Ursula Poznanski - Die Verratenen [14 - 17 Jahre]

  • Titel: Die Verratenen
    Autorin: Ursula Poznanski
    Verlag: Loewe
    Erschienen: März 2014
    Seitenzahl: 464
    ISBN-10: 3785579209
    ISBN-13: 978-3785579206
    Preis: 9.95 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    Vertraue niemandem. Denn jemand will deinen Tod. Es könnte jeder sein. Eine Welt, die perfekt und gerecht erscheint. Sechs Studenten, die dachten, sie kennen die Wahrheit. Doch plötzlich sind sie auf der Flucht, verraten, verfolgt und dem Schicksal ausgeliefert. Die Verratenen ist der erste Band einer Trilogie.


    Die Autorin:
    Ursula Poznanski wurde 1968 in Wien geboren, studierte sich einmal quer durch das Angebot der dortigen Universitäten und landete schließlich als Redakteurin bei einem medizinischen Fachverlag. Nach dem fulminanten Erfolg ihres Jugendromans "Erebos" widmet sie sich dem Schreiben. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien.


    Meine Meinung:
    Ja, was ist das denn nun eigenlich? Ein Thriller? Mitnichten. Eine Dystopie für junge Leser? Das trifft es wohl am besten.
    Dieses Buch – der erste von drei Teilen – bietet ganz nette Unterhaltung. Mehr aber auch nicht. Man hat das Gefühl, das alles schon mal irgendwo gelesen zu haben. Die Autorin bringt nichts Neues, bringt eher schon Bekanntes – nur eben mit anderen Worten.
    Und entsteht eine Geschichte, in der vieles vorhersehbar ist, die sich schnell weglesen lässt und die den Leser ganz nett unterhält.
    Die erzählte Geschichte plätschert vor sich hin, manches wirkt sogar etwas lieblos – und kein der gängigen Dystopie-Klischees wird ausgelassen. Die handelnden Personen wirken künstlich und kaum authentisch. Und wer inhaltliche Tiefe sucht, der sollte von diesem Buch lieber die Finger lassen. Mal schauen ob ich die beiden Folgebände auch noch lese.
    5 Eulenpunkte für diesen Roman sind ein echtes Goodwill an die Autorin. Nette, seichte Unterhaltung – mehr wird dem Leser nicht geboten.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Da ich bisher noch nie von Frau Poznanski enttäuscht wurde, haben es auch „Die Verratenen“ letztendlich in meine Hände geschafft. Der packende Auftakt einer neuen Dystopie-Trilogie mit starken Charakteren und einem unglaublichen Setting.


    Wir bekommen diese spannende Geschichte aus Sicht der Protagonistin Eleria (Ria) erzählt. Ihre Perspektive ist besonders lesenswert, da sie die Dinge meist nüchtern betrachtet, im richtigen Moment aber dennoch Gefühle zeigt. Gerade das Überdenken der Situation ist daher interessant für den Leser, weil Ria ein vorsichtiger und in sich gekehrter Mensch ist.


    Der Schreibstil von Frau Poznanski ist wie immer fesselnd und flüssig. Besonders die Beschreibungen der Umgebung sind super gelungen. Auf der einen Seite sind sie sehr detailliert, aber lassen trotzdem Platz für die eigene Fantasie.


    Ria hat mir als Protagonistin unglaublich gut gefallen, weil sie äußerst robust und anpassungsfähig ist. Egal, wie schlimm die Situation auch sein mag, Ria gibt sich weder geschlagen, noch zeigt sie Schwäche. Im Gegenteil, sie macht sogar noch eine stetige Entwicklung durch und ist für mich die geborene Anführererin. Ich konnte ihre Handlungen zu jeder Zeit nachvollziehen und habe sie als authentisch empfunden. Auch Aureljo hat einen soliden Job geleistet. Er war überzeugend, aber trotzdem geheimnisvoll. Obwohl er der männliche Prota ist, haben wir wenig über ihn erfahren, was eventuell an der Perpektive lag.


    Die Nebencharaktere sind vielzählig, aber toll und liebevoll ausgearbeitet. Ich muss allerdings zugeben, dass ich mir mit den besonderen Namen zu Beginn etwas schwer getan habe. Die Idee dahinter ist, dass die Personen aus den Sphären nach bekannten Persönlichkeiten benannt sind, die ähnliche Fähigkeiten hatten.


    Da ich das Buch fast in einem Rutsch gelesen habe, kann man wohl von einer packenden Story sprechen. Natürlich darf der Cliffhanger am Ende nicht fehlen, aber zum Glück sind ja bereits Teil 2 und 3 erschienen, sodass dem weiteren Lesevergnügen nichts im Wege steht. Die Geschichte hält während ihres Verlaufs mehr als eine Wendung parat und sorgt immer wieder für Überraschungen.


    Gerade die erschaffene dystopische Welt hat mir richtig gut gefallen. Ich habe mich dort von Anfang an zurechtgefunden. Die Beschreibungen der technischen Einrichtungen, der neuen Welt an sich und auch der „alten Dinge“ (Dinge, die gerade modern sind, aber in der erfundenen Zukunft von Frau Poznanski nicht mehr vorkommen) waren mehr als gelungen. Ich konnte aus den Augen von Ria zum Beispiel einen Topf ganz neu entdecken, weil er für sie gänzlich unbekannt war. Das Hintergrundszenario, wie die Welt so wurde, wie sie nun ist, wird zwar nur angedeutet, aber ich bin mir sicher, dass wir hier noch genauere Informationen erhalten werden. Ein paar Geheimnisse müssen ja auch für die Folgebände aufgespart werden.


    Für mich hatte dieser Roman alles, was ein packendes Abenteuer braucht: eine Flucht, Liebe und Freundschaft, Verrat und Musstrauen sowie eine realistisch dagestellte dystopische Welt, die mir mehr als einmal eine Gänsehaut bereitet hat.


    10 Eulenpunkte

  • Meine Büchereitante hat mir diese Trilogie empfohlen und ich bin froh, dass ich alle drei Teile am Stück lesen konnte und nicht warten musste.


    Mir hat dieser Auftakt sehr gut gefallen, ich war schnell drin und obwohl manches zunächst fremd und unklar wirkte, war ich nach kurzer Zeit mitten in den Sphären und habe Ria und Co. begleitet. Als dann die Reise mit der Magnetschwebebahn ins Ungewisse begann, konnte ich das Buch kaum noch weglegen. Manchmal musste ich grinsen, wenn es z.B. Andeutungen auf die alte Welt gab und Dinge, die Ria nicht verstand aber spannend fand, so wie das große Rad in London vor der Langen Nacht.


    Nicht so ganz gefallen hat mir das Ende, weil es so spannend endet, das man einfach nur weiterlesen muss und wenn ich dann hätte warten müssen, wäre ich ganz schön frustriert gewesen.


    Von mir 9 Punkte.

  • Ich kann mich Geli anschließen.
    Ein spannender Auftakt, der eine interessante dystopische Welt beschreibt und mich bestens unterhalten hat.
    Die Charaktere bleiben außer Ria etwas blass, was an deren Ich-Erzähler-Perspektive liegen mag, aber das hat mich nicht so gestört, weil die Beschreibungen der Umgebung wirklich authentisch sind und Angst machen. Die Gefühle der Studenten sind nachvollziehbar, auch die Ablehnung und der Hass des Clans.
    Klar, Antworten gibt es hier kaum, aber das ist selten bei dem ersten Band einer Trilogie der Fall. Da setze ich meine ganzen Hoffnungen dann in die Folgebände.


    Insgesamt gibt es 9 Punkte.

  • Ich hatte das Glück, alle drei Bände im Sammelband (= also direkt aufeinander) lesen zu können, weil sonst hätten mich die Enden eines jeden Buches wohl ziemlich genervt. :lache


    Ich habe sehr lange gebraucht, um ins Buch reinzufinden und habe es wohl 3x angefangen und nach 2 Seiten wieder aufgehört, weil ich es unglaublich doof fand. Tomma, Grauko ... hallo, wo war ich da gelandet?
    Beim 4. Mal habe ich es aber dann über das erste Kapitel hinweg geschafft und war sofort gefangen. Die Welt fand ich unglaublich gut dargestellt und ich fand es schön, mal eine Dystopie zu lesen, die bei uns angesiedelt ist (bisher kannte ich sonst nur MUC).


    Alles in allem kann ich mich Kanya uneingeschränkt anschließen:


    Zitat

    Original von Kanya
    Fazit:
    Für alle Dystopie-Anhänger ist das Buch ein absolutes Muss und auch Neulinge in dem Genre, sollten einen Blick riskieren. "Die Verratenen" ist eine grandiose Dystopie, mit einer tollen Hauptprotagonistin, einem logischen und gut durchdachten System und einem spannenden Plot.