'Die Insel der Orchideen' - Seiten 462 - Ende

  • Zitat

    Original von beowulf
    Mir hat das Ende gefallen, keine losen Enden und doch genug Raum für Fantasie. Schön, das du der Versuchung widerstanden hast alle mißlieebigen Personen dem Tsunami zum Opfer fallen zu lassen, nu lebt Oscar das Arsch noch und kann den unsrigen das Leben schwer machen, nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen.


    Und man weiß ja nie, ob er nochmal irgendwo auftaucht ...


    Es freut mich, beo, dass dir die Orchideen gefallen haben! Und wie!

    Ship me somewhere's east of Suez,
    where the best is like the worst,
    where there aren't no ten commandments
    an' a man can raise a thirst


    Kipling

  • Zitat

    Original von SteffiB


    Die einen aber auch fertig machen können. Mir war von Anfang an klar, dass am Ende der Krakatau hochgehen soll, genau wie ich sehr schnell wusste, dass Hermann-Otto Uhldorff eines der ersten Opfer des 2. Opiumkrieges (Arrow-Krieg) werden sollte. Damit hatte ich den Rahmen gesteckt, und ab dann wurde es manchmal ganz schön kniffelig, alles einzupassen.


    :lache Kenne ich. Der Fluch der guten Idee ...

  • Zur Tagesschau habe ich das Buch beendet und so beginne ich mal einen Teil der Gedanken zu sortieren. Mir hat diese Hälfte des Romans sehr gut gefallen, unterhalten und Gefühle transportiert.


    Ich kann mit dem Ausgang der Geschichte leben. Sie lässt Phantasie Raum ob - Lily nach Europa zum Studium geht, - Johanna sich Henry zuwendet, vermutlich, - werden die Schwestern wieder näher beieinander wohnen? Johannas Platz wird Singapur bleiben, vermute ich, dort ist ihre Insel, das Krankenhaus, leben ihre Kinder, dort hat sie den bunten Strauß wechselhafter Gefühle durchlebt. Angst, Verzweiflung, Glück, Trauer, Enttäuschung, Hoffnung, Kampfgeist… Ach ja, es war ein Buch. Abschalten sollte ich, nicht weiter darüber nachdenken. Nicht einfach, fieberte ich doch etliche Seiten mit diesen vom Schicksal gebeutelten Personen mit.


    Gut finde ich, dass Lily feststellt, dass Glück zu haben, zwei Mütter zu haben.
    Die erfolgreiche Amputation des Armes durch Lily? Hmmh, musste das sein? Sicher, sie hat schon dabei zugesehen, doch bei den hyg. Verhältnissen, na ja…


    Sicher bin ich mir darüber, dass Leah Bertrand und Thomas Lily als die verlorene Tochter vorstellen wird.


    Auch Lilys Vater hat über die vielen Buchseiten sein freundliches Profil zurückerhalten und verfestigt. Er unterstützt, wie auch Ross, die gute Sache – das Krankenhaus - von Johanna und Lily.


    Gut ist, dass es sich „nur“ um Handlung in einem Buch handelt. Die Naturkatastrophen sind damals tatsächlich passiert, doch aufgrund von Ross Tod, möchte ich mich mit ist „nur ein Buch“ trösten. Der Arme setzt sein Leben aufs Spiel, kehrt zurück zum stärker gefährdeten Hotel, rettet Johanna, hilft dem eingeklemmten Bertrand auf die Beine und wird dann so schwer verletzt, dass er bittet ihn dort zurück zu lassen. Sie sollen um ihr Leben rennen, ihn dem Schicksal – dem drohenden Tod- überlassen. Wie klar er seine Situation erkannt hat; mit den Verletzungen hatte er keine Chance, dazu die Naturgewalt. Grausam. Dabei wäre Ross Tod an dieser Stelle vermeidbar gewesen, wenn Johanna im Hotel auf ihn gewartet hätte und nicht allein vorweg gestürmte wäre zu Leahs Haus! Was sucht sie sich auch für ein gefährdetes Versteck - eine Falle - auf dem Grundstück!


    Mehrfach im Buch lässt Steffi uns einige Seiten Handlung im Ungewissen, ob derjenige eine Tat/ Unglück überlebt oder sein letztes Stündchen schlägt. Sei es Friedrich bei seiner Konfrontation mit den Piraten, Henrys Sohn bei der Affenattacke, der Schussverletzung von Henry und auch zuletzt Johannas Flucht vor der Naturgewalt. Ähnlich wie bei dem Angriff auf Johannas und Leahs Vater – doch er blieb tot.


    edit wg. Namenskorrektur.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

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  • Auch ich habe gestern das Buch zu Ende gelesen. Ich glaube Steffi hätte Material für eine Trilogie gehabt. Das hätte mir persönlich sicher besser gefallen. So waren doch viele Passagen offen geblieben - wie Friedrichs Flucht von den Piraten oder wie auch immer er nach Singapur zurückkehrte.
    Henry will die Scheidung. Er schickt Amelia ohne Oscar nach England zurück. :gruebel Da er sie nicht anzeigt und die Schußverletzung als Unfall darstellt, hat er doch keinen Grund für die Scheidung. Und wie er schon zu Johanna sagte, Amelia wird niemals die Scheidung einreichen.
    Auch das Ende war mir zu gefühlsdüsselig, obwohl ich Romantik liebe.
    Und jetzt sind sie alle in Singapur - Leah mit Mann, Sohn und Tochter, Johanna mit ihren Kindern, Henry mit Oscar.
    Hermann wollte doch Lily heiraten. Findet er noch eine Frau? Geht Lily nach England zum Studium?
    Frau White: gibt es eine Fortsetzung? :gruebel

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Ich habe das Buch leider beendet. Mir hätten ein paar hundert Seiten mehr sehr gut gefallen, genug Ideen sind da und es liest sich sehr angenehm.


    Mir haben die vielen verschiedenen Schicksalsschläge gut gefallen. Natürlich ist es nicht immer ganz realistisch, aber es ist spannend und unterhaltend. Das Happyend war ganz nach meinem Geschmack, nicht zu aufdringlich aber deutlich genug.


    Das einzige was ein bisschen gefehlt hat, war die Auflösung zu den beschädigten Waren, die der Händler sich gewollt oder ungewollt hat andrehen lassen. Ich kann mir denken, dass Ross nicht dahintersteckt, aber das hätte ich gerne gelesen.


    Genug Potential für eine Fortsetzung wäre sicher da, aber ich mag es nicht, wenn die Personen wie Johanna und Leah in einem zweiten Buch nur noch im Hintergrund sind. Dann schon lieber eine ganz neue Geschichte.

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Ich glaube Steffi hätte Material für eine Trilogie gehabt. Das hätte mir persönlich sicher besser gefallen. Frau White: gibt es eine Fortsetzung? :gruebel


    Den Eindruck hatte ich auch und finde es auch etwas schade, wenn ein Autor diese Stofffülle/ über 30 Jahre versuchen muss, in einem 600 Seiten Roman unterzubringen. Steffi hätte eine Trilogie sicher damit füllen können. Es ist aber dann wieder schwer über ausführliche Handlungsbeschreibungen auch den Leser bei der Stange zu halten. Dieses Vertrauen muss ein Verlag erst einmal auch in einen setzen. Wichtig ist, dass die Orchideen Erfolg in der breiten Leserschaft haben und vielleicht bekommt dann Steffi die Chance in einem anderen Handlungs-Roman ausführlicher an manchen Stellen zu schreiben.


    Die Geschichte ist aus meiner Sicht daher jetzt fertig erzählt, die offenen Fragen beantwortet Tessa uns entweder noch oder jeder findet die Antworten für sich selbst.


    Gut getan hat zu lesen, dass auch Steffi bei Ross Tod sehr gelitten und es sich schwer gemacht hat.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Nun bin ich auch am Ende angelangt und weiß noch gar nicht so richtig was ich sagen soll :gruebel, mir geht so viel dazu durch den Kopf.


    Auf jeden Fall hat es mir insgesamt sehr gut gefallen, den Unterhaltungswert fand ich grandios, die Protagonisten samt und sonders klasse ausgearbeitet, glaubhaft und authentisch. Ich bin keine Autorin und kann es vielleicht nicht so gut beurteilen, aber ich war beeindruckt, welche Tiefe Steffi/Tessa ihnen verliehen hat, trotz der häufigen und großen Zeitsprünge. Das stelle ich mir gar nicht so einfach vor.


    Damit wäre ich auch bei meinem Hauptkritikpunkt angelangt, den ein Großteil der Mitleser zu teilen scheint, dass nämlich in dieses Buch unfassbar viel hinein gepackt war und jede Menge interessante Aspekte und Begebenheiten der Geschichte für mich nicht "auserzählt" waren. So ein bisschen "offen bleiben" und "weiter träumen" ist schon ok, nicht alles muss in allen Einzelheiten vor- und durchgekaut werden, aber hier wäre mehr auf jeden Fall "mehr" und noch soooo viel schöner gewesen. ("Auserzählt" habe ich mir von jemandem ausgeborgt und benutzt, weil es m. E. so gut passt).


    Später mehr. Andere Dinge drängeln sich vor ;-).

  • Mir hat das Ende gefallen wie es war. Ein solches Buch muss einen positiven Blick in die Zukunft geben, sonst wäre der Frust bei den Lesern (auch bei mir) immens. Und Steffi/Tessas Protagonisten mussten wahrlich genug leiden und werden noch lange mit der Bewältigung der Geschehnisse zu tun haben. Besonders schlimm hat es m. E. Henry getroffen, unfassbar, was er alles aushalten musste, körperlich und seelisch.


    Der Vulkanausbruch von Krakatau und der damit einhergehende Tsunami war mir mit all seinen Schrecken noch sehr präsent, da ich im Sommer "Das Herz der Feuerinsel" von Nicole gelesen hatte. Sapperlot hat wohl Recht, dass ich mich aus diesem Grund manchmal an Nicole erinnert fühlte.


    Obwohl kein großer Freund von Mehrteilern, würde ich mich doch sehr freuen, wenn die Geschichte eine Fortsetzung fände. Leah, Johanna und ihre Familien und Freunde sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich meine, da gäbe es noch jede Menge zu erzählen, z. B. Liliy weiteren Weg, um nur eines der spannenden Themen zu nennen.


    Steffi/Tessa ist einfach eine geniale Erzählerin, da fallen die kleinen Kritikpunkte und meine Eingewöhnungsschwierigkeiten letztlich nicht ins Gewicht.
    DAS BUCH WAR TOLL und ich hab`s supergerne gelesen!

  • Ergänzen möchte ich noch, dass mich weder das Cover, noch der Titel bewogen hätten das Buch zu kaufen, sondern ausschließlich das Wissen um die Autorin.


    Ehrlich gesagt, finde ich diese Vereinheitlichung der Verlage im Zuge der "Love-and-Landscape-Welle" schrecklich und öde. Alle Bücher haben ähnliche Titel, ähnlich softige Cover und die Autoren gleichlautende Pseudonyme :-(.

  • Zitat

    Original von Lumos
    Ergänzen möchte ich noch, dass mich weder das Cover, noch der Titel bewogen hätten das Buch zu kaufen, sondern ausschließlich das Wissen um die Autorin.


    Ehrlich gesagt, finde ich diese Vereinheitlichung der Verlage im Zuge der "Love-and-Landscape-Welle" schrecklich und öde. Alle Bücher haben ähnliche Titel, ähnlich softige Cover und die Autoren gleichlautende Pseudonyme :-(.


    Kann ich so nur unterschreiben :write

  • Zitat

    Original von SteffiB


    Und diesen Satz wollte meine Lektorin streichen. Ich habe gekämpft, weil er mir so wichtig war. Auch wenn's vielleicht eine Aussage ist, die nicht ins 19. Jahrhundert passt.


    Würde mir jemand den Satz verraten? Mein ebook hat leider keine Seitenzahlen und ich bin jetzt echt neugierig. :help


    Ich habe das Buch gerade eben beendet und es hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Den Mittelteil habe ich am meisten genossen, denn am Anfang und ganz besonders am Schluss war mir das Buch zu tragisch. Leah und Johanna haben für meinen Geschmack zu viel Pech. Der Vulkanausbruch am Ende hätte nicht unbedingt sein müssen, denn wie bereits bei Nicoles Buch war mir diese Naturkatastrophe zu oberflächlich erzählt. Warum schreibt niemand ein Buch bei dem der Ausbruch von Krakatau die Haupthandlung ist?


    Die Geschichte hat mich trotz der Kritikpunkte wunderbar unterhalten und ich habe es wirklich gerne gelesen. Allerdings hoffe ich, dass Steffis nächster Roman wieder ein typischer Burow ist. :-)

  • Zitat

    Original von Kirsten


    Würde mir jemand den Satz verraten? Mein ebook hat leider keine Seitenzahlen und ich bin jetzt echt neugierig. :help


    Gemeint ist dieser Satz:
    "Wir haben uns nicht für etwas Besseres gehalten als die Asiaten, habe ihre Kulturen als ebenbürtig angesehen und Freunde gewonnen. Wer das nicht tut, wird immer fremd bleiben"

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Zitat

    Original von Lumos
    Ergänzen möchte ich noch, dass mich weder das Cover, noch der Titel bewogen hätten das Buch zu kaufen, sondern ausschließlich das Wissen um die Autorin.


    Ehrlich gesagt, finde ich diese Vereinheitlichung der Verlage im Zuge der "Love-and-Landscape-Welle" schrecklich und öde. Alle Bücher haben ähnliche Titel, ähnlich softige Cover und die Autoren gleichlautende Pseudonyme :-(.


    Ich finde das Cover schön, aber wenn ich es so in einer Reihe mit all den anderen sehe, die genauso aussehen, könnte ich heulen ...

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    an' a man can raise a thirst


    Kipling

  • ich freue mich sehrsehrsehr, dass euch die Orchideen gefallen haben. Ich kann den Kritikpunkt, es hätte epischer sein können, gut nachvollziehen, zumal er ja eng verzahnt ist mit dem zweiten Kritikpunkt, es geschehe zu viel Drama.


    Zum zweiten Punkt möchte ich aber doch etwas loswerden, zumal eine Rezensentin bei amazon schrieb, es sei unglaubwürdig, dass einer Familie so viel Leid widerfahre: Krankheit, Tod, unglückliche Liebe, Kindstod, Naturkatastrophen etc.
    Ich möchte nämlich dagegenhalten: Die Geschichte spielt in einem Zeitraum von 27 Jahren, genügend Zeit, um Freud und Leid eines Lebens bis zur Neige erfahren zu können oder auch zu müssen. Wenn ich zum Beispiel das Leben meiner Großmutter betrachte, so hat sie all diese Schicksalsschläge selbst ertragen müssen (die Naturkatastrophe durch Krieg ersetzen). Es passt viel Leid in ein Leben.
    Es liegt in der Natur eines Romans wie diesem, sich auf die großen Wendepunkte des Lebens zu konzentrieren und sie zu beschreiben. Und diese sind oft nicht glücklicher Natur.
    So, ich hoffe, das hört sich nicht so an, als wolle ich mich verteidigen. Das will ich nämlich nicht. Ich mag das Buch, so wie es ist. Was aber nicht bedeutet, dass ihr alles super finden müsst :-)
    Andererseits ... warum eigentlich nicht? :schlaeger


    :lache Eulen, ihr kennt mich und wisst, was ich meine!

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    where the best is like the worst,
    where there aren't no ten commandments
    an' a man can raise a thirst


    Kipling

  • Steffi braucht sich nicht zu verteidigen. Wenn ich denke, was meine Uroma alles erleben musste - Jahrgang ca. 1860 -. Statt Naturkatastrophe war bei ihr allerdings Krieg (davon 2 Stück) und Vertreibung.

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    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von SteffiB
    Zum zweiten Punkt möchte ich aber doch etwas loswerden, zumal eine Rezensentin bei amazon schrieb, es sei unglaubwürdig, dass einer Familie so viel Leid widerfahre: Krankheit, Tod, unglückliche Liebe, Kindstod, Naturkatastrophen etc.


    Unglaubwürdig?
    Die Leserin muss in einer Seifenblase leben. :pille
    Es gibt wohl keine einzige Familie in der es keine Tragödien und Leid gab/gibt.

  • Ich habe das Buch letzte Nacht zu Ende gelesen, kam daduch auch später ins Bett als sonst..aber was solls. Das Buch ist es einfach wert ne Nacht um die Ohren zu hauen. :grin


    Mir hat das Buch vom Anfang bis zum Ende sehr gut gefallen. Die Sympathien zu den Charakteren haben sich bei mir sehr oft geändert, was bei mir eher selten vorkommt.
    Manche mochte ich am Anfang weniger (z.b. Ross) und andere mehr (Henry und Friedrich), dann wars wieder andersherum. Obwohl Henry mir eigentlich immer sympathisch war.


    Die Schwestern Johanna und Leah mochte ich fast immer....Leah ist doch sehr stur aber genau das macht sie wieder sympathisch und das sie rebelliert und einfach auf Abenteuerreise geht fand ich toll. Solche Frauen bewundere ich immer sehr.


    Also alles in allem ein ganz tolles Buch das ich bestimmt noch mal lesen werde....eines Tages. :chen


    Danke SteffiB für dieses wunderbare Buch :anbet .... am Ende hab ich geheult, aber das ist bei mir normal, wenn ich mich von liebgewonnenen Personen "trennen" muss. :cry