Hier kann zu den Seiten 185 - 256 (Kapitel 8 - 13) geschrieben werden.
'Die Insel der Orchideen' - Seiten 185 - 256
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Nun haben sie sich: Johanna und Friedrich haben geheiratet. Ein trauriger Tag, und er braucht auch nicht sehr lange, um sich als hartherzig und egozentrisch zu entpuppen. Ich habe es ja gewusst!
Johanna hat nun eigentlich alles, was sie sich gewünscht hat, und es ist ganz anders als erwartet, wie das meistens ist mit den großen Herzenswünschen...
Johanna, das tritt hier deutlich heraus, ist sehr ihrer Rolle in der Familie und dem Rollenbild, das sie in der Gesellschaft mit ihrer Moral zu erfüllen hat, verhaftet. Daran kann auch nicht die Liebe zu Leah und das Verständnis, das sie immer für die Andersartigkeit der Schwester gehabt hat, etwas ändern. Johanna ist schwach und sie ist abhängig oder meint es zu sein.
Ich meine, darin liegt die eigentliche Tragik in diesem Abschnitt. Nicht darin, dass die Liebschaft zwischen Boon Lee und Leah entdeckt wird und natürlich sofort unterbunden wird. Auch nicht darin, dass Leah, so könnte es ihrem Charakter entsprechen, diesen Verrat ihrer Schwester vielleicht nie überwinden wird. Die Tragik liegt für mich in Johannas Handeln und dass sie meint, sich nicht anders entscheiden zu können. Die wirklich Eingesperrte ist nicht Leah, sondern Johanna. -
Clare, ich finde das hast du treffend formuliert und ich schließe mich an
Friedrich schlägt Leah und ich glaube da ist in Johanna etwas kaputtgegangen.
Und am Ende versucht der chin. Geschichtenerzähler Johanna und ihrer Mutter noch Neuigkeiten von Leahs Schicksal mitzuteilen und wird weggeschickt. Das war schon hart
Für mich passiert in den einzelnen Abschnitten auch unheimlich viel, es liest sich wahnsinnig spannend und ich kann das Buch kaum weglegen. Wie gesagt, Gott sei Dank regnet es, da habe ich dann auch kein schlechtes Gewissen nur auf der Couch rumzulümmeln.
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Ich unterschreibe fast alles, was Clare gesagt hat, nur eines nicht: Johanna ist nicht schwach. Aber sie ist eine Dulderin, begehrt nur im Kopf auf. Schaun mer mal, was da noch so kommt
Dein Satz mit der eigentlichen Tragik ist zum Einrahmen, Clare. So auf den Punkt hätte ich es nicht bringen können.
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Meine geschätzten Eulendamen, ich bitte zu beachten das wir im Jahre 1860 auf einer Insel im fernen Osten sind. Bitte nicht alles mit dem Massstab von heute messen sondern das Gesellschaftsbild durch die Brille von anno dazumals betrachten. Es war anderes als heute und sehr stark patriarchalisch geprägt. Das Friedrich sich in der Rolle als Familienoberhaupt sah ist nicht verwerflich, seine Überreaktion hingegen schon und auch seine Kaltschnäuzigkeit und Gefühlskälte die er ausstrahlt. Und im Hause Chee scheint es auch auch einen üblen Streit gegeben zu haben und das Familienoberhaupt hat sich durchgesetzt. Wer weiss was da alles abgelaufen ist.
Steffi zu viel Tragik und Drama (Meine Meinung) Musste die Schwangerschaft und die Totgeburt sein? (Wenn es denn eine Totgeburt war, da bin ich mir nicht ganz sicher). Leah hätte sicherlich auch einen andern Grund haben können aus Singapur zu fliehen.
Johanna nimmt die Rolle ein die wohl die überwiegende Mehrheit der Frauen eingenommen hat. Sooo schwach sehe ich sie allerdings nicht. Sie fügt sich ihrem Schicksal. Zumindest bis jetzt.
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Für mich ist das Thema Totgeburt noch nicht abgeschlossen, ich glaube es nämlich nicht
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Zitat
Original von SteffiB
Ich unterschreibe fast alles, was Clare gesagt hat, nur eines nicht: Johanna ist nicht schwach. Aber sie ist eine Dulderin, begehrt nur im Kopf auf. Schaun mer mal, was da noch so kommtDein Satz mit der eigentlichen Tragik ist zum Einrahmen, Clare. So auf den Punkt hätte ich es nicht bringen können.
Ich wollte das gar nicht so sagen, ach Mist! Ich halte sie nicht für schwach im Sinne von rückgratlos. Vielleicht wäre ohnmächtig das besser Wort gewesen.Sie traut sich, glaube ich, auch nicht besonders viel zu. Musste sie ja auch nie. Als Frau hatte sie ja immer noch einen ein starken Ehemann hinter sich, schon mehr Eigenständigkeit als die typische Frau ihrer Zeit hat., was an ihrer Erziehung durch den weltoffenen Vater liegen mag.
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Zitat
Original von sapperlot
Steffi zu viel Tragik und Drama (Meine Meinung) Musste die Schwangerschaft und die Totgeburt sein? (Wenn es denn eine Totgeburt war, da bin ich mir nicht ganz sicher). Leah hätte sicherlich auch einen andern Grund haben können aus Singapur zu fliehen.Nun, dazu kann sich die Autorin zu diesem Zeitpunkt nicht äußern. Ich bitte um Verständnis Und gebe zu bedenken, dass man von Sex Kinder kriegt. Also, zumindest hat man mir das mal erzählt ...
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Zitat
Original von Clare
Ich wollte das gar nicht so sagen, ach Mist! Ich halte sie nicht für schwach im Sinne von rückgratlos. Vielleicht wäre ohnmächtig das besser Wort gewesen.Sie traut sich, glaube ich, auch nicht besonders viel zu. Musste sie ja auch nie. Als Frau hatte sie ja immer noch einen ein starken Ehemann hinter sich, schon mehr Eigenständigkeit als die typische Frau ihrer Zeit hat., was an ihrer Erziehung durch den weltoffenen Vater liegen mag.
So. Jetzt unterschreibe ich ALLES
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Richie : Der Gedanke gefällt mir! Ich hoffe darauf.
Friedrich ist also doch kein guter Ehemann. Ich verstehe ihn nicht. Er erduldet monatelange Qualen als Gefangener, bringt sich nicht um wegen Johanna und wenn er endlich mit ihr verheiratet ist, benimmt er sich so? Das ist komisch. Entweder nimmt er Drogen, weil er Geldsorgen hat oder weil Bowie ihn irgendwie in der Hand hat. Leah hat ihn nie gemocht, aber irgendetwas lässt mich trotzdem immer noch auf eine Erklärung hoffen.
Ich bin gespannt, wohin Leahs Weg noch überall hinführt.
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Hmm. Friedrich ist zutiefst von seinen Erlebnissen verstört, seelisch verwundet. Eine Flucht in Drogen, in Gewalt und Überreaktionen sind nicht unbedingt von der Hand zu weisen, oder? In der damaligen Gesellschaft hatte ein Mann männlich zu ertragen, was das Schicksal ihm aufbürdet. Ohne Gejammer. Aber Friedrich ist nun mal nicht stark. Er leidet, zerbricht am gesellschaftlichen Druck. So habe ich es mir zumindest gedacht. Heutzutage wäre er sofort in eine Therapie verfrachtet worden - zu Recht.
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Doppelpost
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Wieso Doppelpost? Es gab doch nur einen Brief- und den mit gefälschtem Inhalt. Ich hoffe doch schwer, das Leah eine Zukunft hat- auch wenn das wenig realistisch erscheint.
Edith meint : Ich kann immer noch nicht begreifen, was ihr gegen Friedrich habt. Habt ihr schon vorgelesen? Ich sehe Friedrich als jemand dem man Schuhe zwei Nummern zu groß angezogen hat und gesagt hat Lauf los! Und hol dir ja keine Blasen! Der hat von der Piratengeschichte ein fantastisches potstraumatisches Belastungssyndrom, lange bevor jemand wusste, wie man das schreibt.
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Zitat
Original von beowulf
Ich kann immer noch nicht begreifen, was ihr gegen Friedrich habt. Habt ihr schon vorgelesen? Ich sehe Friedrich als jemand dem man Schuhe zwei Nummern zu groß angezogen hat und gesagt hat Lauf los! Und hol dir ja keine Blasen! Der hat von der Piratengeschichte ein fantastisches potstraumatisches Belastungssyndrom, lange bevor jemand wusste, wie man das schreibt.Das sehe ich genau so. Friedrich ist völlig überfordert, nicht hartherzig sondern hilflos. Wäre interessant mehr über seine Vergangenheit zu wissen - kam er nicht von einem Gut, womöglich strenger, dominanter Vater? Das 19. Jahrhundert war in seinen Moral-,Gesellschafts- und Erziehungsansichten für heutige Sicht erbärmlich. Das dürft ihr bei der Lektüre nicht außer Acht lassen. Frauen wie Leah und Johanna ihrer Zeit weit voraus, wenn sie auch mit ihrer inneren Reife völlig unterschiedlich umgehen.
Allerdings sehr ich schwarz für die Beziehung von Johanna und Friedrich (sie sit einfach zu stark für ihn). Und ich bin sehr gespannt, wohin es Leah treibt.
edit: Das mit der Totgeburt war mir auch suspekt. Vor allem, weil Alwine Johanna auch mit Hermann forgeschickt hat zum Arzt. Mal schauen, ob unsere düsteren Ahnungen sich bestätigen.
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..und ausserdem verschwindet ganz zufällig kurz darauf die Kinderfrau als einzige Zeugin, aber natürlich auch als mögliche Ziehmutter.
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Ihr habt ganz schön Phantasie ...
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@ Alex: Ja, so sehe ich es auch: Johanna ist stark.
Was Friedrichs Vergangenheit anbelangt – so in etwa stelle ich sie mir vor. So ein preußischer Vater mit allem drum und dran, und dann das etwas weiche, vielleicht sogar künstlerisch interessierte Söhnchen. Das kann nur schief gehen. Und ich wünschte langsam doch, dass man mir mal 1500 Seien zugesteht. Ich merke jetzt erst so richtig, wie viele Geschichten sich noch in den Orchideen verstecken.
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Weiter gibt es viel Tragik & Drama. Arme Leah: Ihre verbotene Beziehung zu Boon Lee entdeckt Johanna und verrät sie. Der neue Mann im Haus, Friedrich greift mit Unterstützung seiner Schwiegermutter hart durch. Eine Schwangerschaft als log. Folge hatte ich auch in meiner Vorstellung. Doch ob wirklich Leahs Tochter bei der Geburt verstorben ist? Hoffen wir das, bleibt uns momentan nichts anderes übrig. Johanna merkt zu spät, dass ihr Verrat falsch war und Leah – der gefangene Vogel- flieht vor Mutter, Schwester & Schwager. Mist, Mist, Mist…hoffentlich wird das Leben für Leah wieder Farbe bekommen und eine Perspektive.
Johanna sucht zwar Leah und versucht das Verschwinden gg. Mann und Mutter kurze Zeit zu vertuschen und doch gibt sie auch dem guten lieben Koh Kok, Leahs väterlichem Freund, Schuld. Wenn nicht Koh Kok gewesen wäre, hätte Leah vermutlich in ihrem Zimmergefängnis früher aufgegeben. Leah ist wirklich eine tolle Frau, begabte Zeichnerin und interessierte Naturforscherin.
Mich wundert ein wenig, dass wir recht wenig über die modeinteressierte Nachbarin Mercy mehr erfahren.Bisher hatte ich auch noch nichts gegen Friedrich und auch nun denke ich, dass sein Verhalten zu der damaligen Zeit gehört. Er handelt so, wie es erwartet wird. Vom Alltag erfahren wir ja nichts und auch bisher gab es noch keine Rückblende für die Wochen zw. Friedrichs Rückkehr, einer Aussprache mit Johanna und der Hochzeit.
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Ich denke auch, dass das Kindermädchen das Baby zum Waisenhaus brachte. Dort gab es wohl so etwas wie heute die "Babyklappe". Und anschließend ist auch das Kindermädchen verschwunden.
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Zitat
Original von Clare
Die Tragik liegt für mich in Johannas Handeln und dass sie meint, sich nicht anders entscheiden zu können. Die wirklich Eingesperrte ist nicht Leah, sondern Johanna.Johanna kann halt nicht raus aus ihrer Haut. Der Bruch zwischen den Schwestern war wirklich schwer mitanzusehen. Ob sie je wieder zueinander finden werden?
Vermutlich wird Leah aber nun ihren eigenen Weg gehen. Ihre Flucht finde ich atemberaubend spannend und ich wundere mich immer, wo es sie als nächstes hin verschlägt.