Lesung von Sebastian Fitzek/ Michael Tsokos am 5.11.12 in der Centralstation Darmstadt

  • Eulen kriegen nie genug...
    Deshalb machte ich mich am Abend nach dem Eulentreffen gleich wieder in Sachen Bücher auf den Weg, diesmal nicht ganz so weit bis nach Darmstadt.
    Schon oft habe ich gehört, dass Lesungen mit Sebastian Fitzek ein Erlebnis sind und so bin ich mit relativ hohen Erwartungen losgefahren.


    Die Veranstaltung begann mit dem Buchtrailer zu "Abgeschnitten". Nachdem die Autoren die Bühne betreten hatten, stellten Fitzek und Tsokos sich gegenseitig vor. Gleich bekam man ein Gespür, dass beide einen ausgeprägten Sinn für Humor haben.
    Immer mit einem lockeren Spruch auf den Lippen, berichteten sie, wie es zur Zusammenarbeit kam. Alles begann in der Sendung "Fröhlich lesen", in der beide zu Gast waren. Einige Zeit später wurde die Idee zu einem gemeinsamen Buch an einer Würstchenbude geboren und die Zusammenarbeit begann.
    Im Verlauf des Abends warfen sich die Autoren immer wieder die Bälle zu, so dass sie sehr kurzweilig aus dem Nähkästchen plauderten.


    Tatsächlich lasen Sebastian Fitzek und Michael Tsokos dann auch Teile aus "Abgeschnitten" vor. Das ist wohl nicht an allen Lesungen üblich. An passender Stelle klinkte sich Tsokos ein und berichtete von seiner Arbeit Gerichtsmediziner. Anhand authentischer Tatortbilder räumte Tsokos mit falschen Vorstellungen, die man aus Filmen und Fernsehsendungen hat, auf. Diesen Einblick fand ich ungeheuer interessant und informativ.


    Besonders gut hat mir auch gefallen, dass ich als Leser einen Eindruck davon bekam, wie ein Buch überhaupt entsteht. So wurde z.B. eine Seite der Erstfassung mit Anmerkungen aus dem Lektorat gezeigt.


    Am Ende der Veranstaltung erfüllten die Autoren geduldig Signierwünsche der Leser in einer nicht enden wollenden Schlange. Auch Fotowünschen kamen die beiden nach. Beim Signieren kam ich auch noch ein wenig ins Gespräch.


    Auf dem Weg ins Parkaus war mir dann doch etwas mulmig zumute. Echte Tatortbilder zu sehen oder die fiktiven Ideen eines Autors zu lesen, sind doch zwei ganz verschiedene Dinge. ;-)


    Mein Fazit: Es war die erste große Lesung, die ich besucht habe. Es war eher eine Show zum Buch als eine Lesung, bei der die Fragen der Leser im Vordergrund stehen.
    Trotzdem fand ich den Abend sehr unterhaltsam und gelungen, wa vor allem daran lag, dass beide sehr gute und humorvolle Erzähler sind.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin