Rot wie das Meer - Maggie Stiefvater

  • Jedes Jahr im November gehen die Capaill Uisce (sprich KAPpl ISCHke) auf der Insel Thisby an Land. Die Capaill Uisce sind keine gewöhnlichen Meereswesen, es sind Wasserpferde, die Tod und Verderben mit sich bringen.
    Und trotz der tödlichen Gefahr, die von ihnen ausgeht, fiebern jedes Jahr zahlreiche Männer der Insel dem Skorpio-Rennen entgegen, bei dem sie auf den Capaill Uisce gegeneinander antreten.
    Auch Sean Kendrick will mit Corr antreten, der für ihn mehr ein Freund als ein tödliches Raubtier ist.
    Zum ersten Mal will in diesem Jahr auch eine Frau teilnehmen. Kate Connolly, genannt Puck, will mit ihrer Pferdestute Dove teilnehmen, die von den Capaill Uisce eher als Futter als als Artgenosse gesehen wird.
    Und in diesem Rennen geht es sowohl für Puck als auch für Sean nicht allein um ihr Überleben, sondern auch um den Sieg um jeden Preis.
    Ich habe bisher von Maggie Stiefvater die „Nach dem Sommer“-Trilogie gelesen und htte deshalb an „Rot wie das Meer“ auch hohe Erwartungen.
    Ich bin letztlich sehr zwiegespalten was das Buch betrifft.
    Der Einstieg fiel mir leider sehr schwer. Ich fand die Handlung eher schleppend und es kam einfach kein Sog auf, der mich dazu gedrängt hätte das Buch schnell weiterzulesen.
    Ich war auch kurz davor endgültig abzubrechen, da ich die Figuren von Puck und Sean nicht wirklich zugänglich fand und für mich einfach zu wenig erklärt wurde, besonders was die Herkunft der Capaill Uisce und den Sinn dieses tödlichen Skorpio-Rennens betrifft.
    Nach knapp 250 Seiten und kurz vor dem Abbruch des Buches war er dann aber endlich da, der Lesesog, der mich endlich in der Geschichte gefangen nahm.
    Von da an war die Geschichte das, was ich mir erhofft hatte. Lebendig, mitreißend, berührend und einfach wunderschön.
    Die Handlung flog von da an nur so dahin und es war schön von Puck und Sean zu lesen. Das Ende war auch sehr berührend und einfach schön, passend, perfekt.
    Ich hätte mir zwar mehr Aufklärung über gewisse Dinge gewünscht, aber Stiefvaters authentischer Erzählstil, der auch von gewissen Andeutungen ohne direkt ins Detail zu gehen lebt, hat dieses „Auslassen“ gewisser Dinge erträglicher gemacht. Überhaupt war es der flüssige und bildhafte Erzählstil, der mir bei der Trilogie schon sehr gut gefiel, der die ersten 250 Seiten erträglich machte und entschädigte.
    „Rot wie das Meer“ hat mir letztendlich gut gefallen, wenn auch es blutiger und brutaler war als „Shiver“, „Linger“ und „Forever“ (Nach dem Sommer – Trilogie).
    Aber das Buch ging mir nahe und hat mich sehr bewegt.
    Für mich deswegen ein gutes Buch mit einem für mich schwierigen Anfang, den jeder aber sicher anders empfindet, je nach dem wie wichtig Details für ihn sind ;)


    7 von 10 Punkten!

  • Meine Meinung:


    Dann will ich auch mal.


    Ich hab schon die Wolfsreihe und die Feenreihe von ihr gelesen. Mochte ich beide sehr gern, aber dieses hier find ich noch mal nen Stück besser.


    Die Charaktere mag ich beide sehr gern. Sean ist distanziert, das schon, aber er hat was besonderes an sich. Und seine Geschichte ist sehr traurig. Pucks Geschichte ist ebenfalls traurig. Manchmal ist sie etwas bockig, aber überwiegend kann ich das nachvollziehen und empfinde es nicht als störend.


    Die ländliche Umgebung und Beschreibung der Insel find ich super schön. Da hab ich mich gleich heimisch gefühlt. Auch die Atmosphäre ist toll beschrieben.


    Pferde sind eigentlich gar nicht mein Ding, aber hier sind es eben keine gewöhnlichen Pferde. Das Buch ist vom Thema her sicherlich Geschmacksache, aber für mich war es genau richtig so wie es war.


    Auch das Ende war wunderschön. Fand ich sehr gelungen. Ich war traurig, dass es schon vorbei war. Hätte gern noch mehr gelesen.


    Das Buch ist mit eines meiner absoluten Lieblingsbüchern und mit Seelen zusammen auf Platz eins. Ich werde es sicherlich auch noch mal lesen. Wie alle Bücher von ihr.


    Das Cover ist eigentlich nichts besonderes, aber durch die Aufmachung ist es doch wunderschön.


    10/10 Punkte

  • Der Inhalt:


    Jedes Jahr am 1. November findet auf Thisby das Skorpio-Rennen statt. Kurz davor kommen auch die Capaill Uisce an Land. Dies sind große Pferde die Tod und Verderben bringen. Viele fiebern diesem Rennen entgegen, auch Sean Kendrick. Aber eine Neuheit gibt es in diesem Jahr, den die junge Kate Connolly, auch genannt Puck, nimmt am Rennen teil. Dies tut sie nicht auf einem Capaill Uisce, sondern auf ihrer Stute Dove. Langsam kommen sie und Sean sich näher und er hilft ihr beim Training. Aber wird sie am Tag des Rennes auch das Ziel erreichen, den viele Reiter lassen bei diesem Rennen ihr Leben.


    Das Cover:


    Das Cover ist einfach eine Wucht und ein richtiger Eyecatcher. Das Rot leuchtet sehr schön und ist richtig auffallend. In der Mitte des Cover rangt auf hellem Hintergrund der Name der Autorin und in Rot der Titel des Buches. Darum sieht man schöne Ranken, die wie das Meer aussehen. Das Cover finde ich echt gelungen und passt sehr gut zum Buch. Allerdings hätte meiner Meinung nach noch ein Pferd darauf gefehlt, aber so ist es auch sehr schön. Aber auch ohne den Schutzumschlag macht das Buch einiges her, den darunter ist der Buchumschlag weiß und in knallroter Schrift prangt darauf der Titel des Buches. Wenn ich nicht Angst hätte das der weiße Einband dreckig werden würde, würde ich das Buch ohne Schutzumschlag ins Regal stellen.


    Meine Meinung:


    Ich muss ehrlich gestehen das dies mein erster Roman von Maggie Stiefvater war und ich demnach ohne große Erwartungen ans Lesen gehen konnte.


    Der Prolog spielt 9 Jahre vorher. Es ist der Tag des Rennens und Sean begleitet seinem Vater zur Startlinie. Aber sein Vater erreicht nicht das Ziel, den er wird vorher von einem Capaill Uisce getötet.


    Dann lernen wir Puck, Kate, kennen. Sie lebt mit ihren beiden Brüdern, Gabe und Finn, im Hause ihrer Eltern. Ihre Eltern sind vor Jahren bei einem Bootsausflug von Capaill Uisce getötet worden und seitdem schlagen sich eher schlecht als recht durchs Leben. Als dann auch noch Gabe den beiden erzählt das er die Insel verlassen wird, sieht Kate ihre Welt zerbröckeln. Sie möchte unbedingt das ihr Bruder bei ihnen bleibt und entschließt sich sogar dazu, bei dem tödlichen Rennen, teilzunehmen.


    Sean lebt seid dem Tod seiner Eltern auf dem Gestüt von Malvern und arbeitet dort als Pferdetrainer. Auch wenn er die Arbeit mit Pferden liebt ist sein Leben nicht gerade einfach, denn Mutt, der Sohn von Malvern, macht ihm sprichwörtlich das Leben zur Hölle und geht dabei sogar über Leichen.


    Die beiden Hauptprotagonisten gefallen mir sehr gut. Beide haben es nicht leicht im Leben und wollen nur glücklich sein. Kein Wunder das sich die beiden zueinander hingezogen fühlen. Anfangs ist Sean allerdings noch etwas ruppig zu ihr und macht Kate unverständlich klar das sie sich mit ihrem “Pony” vom Strand fern halten soll, aber er hat nicht mit Kates Sturheit gerechnet und das sie, wenn sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, dieses auch durchzieht. Aber auch die anderen Charaktere im Buch wirkten authentisch und waren mir zum größten Teil sympatisch. Allerdings konnte ich mich mit Mutt nicht so recht anfreunden. Er ist der Sohn eines reichen Mannes auf Thisby aber nicht wirklich zufrieden mit seinem Leben. Er leidet sehr darunter das sein Vater Sean bevorzugt und zeigt ihm das immer wieder. Das er hier andere verletzt oder sogar über Leichen geht, ist ihm gänzlich egal.


    Das es in diesem Buch auch um Tod und sehr viel Blut geht, dürfte spätestens nach dem Lesen des Klappentextes bekannt sein. Sehr schön fand ich aber auch hier die Umsetzung der Autorin. Die Szenen kamen zwar brutal und blutig rüber, trotzdem wurde an gewissen Stellen auf gewisse Details verzichtet, damit das Buch nicht ganz so heftig erschien.


    Die Landschaft von Thisbie, die Maggie Stiefvater geschaffen hat, wirkte auf mich durch die bildliche und detailliert Beschreibung, richtig zum greifen nah. Ich konnte mir die kleine Insel richtig vorstellen und darin eintauchen. Aufgelockert wird das ganze durch die langsam fortschreitende Beziehung der beiden Hauptprotagonisten. Hier hat es die Autorin geschafft diese Liebesgeschichte wunderbar zu verpacken und sie nicht allzu kitschig wirken lassen.


    Seite 359:


    Zitat

    “Ich will nicht deine Schwachstelle sein, Sean Kendrick.”
    Jetzt blickt er mich an. Dann sagt er ganz leise: “Dafür ist es ein bisschen spät, Puck.”


    Der Schreibstil ist unbeschreiblich. Er hat mich von der ersten Seite in seinen Bann gezogen, die Seiten flogen nur so dahin und durch die bildliche Sprache und die sympatischen Charaktere konnte ich richtig in die Geschichte eintauchen und habe beim Lesen ganz die Zeit vergessen. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Puck oder Sean.


    Mein Fazit:


    Rot wie das Meer ist ein Buch das mich vollauf begeistert hat. Es ist packend, bildlich beschrieben, hat eine klasse Story und wunderbare, sympatische Charaktere. Wer auf der Suche nach einem Roman ist, der spannend, blutig und eine Liebesgeschichte beinhaltet, wird bei Rot wie das Meer nicht enttäuscht werden. Ich vergebe 10 Punkte

  • :wave Hier kommt nun meine Rezension zum Buch. Danke nochmal, dass ich es hier im Rahmen der Leserunde bekommen habe und lesen durfte!


    „Heute ist der erste November und das bedeutet, heute wird jemand sterben.“ Mit diesem Satz beginnt nicht nur der Prolog des Buches „Rot wie das Meer“ sondern auch das Kapitel 58 des Buches, ziemlich gegen Ende der Geschichte. Dieser Satz drückt schon wirklich sehr viel über den Inhalt des Buches aus, denn viele Menschen müssen im Verlauf der Erzählung ihr Leben lassen und andere sind bereits zuvor gestorben.


    Die Autorin Maggie Stiefvater entführt ihre Leser auf die kleine Insel Thisby. Dort ist das Leben hart und für die Einheimischen voller Entbehrungen. Gerade deshalb gibt es für den Menschen wohl nur eine dieser beiden Möglichkeiten: Entweder man liebt die Insel oder man hasst sie. Kate Conolly liebt die Insel, obwohl ihre Eltern dort ums Leben gekommen sind und sie seitdem mit ihren beiden Geschwistern Finn und Gabe ums Überleben kämpfen muss. Auch Sean Kendrick ist auf Thisby glücklich. Ihn verbindet mit der Insel eine sehr enge Beziehung zu den Wasserpferden, den Capaill Uisce, die nur dort aus dem Meer kommen und die einfach nur wild und schön sind, allerdings auch gefährlich. Capaill Uisce bringen den Tod, sie können Menschen töten und diese mit in die Fluten reißen.


    Sowohl Kate als auch Sean wollen in diesem Jahr am großen Scorpio Rennen teilnehmen, das immer am ersten November eines jeden Jahres stattfindet. Bei diesem Rennen treten Reiter auf ihren Pferden gegeneinander an. Den Sieger erwartet ein hohes Preisgeld. Kate und Sean haben Feinde bzw. Neider, die ihre jeweilige Teilnahme am Rennen verhindern wollen, aber beide haben auch einen starken Willen. So lernen sich diese zwei jungen Menschen kennen und verbringen fortan einen Großteil ihrer Freizeit gemeinsam.


    Das Leben auf der Insel wird aus wechselnden Perspektiven beschrieben und schwankt zwischen Kate, auch Puck genannt, und Sean hin und her. Sehr langsam und gefühlvoll entfaltet sich eine Beziehung zwischen den beiden Protagonisten, immer wieder gestört durch äußere Einflüsse. Maggie Stiefvater legt hier einen besonderen Wert auf die Entwicklung der beiden Charaktere, schafft es aber hervorragend auch den Nebencharakteren in der Geschichte ein deutliches Gesicht zu geben. Hier wird nicht alles ausgesprochen, manches bleibt im Verborgenen und lässt dem Leser Raum für eigene Gedanken.


    „Rot wie das Meer“ ist ein Fantasyroman für junge Erwachsene. Die Geschichte ist sehr emotional, stellenweise auch wirklich brutal. Sie ist wie das Leben sein kann, eben nicht immer nur ein Zuckerschlecken, aber dennoch lebenswert.

  • Jedes Jahr am 1. November findet auf der abgelegenen Insel Thisby ein einmaliges Rennen statt. Das Rennen zieht die Menschen magisch an, denn die Teilnehmer sind schließlich magische Wesen, entsprungen den Wellen des Meeres und bestmöglich gezähmt.
    Diese Wesen, Capaill Uisce genannt, kommen jedes Jahr einige Zeit vor dem ersten November aus dem Wasser an den Strand von Thisby. Warum, scheint niemand zu wissen. Für die Inselbewohner ist es jedoch die einzig mögliche Geldquelle, denn dadurch werden Scharen von Menschen angezogen und das Rennen wird wie ein ganzes Spektakulum aufgezogen. Doch diese Capaill Uisce kommen eigentlich nur an Land, um ihren Hunger nach Fleisch zu stillen. Immer wieder kommt es daher zu tödlichen Zwischenfällen, wenn diese Wesen durchdrehen und zurück ins Meer laufen oder Blut riechen.


    Die Teilnehmer, die sich eines der Capaill fangen und zähmen, riskieren damit nicht nur ihr Leben, doch Ruhm und Ehre sowie ein Geldgewinn lassen es nicht an Teilnehmern mangeln.
    Unter ihnen ist auch Sean Kendrick, der auf seinem Capaill Corr als Favorit ins Rennen geht, denn er hat das Skorpio-Rennen bereits vier Mal gewonnen.
    Doch dieses Jahr ändert sich einiges. Als zum ersten Mal eine Frau an diesem Rennen teilnehmen will und das sogar auf ihrem gewöhnlichen Pony, steht die ganze Insel kopf. Doch Kate “Puck” Connolly erkämpft sich ihren Platz in der Männergesellschaft und zieht damit nicht nur Sean Kendrick auf ihre Seite.


    Meine Meinung:
    Zunächst war ich sehr skeptisch. Ein Buch über Pferde? War ich dafür nicht zu alt? Nun gut, ich zähle auch nicht vorrangig zur Zielgruppe, aber unterhalten sollte mich ein Buch auch dann können, wenn ich nicht zu der eigentlichen Zielgruppe gehöre. Dann begann ich zu lesen. Zunächst hatte ich Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzufinden. Doch nach kurzer Zeit, hatte sie mich gepackt, und zwar mit Haut und Haar!
    Ich kann gar nicht genau beschreiben, was mich letztendlich so an diesem Buch fasziniert. Warscheinlich einfach das Gesamtpaket. Maggie Stiefvater versteht es mühelos, dem Leser all seine benötigten Informationen darzureichen, doch stets große Elemente im Dunkeln zu lassen; wie ein Bild, dessen Ränder verschwommen sind. Man erfährt einiges über die Insel Thisby und ihre Einwohner, doch über den Tellerrand hinaus, erhält man keine weiteren Informationen. Es ist, als wenn die Welt außerhalb der Brandung nur Erwähnung findet, um diese geheimnisvolle Insel zu mystifizieren.


    Die Protagonisten haben mir sehr gut gefallen, allen voran Puck Connolly, die so unerschrocken für ihre kleine heile Welt kämpft, dass sie sogar das gefährliche Inselrennen in Kauf nimmt, um ihr Heim zu retten. Nach dem Tod ihrer Eltern, lebt sie mit ihren beiden Brüdern alleine in ihrem Elternhaus. Doch Gabe, der Älteste, hasst die Insel und will sie verlassen. Als Puck dann auch noch dahinter kommt, dass das Elternhaus quasi überschuldet ist und sie es zu verlieren drohen, beschließt sie, sich für das Rennen anzumelden. Denn eines steht für Puck fest: So sehr ihr Bruder die Insel verlassen will, ebenso sehr will Puck dort bleiben und mit ihrem Pony die Weiten durchstreifen.


    Ihr gefährlichster Gegner ist Sean. Er hat bereits vier Mal das Rennen gewonnen und hat vor, es auch dieses Mal für sich zu entscheiden. Denn für ihn steht genau so viel auf dem Spiel, wie für Puck. Er kämpft für das Capall Corr, das er gezähmt hat und das er bedingungslos liebt. Doch auch sonst ist sein Wissen auf der Insel gefragt: kein anderer, versteht die Capaill so sehr wie Sean Kendrick; als würde er tief in ihre Seele blicken und eins mit ihnen werden. Sean ist zwar ein sehr guter Pferdeflüsterer, kann aber auf der anderen Seite mit seinen Mitmenschen nicht viel anfangen.


    Doch genau diese beiden Seelen treffen bei den Vorbereitungen auf das Rennen aufeinander und Sean ist so fasziniert von Puck und ihrem Mut, dass er beschließt ihr zu helfen, nichtahnend, dass dieses Mädchen ihm ebenso sehr helfen wird.


    Aber auch Sean Kendrick hat einen gefährlichen Gegner, der ihn so sehr hasst, dass er dafür nicht nur das Leben der Capaill, sonder auch das seiner Mitmenschen aufs Spiel setzt. Seine Name: Mutt Mulvern, Sohn des reichsten Mannes der Insel und Besitzer des Pferdestalls, für den Sean arbeitet. Für ihn gelten keine Regeln und genau das macht ihn so gefährlich.


    Am Ende stehen sie alle an der Startlinie des Skorpio-Rennen, doch nicht jeder von ihnen wird ins Ziel kommen und es kann nur einen Sieger geben. Wer hat das stärkste Capall und hat Puck auf ihrem Inselpony überhaupt eine Chance?


    Die Geschichte wird getragen von großen Emotionen, nicht nur zwischen den Menschen und Tieren, sondern auch von der Liebe zur Freiheit und einer Insel, die dennoch rau und unnachgiebig ihre Opfer sucht. Maggie Stiefvater ist mit “Rot wie das Meer” ein großartiges Buch gelungen, dass in seiner Andersartigkeit überzeugt. Bitte lest es! Fühlt mit Sean und Puck den Wind in den Haaren und lasst Euch von der Magie der Insel und der Capaill Uisce faszinieren.


    Von mir gibt es die volle Punktzahl

  • Nachdem ich die positiven Rezensionen über dieses Buch verfolgt hatte, musste ich es unbedingt lesen.
    Die außergewöhnlich Idee, die Sage der Wasserpferde aufzugreifen, finde ich sehr reizvoll und in der Umsetzung auch gelungen. Bei so manchen Beschreibungen bekam ich eine Gänsehaut und konnte ein Schaudern nicht unterdrücken.
    Allerdings fiel es auch mir schwer, mich auf die Geschichte einzulassen. Es hat ziemlich lange gedauert, bis ich im Lesefluss war und die Figuren mich mitreißen konnten. Zu Anfang wirkten nicht nur die Protagonisten stereotypisch auf mich sondern auch die Nebenfiguren, sodass es mir schwerfiel, sie auseinander zu halten.
    Das raue und anstrengende Leben auf der Insel wird klar und ohne Umschweife dargestellt, genauso die Brutalität des Rennens. Deswegen habe ich die Geschichte zeitlich total falsch eingeordnet. Ich war überrascht darüber, dass sie in der modernen Zeit spielt.
    Dennoch hat mich das Buch gut unterhalten. Es ist lesenwert und für Fantasyfreunde empfehlenswert.

  • Script5-Verlag - November 2012 - 400 Seiten - Gebundene Ausgabe
    Original: The Scorpio Races - Scholastic Press - 18. Oktober 2011 - 482 Seiten - Taschenbuch


    Altersempfehlung: ab 16 Jahre



    Klappentext:
    Heute ist der erste November und das bedeutet, heute wird jemand sterben.


    Selbst im hellen Sonnenschein schillert die eisige Herbstsee in allen Farben der Nacht: dunkelblau, schwarz und braun. Ich betrachte die sich stetig verändernden Muster im Sand, zerpflügt von unzähligen Hufen.


    Unten am Strand, einem bleichen Streifen zwischen schwarzem Wasser und Kalkfelsen, wärmen sie die Pferde auf. Das ist niemals ungefährlich, aber die Gefahr ist auch nie so groß wie heute, am Tag des Rennens.


    Kate Connolly lebt mit ihren zwei Brüdern allein auf der Insel Thisby. Sie sind seit einem Jahr Waise, die Eltern wurden im Meer von Capaill Usice, magischen Wasserpferden, getötet.


    Die Menschen auf Thisby lieben und hassen die Wasserpferde, jedes Jahr im Herbst beginnen die magischen Tiere das Meer zu verlassen und tauchen auf der Insel auf. Wunderschön, kraftvoll und tödlich.


    Einige mutige wagen sich daran, die magischen Pferde einzufangen und zu zähmen. Am ersten November findet am Strand das traditionelle Skorpio-Rennen statt, bei dem die Wasserpferde gegeneinander antreten. Die ganze Insel fiebert diesem Ereignis entgegen und jedes Jahr fordert die Insel ihr Opfer. Viele Jockeys lassen bereits während der Trainingswochen zuvor ihr Leben und auch das Rennen selbst endet für viele Pferde und ihre Reiter tödlich.


    Kate will als erste Frau das Rennen mitreiten. Sie stößt zuerst auf verhaltenen, dann auf offensichtlichen und aggressiven Widerstand. Entgegen aller Anfeindungen ist Kate aber entschlossen beim Rennen dabei zu sein.


    Zur gleichen Zeit beginnt auch Sean Kendrick sich auf das Rennen vorzubereiten, er ist der Favorit, hat das Rennen auf seinem Capail Usice bereits vier Mal für sich entscheiden können.


    Für beide steht mehr auf dem Spiel als nur das Preisgeld und die Magie der Capail Usice verlangt von allen ihren Tribut.


    Mystische Kreaturen, berührende ProtagonistInnen, geheimnisvolle Landschaften und die harte Realität des Lebens. Maggie Stiefvater nimmt von allem ein wenig und schafft einen zauberhaften, rasanten, mystischen und sehr berührenden Roman.


    Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven von Sean und Kate erzählt. Beide sind gefestigte Charaktere, denen das Leben schon einiges abverlangt hat und dennoch glauben sie an das Glück und daran, dass sie selbst es in der Hand haben ihre Geschicke zu lenken.


    Vom Schicksal tragisch und zugleich beglückt meistern die Menschen von Thisby ihren Alltag – die magischen Wasserpferde bestimmen den Jahresablauf und die Geschicke der Insel


    Nachdem ich mit der Mercy-Falls Reihe der Autorin nicht warm wurde, bin ich sehr positiv überrascht und begeistert von ihrem Schreibstil, dem Plot und den ausgereiften und glaubwürdigen Charakteren.


    Ein wunderschönes Buch, nicht nur für Jugendliche sondern für alle Menschen, die sich gern in eine fremde mystische Welt entführen lassen möchten ohne den Kontakt zur Wirklichkeit zu verlieren.

  • Auch ich durfte an der Leserunde teilnehmen und schiebe es nun schon so lange vor mich her, meinen Leseeindruck hier zu schildern, weil ich dem Buch so gerne gerecht werden würde, ich jedoch aus verschiedenen Geünden einfach nicht die Zeit gefunden habe für eine ausführliche Rezension. Daher also nur die Kürzest-Version:


    Die Art, wie Maggie Stiefvater sich eine mehr oder weniger unbekannte Sagengestalt zu eigen macht, und daraus eine traurig-schöne Geschichte webt, in der selbst die unbedeutenste Nebenfigur so lebendig wirkt, als entstamme sie der eigenen Nachbarschaft, hat mich sehr beeindruckt. Die Autorin hat ein Gespür für Menschen und das, was sie im Innersten antreibt, dies zu entschlüsseln überlässt sie jedoch dem Leser. Ihre Figuren werden durch deren Agieren charakterisiert, auch das hat mir sehr gut gefallen. Generell sind Erklärungen rar gesät, weder erfährt man, wo genau die Insel Thisby liegt, noch was genau es mit dem Rennen auf sich hat - mich hat es nicht gestört, im Gegenteil, es hat in meinen Augen einfach zu der Geschichte gepasst.


    Für mich war die Autorin mit diesem Buch eine echte Entdeckung - 9 Eulenpunkte gibt's von mir.

  • Rot wie das Meer war ein Buch, das zweifellos zu meinen Höhepunkten des Lesejahres 2012 zählt und das ich auch in Zukunft nicht vergessen werde.


    Ich kannte Maggie Stiefvaters Stil bereits aus ihrer Trilogie um die Wölfe von Mercy Falls, die mir sehr gefallen hat, weshalb ich hohe Erwartungen an dieses Buch hatte, zumal ich als Reiterin bei einem Buch, das Pferde und Fantasy vereint, doppelt gespannt war.


    Keine meiner Erwartungen wurde enttäuscht, eher wurden sie noch übertroffen.


    Was Stiefvater hier schildert, ist eine der schönsten Geschichten, die ich je gelesen habe.
    Die Handlung entwickelt sich langsam, ebenso die hauchzarten Gefühle von Puck und Sean.
    Der Leser wird tief, tief hinein gezogen in die Welt auf Thisby, die irgendwie losgelöst vom Rest der Welt scheint.


    Die Capaill Uisce (ein großer Pluspunkt ist, dass am Anfang des Buches erklärt wurde, wie der Name ausgesprochen wird!) üben auf die Buchfiguren wie auf den Leser eine dunkle Faszination aus, sie beängstigen und begeistern durch die Gefahr, die von ihnen ausgeht, ihre Unberechenbarkeit, ihre Schnelligkeit und ihre Schönheit.


    Puck und Sean sind zwei Hauptfiguren, die man schnell ins Herz schließen kann und mit denen man mitfühlen kann.


    Maggie Stiefvater hat ein Meisterwerk an geschaffen, das in jeder Hinsicht glänzt: Sprache, Figuren, Handlung, Landschaft.


    Es passiert selten, dass ich Liebesgeschichten wirklich mag - diese hier entstand so langsam, war so zart und unaufdringlich bis zum Schluss, dass ich gar nicht aufhören wollte, zu lesen.


    Ich vergebe die vollen 10 Punkte :-)

  • Jedes Jahr, am ersten November, färbt sich das Meer auf der Insel Thisby rot - rot vor Blut. Denn jedes Jahr, am ersten November, findet das Scorpio Rennen statt. Ein Rennen, das schon viele Opfer gefordert hat. Ein Rennen, das auf den Rücken von Capaill Uisce ausgetragen wird. Wasserpferde, die es im Blut haben zu töten. So auch dieses Jahr. Doch dieses Mal ist es anders. Dieses Jahr reitet das erste Mal in der Geschichte des Scorpio Rennens eine Frau mit. Kate Connolly, genannt Puck.


    Getrieben durch Umstände, die sie nicht beeinflussen kann, sieht sie keinen anderen Ausweg als sich dem Rennen anzuschließen und sich ihren größten Ängsten zu stellen. Den Ungeheuern, denen sie es zu verdanken hat, dass ihr in ihrem Leben fast alles genommen wurde, was ihr lieb und teuer war.


    Sean Kendrick ist der Favorit für dieses Rennen, für eigentlich jedes Rennen. Mit einem Bein am Land, mit dem anderen im Meer. Niemand versteht die Capaill Uisce besser als er. Niemand liebt diese Wesen so sehr wie er.


    Beide lieben die Insel, sind mit ihr verwurzelt und Beiden müssen alles daran setzen um zu gewinnen. Zu viel steht auf dem Spiel. Gefühle lassen sich jedoch nicht lenken und es kann nur einen Sieger geben...


    "Rot wie das Meer" ist eines dieser Bücher, die etwas ganz Besonderes sind. Die Bücher, die einen Ehrenplatz im Regal bekommen, weil es ein ganz besonderes Schmuckstück ist - eine Perle unter den Büchern.


    Das Buch ist kein leichtes Buch. Es ist düster, melancholisch und hat auch eine gewisse Schwere. Es ist rau, direkt und stellenweise auch hart. Aber genau diese Eigenschaften machen das Buch zu einer wahren Perle. Einer dunklen Perlen mit Abgründen, mit denen man sich als Leser auseinander setzen muss und es auch von sich aus möchte.


    Die Geschichte um Kate und Sean baut sich langsam auf. Es gibt keine allzu großen Sprünge oder einen großen Knall. Hat das Buch auch gar nicht nötig. Es zieht den Leser auch so in die Welt von Thisby, man wird zum Teil der Insel, als wäre man schon sein Leben lang dort. Es hat stets etwas Geheimnisvolles, einen ganz eigenen Zauber. Einen Stiefvater-Zauber!


    Schon nach wenigen Seiten war ich Maggie Stiefvater wieder vollkommen verfallen. Ihr unvergleichbarer Schreibstil hat mich eingehüllt und mich auf eine Reise voller Gefahren, faszinierenden Wesen und Menschen mitgenommen.


    Charaktere, die Ecken und Kanten haben und dennoch, oder vielleicht auch gerade deshalb, mehr als sympathisch, authentisch und einfach ehrlich waren. In "Rot wie das Meer" gibt es keinen heilen Sonnenschein, es zeigt das harte Überleben mit all seinen Schattenseiten. Und dies hat die Autorin wiedermal auf überaus fesselnde Art und Weise verpackt, sodass im Kopf eine wahre Flut von Bilder entsteht.


    Nach dem Leser der letzten Zeile war ich mehr als befriedigt. Ein würdiger Abschluss dieses Buches, der keine Fragen offen lässt, dafür der Fantasie noch Spielraum zur Verfügung stellt. Dazu war es noch wirklich bewegend und irgendwie auch das Highlight des Buches, wobei das Buch im Ganzen ein einziger Genuss war.


    Fazit:


    Maggie Stiefvater hat es wieder mal geschafft mich zu überraschen, mich zu verzaubern und mich mehr als nur zu unterhalten. Es ist ein Lesegenuss, der ganz besonderen Art. Unbedingt lesen!

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


    Mein Blog



    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



    Langzeitprojekte:
    Margaret George - Maria Stuart LR

  • Jedes Jahr am 01. November findet auf der Insel Thisby das große Skorpio-Rennen statt. Wenige Wochen vorher betreten die Capaill Uisce das Land. Diese mystischen Wasserpferde sind nicht nur viel größer als normale Pferde, sondern auch weitaus gefährlicher. Nur die mutigsten Männer wagen es, auf ihnen zu reiten und am Rennen teilzunehmen. Doch bereits auf dem Weg dahin, verlieren viele von ihnen beim Training das Leben.


    Umso verwunderter sind die Teilnehmer, als sie feststellen, dass mit der jungen Kate Connolly, die allen nur als Puck bekannt ist, zum ersten Mal eine Frau antreten will. Puck lebt mit ihren beiden Brüdern auf der Insel und hat letztes Jahr beide Elternteile durch einen Angriff der Wasserpferde verloren. Gemeinsam halten sie sich mehr schlecht als recht über Wasser. Als sie erfährt, dass ihr ältester Bruder Gabe sie und und ihren jüngeren Bruder Finn verlassen und ans Festland gehen will, hat sie sich in ihrer Verzweiflung für das Rennen angemeldet.


    Dabei lernt sie Sean Kendrick kennen, einen jungen Mann, der bereits als Kind eine besondere Beziehung zu den Capaill Uisce hat und das, obwohl sie für den Tod seines Vaters verantwortlich sind. Aufgewachsen ist er in kargen Verhältnissen und in den Diensten des reichsten Mannes der Insel, für den er auch seit vielen Jahren regelmäßig an den Rennen teilnimmt und gewinnt. Niemand sonst auf der Insel ist so versiert im Umgang mit den blutrünstigen Wasserpferden wie Sean und diese Fähigkeit hat ihm bei den meisten Inselbewohnern sehr viel Achtung eingebracht - sehr zum Leidwesen seines ewigen Konkurrenten Mutt, dem ungehobelten Sohn seines Arbeitgebers. Im Laufe des gefährlichen Trainings lernen Puck und Sean sich näher kennen und die Tatsache, dass für beide der Sieg in diesem Rennen von unschätzbarer Wichtigkeit ist, ist der ständige Begleiter ihrer aufkeimenden Freundschaft. Wer wird das Rennen gewinnen? Und gibt es eine Chance, dass aus Sean und Puck mehr wird als nur Freunde?


    "Rot wie das Meer" hat ein wunderschön aufbereitetes Cover, dass mit seinen blutrot abgebildeten Wellen nicht nur den Titel, sondern auch den Romaninhalt unterstützt. Es ist genau wie die Geschichte einzigartig und schreit geradezu danach, dass ich es in die Hand nehmen soll.


    Maggie Stiefvater hat einen einmaligen und unverkennbaren Schreibstil. Ruhig und flüssig leitet sie mich damit durch ihre Geschichte und baut dabei langsam und kostant Spannung auf. Schon bald war ich nicht mehr in der Lage, das Buch zur Seite zu legen. Die Charaktere Puck und Sean, aus deren Sicht der Roman abwechselnd geschrieben ist, sind so detailliert beschrieben, dass ich gemeinsam mit ihnen diese kurze Zeit verbracht habe. Beide sind vom Typ her etwas schwierig, da sie vom Leben nicht verwöhnt worden sind und versucht haben, sich den oftmals kargen Bedingungen anzupassen. Dabei wirken sie jedoch stets authentisch. Von der Insel Thisby erzählt die Autorin so bildhaft, dass ich fast überzeugt bin, ich war da. Ich sehe den Strand vor mir, das rauhe Klima, das Haus der Connollys und auch den kleinen Ort. Ich bin mit dabei, wenn das Fest beginnt und stehe Puck bei im Kampf gegen Vorurteile und Boshaftigkeit.


    Besonders faszinierend fand ich die Beschreibung der Capaill Uisce, die gleichzeitig wunderschön und bedrohlich wirkten. Trotz der Gefahr, die von ihnen ausgeht, ziehen sie die Menschen in ihren Bann. Es finden sich jedes Jahr immer wieder genug Männer, die wagemutig sind und am Rennen teilnehmen. Ihren drohenden Tod scheinen sie gekonnt zu verdrängen und sitzen sie erst im Sattel ihres Wasserpferdes droht die von ihnen ausgehende Magie, die Männer ins Verderben zu führen. Denn das Meer ruft ständig nach diesen unbeschreiblichen Wesen und gerät ihr Reiter erst einmal in ihren mystischen Bann, ist er nicht mehr in der Lage, sein Tier zu lenken, sondern rennt in sein Unglück.


    Mit dem im script5 Verlag erschienenen Roman "Rot wie das Meer" hat Maggie Stiefvater eine außergewöhnliche Idee in dem ihr eigenen Stil umgesetzt, dem ich mich einfach nicht entziehen konnte. Ich fühlte mich gefesselt von dem Geschehen und seinen bildhaften Beschreibungen, immer mit dabei in Seans und Pucks Kampf um Alles oder Nichts. Der Autorin gelingt es immer wieder, mich in ihren Bann zu ziehen und ich bin schon sehr gespannt, welches Projekt sie als nächstes in Angriff nimmt.

    Es wäre gut Bücher kaufen, wenn man die Zeit, sie zu lesen, mitkaufen könnte, aber man verwechselt meistens den Ankauf der Bücher mit dem Aneignen ihres Inhalts.
    Arthur Schopenhauer (1788-1860)


    :lesend

  • Das Buch hat mich definitiv in seinen Band gezogen. Anfangs war ich skeptisch, wie sich die Geschichte mit dieser Grundidee wohl entwickeln wird. Es hat einige Seite gebraucht bis die Geschichte an Fahrt aufgenommen hat, hat mich dann aber bis zur letzten Seite gefesselt. Wendungen und Ereignisse mit denen ich nicht gerechnet habe.
    Im Mittelpunkt stehen Sean und Kate (Puck) die sich kennenlernen und dabei immer vertrauter mit einander werden. Ich wollte schnell wissen was aus dem Leben der Beiden wird. Erreichen beide ihre Träume oder kommt es alles anders als gedacht? ich werde hier nichts verraten.
    Der Schreibstil ist sehr ansprechend und leicht zu lesen. Es war mein erstes Buch der Autorin und es wird nicht das letzte bleiben. Die Gestaltung des Buches finde ich auch sehr schön.


    Von mir gibt es 8 Punkte.

  • 'Rot wie das Meer' ist vieles zugleich: Das Gesellschaftsporträt einer verschlafenen englischen Insel, die in dörflicher Behaglichkeit von Schaf- und Pferdezucht lebt, der rasend spannende Countdown zu einem Pferderennen - nämlich dem berühmten Scorpio-Rennen, bei dem die Reiter unter Gefahr für Leib und Leben auf Wasserpferden antreten, die nichts als magische Raubtiere sind, und die einfühlsame Geschichte der beiden Protagonisten Kate und Sean.
    Es gibt auch ein Fantasy-Element: Die Wasserpferde nämlich, die Capaill Uisce, steigen jedes Jahr im November aus der stürmischen See, und nur den mutigsten Männern gelingt es, sie zu fangen und zu zähmen. Jedes Jahr gibt es Tote, denn Capaill Uisce ernähren sich von Fleisch, sie sind Raubtiere, und sie besitzen darüber hinaus eine tückische Magie, mit der sie ihrem Reiter, sofern er keine Schutzmaßnahmen ergreift, die Sinne verwirren, dass er sich widerstandslos mit ins Meer ziehen lässt. Dennoch fühlt sich das Buch nicht wie Fantasy an (was keine Negativwertung ist): Die Capaill Uisce fügen sich einfach harmonisch als feste Komponente in die Gesamthandlung ein.
    Das Buch ist ruhig geschrieben, fast behäbig, lässt sich vor allem zu Beginn viel Zeit, entwickelt dann aber einen Sog und eine Spannung, dass man im letzten Drittel tatsächlich an den Seiten klebt.


    Sean Kendrick, vierfacher Gewinner des Scorpio-Rennens auf dem Uisce-Hengst Corr, arbeitet als Pferdetrainer auf dem Hof des Gestütsbesitzers Malvern und wünscht sich nichts sehnlicher, als ihm Corr, den er innig liebt, abzukaufen. Von Anfang an schwelt jedoch ein Konflikt mit Mutt, Malverns Sohn, der Sean unterstellt, er würde ihm absichtlich langsame Pferde geben, damit er beim Rennen gegen ihn verliert. Dieser Konflikt steigert sich immer weiter zu einem unversöhnlichen Hass, der nur in einer Tragödie aufgelöst werden kann.
    Kate Conolly, die nach dem Tod ihrer Eltern mit zwei Brüdern im schuldenbeladenen Häuschen lebt und sich mit dem Verkauf von Tonvasen an Touristen durchschlägt, fällt aus allen Wolken, als ihr ältester Bruder Gabe ankündigt, er werde fortgehen aufs Festland. Um ihn zu halten, meldet sie sich mit ihrer kleinen Ponystute Dove beim Rennen an, ein Novum. Nie ist eine Frau beim Scorpio-Rennen mitgeritten, und dann auf einem gewöhnlichen kleinen Pferd, gegen die übermächtigen Capaille Uisce. Man glaubt, sie hat nicht den Hauch einer Chance. Wird wahrscheinlich von den Mördern in Pferdegestalt zerfleischt werden.
    Kate und Sean finden eher durch Zufall zueinander. Sie fühlen sich zueinander hingezogen, aber sind auch Konkurrenten, denn beide wollen sie das Rennen gewinnen. Und bald steht für jeden von ihnen ungeheuer viel auf dem Spiel...


    Das Buch hat mir ausgesprochen gut gefallen. Es folgt einem langsamen Takt, wie dem Rauschen der Wellen. Darauf muss man sich einlassen, doch dann verfängt man sich in den kleinen und größeren Problemen dieser Inselwelt, lässt sich unmerklich verführen, und eh man sich's versieht, ist man der Geschichte ganz und gar verfallen.
    Die Ruhe, mit der 'Rot wie das Meer' fesselt und die faszinierende, aber umso mehr zu Herzen gehende Beschreibung kleiner Sorgen und kleiner Dinge hat mich ganz und gar in Bann geschlagen. Es ist das, was ich mit einem Lächeln im Gesicht und einem warmen Gefühl ein schönes Buch nennen möchte. Es ist schön, es hat mich berührt und fröhlich und nachdenklich zugleich zurückgelassen. Das kann man nicht von vielen Büchern sagen.
    Zudem ist es klug geschrieben, der Kelpie-Mythos so geschickt und so natürlich in die Geschichte gewoben, dass es gar nicht anders sein kann, als so, wie es da steht.
    Nicht nur Pferdeliebhaber werden große Freude daran haben.
    Klare Leseempfehlung.

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!

  • Endlich komme ich dazu, auch über dieses Buch noch meine Meinung zu posten.


    Ich durfte "Rot wie das Meer" als Testleseexemplar lesen.


    De Geschichte ist sehr interessant und der Plot ist auf eine Art und Weise konstruiert, die sich von anderen abhebt, schlicht durch die Kombination des Seepferd-Mythos mit dem Genre Jugendbuch.


    Womit sie sich leider nicht abhebt, ist die junge starrköpfige Protagonistin, die sich wieder einmal in einem männerdominierten Feld gegen alle Widerstände durchzusetzen versucht. Das hatten wir schon viel zu oft. :rolleyes


    Dennoch sind viele der Charaktere sehr vielschichtig dargestellt, es gibt kaum schwarz/weiß bzw. Gut/Böse-Darstellungen, alles ist irgendwie nachvollziehbar und (fast) verständlich.


    Es geht allerdings auch ziemlich blutig zu in diesem Buch, daher würde ich dieses Buch vermutlich nur Jugendlichen ab einem gewissen Alter, eventuell 14 oder aufwärts, empfehlen.


    Fazit:
    Im Nachhinein ist mir dieses Buch seit seiner Lektüre nicht groß im Gedächtnis geblieben. Die Story ist interessant, aber die Umsetzung zu... naja, mittelmäßig. Da hätte man mehr rausholen können.


    6 Punkte.

  • Zitat

    Original von belladonna
    Ich kenne von Maggie Stiefvater bislang nur die Wolfstriologie, die mich aber sehr begeistert hat.


    Die Wolfstrilogie habe ich noch nicht gelesen, aber nach diesem Buch hier werde ich dann wohl mal einen Blick wagen :-)

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!

  • Ich hab die Wolfstrilogie auch schon gelesen und fand sie auch sehr schön. Genau wie ihre Elfenriehe. Überhaupt ist Maggie Stiefvater einer meiner Lieblingsautoren.

  • Jedes Jahr im November beginnt auf der Insel Thisby mit der Sichtung des ersten Wasserpferdes an Land die Vorbereitung für das große Skorpio Rennen. Dem Sieger winken Ehre und viel Geld.
    Für Puck Conolly geht es jedoch um mehr. Sie will am Rennen teilnehmen um ihren Bruder Gabe noch länger um sich zu haben.. Doch nicht alle Einwohner sind von ihrem Mut begeistert, denn bis jetzt ist noch keine Frau das Rennen mitgeritten..
    Auch Sean Kendrick, der das Rennen bereits viermal gewonnen hat, werden Steine in den Weg gelegt, denn viele sind neidisch auf seinen Erfolg und versuchen alles was ihm den Sieg kosten könnte..


    Puck Conolly und ihre Brüder Finn und Gabriel haben kein einfaches Leben. Seit dem Tod ihrer Eltern vor einem Jahr müssen sie jeden Cent zweimal umdrehen. Als nun Gabe beschließt von der Insel fortzugehen, zögert Puck nicht lange und kündigt an bei dem berüchtigten Skorpio Rennen mitzumachen, bei dem schon viele Menschen ihrLeben verloren haben. Puck ist eine sehr mutige junge Frau, die zwar ziemlich launisch ist, aber ein großes Herz hat, besonders wenn es um ihren jüngeren Bruder Finn geht. Sie ist es, die die Familie zusammen hält. Wie mutig sie ist, zeigt sich als sie sich gegen die Welt der Männer durchsetzen muss, die nicht begeistert sind, dass sie bei dem Rennen mitreiten will. Doch Puck gibt niemals auf, was ich sehr bewundernswert fand, für eine junge Frau, die schon so viel durchmachen musste.


    Sean Kendrick dagegen hat auf dem ersten Blick alles was er will. Er hat das Skorpio Rennen schon viermal in sechs Jahren gewonnen, er arbeitet als angesehener Cheftrainer auf dem Malvern Hof, wo er teure Rennpferde ausbildet und ist in der Gesellschaft angesehen. Doch Sean ist ein sehr ruhiger, bescheidener Mann, der seinen Vater bei einem Skorpio Rennen verloren hat. Sean kommt mit wenigen Worten aus und denkt lieber zweimal nach, bevor einen undurchdachten Satz durchschlüpfen lässt. Manchmal habe ich gedacht "Nun mach schon! Sag was!", aber dieses Schweigsame hat einfach zu Sean Kendrick gepasst und nach kurzer Zeit hatte ich es akzeptiert und fand es sogar schön, dass ein Mensch mal nachdenkt bevor er spricht, denn dann hat das Gesagte gleich eine viel größere Bedeutung.


    "Rot wie das Meer" wird abwechselnd aus den Ich-Perspektiven von Kate Conolly und Sean Kendrick erzählt. Die beiden Protagonisten haben zu Anfang sehr wenig gemeinsam, doch je besser man sie kennen lernt, desto mehr Gemeinsamkeiten entdeckt man. Eine Gemeinsamkeit, die die beiden teilen, ist die Liebe zu den Pferden. Puck verbringt jede freie Minute mit ihrem Inselpony Dove, während das Wasserpferd Corr das Herz von Sean Kendrick erobert hat. Mir hat es Spaß gemacht zu sehen wie aus den anfänglichen Schwierigkeiten der beiden eine tiefe Freundschaft geworden ist.


    "Rot wie das Meer" erzählt die Geschichte von Puck und Sean und den Wasserpferden, die Capail Uisce. Die Wasserpferde sind wie Raubtiere. Sie fressen rohes Fleisch und man sollte nie einem Capall Uisce den Rücken zudrehen, wenn man an seinem Leben hängt. Das Skorpio Race ist die Attraktion von Thisby, die viele Touristen anlockt. Die Wasserpferde gibt es seit es die Insel gibt und ebenso lange gibt es das Rennen, bei dem jedes Jahr viele Männer ihr Leben lassen. Bei diesem traditionsreichen Rennen wird es nicht gerne gesehen, wenn jemand aus der Reihe tanzt. So wie Puck als sie die Frechheit besitzt sich als Frau zum Rennen zu melden.


    Maggie Stiefvater hat mich mit ihrem Buch tief berührt. Erstens ist da dieser wunderbare Schreibstil, der die Geschichte mit so einer Magie füllt, dass ich verzaubert wie ich war, nicht mir dem Lesen aufhören konnte. Auf der anderen Seite waren da die Protagonisten, die mit ihrem eigenen Schicksal leben müssen und trotzdem nicht aufgeben und weiterkämpfen. Die Nebencharaktere wie Kates Brüder Finn und Gabriel, die Ladenbesitzerinnen Elizabeth und Dory Maud oder ein reicher Kunde von Malvern, der Amerikaner George Holly hatten alle so viel Leben in sich. Es gab so viele Charaktere, die alle verschieden waren, eben wie es im wirklichen Leben ist.


    Fazit:
    "Rot wie das Meer" hat einfach eine ganz besondere Atmosphäre. Nach dem Lesen war ich einfach so verzaubert! Das Buch hat einfach alles, was ein Lieblingsbuch braucht: lebendige Charaktere, eine interessante Idee, die zudem noch fantastisch umgesetzt wurde, eine Spannung, die sich durch das ganze Buch zieht, ohne das der Leser mitbekommt wie sehr einen das Buch fesselt und eine Autorin, die es versteht ihre Geschichte glaubhaft zu erzählen. "Rot wie das Meer" wird mir noch sehr lange in Erinnerung bleiben, denn es hat mich wirklich berührt.
    10 von 10 Eulenpunkten!

  • Ich habe dieses Jahr einige Fantasybücher gelesen ,die mir sehr gut gefallen haben, aber "Rot wie das Meer" unterscheidet sich ganz deutlich von allem von mir bisher gelesenen.
    Das Buch hat mich wahnsinnig fasziniert und in seinen Bann gezogen. Ich bin begeistert davon!


    Es ist mal ein Fantasy-Roman ohne Vampire, Werwölfe, dunkle Prophezeiungen oder mittelalterlichen Elementen.
    Die Geschichte um die mythischen Wasserpferde wird abwechselnd aus der Sicht des Mädchens Puck und des Jungen Sean erzählt. Die beiden Charaktere habe ich schon nach kurzer Zeit ins Herz geschlossen und ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzten und mit ihnen mitfühlen und mitfiebern. Die Hauptpersonen in dem Roman werden sehr liebevoll und sehr detailliert gezeichnet.
    Das Buch hat von Beginn an einen richtigen Sog auf mich ausgewirkt, ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen, es war wahnsinnig spannend. Gerade zum Ende hin, als das große Skorpio-Rennen stattfindet steigert sich die Spannung noch einmal. Und den Schluß fand ich richtig gelungen.
    Der Stil von Maggie Steifvater ist ganz eigen. Es gibt in dem Buch keine großen ausführlichen Beschreibungen der Landschaften oder der Wasserpferde, alles ist sehr schnörkellos, eher kurz und karg, aber sehr intensiv beschrieben. Es gibt auch keine Rückblenden oder Ausschweifungen.
    Aber gerade durch diesen Stil ist die kleine Insel Thisby und die Geschichte um ihre wunderschönen Meereswesen wie in einem Film vor meinem inneren Auge abgelaufen.
    Man merkt mit jedem Satz in diesem Buch, dass die Autorin Pferde liebt und bewundert, dass sie selber eine sehr gute Reiterin sein muss.
    Obwohl die Meerespferde so gefährlich und blutrünstig sind, haben sie eine wahnsinnige Faszination auf mich ausgeübt.


    Ich kann dieses Buch absolut empfehlen, gerade für Leute die Pferde mögen und mal einen etwas anderen Fantasy-Roman lesen möchten.
    Von mir bekommt dieses Buch 10 Eulenpunkte und ich werde mir auf jeden Fall noch andere Bücher dieser Autorin besorgen!