Andreas Föhr - Schwarze Piste

  • Andreas Föhr - Schwarze Piste
    Broschiert
    432 Seiten


    Kurzbeschreibung von Amazon:
    Onkel Simon ist tot. Seine Asche verstreut Polizeiobermeister Kreuthner feierlich auf dem Wallberg – einer jungen Skifahrerin mitten ins Gesicht. Als Wiedergutmachung fährt Kreuthner mit ihr die berüchtigte schwarze Piste ab, die er angeblich bestens kennt. Nur wenig später stapfen sie in der Dunkelheit durch den Schnee und stolpern fast über die gefrorene Leiche einer Frau … Ein neuer Fall für Kommissar Wallner und Polizeiobermeister Leonhardt Kreuthner!


    Autor ( Amazon ):
    Andreas Föhr, Jahrgang 1958, gelernter Jurist, arbeitete einige Jahre bei der Rundfunkaufsicht und als Anwalt. Seit 1991 verfasst er erfolgreich Drehbücher für das Fernsehen, mit Schwerpunkt im Bereich Krimi. Zusammen mit Thomas Letocha schrieb er u.a für „SOKO 5113“, „Ein Fall für zwei“ und „Der Bulle von Tölz“. Für seinen Debütroman „Der Prinzessinnenmörder“ ist Andreas Föhr mit dem begehrten Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet worden. Mit „Karwoche“ landete Föhr sofort unter den Top 20 der Spiegel-Bestsellerliste. Andreas Föhr lebt bei Wasserburg.


    Meinung:
    Endlich! Der neue Fall vom ewig frierenden Kommissar Wallner und Polizist Kreuthner!
    Leo Kreuthner hat geerbt: Nicht nur die Schwarzbrennerei seines verstorbenen Onkels Simon, sondern auch Onkel Simon selbst. Um ihm die letzte Ehre zu erweisen macht sich Kreuthner auf seine Asche zu verstreuen ( ob legal oder nicht ist dem Leo völlig wurscht ) und begegnet so Daniela, die einen Gnadenhof betreibt. Gemeinsam machen sich die beiden nun auf den Rückweg - und finden dabei eine Leiche....Handelt es sich um einen Mord? Oder ist es ein ( offensichtlich wirkender ) Suizid?
    Dann wird wenig später eine zweite Leiche gefunden und sie wurde genauso getötet, wie die Erste und auch ein anderes Detail stimmt überein.
    Wallner und sein Team ermitteln und Leo macht auf seine Weise die ein oder andere Entdeckung. Das er sich hier nicht um Vorschriften schert ist bei Leo Kreuthner ja nur bestens bekannt, und so darf man gespannt sein, in welche Situation er sich hineinreitet. Auch zieht es ihn immer mal wieder auf den Gnadenhof zu Daniela...
    Wie hängen aber nun die Morde zusammen? Was ist das Motiv?
    Spannend ermittelt der Leser mit und stößt so Stück für Stück auf die Wahrheit, welche erst kurz gegen Ende des Buches ihre völlige Auflösung findet.
    Auch wenn sich manche Dinge erahnen lassen trübt es den Lesespaß in keinster Weise. Andreas Föhr hat meiner Meinung nach auch hier einen gelungenen Kriminalroman geschrieben, welcher außer einer spannenden Handlung, liebenswerte und teilweise schrullige Figuren birgt. Sicher ist einiges überspitzt dargestellt und würde in der Realität wohl so nicht stattfinden, aber das passt hier irgendwie zum Buch. Es hat seinen ganz eigenen Charme.
    Erwähnt sei hier, das was Wallners Privatleben eine eher untergeordnete Rolle spielt und der Fokus auf dem Fall und auch Leo Kreuthner liegt.
    Fazit: Ich für meinen Fall freue mich auf den nächsten Teil dieser mir doch liebgewordenen Serie.

  • Herzlichen Dank für diese interessante Rezi.
    Ich bin am Überlegen ob das ein Buch für mich wäre. Oder ist es ein Krimi für mehr oder weniger eingefleischte "Föhr-Krimi-Liebhaber"?

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Also ich fand Föhr von Anfang an gut, bzw. seine Bücher, sie haben einfach ihren eigenen Charme. Ich kann die Reihe so guten Gewissens empfehlen. Allerdings würde ich mir Band 1 beginnen. :wave

  • Nach der Lektüre von „Schwarze Piste“ war ich längere Zeit recht unentschlossen, wie meine Meinung zum Buch von Andreas Föhr ausfallen soll. Zum einen waren die mehr als 400 Seiten, dank einem starken Schreibstil sehr schnell gelesen, andererseits haben mich die teilweise stark überzeichneten und realitätsfernen Handlungen der Protagonisten doch sehr gestört und manchmal sogar gelangweilt. Positiv überrascht war von einigen netten Schmunzelmomenten innerhalb der Handlung und von der überraschenden Wendung in den auf den letzten Seiten. Insgesamt zählt „Schwarze Piste“ für mich zu einem durchschnittlichen Kriminalroman, der sich in die Tradition von Kluftinger und Co. einfügt und an dem die Fans der Alpenkrimis sicher ihren Spaß haben werden.

  • Schwarze Piste ist der vierte Band in der Serie um Kommissar Wallner und Polizist Kreuthner und auch mit diesem Teil wurde ich wieder gut unterhalten.
    Es beginnt mit einem Rückblick auf Geschehnisse die sich drei Jahre zuvor ereignet haben.
    Wieder in der Gegenwart zurück findet Kreuthner (mal wieder) eine Leiche. Wallner und sein Team beginnen zu ermitteln und tappen doch sehr im Dunkeln.


    In diesen Teil der Serie spielt Kreuthner eine größere Rolle wie bisher. Man bekommt mehr Einblicke in sein Leben und auch in seine Gefühlswelt und er wirkt nicht mehr so unsympathisch auf mich, wie in den Vorgängerbänden. Leider gerät dadurch Wallner etwas in den Hintergrund und hier hätte ich gern etwas mehr von dem Großvater gelesen.


    Die Geschichte fand ich recht spannend. Es gab diesmal einen Gegenspieler, den man von Anfang an kennt. Es dauert auch eine ganze Zeit bis ich wusste, wie alles zusammenhängt.
    Alles in allem ein spannender Krimi, bei dem ab und zu ein Schmunzeln auch nicht zu kurz kommt.


    Zitat

    Original von nofret78
    Fazit: Ich für meinen Fall freue mich auf den nächsten Teil dieser mir doch liebgewordenen Serie.


    :write das geht mir ganz genauso. :wave

  • Ich fand diesen Föhr-Krimi so gut wie den Prinzessinnenmörder oder Schafkopf, aber solide Unterhaltung.


    Mir gefällt Föhrs Erzählstil. Ich mag seine geschickten Rückblicke, die nur so viel verraten, dass man als Leserin neugierig wird, aber nicht der Spannung beraubt. Ich mag seine Protagonisten: Kommissar Wallner und Polizeiobermeister Kreuthner sind herrlich beschriebene Originale. Kreuthner ist zwar manchmal für meinen Geschmack zu übertrieben urwüchsig, aber dann wieder gleicht er seine plumpe Art durch gut durchdachte Ermittlungen und überraschend einfühlsame Recherchen aus.


    Nicht so gut gefielen mir in diesem Buch die anfangs und manchmal auch zwischendurch viel zu plakativ und einseitig beschriebenen Szenen, die eher in ein Kabarett passen würden als in einen Krimi.
    Alles in allem aber ein schöner, spannender, unterhaltsamer Krimi mit einem durchaus unerwarteten Schluss.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde