'Die Insel der Orchideen' - Seiten 001 - 078

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    Original von xania
    Ihre jammernde Stimme, ihre vorwurfsvollen Blicke und der Verdacht, dass sie jedesmal Schwächeanfalle hat wenn sie die Reise fortsetzen wollen... Irgendwie jedesmal wenn es um die Mutter geht habe ich diesen Eindruck vor ihr.


    Ich habe nochmal nachgelesen. Ab S. 56 bin ich fündig geworden. Danke! :wave Das war mir beim ersten Lesen nicht so sehr aufgefallen.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Morgaine
    Den Anfang habe ich gestern Abend schon weggeknuspert, und dachte mir nur: Wow, wie toll das alles beschrieben ist. :wow Ich war sofort in der Geschichte drin und vom Fernweh gepackt :-)


    Huhu Morgaine :wave


    Darf ich das Wort "wegknuspern" für meine Rezi gebrauchen? Ich wäre nie und nimmer auf eine so lustiges und treffendes Wort gekommen und möchte es nicht einfachso und ungefragt verwenden. Schliesslich hast Du es in diesem Zusammenhang in die Leserunde mit eingebracht. :anbet

  • Jop. Alles weggefuttert. Ich hab mindestens zwei Kilo zugenommen... ich hab sogar schon zwei Drittel meiner Meinungsäusserung (Rezi) geschrieben. Nein Steffi, heute Abend wird sie noch nicht eingestellt. :nono Musst dich noch etwas gedulden, bis morgen oder übermorgen oder Dezember oder im Jahr 2013 oder so... :grin

  • So, auch ich habe den ersten Abschnitt beenden können. Ich mag historische Romane und ich mag gut geschriebene Liebesgeschichten. Außerdem mag ich Tessa White /Steffie,wenn das nicht die idealen Vorraussetzungen für dieses buch sind, dann weiß ich auch nicht. ;-)
    Mir hat die Geschichte auf Anhieb gefallen.Im Gegensatz zu vielen von euch, bin ich gar nicht der Meinung das Leah und Johanna sich so sehr voneinander unterscheiden. Johanna ist nur verantwortungsbewußter , zumindest ihrer Mutter gegenüber. Leah ist egoistischer oder hat die Mutter einfach bessr durchschaut. Alwine ist bestimmt geschwächt, sensibler als andere, und ich nehme ihr auch die Seekrankheit ab, aber ansonsten bestimmt nur halb so krank wie sie selbst glaubt. Es ist halt einfacher eine Krankheit zu simulieren, als zuzugeben, dass man doch Angst vor der Fremde, lieber in der gewohnten Umgebung bleibt, und damit andere, Mann und Kinder, enttäuscht. Ich mag mich aber auch irren.
    Friedrich ist mir auch nicht geheuer. Das er dem Matrosen nicht hinterher gesprungen ist, fand ich gar nicht so tragisch, ich empfinde ihn allgemein als arrogant und bequem. Sein Heiratsantrag, mag er auch für die damalige Zeit üblich gewsen sein, war mir persönlich zu affig. ich bin der festen Überzeugunbg, MICH, hätte er damit damals nicht überzeugen können. ;-) Warum Johanna da so geblendet ist, kann ich im Moment noch nicht so ganz nachvollziehen.

  • Eben konnte ich auch den ersten Abschnitt beenden. Es ist mir richtig schwer gefallen das Buch zur Seite zu legen. Sobald man einmal angefangen zu lesen hat, kommt man irgendwie nicht mehr davon los. Alles ist so plastisch beschrieben, dass ich das Gefühl hatte selbst in der Geschichte unterwegs zu sein. ;-)


    Johanna und Leah waren mir direkt sympathisch und ich bin auch der Meinung, dass die beiden sich eigentlich gar nicht so sehr voneinander unterscheiden. Ich denke eher, dass sich die beiden Schwestern sogar sehr ähneln. Wenn Johanna nicht so sehr von ihrer Mutter vereinnahmt würde, könnte sie auch ihrer Neugier freien Lauf lassen wie Leah es tut.


    Wie ich die Mutter einschätzen soll, weiß ich noch nicht. Ich bin allerdings schon der Meinung, dass sie ihre Reisekrankheit körperlich überwunden hat. Aber vielleicht bereitet ihr alleine der Gedanke an eine Weiterfahrt schon solche Angst, dass sie lieber auf Sumatra bleiben mag. Oder sie hat einfach nur Angst vor dem neuen Leben. ;-)


    Friedrich ist für mich nur ein Blender. Er hat sich ein Leben erfunden, um für die Frauenwelt interessanter zu sein. Henry hat ihn durchschaut und wahrscheinlich kann er nicht verstehen, dass Johanna sich so leicht um den Finger wickeln lässt. Ich habe mich auch gewundert, warum Friedrich nicht ins Meer gesprungen ist. An die Tatsache, dass er Nichtschwimmer sein könnte, habe ich gar nicht erst gedacht. Für mich war er einfach nur ein Angsthase. Johanna hat ja auch die Angst in seinen Augen bemerkt. Ich bin gespannt, wann sie hinter Friedrichs Fassade sieht und die Wahrheit erkennt. Manches hat sie ja schon gesehen, aber sie redet sich immer wieder etwas anderes ein.

  • Moin chiara! Schön dich zu lesen ... ich lasse deinen Post mal unkommentiert, denn bei dir ist alles so angekommen, wie ich es mir gewünscht habe. :-]

    Ship me somewhere's east of Suez,
    where the best is like the worst,
    where there aren't no ten commandments
    an' a man can raise a thirst


    Kipling

  • Irgendwie ist meine Anmeldung für die LR wohl in der Masse der Posts untergegangen, aber ich denke mal, ich darf trotzdem mitlesen und -schreiben.


    Dank des exotischen Flairs konnte ich schnell in die Geschichte hineinfinden; die Figuren sind fraglos greifbar, ihre Wesensarten und Motivationen werden schnell transparent.


    Die Uhldorffs erscheinen mir wie die klassischen rechtschaffenden-gottesfürchtigen Deutschen mit starkem Familiensinn, selbst Leah mit ihrem Sturschädel. Wo Johanna gut, lieb und brav ist, sucht sie sich die gegensätzliche Nische des rebellischen jüngeren Geschwisters. In moderneren Zeiten hätte sie wahrscheinlich in der Bohème, der Suffragettenbewegung oder ähnlichem Zuflucht gesucht. Mitte des 19. Jahrhunderts bleiben ihr nur die Wissenschaft und Kunst.


    Johanna steht mir persönlich näher als Leah. Die möchte man manchmal schütteln, weil sie es sich so schwer macht und die Konfrontation förmlich sucht. :bonk


    Vater Uhldorff ist der gutherzige, verständnisvolle Papa, der an das Gute im Menschen glaubt. Seinen beruflichen Hintergrund konnte ich nicht so ganz nachvollziehen, ist aber vermutlich nicht so wichtig.


    Mutter Uhldorff kehrt zwar die sanfte, zerbrechliche Frau raus, hat aber ihre Mittel und Wege, um ihre Interessen durchzusetzen. Das Kranksein und Ohnmächtigwerden von Frauen war in diesen Zeiten beliebt und fand auch allseits nachsichtiges Verständnis. Frauen sind eben das schöne, aber schwache Geschlecht. Insofern ist Alwine ein Prototyp Frau ihrer Zeit. Interessant finde ich, dass beide Eltern eher sanfte Naturen sind. Hängt wahrscheinlich auch mit der religiösen Grundeinstellung zusammen.


    Mercy ist eine amüsante, weil sehr lebendige und schillernde Figur. Für eine Britin allerdings ungewöhnlich extrovertiert. Amerikanerin zu sein, hätte ich ihr sofort abgenommen. :-] Sie erinnert mich an "the unsinkable Molly Brown".


    Die Romanze von Johanna und Friedrich fand ich sehr hübsch erzählt; zarte Bande werden geknüpft, wie es dem damaligen Ideal entsprach. Allerdings ist Friedrich etwas widersprüchlich: einerseits erscheint er als strahlender Recke und dann plötzlich - irgendwie inkonsequent - als feiger Kerl, der etwas hinterm Berg halten will.


    Sein Freund Farnell ist für mich bis dato nur der etwas blasse Sidekick. Vermeintlich solider als Friedrich, aber eben blass. Einer, der zum Lachen in den Keller geht.


    Das Setting gefällt mir sehr gut. Die Beschreibungen wecken Tropen-Feeling und -sehnsucht. Auch der historische Hintergrund und die Eigenarten der Zeit kommen nicht zu kurz.


    Der Schreibstil ist wunderbar flüssig, abwechslungsreich und der Geschichte angemessen.


    Nun sind sie also in Singapur, die Uhldorffs, wo alles ganz anders ist als in Hamburg: praller, bunter, intensiver, aber auch voller fremder Herausforderungen.
    Ich würde mir wünschen, dass die Mutter endlich wieder fit wird, Leah zur Ruhe kommt und Farnell heiratet und Johanna mit ihrem Friedrich glücklich wird, aber zwischen den Zeilen gibt es zu viele Hinweise, die auf kommende Schwierigkeiten schließen lassen. Und außerdem noch 500 Seiten mehr. ;-) Also mal sehen, wie es weitergeht.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Alice Thierry ()

  • Zitat

    Original von Alice Thierry
    Ich würde mir wünschen, dass die Mutter endlich wieder fit wird, Leah zur Ruhe kommt und Farnell heiratet und Johanna mit ihrem Friedrich glücklich wird, aber zwischen den Zeilen gibt es zu viele Hinweise, die auf kommende Schwierigkeiten schließen lassen. Und außerdem noch 500 Seiten mehr. ;-) Also mal sehen, wie es weitergeht.


    :wow Moin Alice! So harmoniesüchtig kenne ich dich gar nicht ;-)

    Ship me somewhere's east of Suez,
    where the best is like the worst,
    where there aren't no ten commandments
    an' a man can raise a thirst


    Kipling

  • So erster Abschnitt beendet hier meine Gedanken:


    Es fällt mir wirklich schwer in dieses Buch rein zu kommen. Warum weiß ich nicht.
    30 Jahre begleiten wir nun Johanna und ihre Familie. Als ich Johanna las musste ich sofort an unsere Eulen Johanna denken :grin


    Auf Seite 27 Sie wollte gerade in die wartende Kutsche steigen als ihr ein paar Bauernbengel auffielen die in einiger Entfernung einen Esel umstanden. :gruebel Dieses Satz musste ich ein paarmal lesen.


    Bischen schnelle der Heiratsantrag, oder war das früher so? Die Mutter nervt mich und ihre Seekrankheit ist bestimmt nur vorgeäuscht.
    Friedrich mag ich gar nicht Henry ist zuckersüß.


    Zitat

    Original von Suzann
    liebe mitleser, ihr legt ja ein wahnsinnstempo vor. da kann ich nicht mithalten. ich habe bei den gleichen haken angebissen,wie meine voekommentatoren. als sich friedrich nicht in die fluten stürzte, war das für mich aber noch kein beinbruch, schliesslich musste wirklich jemand den überblick behalten und was kann er dafür, das er nicht schwimmen kann. aber als sich henry im gespräch mit johanna an der reling verplapperte, zeigten sich doch erste risse in friedrichs schneidiger fassade.


    die sympathien liegen unter meinen mitlesern anscheinend auf der seite des bärtigen henry. allerdings muss ich sagen, dass ich es nicht gut finde, wie er sie in bezug auf friedrich belügt.


    wer hatte noch das gefühl, dass friedrich in seinem ersten brief an johanna seine missgeschicke beschrieb und diese nur auf henry abwälzte?


    :write :write :write


    Ich bin nun gespannt wie es weiter geht, aber mir geht es da so wie Regenfisch

    :write :write


    Johanna ist mir zu wenig aufsässig.


    Hermann- Otto Uhldorff wie bist Du auf den Namen gekommen, Steffi?

  • Huhu Schnatter, schön, dass du da bist!
    Zu pastellig also? Na, da könnt ihr euch noch auf was gefasst machen, du und Regenfisch ;-) Ich bin jetzt seeeeehr gespannt, ob und wie ihr mit den Orchideen noch warm werdet.


    Hermann-Otto Uhldorff? Der Name hat mich angesprungen. Also, Hermann-Otto. Mit dem Nachnamen hat's eine andere Bewandtnis, und die ist noch niemandem aufgefallen, nicht mal den Norddeutschen Eulen!
    Ne Uhl ist 'ne Eule!
    :bruell Uhldorff ist das Eulendorf!!!!!

    Ship me somewhere's east of Suez,
    where the best is like the worst,
    where there aren't no ten commandments
    an' a man can raise a thirst


    Kipling

  • Zitat

    Original von SteffiB
    Huhu Schnatter, schön, dass du da bist!
    Zu pastellig also? Na, da könnt ihr euch noch auf was gefasst machen, du und Regenfisch ;-) Ich bin jetzt seeeeehr gespannt, ob und wie ihr mit den Orchideen noch warm werdet.


    Hermann-Otto Uhldorff? Der Name hat mich angesprungen. Also, Hermann-Otto. Mit dem Nachnamen hat's eine andere Bewandtnis, und die ist noch niemandem aufgefallen, nicht mal den Norddeutschen Eulen!
    Ne Uhl ist 'ne Eule!
    :bruell Uhldorff ist das Eulendorf!!!!!


    Uhldorff ist doch auch Ok. :rofl aber Hermann - Otto :yikes

  • Ende des 19. Jahrhunderts waren vor allem Doppelnamen wie Hannelore, Karlheinz oder Heidemarie beliebt, die Bíndestrichnamen kamen erst in den 1930ern richtig in Mode.


    Herrmann und Otto waren unter den Top Twenty der beliebtestens Namen im 19. Jahrhundert, weshalb die Namensgebung durchaus nachvollziehbar ist.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Mist, Alice. Ich hab's völlig vergessen. Du hattest mich ja schon mal auf den Bindestrich hingewiesen ... nu isses zu spät. Aber ich glaube, er geht auch mit Bindestrich, oder?

    Ship me somewhere's east of Suez,
    where the best is like the worst,
    where there aren't no ten commandments
    an' a man can raise a thirst


    Kipling

  • Zitat

    Original von SteffiB


    :wow Moin Alice! So harmoniesüchtig kenne ich dich gar nicht ;-)


    DAS überrascht mich jetzt auch. Vor allem, dass du alle Figuren ratzfatz in ihre Schublädchen ablegen willst. Ohne eine aufmümpfige Leah, eine manipulative Alwine und das getrennte Turteltäubchen wäre das Buch aber nicht mal halb so dick und wir mit der LR schon fertig. Das geht doch nicht :nono ;-) :knuddel1

  • So, jetzt bin ich auch durch den ersten Abschnitt durch. Meine Güte, hier ist ja schon ganz schön was los.


    Mir gefällt die Geschichte soweit gut, man kann sich die Reise und die neuen Schauplätze gut vorstellen und die Figuren versprechen einiges an interessanten Konflikten.
    Mir ist Leah lieber, denn ich mag rebellische Frauen. Gut, sie geht ein bisschen weit, man muss zartfühlende Damen ja nicht gleich mit Insekten erschrecken, aber ich glaube, sie wird ihren eigenen, unkonventionellen Weg gehen, den ich mit Interesse verfolgen werde.
    Johanna tut mir eher leid, ich fürchte, sie wird sehr schnell zum Spielball anderer. Die Mutter nutzt ihre Gutmütigkeit etwas aus, wenn vielleicht auch unbewusst. Und diese Romanze, die sich so schnell entwickelt - es gibt genügend Hinweise, dass der Angebetete nicht das ist, was Johanna in ihm sieht. Da kommen also auch noch einige Wendungen und Überraschungen auf den Leser zu.


    Wie ich Steffi schon persönlich erzählt habe, bin ich ab Donnerstag in China und weiß nicht, wie oft ich da ins Internet komme. Aber der Roman ist auf jeden Fall Reiselktüre und ich melde mich spätestens dann, wenn ich wieder da bin.


    Viele Grüße


    Tereza