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Sie ist beliebt, privilegiert und talentiert. Sie ist Teil eines Systems, das sie schützt und versorgt. Und sie hat eine glänzende Zukunft vor sich - Rias Leben könnte nicht besser sein. Doch dann wendet sich das Blatt: Mit einem Mal sieht sich Ria einer ihr feindlich gesinnten Welt gegenüber und muss ums Überleben kämpfen. Es beginnt ein Versteckspiel und eine atemlose Flucht durch eine karge, verwaiste Landschaft. Verzweifelt sucht Ria nach einer Erklärung, warum ihre Existenz plötzlich in Trümmern liegt. Doch sie kann niemandem mehr vertrauen, sie ist ganz auf sich allein gestellt. "Die Verratenen" ist der erste Band einer Trilogie.
Meine Meinung:
Ria ist talentiert, beliebt und privilegiert und gehört zu den besten Schülern der besten Akademie der Sphären.
Sie hat als Nr. 7 nicht nur eine glänzende Zukunft vor sich, sie ist auch noch die Freundin von Aureljo, der Nr. 1 und somit künftigen Sphärenpräsidenten.
Ihr Leben könnte so perfekt sein, wenn Ria nicht zufällig ein Gespräch mitbekommen hätte, das ihr ganzes Leben verändert und nicht nur ihres. Eine Verschwörung scheint in Gange zu sein und für Ria ist nicht ersichtlich, wer nun für die Verschwörung verantwortlich ist.
Ein Versteckspiel beginnt, eine Flucht bei der es ums Überleben geht weit weg von der geschützten Sphäre, mitten in der kargen, trostlosen Landschaft.
Und Ria weiß, dass sie niemanden hat, dem sie vertrauen kann, niemand der ihr hilft.
„Die Verratenen“ ist der Auftakt zu Ursula Poznanskis Trilogie und mein erstes Buch der Autorin.
Poznanski schildert anschaulich eine düstere Zukunftswelt, die mich sehr an Aldous Huxleys „Schöne neue Welt“ erinnert. Menschen werden künstlich gezeugt, die sogenannten Vitros, und werden so von den Oberen erzogen, dass sie deren Handeln und ihre Wahrheit bedenkenlos akzeptieren. Ein System, in dem jeder seinen Platz hat ohne dass er selbst eigenständig entscheiden kann.
Die Idee an sich gefiel mir sehr gut und auch der anschauliche und detaillierte Schreibstil hat mir ausnahmslos gefallen.
Die Atmosphäre ist düster und bedrückend und passt perfekt zur Geschichte.
Mein Problem hier waren die Personen. Ich konnte zu keiner eine richtige Beziehung aufbauen oder gar Sympathie empfinden. Bis auf zwei, drei Ausnahmen fand ich sie alle sehr belanglos und unscheinbar.
Besonders Ria, die Hauptperson und Ich-Erzählerin, ging mir gewaltig auf die Nerven. Ihre von sich überzeugte, starrköpfige und verbohrte Art minderte mein Lesevergnügen enorm. Ich konnte mich einfach nicht in der Geschichte fallen lassen, mir fehlte durch Ria einfach ein Sog, der diese Geschichte zu etwas besonderem gemacht hätte. Ich kann deswegen nur hoffen, dass der Charakter von Ria in den nachfolgenden Bänden eine positive Weiterentwicklung erlebt und nicht dauernd auf ihrem ach so tollen Talent (sie redet gerne und ist fest davon überzeugt ihren Gegenüber zu ihren Gunsten beeinflussen zu können) gepocht wird. Denn es war irgendwann richtig anstrengend bei jedem Gespräch zu lesen wie toll Ria nun versucht ihren Gesprächspartner ihre Meinung aufzuzwingen. Wenn es wenigstens funktioniert hätte.
Ansonsten fiel mir der Einstieg in die Geschichte etwas schwer, da am Anfang diese neue Welt sehr verwirrend erscheint und bei den vielen Namen wäre ein Personenverzeichnis oder wenigstens ein Namensregister nützlich gewesen. Auch war der Verlauf der Handlung an vielen Stellen sehr vorhersehbar und auch eine wichtige Entdeckung am Schluss war für mich nicht überraschend.
Obwohl ich nun aber nicht wirklich begeistert oder gefesselt von „Die Verratenen“ war, kann ich es kaum erwarten die Fortsetzung zu lesen, da vieles offen ist am Schluss und ich wirklich gespannt bin wie sich die Geschichte und besonders die Figuren entwickeln.
7 von 10 Punkten!