Das Testament der Sünderin - Frederic Lenoir

  • Das Testament der Sünderin - Frederic Lenoir Violette Cabesos


    Ich habe das Buch bei Thriller reingepackt, weil es so drauf steht.


    Inhalt


    In der Basilika von Vezeley erforscht die Archäologin Johanna Reliquien der Maria Magdalena. Aber vielmehr noch beschäftigt sie die rätselhafte Krankheit ihrer Tochter, die in ihren Alpträumen aufgefordert wird, die Aufzeichnung Jesu letzter Worte zu finden - ansonsten muss sie sterben. Um das Leben ihrer Tochter zu retten, begibt sich Johanna auf die Suche nach Pompeji. Doch eine mysteriöse Mordserie überschattet das Vorhaben, und schnell stellt sich heraus, dass auch die Morde in Verbindung mit der gesuchten Papyrusrolle stehen - und nur Johanna kann das Grauen stoppen....


    Frederic Lenoir



    Das Buch spielt auf drei Zeitebenen, einmal im Rom 1. Jh. n. Christus, im 11. Jahrundert und in der Gegenwart.


    Leider liest man das zum Teil nur aus der Geschichte raus und die Ebenen wechseln von Kapitel zu Kapitel, ohne das man irgendwie darauf hingewiesen wird. Man ist plötzlich einfach woanders. Zwar wissen wohl die meisten Menschen, was Nero getrieben hat aber wann genau wohl eher nicht und da hätte ich eine Zeitangabe schon für sinnvoll erachtet. Eigentlich kann man sich das erst später ausrechnen, wenn man am Ende des 'römischen' Teils ankommt, die mit dem Vesuvausbruch 79 n. Ch. endet und selbst da muss man wissen wann das war, denn die Erzählung hält sich die römische Zeitrechnung vor und nicht die christliche die es damals noch nicht gab. Es wird in Regierungsjahren von Kaisern gerechnet und da muss man sich dann schon auskennen.


    Die Episode im Mittelalter läßt sich auch nur schwer ausrechnen finde ich und ergibt sich eher aus den Angaben in der Gegenwart. In diesem Teil geht es um die Entsteheung der Magdalena Reliquie und Pilgerfahrt nach Vezelay und ist bedingt für die Vorfälle in der Gegenwart wichtig.


    Tja und dann halt die Gegenwart. Ich habe den Vorgängerroman nicht gelesen und an manchen Stellen hatte ich den Eindruck, mir fehlt Wissen zu Johannas Geschichte und ihren Ängsten und ihrem Handeln.


    Ziemlich schnell im Buch kommt man dahinter, dass die Geschichte der Urchristen in Rom und da besonders die Geschichte von Livia in Zusammenhang stehen mit der Krankhaeit von Romane, Johannas Tochter. Livia wird mit 9 Jahren Waise, als ihre Eltern zusammen mit Petrus und einigen anderen tausend Christen Neros Rache zum Opfer fallen. Sie bekommt den Auftrag eine wichtige Botschaft von Maria von Bethanien an Petrus oder Paulus weiter zu geben.
    Als sie schliesslich von einen zwielichtigen Typen aufgegriffen wird und als Sklavin verkauft wird, verbirgt sie ihren Glauben, verliert aber ihre Aufgabe nicht aus den Augen.


    Schliesslich zweitausend Jahre später, soll Johanna durch ihre Tochter eben jene Worte ans Tageslicht bringen.


    Währenddessen geschen in Pompeji rätselhafte Morde, die sich schon bald als Verbindung herausstellen. Johanna reist schliesslich nach Italien, um das Geheimniss zu lüften.


    Tja die Auflösung der Morde und deren Beweggründe fand ich dann doch etwas banal und so richtig weiß man gar nicht, was man nun von den Albträumen der Tochter halten soll.


    In der Mittelalterepisode erfährt man, dass die geheimnissvollen Worte schon einmal entdeckt wurden, aber wieder versteckt wurden, weil keiner sie lesen konnte und man befand, dass die Zeit noch nicht reif war. So schön so gut.


    Ich hab also weiter gelesen, weil ich natürlich unbedingt wissen wollte, was sich der Autor ausgedacht hat, was Jesus den nun geschrieben haben könnte.



    Das hat mich enttäuscht zurück gelassen. Wenn man schon eine Geschichte auf sowas aufbaut, dann sollte man den Weg auch zuende gehen.


    Ich gebe dem Buch 7 Punkte, weil ich die Passagen in Rom wirklich spannend fand und auch der Ausbruch des Vesuv wirklich gut beschrieben war. Außerdem fand ich es interessant, wie wir trotz unserer modernen Wissenschaft doch nie alles werden aufklären können und dennoch meinen zu wissen, was damals passiert ist, obwohl es völlig anders war als es scheint.

    :schaf


    Die Wahrheit ist die grösste aller Tragödien (Anonymus)


    Abwesend vom 20.08.-27.09.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Cathrine ()