Inhalt:
Lahen und Ness sind vom Turm gefangen genommen worden und warten zunächst auf die Anhörung durch die Mutter und dann auf die unvermeidbar folgende Strafe. Im Gespräch mit der Mutter erfährt Ness Dinge über seine Weggefährtin, die auch für ihn vollkommen neu sind. Und dann kommt alles anders als gedacht…
Meine Meinung:
Sie ist da. Endlich. Die lang ersehnte Fortsetzung von „Wind“. Anders als ihr Vorgänger, aber genauso gut:
Während sich die Handlung im ersten Teil fast überschlug und es sehr viele verschiedene Erzählperspektiven gab, ist dieser Teil an sich ruhiger. Die meiste Zeit erzählt Ness aus der Ich-Perspektive, einige Passagen werden aus Thias Sicht erzählt und von Gan’or und Luk erfahren wir insgesamt sehr wenig.
Irgendwann während des Lesens habe ich mir das Buch angesehen und festgestellt, dass ich etwa die Hälfte gelesen hatte und in der Geschichte eigentlich noch gar nicht so viel passiert war. Ich schreibe das nicht, um euch abzuschrecken – im Gegenteil: Mir ist dann erst bewusst geworden, dass mir die erste Hälfte, obwohl es so wenig in der Handlung voran ging und vielmehr nötige Hintergrundinformationen, Gespräche usw. im Hintergrund standen, kein bisschen langatmig vorkam. Und das muss erstmal jemand dem Herrn Pehov nachmachen.
Ich fand es sehr schön, endlich mehr über Lahens Vergangenheit zu erfahren, um die sie ja eigentlich ein großes Geheimnis macht – was, sobald man ihre Vergangenheit kennt, auch durchaus verständlich ist. Doch nicht nur Lahen bekommt mehr Konturen; auch die Verdammte Thia, die immer noch auf ihre Chance wartet, Shen und Lahen gefangen zu nehmen, um ihren alten Körper wiederzubekommen, entwickelt sich im Laufe der Geschichte.
Das einzige, was ich wirklich schade fand, war die Tatsache, dass Gan’or und Luk eine geringere Rolle spielen, dabei mag ich den schweigsamen und so loyalen Nordmenschen doch so gerne. Ich bin aber guter Hoffung, dass die beiden im dritten Teil wieder mehr zu Geschichte beitragen.
Der Schluss ist… Ja, wie ist der Schluss? Unerwartet, mit großem Cliffhanger, aber doch grandios. So, dass ich mal wieder ungeduldig auf den dritten Band warte…
Alexey Pehov ist ein High-Fantasy-Autor, den man unbedingt kennen sollte. Ich mag seinen Schreibstil und die Handlung, die nicht immer ganz dem „typischen“ Orks-Zwerge-Elfen-Schema entspricht. Mit „Blitz“ ist ihm eine wunderbare Fortsetzung gelungen, die angesichts des Schlusses unheimlich neugierig auf den dritten Teil macht. Ich vergebe wiederum 8 von 10 Sternen.