Klappentext:
In einem beschaulichen Kleingarten am Stadtrand der Finanzmetropole Frankfurt findet Ex-Kommissarin Eva Ritter die Leiche eines Investment-Bankers. Als ein weiteres Mordopfer entdeckt wird, deutet alles auf ein Liebesdrama in besseren Kreisen hin. Während die gesundheitlich angeschlagene Ermittlerin besorgt auf die Diagnose ihrer mysteriösen Erkrankung wartet, riskiert sie einen Blick hinter die Fassade der High Society im Taunus. Ihrem ehemaligen Kollegen bei der Kripo Frankfurt gefällt das gar nicht. Denn ihre Recherchen führen Eva Ritter in ein Netz aus Filz und Korruption. Während sich der private Kummer und die dunklen Machenschaften in der feinen Gesellschaft im Taunus häufen, muss Eva Ritter feststellen, dass sie mit dem Mörder womöglich mehr gemein hat, als sie je dachte. (Quelle: fhl Verlag)
Meine Meinung:
Bücher von unbekannten Debütautoren zu lesen, ist immer ein gewisses Risiko. Hierbei kannte ich (Schande über mein Haupt) noch nicht mal den Verlag. Und so war ich doch etwas unsicher, ob mir das Buch wohl gefallen würde. Ich kann schon mal vorweg nehmen, dass ich das Buch beinahe am Stück, auf jeden Fall aber an einem Tag gelesen habe. Mitreißend schreiben kann Herr Kolbrück auf jeden Fall schon mal.
„Keine feine Gesellschaft“ spielt mitten in der vermeintlich feinen Gesellschaft der Schönen und Reichen Frankfurts. Und wie man es schon vermuten kann, spielt es im Kreise der Bänker und Börsenmakler. Eine Welt, die mir ziemlich fremd ist, weswegen mir ein wenig der nötige Bezug fehlte, um wirklich mitgerissen zu werden.
Leser, die Franfurt oder sogar den Börsenmarkt besser kennen, mit typischen Bänkern zu tun haben oder sich öfter mal in edlen Reitställen und auf Golfplätzen aufhalten, mögen die Ironie und das Augenzwinkern, mit dem Kolbrück seine Nebencharaktere schildert, noch mehr zu schätzen wissen.
Zum Glück ist die Ex-Kommissarin anders, sehr viel bodenständiger. Allerdings fand ich es etwas unglaubwürdig, wie sehr sie ihren Stand als ehemalige Ermittlerin ausnutzt, um auch in diesem Fall zu ermitteln. Und dass dann sogar ihr Hausarzt Eva geheime Akten über das Mordopfer zugänglich macht, war mir ehrlich gesagt etwas zu viel des Guten.
Aber vielleicht bin ich da auch überkritisch…
Im Großen und Ganzen muss ich sagen, war ich trotzdem von dem Buch positiv überrascht. Es las sich wirklich gut und schnell weg, auch wenn mich Handlung, Setting und die letztendliche Auflösung des Falls nicht umgehauen haben. Ich vergebe noch 6 von 10 Sternen und lege das Buch vor allem Frankfurter Krimilesern ans Herz.