Jedes Jahr im November gehen die Capaill Uisce (sprich KAPpl ISCHke) auf der Insel Thisby an Land. Die Capaill Uisce sind keine gewöhnlichen Meereswesen, es sind Wasserpferde, die Tod und Verderben mit sich bringen.
Und trotz der tödlichen Gefahr, die von ihnen ausgeht, fiebern jedes Jahr zahlreiche Männer der Insel dem Skorpio-Rennen entgegen, bei dem sie auf den Capaill Uisce gegeneinander antreten.
Auch Sean Kendrick will mit Corr antreten, der für ihn mehr ein Freund als ein tödliches Raubtier ist.
Zum ersten Mal will in diesem Jahr auch eine Frau teilnehmen. Kate Connolly, genannt Puck, will mit ihrer Pferdestute Dove teilnehmen, die von den Capaill Uisce eher als Futter als als Artgenosse gesehen wird.
Und in diesem Rennen geht es sowohl für Puck als auch für Sean nicht allein um ihr Überleben, sondern auch um den Sieg um jeden Preis.
Ich habe bisher von Maggie Stiefvater die „Nach dem Sommer“-Trilogie gelesen und htte deshalb an „Rot wie das Meer“ auch hohe Erwartungen.
Ich bin letztlich sehr zwiegespalten was das Buch betrifft.
Der Einstieg fiel mir leider sehr schwer. Ich fand die Handlung eher schleppend und es kam einfach kein Sog auf, der mich dazu gedrängt hätte das Buch schnell weiterzulesen.
Ich war auch kurz davor endgültig abzubrechen, da ich die Figuren von Puck und Sean nicht wirklich zugänglich fand und für mich einfach zu wenig erklärt wurde, besonders was die Herkunft der Capaill Uisce und den Sinn dieses tödlichen Skorpio-Rennens betrifft.
Nach knapp 250 Seiten und kurz vor dem Abbruch des Buches war er dann aber endlich da, der Lesesog, der mich endlich in der Geschichte gefangen nahm.
Von da an war die Geschichte das, was ich mir erhofft hatte. Lebendig, mitreißend, berührend und einfach wunderschön.
Die Handlung flog von da an nur so dahin und es war schön von Puck und Sean zu lesen. Das Ende war auch sehr berührend und einfach schön, passend, perfekt.
Ich hätte mir zwar mehr Aufklärung über gewisse Dinge gewünscht, aber Stiefvaters authentischer Erzählstil, der auch von gewissen Andeutungen ohne direkt ins Detail zu gehen lebt, hat dieses „Auslassen“ gewisser Dinge erträglicher gemacht. Überhaupt war es der flüssige und bildhafte Erzählstil, der mir bei der Trilogie schon sehr gut gefiel, der die ersten 250 Seiten erträglich machte und entschädigte.
„Rot wie das Meer“ hat mir letztendlich gut gefallen, wenn auch es blutiger und brutaler war als „Shiver“, „Linger“ und „Forever“ (Nach dem Sommer – Trilogie).
Aber das Buch ging mir nahe und hat mich sehr bewegt.
Für mich deswegen ein gutes Buch mit einem für mich schwierigen Anfang, den jeder aber sicher anders empfindet, je nach dem wie wichtig Details für ihn sind
7 von 10 Punkten!