Wo ist nur all die gute Fantasy geblieben ... ?

  • Ich weiß nicht ob ich lachen oder weinen soll hier.


    Ihr schreibt so treffend über das was mir auch bitter aufstösst.


    Ich hatte von Schmachtvampiren schon bei Anne Rice die Schnauze voll und konnte mit Rollenspielen irgendwie nie wirklich was anfangen und eben auch nicht mit der Buchform deren Plots....


    Ich habe aber dieses Jahr ein paar gute Bücher gelesen und ich lese fast ausschließlich S/F und Fantasy.
    Ein paar gibt es sogar auf Deutsch ;-)
    Ich lese seit Jahren englische Originale ,weil die Übersetzungen dieser Genre damals oft unterirdisch waren, weiß nicht wie es heute ist....


    Von Robin Hobb gibt es z.B. eine neue vierbändige Reihe die "Rain Wild Chronicles" (4. kommt nächsten März auf Englisch) die nach chronologisch nach Tawny Man spielt und Protagonisten aus Liveships auftauchen.
    Es ist aber ganz klar eine eigene Reihe, die auch ihren eigenen "Geschmack" hat, nicht ganz so episch wie die Vorgänger aber es hat mich dann doch gefesselt.


    Die ersten beiden sind auch auf schon auf Deutsch erschienen.
    Und ichdenke auch ohne die vorigen Trilogien verständlich, vielleicht dann sogar spannneder, da die Protagonisten einiges nicht wissen was der kundige Leser der anderen drei Trilogien weiß. ;-)


    Wer Farseer bzw. Weitseher noch nicht gelesen hat, diese Trilogie ist momentan unter anderen Titeln als ursprünglich sogar in print.


    Tad Williams hat mit "The Dirty Streets of Heaven" den ersten Band (aber recht gut in sich abgeschlossen) einer sehr vielversprechenden neuen Urban Fantasy Serie geliefert, ist aber leider bisher nur im Original verfügbar.


    Die schon angesprochenen Flüsse von London und ihre Fortsetzung(en) fand ich sehr gut.



    Ein im Original deutsches Buch habe ich auf Empfehlung auch gelesen (echt eine Ausnahme bei mir) und kann es nur empfehlen : Projekt Armageddon von Susanne Gerdom.


    Durch Brandon Sandersons Mistborn Trilogie plus die in der Zukunft dieser Welt spielenden vierten Band (Mix Wild West/ Steampunk) sowie Elantris habe ich mich auch mit Genuss gelesen.
    Weg der Könige ist auch sehr gut, aber erst der erste Band von einer geplanten 10bändigen Saga...


    Gibt es auch alles auf deutsch....



    Es gibt sie meiner Meinung also noch, nur leider oft unter der Masse der Vampirschnulzen und Elfen/Zwergen etc. Schinken nicht auf den ersten Blick erkennbar, teilweise glaube ich aich durch irreführende Cover und Beschreibungen.....

  • Gute Fantasy gibt es durchaus - man muss nur wissen, wonach und wo man suchen muss.


    Das Gefühl, in einer Buchhandlung ans Fantasyregal zu laufen und ewiglich dasselbe vorzufinden, kenne ich auch, ebenso den Frust, den es mit sich bringt, wenn man bspw Band 2 der Trilogie X kaufen will, aber nur Band 1 und 3 vorfindet.
    Mir geht der aktuell wiederaufkommende Herr der Ringe-Hype allmählich auch auf den Zeiger, da gibt es zwar schöne Ausgaben dabei, aber in meiner Stammbuchhandlung ist man in der Fantasyecke gerade echt aufgeschmissen, wenn man nicht nach Tolien oder Martin sucht. Ehrlich, ein ganzes Regal NUR mit Song of Ice and Fire? :pille


    Ich bestelle deshalb fast nur noch auf Amazon, was zwar schade ist, weil ich gerne Bücher in Buchhandlungen kaufe, aber wenn ich nie das vorfinde, was ich suche, kann ich auch nichts machen.


    Was mich aber immer wieder aufregt, sind Vorurteile gegenüber der Fantasy generell. Ich lese in erster Linie Fantasy und ich will mich dafür nicht rechtfertigen müssen.
    Es ist ein Genre, das genauso seien Daseinsberechtigung verdient und wenn ich höre, dass auf Fantasyautoren herabgesehen wird, kriege ich das Kotzen.
    Fantasy ist NICHT einfach zu schreiben, ganz im Gegenteil, ein Autor, der es heutzutage schafft, innovative Fantasy zu schreiben, verdient allergrößten Respekt.
    Und davon gibt es nicht einmal wenige - ich könnte wahrscheinlich aus dem Stand 15 Stück aufzählen, die nicht ins ewiggleiche Klischee der Heldentruppe fallen, die sich auf die Suche nach einem magischen Artefakt macht oder nach einem Auserwählten, der/die die Welt retten muss.

  • Zitat

    Original von confusli wusli



    Vielleicht sind die guten Autoren sich für Fantasy zu schade. Wer will schon im Fantasyregal zwischen all dem Trash stehen?


    Autoren, die nicht zwischen Trash stehen wollen, würden nicht die Fantasy aufgeben, sondern das Veröffentlichen selbst, denn Müll und Einheitspampe findet sich in jedem Genre und auch in der genrefreien E-Literatur.
    Nur meckert abseits der Fantasy niemand darüber, oder hast du schon mal vernommen, dass Krimi-Leser sich darüber echauffieren, dass immer nur so komische Ermittler hinter dem gefährlichen Mörder her sind? :wave


    @Magna: Hast du schon mal was von Victoria Schlederer gelesen? Bei Dumas in Fantasy muss ich gleich an sie denken.

  • Allgemein ist mir aufgefallen, dass Fantasy in der Buchwelt eine Art Parallelexistenz führt. Von allgemeinen Literaturbetrieb wird das Genre größtenteils ignoriert - wann liest man in der Literaturecke auflagenstarker Zeitschriften wie z. B. 'Spiegel' oder 'Stern' schon mal von Fantasy, wenn es nicht gerade das neueste Hype-Buch wie Harry Potter ist, das die Redaktion aufgrund seines Erfolgs nicht mehr ignorieren kann? Die Fantasy-Sparten der Verlage werden auf der Leipziger Buchmesse in die Manga- und Comic-Halle ausgelagert als wolle man solchen 'Schund' lieber nicht am Hauptverlagsstand haben wo die ach so seriösen sonstigen Leser es sehen könnten. Auch bei den großen Buchpreisen wird Fantasyliteratur weitgehend ignoriert.


    Ich spiele übrigens gern DSA und andere Pen&Paper-Rollenspiele. Aber Rollenspiel ist Rollenspiel und Buch ist Buch, und was als Handlung einer chaotischen Spielergruppe noch irgendwie Sinn ergibt wirkt in Buchform schon des öfteren recht lächerlich.
    (OT: Andererseits ergibt wiederum die Handlung die Star Wars-Prequels als Abenteuer der typischen Rollenspielgruppe plötzlich viel mehr Sinn :-] www.darthsanddroids.net )

  • Zitat

    [
    (OT: Andererseits ergibt wiederum die Handlung die Star Wars-Prequels als Abenteuer der typischen Rollenspielgruppe plötzlich viel mehr Sinn :-] www.darthsanddroids.net )



    Lol ja das stimmt. :-)
    Die Seite hatte ich schon wieder ganz vergessen.


    Danke fürs dran erinnern.


    Mir ist gerade eingefallen, dass ich damals die ursprünglichen Dragonlance-Bücher, die ja absolut Rollenspiel sind total toll fand.


    Aber vielleicht wirklich ein Fall von "das erste Mal" dieser Plot......


    Und ja, leider wird Fantasy überhaupt nicht als Literatur ernst genommen und eben nicht nur als literarischer Kunstform sondern auch nicht als Mainstreamunterhaltung, obwohl sie dort meiner Meinung nach seit Harry Potter und den Herr der Ringe- Filmen eigentlich angekommen ist.


    Mit Science Fiction ist es hierzulande aber noch viel schwieriger.....


  • Die stehen bei mir auch im Regal und ich mag sie. Immerhin enthalten sie meiner Meinung nach einen der besten Fantasy-Bösewichte aller Zeiten und nehmen das Rollenspielgeschehen auch gelegentlich auf die Schippe.


  • @ elwe


    Du sprichst mir aus der Seele.


    Der entscheidende Knackpunkt bei einem guten Buch (gilt für Fantasy und für andere Genres) ist:


    Zitat

    Original von magali
    Vor allem müssen sie erzählen. das vermisse ich besodners in neune Büchern.


    und hier greift auch Magalis Aussage vom Talent der Autoren. Mit erzählerischem Geschick kann mir ein Autor von mir aus eine Geschichte erzählen, die ich schon tausendmal gehört habe. Entscheidend ist, wie sie erzählt wird. Ob es gelingt, mich in den Bann der Geschichte zu ziehen.


    Natürlich freue ich mich auch über kreative Ideen, Überraschungen, etc.. Die allein tragen aber nicht, wenn die Geschichte nicht gut erzählt ist.


    Daß der Anspruch mit den Jahren und der Leseerfahrung höher wird, halte ich für ganz normal. Auch bei einem Musiker, der jahrelang musiziert, wächst der Anspruch - auch wenn er bestimmte Stücke auch nach Jahren immer noch gerne spielt.


    Als Einsteiger in ein Genre hat man am Anfang natürlich das große Glück, sich erst mal durch die Jahrzehnte rückwärts lesen zu können. Wenn man das ausgiebig getan hat, kommt es einem dann so vor, als käme kaum etwas wertvolles Neues heraus. Wenn ich aber allein auf die Zeit schaue, die ich mittlerweile bei den Eulen bin, gab es doch in jedem Jahr 1 - 2 Fantasyromane, die einige eingefleischte Fantasyliebhaber als sehr gut empfanden, denen ich mich bis dato soweit gelesen auch anschließen kann (die Bücher sind weitgehend in den vorigen Postings schon genannt). Insofern habe ich durchaus Hoffnung, daß es auch in der Zukunft so sein wird und wenn dann noch einige sehr gute Bücher anderer Genres kommen, dann ist mein Leseleben doch gar nicht so schlecht.

  • Zitat

    Original von Mulle
    Autoren, die nicht zwischen Trash stehen wollen, würden nicht die Fantasy aufgeben, sondern das Veröffentlichen selbst, denn Müll und Einheitspampe findet sich in jedem Genre und auch in der genrefreien E-Literatur.
    Nur meckert abseits der Fantasy niemand darüber, oder hast du schon mal vernommen, dass Krimi-Leser sich darüber echauffieren, dass immer nur so komische Ermittler hinter dem gefährlichen Mörder her sind? :wave


    :lache


    Und ob! Krimiforen sind voll davon und nicht nur die. Die Presse beschwert sich schon. Anfang Oktober versuchte sich die Süddeutsche zur Buchmesse mit einer Glosse über Bücher, die sie nicht mehr lesen wollen. An erster Stelle standen Regionalkrimis.
    Und erst vergangene Woche gab es in CulturMag eine wirklich witziges Zukunftsszenario zum Krimi bzw.Thriller. 'Carlos blickt in die Zukunft'. Die Seitenhiebe waren deutlich, nicht nur auf den Regionalkrimi


    Meckern von LeserInnen gehört einfach dazu. Ob es das Angebot besser macht, weiß ich nicht. Ich hoffe es aber.




    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Das Problem, dass das Sortiment in Buchläden nur noch anödet, habe ich auch des öfteren - kann ich vollkommen nachvollziehen. Auch, und vor allem, in Fantasy. Da kommt vielleicht besonders drastisch zum Tragen, dass Ketten (Thalia / Heron / Hugendubel...) pauschal einkaufen und demzufolge, auch wenn man in drei verschiedene Läden geht, trotzdem immer das gleiche drinsteht.
    Die Fantasy ist nun auch entgültig in der Franchise-Mühle angekommen: präsentiert wird (ausschließlich), was nach viel Cross-Marketing-Kohle riecht. George R.R.Martins Epos gibts seit mindestens 10 Jahren, wenn nicht 15, aber erst seit die Serie mit ansehnlichen Schauspielern und zeitgemäßer Inszenierung einen großen Fankreis erschloss, gibt es Neuauflagen über Neuauflagen, und wird das Pferd geritten, bis es keiner mehr sehen kann. Daneben die Hobbitse, das zweite Franchise-Konzept: Immer das Gleiche, in ewig gleicher Verpackung. Klar, vor allem für Leute, die sich ansonsten nicht viel in Fantasy auskennen, mag das attraktiv sein und vielleicht wirklich einen größeren Käuferkreis locken. Die Kernzielgruppe dürfte es eher verschrecken. Und die drei Regalbretter mit Assassins Creed Büchern hauen in die gleiche Kerbe. Ich habe mal eins davon gelesen (also halb) und bin fast vom Stuhl gefallen vor Schreck, was sich im Bestsellerregal zu stehen traut.


    Ich sehe es auch so, dass das, was im Buchladen steht, nicht unbedingt repräsentativ für die Vielfalt und auch Qualität ist, die man tatsächlich kaufen kann. Es ist nur schade, dass dieses 'Schaufenster' ins Genre oft so fade und einseitig bestückt ist. Und natürlich ist es grob abtörnend, wenn man nach dem dritten Buchladen-Besuch trotzdem leer nach Hause geht.
    Vielleicht prallen hier auch die Welten der Vielleser und der Manchmal-Vielleicht-Leser aufeinander, wobei die zweite Gruppe die zahlenmäßig viel stärkere ist. Wenn jemand, der im Jahr vier Bücher liest und zweimal in den Buchladen geht, vor diesem Fantasy-Regal steht, dann wird ihn das traurige Bild vielleicht nicht stören, weil ihm nicht bewusst ist, was es sonst noch gibt (geben könnte).
    Ich glaube, Fantasy als Genre ist erst seit kurzer Zeit von Massenvermarktungs-Hypes betroffen, und deshalb sind die Auswirkungen vielleicht so fatal. Früher war das eine Nische, um die sich - außer den paar Enthusiasten - niemand so wirklich gekümmert hat. Heute trägt es einen wichtigen Teil der Gesamtumsätze, und alle weisen Marketing-Platitüden werden frontal darauf abgefeuert.
    Ich kriege das ein bisschen auch aus der Autorensicht:
    Zur Zeit ist es so, dass an der Verlagsfront alle Nase lang (also zweimal im Jahr) ein neuer angeblicher Hype im Kommen ausgerufen wird. Die Leute sind noch im Glückstaumel von Harry Potter und Twilight, die sich nun beide allmählich ein bisschen müde laufen, und rasen wie weiße Mäuse durchs Labyrinth, auf der verzweifelten Suche nach dem nächsten Hype. Vampire mit Sex ging zwei Jahre lang gut, war aber eigentlich auch nur eine Weiterentwicklung vom Twilight-Thema. Das sinkt nun auch langsam auf den Meeresgrund. LYX, die mal Fantasy-Verlag sein wollten, aber in Wirklichkeit ein Liebesroman-Verlag sind, schwenken nun eilig weiter und bauen ihre RomanticThrill und Historical-Portfolios aus, nachdem übernatürliche poppende und schmachtende Wesen - bis auf die immer-erfolgreichen Evergreens - nicht mehr so dolle gehen.
    Der letzte Rohrkrepierer der Saison war übrigens Steampunk - wurde wie blöd nachgefragt, alle Autoren wurden von ihren Agenturen ermutigt, doch 'was mit Steampunk' zu schreiben. Dann erschienen die ersten Titel, keiner kaufte so richtig, und tot war's wieder. Dystopien (etwas erfolgreicher), jetzt der neueste Schrei ist sog. Grim&Gritty Fantasy (so was wie Prince of Thornes oder Richard K. Morgans Fantasy), da werden wir nächstes Jahr bestimmt eine Menge Titel sehen. Ob die dann gut oder schlecht sind, bleibt abzuwarten - vermutlich ist wieder die ganze Bandbreite dabei.
    Vielleicht sind das Wachstumsschmerzen bei einem Genre, das von der Nische in den Massenmarkt drängt. Vielleicht muss man ein paar Jahre abwarten, und dann beruhigen sich auch da die Gemüter und man findet eine Balance zwischen den Extremen - die großen umsatzstarken Serienklopper für die Grundsicherung, und eine Menge kleinerer, feiner Titel als Hoffnungsträger, dass einer sich zum Bestseller mausern möge. So wie es in anderen, gesetzten Massenmarkt-Genres schon lange der Fall ist.


    Ansonsten stimme ich der Aussage zu, dass es am Ende des Tages davon abhängt, wie ein Thema umgesetzt wird - ob gut oder schlecht. Natürlich liegen allen Geschichten immer wieder die gleichen Urthemen zugrunde, aber die kann man eigenständig und frisch, mit einer guten Schreibe und Erzähltalent und einem Sinn für Spannung präsentieren, oder aber den Abklatsch vom Abklatsch vom Abklatsch schreiben, und den dann meist nicht mal besonders gut.
    Es gibt herausragende, gute, mittelmäßige und unterirdische Autoren (die das Glück hatten, sich trotzdem am Markt zu etablieren). Und dann gibts noch Käufergeschmack. Im Idealfall, aber nicht immer, lockt gut Geschriebenes mehr Käufer an. Es gibt aber auch genügend Leser, die glücklich damit sind, die immer gleichen Geschichten vollkommen vorhersehbar nach immer gleichem Strickmuster zu lesen, und die es unglaublich aufregend finden, wenn der feurige Liebhaber zur Abwechslung kein tausend Jahre alter Dämon, sondern ein zehntausend Jahre alter Wer-Drachen ist (sich sonst aber, genau wie der Dämon, wie ein pubertierender Teenager mit zuviel Testosteron aufführt). Wie ließe sich sonst der Erfolg von Cora-Romanen erklären?


    Last but not least: Den Rollenspiel- und Elfenüberdruss habe ich auch. Wenn ich in Bücher reinlese, die wie ein DSA-Rollenspiel-Setting anfangen, krieg ich Schüttelfrost. Obwohl ich gern Rollenspiele spiele. Aber wie Rattentod schon sagt - ein Rollenspiel-Abenteuer funktioniert als Buch nicht so wirklich. Oder nur ganz selten. Und - auch wenn ich den armen Elfen damit unrecht tue - die Elfen, Zwerge und Orks sind mittlerweile so tot geritten, dass sie zu wandelnden Klischees verkommen sind. Das ist schade für Autoren, die darüber geschrieben haben, als die Kreaturen noch frisch und neu waren. Aber was solls - life must go on. Das Tolkiensche Universum mit seinen Bewohnern hat mal wieder ein paar Jahrzehnte Pause verdient. Ehrlich.


    Zum Schluss noch ein paar von meinen (High)Fantasy-Highlights & Empfehlungen:
    - Die George R.R.Martin Klopper (auch wenn sie nerven, gut sind sie trotzdem :grin)
    - Die Bücher rund um den Hexer Geralt von Andrzej Sapkowski sowie die Kurzgeschichtenbände (fängt an mit 'Der letzte Wunsch')
    - Steven Ericsons mittlerweile auch zweistellig-bändiges Epos 'Das Spiel der Götter', beginnend mit 'Die Gärten des Mondes' (auch wenn die letzten Bände etwas wirr werden)
    - Brent Weeks: Das schwarze Prisma (und Folge-Bände), die Schatten-Trilogie
    - Steven Brust: Jhereg und alle Folgebände (wenn ihr könnt, lest es im Original - grandios, grandios, grandios)
    - Anne Bishops Juwelen-Sage, beginnend mit 'Dunkelheit' (ganz ganz tolle Fantasy)
    - Scott Lynch - Die Lügen des Locke Lamora (und Folgebände)
    - Tad Williams, Raimond Feist, Kai Meyer, David Eddings sind auch immer eine sichere Wette
    - Richard K. Morgans Noir-Fantasy, beginnend mit 'The steel remains' (Glühender Stahl) - obwohl seine SciFi-Bücher, vor allem Market Forces, noch eine ganze Ecke besser sind


    In der UrbanFantasy-Ecke kann ich empfehlen:
    Jim Butcher mit seiner Harry-Dresden-Serie, Lilith Saintcrow (Jill Kismet und Dante Valentine - Serien), Sergej Lukianenko (wurde bekannt durch die Wächter-Serie, beginnend mit 'Wächter der Nacht'), Christoph Marzi (Lycidas und Folgebücher), Jennifer Benkau (kein Widerwort, Mulle ;-) ) ... und bestimmt gibt es noch viel mehr, sie fallen mir nur grad auf die Schnelle nicht ein.


    Ich wünschte nur (um mal den Bogen zum Eingangspost zurückzuschlagen), der Buchladen würde wieder zum Märchen-Wunder-Entdeckungsland, was neue interessante Titel und Autoren angeht. Denn die, die ich sowieso schon kenne, kann ich mir auch bei Amazon bestellen ...



    Liebe Grüße,
    Andrea

  • Zitat

    Original von Inevera


    Was mich aber immer wieder aufregt, sind Vorurteile gegenüber der Fantasy generell. Ich lese in erster Linie Fantasy und ich will mich dafür nicht rechtfertigen müssen.
    Es ist ein Genre, das genauso seien Daseinsberechtigung verdient und wenn ich höre, dass auf Fantasyautoren herabgesehen wird, kriege ich das Kotzen.
    Fantasy ist NICHT einfach zu schreiben, ganz im Gegenteil, ein Autor, der es heutzutage schafft, innovative Fantasy zu schreiben, verdient allergrößten Respekt.
    retten muss.



    das geht mir auch so. Und beim mir ist der ausschlaggebende Punkt warum ich Fantasy lese einfach, weil da alles bei ist was mir wichtig ist.


    Oft lese ich auch Fantasy ist nicht serious oder würde zu sehr dazu verführen von der Realität abzukommen. Was für ein Schwachsinn. Außerdem möchte ich ja gerade auch mal was lesen was auch mal nicht unbedingt nur mit Realität zu tun hat. Deswegen heißt das aber nicht, dass ich keine Ahnung von der Realität hab oder so. Und so hört sich das bei einigen an. Nicht hier unbedingt und auch nicht in diesem Thema, aber woanders hab ich das schon so gelesen.

  • Zitat

    Original von LilianFiona
    Oft lese ich auch Fantasy ist nicht serious oder würde zu sehr dazu verführen von der Realität abzukommen.


    Im Gegenteil, gute Fantasy nimmt oft Probleme oder gesellschaftliche Phänomena aus der realen Welt auf und zeichnet sie mit schärferer Feder, als das in so manchem Gegenwartsroman passiert.


    Die Welt des Hexers von Andrzej Sapkowski, den ich weiter oben schon erwähnt habe, ist zum Beispiel besser als viele andere Bücher ein Sittengemälde menschlicher Eigenschaften und Abgründe.

  • Zitat

    Original von agu


    Im Gegenteil, gute Fantasy nimmt oft Probleme oder gesellschaftliche Phänomena aus der realen Welt auf und zeichnet sie mit schärferer Feder, als das in so manchem Gegenwartsroman passiert.


    Die Welt des Hexers von Andrzej Sapkowski, den ich weiter oben schon erwähnt habe, ist zum Beispiel besser als viele andere Bücher ein Sittengemälde menschlicher Eigenschaften und Abgründe.


    Ich finde sogar, dass Fantasyautoren die besseren Liebesgeschichten schreiben - im Durchschnitt weitaus besser als in reinen Frauenromanen (Ob das Genre jetzt allerdings seriös ist :grin). Vermutlich, weil es nicht der Hauptfokus ist und/oder niemand abgedroschene Phrasen erwartet.


    @Trash und Einheitsware: Seht euch die historischen Romane an (Die armen Autoren, deren Werke alle auf Frauenberufe lauten mussten/müssen!). Oder jetzt die neue Erotikwelle. Alle Bereiche leiden unter der Massen-Politik, das ist ganz sicher nicht aud Fantasy begrenzt. Anstatt ein eingereichtes Manuskript nach seinem Potential zu beurteilen, zählt oft nur (habe ich das Gefühl), ob die Verlage denken: "Das läuft gerade". Ist ein Bereich nicht bereits Massenware, heißt es ungeprüft: "Das verkauft sich nicht". Das ist in meinem Augen Blödsinn. Niemand hat etwas gegen weitere gute Vampirgeschichten oder Dystopien oder ... - Übersättigung und Ablehnung entstehen nur durch die anschließende Flut schlechter Ware. Ich finde das extrem kurzsichtig und glaube, dass es eher vom Kaufen abschreckt als zum Kaufen anlockt, gerade bei Viellesern, die - berichtigt mich, wenn ich den Markt falsch einschätze - doch den größten Teil der Kaufkraft ausmachen müssten.


    Edit: Pratchett muss ich dann wohl im Original lesen, wenn ich mir die Artikel so ansehe. :-(

    Es ist erst dann ein Problem, wenn eine Tasse heißer Tee nicht mehr hilft. :fruehstueck

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  • Zitat

    Original von Pelican
    Als Einsteiger in ein Genre hat man am Anfang natürlich das große Glück, sich erst mal durch die Jahrzehnte rückwärts lesen zu können. Wenn man das ausgiebig getan hat, kommt es einem dann so vor, als käme kaum etwas wertvolles Neues heraus.


    Das ist wohl wahr.
    In anderen Genres wird mindestens genausoviel Unfug produziert. Ich habe noch längst nicht alles an lesenswerter Fantasy gelesen, was je geschrieben wurde (zum Glück).
    Und trotzdem.
    Manchmal komm ich mir schon blöd vor, wenn ich suchend vorm Fantasyregal stehe. Als ob mich das interessieren würde, von wegen! Finden tu ich selten etwas, nein eigentlich habe ich da durch Stöbern noch nie was gefunden. Lesenswerte Bücher finde ich ausschließlich durch Tips in Foren, oder durch Dennis Scheck (der den Rothfuss empfohlen hat). Fantasy wird vom örtlichen Buchhändler leider stiefmütterlich behandelt und die großen Läden haben immer nur die ewig gleichen Vampirschnulzenromane, Elfen, Werwolfschmonzetten und aktuell jetzt auch Halblinge bis zum Abwinken. :uebel


    Andererseits habe ich schon so manchen Roman, der genau genommen ins Fantasy-Fach gehört, zwischen den ganz normalen Belletristik Angeboten entdeckt. Jetzt nicht gerade die High-Fantasy, sondern Fantastik allgemein. Aber wenn die Buchhändler die fantastischen Bücher zwischen den anderen verstecken, wie soll man sie da finden frag ich mich!


  • Ich habe davon schon mal gehört, aber da mir die Vampire zur Zeit auf den Nerv gehen, hab ich nicht weiter rein geguckt. Habe mir den ersten Teil mal auf die Wunschliste gesetzt.

  • Ein toller Eingangspost elwe und ich kann dir nur zustimmen. Irgendwann hat man alles schon mal gelesen und findet es nun in der hundertsten Variation wieder. Trotzdem entdecke ich zum Glück ab und zu noch ein paar neue Bücher mit noch nicht so abgenudelten Themen, die ich lesen möchte.
    Die Liste von amoeba zeigt die Bücher, die sich in meinen Augen wohlwollend vom Mainstream abheben, doch sehr lang ist sie nicht und viel Neues kommt tatsächlich nicht nach. Das betrifft aber nicht nur den Fantasy-Bereich, es wird immer mehr Wert auf Masse statt Klasse gelegt und für jeden Bestseller, der sich gelohnt hat, werden 100.e ähnlicher Titel mit ähnlicher Handlung und sehr ähnlichem Coverdesign rausgehauen, bis auch der letzte Kunde genug von dem Mist hat. Ich denke nur an das unsägliche Shades of Grey, das uns nun Stapelweise schlechte Softpornos im Blümchencover beschert. Es ist schade, dass gute Fantasy scheinbar zur Rarität wird, aber vielleicht ist das nur eine Durststrecke...hoffen kann man ja...

  • Meine absoluten Lieblinge werden bei mir grundsätzlich mehrmals gelesen - und wenn ich nur an einem gemütlichen Abend noch mal durch die besten Stellen schmökere.


    Wie ist eigentlich das 'wo treibt die Wasserleiche hin'-Experiment ausgegangen? :engel