-rina


    Das ist mir auch aufgefallen, so würde heute niemand mehr schreiben. Aber genau deswegen lese ich gern Bücher aus anderen Zeiten. So wird mir viel mehr bewusst, was sich eigentlich alles gewandelt hat. Und damit meine ich in erster Linie nicht den technologischen Fortschritt sondern den anderen Umgang mit vielen Dingen, wie hier anderer Kulturen oder das angesprochene Kokainbeispiel.


    Ja, die Beschreibung dieses Tongas ist mir auch negativ aufgefallen. Komplett rassistisch, sogar Shakespeare war da deutlich moderner. Doyle ist ein Kind seiner Zeit und so ist diese Beschreibung eben im historischen Kontext zu sehen, aber dass in den Anmerkungen, die ja immherin aus dem 20. Jahrhundert stammen, zum grossen Aufstand geschrieben steht, dass die Engländer sich "heroisch" verteidigt hätten und dennoch von den hinterhältigen Einheimischen "massakriert" wurden, finde ich befremdlich.


    Zitat

    Original von Lese-rina
    Ich staune, welche Wörter du alle gefunden hast :staun Da hab ich mal wieder gnadenlos drüber hinweggelesen. Wenn ich nicht wirklich drüber stolpere, weil ich es nicht verstehe, dann merke ich mir Fremdwörter auch nicht und meist sind sie aus dem Zusammenhang dann doch irgendwie interpretierbar. Das einzige, was mir wirklich so aufgefallen ist, dass ich es nachgeschlagen habe, war Kreosot. Allerdings habe ich noch immer nicht verstanden, was das eigentlich für ein Zeug ist.


    Das Zeug entsteht bei der Teerherstellung und wurde als Holzschutzmittel verwendet oder als Brennstoff und zur Beleuchtung.


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    Original von Lese-rina
    Der 3. Teil war ein würdiger Abschluss des Buches, auch wenn gegen Ende der Täter bzw. Anstifter recht schnell gefasst war. Natürlich ist er ein Verbrecher, nicht nur im aktuellen Fall, sondern vor allem, als er den Schatz geraubt hatte, dennoch tut er mir irgendwie leid. Sein Leben ist alles andere als gut verlaufen und die Hinterhältigkeit, mit der Sholto senior sich mit dem Schatz aus dem Staub gemacht hat, ist wohl kaum zu überbieten.


    Ich fand es ein wenig naiv von dem Small, dass er den Soldaten die Lage des Schatzes einfach so mitteilt. Er wusste doch, dass der Geldsorgen hat, und eigentlich hätte Small davon ausgehen müssen, dass Sholto mit dem Geld durchbrennt. Fand ich nicht sehr glaubwürdig dargestellt vom guten Doyle.


    Zitat

    Original von Lese-rina
    Der Schatz ist erstmal weg und an Ciths Möglichkeit hätte ich ehrlich gesagt überhaupt nicht gedacht.



    Hm :gruebel. Zumindest den Versuch hätten sie durchaus mal ins Auge fassen können. Ob das zur damaligen Zeit Sinn machte, schließlich muss man ja die Fließgeschwindigkeit und die wahrscheinlich miserable Wasserqualität der Themes miteinbeziehen, ist fraglich. Allerdings hätte Holmes sicher berechnet, wo genau die Klunker liegen müssen :lache.


    Ich denke, die Themse dürfte ziemlich schlammig gewesen sein, da ist sicherlich einiges einfach im Schlamm versunken.
    Tauchanzüge gab es zu Holmes Zeit schon und die waren auch schon im Einsatz, aber wer weiss, ob in der Themse damals überhaupt irgendwas wiederzufinden war.



    Zitat

    Original von Lese-rina
    Überrascht war ich am Ende über die doch sehr plötzlich Verlobung von Watson. Das da was kommt, war mir klar, aber so plötzlich? Ich dachte, das zieht sich jetzt erstmal über die nächsten Bände, schließlich müssen Watson und Holmes doch noch einiges zusammen ermitteln. Aber so eine Verlobungszeit konnte damals ja auch recht lang werden ...


    Soweit ich mich richtig erinnere, ist Watson in den Kurzgeschichten dann schon mit seiner Jane verheiratet, ging also wirklich alles sehr schnell. Bei Jane Austen wäre das sicher anders gelaufen :lache