Mutiert - Ulrich Hefner
Inhalt
Ein atemberaubender Thriller um Macht, skrupellose Profitgier und ein unheimliches Virus, das die gesamte Menschheit bedroht
Ein unbekannter tödlicher Virus breitet sich rasend schnell im Amazonasgebiet von Brasilien aus, und immer mehr Menschen müssen qualvoll innerlich verbluten. Fieberhaft suchen die Ärztin Lila Faro und der deutsche Epidemiologe Michael Sander nach dem Ursprung dieser unerklärlichen Krankheit. Derweil erschüttert eine grausame Mordserie eine nahe Großstadt. Welchen Zusammenhang gibt es zwischen den Ereignissen? Und was hat das spurlose Verschwinden eines amerikanischen Studenten aus Miami damit zu tun?
Autor
Ulrich Hefner, geboren 1961 in Bad Mergentheim, hat neben seiner Laufbahn als Polizeibeamter bereits vier Romane veröffentlicht. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt mit seiner Familie in Lauda, Baden-Württemberg. Er ist u.a. Mitglied in den Autorenvereinigungen „Das Syndikat“ und „Die Polizei-Poeten“ und Gewinner des eScript Literaturpreises des ZDF. "Mutiert" ist sein dritter Thriller bei Goldmann.
Meine Meinung
Als ich in der Bücherhalle sah, daß es endlich einen neuen Ulrich Hefner gab, habe ich natürlich sofort zugeschlagen
Gefiel mir schon die dritte Ebene, aber auch besonders Die Wiege des Windes
Das erste ein Thriller - das zweite ein Krimi der in Norddeutschland spielt.
Trotz zwei im Prinzip sehr verschiedener Bücher und auch Genres konnte mich Ulrich Hefner mit beiden Büchern begeistern.
Mutiert ist wieder ein Thriller - und was für einer - einer meiner geliebten sogenannten Wissenschaftsthriller.
Ausnahmsweise ein Buch, das ich nicht in einem durch gelesen habe, sondern eher in zwei Raten.
Was aber nicht am Buch selber lag - die 640 Seiten haben es nicht anders zugelassen.
Einen Teil habe ich vor Hannover begonnen - das Buch zwar mitgenommen, aber komischerweise habe ich es nicht geschafft, auch nur eine Seite in Hannover weiterzulesen
Sprich - ich habe erst gestern weiterlesen können - dann aber auch wieder wie gewohnt fast ohne Pause.
Kurz zum Inhalt:
Im Amazonasgebiet wird durch eine Patrouille ein kleines Boot mit Toten und einer schwer erkrankten noch Lebeneden entdeckt.
Die Kranke wird von den Männern mitgenommen und schnell in die kleine Missionsstation gebracht, in der die Ärztin Lila Faro arbeitet - eine Art freiwilliges Jahr macht.
Schnell kristallisiert sich heraus, daß es sich keineswegs um etwas harmloses bei der Überlebenden handelt, sondern um einen bösartigen Virus, der sich rasant verbreitet und eine Mortalitätrate von nahzu 100 % hat.
Fieberhaft versuchen verschiedene Parteien an der Entschlüsselung und einem Gegenmittel zu arbeiten.
Das Urwaldgebiet wird abgesperrt - aber trotzdem schafft es der Virus, sich auch in Amerika und Belgien einzuschleichen....
Anderer Schauplatz:
In einer Großstadt in Brasilien häufen sich merkwürdige Todesfälle und der Poilzist Zagallo mit seinem Partner tappen lange im dunklen, was die Aufklärung und die Hintergründe betrifft.
Noch ein weiterer Schauplatz:
Amerika nähe Miami.
Der Privatdetektiv Gene bekommt einen merkwürdigen Auftrag einer schwangeren Auftraggeberin und wird in einen Morkomplott verwickelt, selbst zum Gejagten und entdeckt dubiose Machenschaften .....
Soviel mehr verrat ich jetzt erst mal nicht.
Es gibt mehrere Stränge in diesem Thriller, die sich anfangs noch nicht so ganz erschließen.
Im Laufe des Buches werden die Zusammenhänge aber doch relativ schnell deutlich - vor allem für geübte Thrillerleser
Auch lernt man allmählich die jeweiligen Protagonisten des jeweiligen Handlungortes immer besser kennen.
Die Kapitel sind sehr kurz gehalten, so daß man "viel herumkommt" - von Amerika, über die WHO nach Brasilien in den Urwald.
Auch regt es an, immer "noch mal eben schnell eine Kapitelchen" lesen zu wollen, daß man die Zeit gar nicht merkt.
Ich sag mal so, das Buch ist sehr dick, dadurch sehr lang, weist aber keine Längen auf.
Mich persönlich interessiert ja auch gerade das Wissenschaftliche an dem Buch - die Entschlüsselung von Genomen, medizinische Dinge. Auch stören mich dort die Fachausdrücke nicht .
Von daher bleibt es für mich durchgehend interessant.
Ich kann mir allerdings vorstellen, daß es für Leser, die eher die reine Aktion und weniger das wissenschaftliche mögen streckenweise etwas langatmig werden könnte...
Man hätte das Buch auch phasenweise strecken können, da 640 Seiten doch sehr viel für einen Thriller sind. In diesem Fall hier hat es mich persönlich aber nicht gestört, da es eben eines meiner Lieblingsgebiete ist.
Einziges Manko - wenn es in Brasilien gerade spannend wurde, dann kam ein Schwenk nach Amerika oder sonstwohin.
Da die Kapitel aber wie gesagt doch sehr kurz sind, ging es dadurch dann doch recht flott wieder zurück in den Regenwald.
Auch sind meiner Meinung nach die Verzahnungen des Gesamtgeschehens gut gelungen.
Die verschiedenen Stränge, die sich peu à peu einander annähern und das Gesamtbild komplett machen.
Zum Ende und der Aufklärung hin wollte ich fast durchs Buch rasen, da es immer spannender wurde und ich am liebsten alles gleichzeitig aufgesogen hätte
Die Spannung entwickelte sich nicht nur durch reine Aktion, sondern durch die immer weiter schreitenden Handlungen der jeweiligen Protagonisten, Erklärungen und Hintergründe.
Der letzte Satz ist bitterböse, aber guuut und leider nicht mal sonderlich unrealistisch....
Fazit
Ein spannender Wissenschaftsthriller, der mit interessantem Hintergrundwissen gespickt ist.
Ein Szenario, das leider nicht einmal sonderlich unwahrscheinlich ist.
Mit zwar vielen, aber teilweise auch sehr gut gezeichneten Protagonisten.
Für Wissenschaftsthrillerfans ein Genuß, für andere Thrillerfans auch empfehlenswert.
Für Hefner Fans sowieso