Anleitung zum erfolgreichen Abschneiden beim Schreibwettbewerb

  • Anleitung zum erfolgreichen Abschneiden beim Schreibwettbewerb


    (Singbar zur Melodie: Es hängt ein Pferdehalfter an der Wand , ausprobiert beim Eulentreffen am 3.11.2012)



    Sechsmal im Jahr ereignet sich ein Spiel,
    und Gewinnen heißt das große Ziel.
    Doch der Weg ist lang und wie verhext,
    denn zunächst mal brauchst du einen Text.


    Drum hör gut zu und lausche meinem Rat:
    Glaube dem, der oft gewonnen hat,
    denn der weiß, wie so was funktioniert,
    hat die Tricks schon selber ausprobiert.


    Du meinst, dir fällt zum Thema gar nichts ein?
    Gar nicht schlimm, du bist da nicht allein!
    Auch den ander’n, wie ich immer seh’,
    fehlt ganz oft die zündende Idee.


    Drum setz dich hin und fange einfach an.
    Deine Hauptfigur sei nie ein Mann!
    Eulen wollen lieber eine Frau.
    Wenn schon Mann, dann pleite oder blau.


    Ganz wichtig auch, dass der Protagonist
    irgendwie total behindert ist.
    So ein Rollstuhl kommt auch bestens an,
    weil er auf die Straße rollen kann.


    Beliebt ist auch ne heiße Feuersglut,
    und vergossen wird ne Menge Blut,
    weil der Leser tierisch darauf steht,
    dass am Ende alles untergeht.


    Nimm ne Banane, dreh dir einen Strick,
    und blicke auf die Weltkriege zurück.
    Schreib von Pferden, Kühen, Hund und Schwein,
    auch ne Katze darf es gerne sein.


    Beschreibe Streit und Krach im Elternhaus.
    Adjektive geh’n dir niemals aus!
    Ach wie schön, wie blumig ausgeschmückt!
    Ganz viele Eulen sind davon beglückt ...


    Versäume nicht, den größten Trumpf zu zieh'n:
    Spritz uns immer voll mit Moralin,
    weil Betroffenheit sich stets rentiert,
    da der Leser sein Gewissen spürt.


    Wenn die Heldin schwer misshandelt wird
    und im Kühlschrank jämmerlich erfriert,
    interessiert uns die Orthographie
    und Grammatik selten oder nie ...


    Dein Deutsch ist grausam, deine Sprache schlecht?
    Dann bist du hier beim Wettbewerb grad recht.
    Und wenn einer böse kommentiert,
    ist der doof, und hat wohl nichts kapiert.


    Denn schließlich geht's um dich und dein Gefühl,
    keinesfalls um Kompetenz und Stil!
    Und wenn wer was einzuwenden hat,
    hau ihm aufs Maul. Dem Dummkopf. Mach ihn platt.


    Mein Tipp: Schreib bitte, bitte kein Gedicht,
    das kapier’n die Durchschnittseulen nicht.
    Klare Formen strengen zu sehr an,
    weil man da nicht richtig schwafeln kann.


    Du meinst, das Thema sei ne echte Qual?
    Nee, das Thema ist doch scheißegal,
    weil sich keine Eule auf der Welt
    irgendwann einmal ans Thema hält.


    Du hast nen Text und findest ihn ganz fein?
    Habe Mut und reich ihn endlich ein,
    weil Niveau am Ende eh nicht zählt.
    Da hast du uns gerade noch gefehlt ...


    Das war's, ich hoff, du hast jetzt registriert,
    wie man schnell zum großen Sieger wird.
    Fang schon an und brech dir dein Genick -
    für den ganz perfekten Augenblick.

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Ich kenne das Lied "Ein Pferdehalfter an der Wand" zwar nicht, aber auch ohne Melodie ist die Anleitung echt witzig. :lache

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Zitat

    Original von arter
    Jetzt werde ich erstmal Silben zählen, vielleicht wird mein Nächstes dann besser :lache


    Das wird in diesem Fall nicht funktionieren, weil es sich nicht um ein Gedicht, sondern um einen Liedtext handelt. In diesem Fall werden des öfteren Silben weggelassen bzw. hinzugefügt, entscheidend ist, dass es musikalisch passt ...

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Zitat

    Original von arter
    Da hatte ich mir bei "Chaos" auch gedacht. Deshalb hab ich jetzt auch eine Melodie dazu erfunden. Musste dann trotzdem noch etwas umdichten....


    :grin :grin :grin

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Diese "Spontaneingabe" ist nach der Melodie des Liedes "I´m a Believer" von den Monkeys, einer der ersten gecasteten, ziemlich talentfreien Studio-Boybands der 60er Jahre, zu singen. Das Lied wurde trotz des mangelnden Talentes der Involvierten dank seines "Ohrwurmfaktors" und cleverer Verkaufsstrategien ein großer Hit. Dies beweist, dass auch damals schon die Vermarktung wichtiger war als das Können.


    Wir nennen ihn Churchill (Text Holle 6.11.2012)


    1. Die Büchereule ist ein Platz im weiten Netz
    Für Fabulierer aus dem ganzen Land
    Leser und Autoren
    Je nach Maß begabt
    Loben einen
    Der das Versmaß hat.


    Refr.: Fragt ihr, wer er ist?
    Wir nennen ihr Churchill
    Und wie ihr wisst
    Moderiert er hier
    Mach mal ne CD
    Lieber Herr Churchill
    Für zu Hause
    Bei Kräckern und Bier


    2. Denn dein Gesang hat nicht nur Unterhaltungswert
    Du bringst viel Wissen und auch Weisheit mit
    Würzt dann noch mit Komik
    Und mit Ironie
    So dass jeder staunt
    Über dein "Gewusst Wie"


    Refr.: Fragt ihr, wer er ist
    Wir nennen ihn Churchill
    Und wie ihr wisst,
    Ist er für alle da
    Singt er uns ein Lied
    Dann rufen wir: Churchill
    Sing auf´s Neue
    Nächstes Jahr

    Wissen Sie, Intelligenz ist ein Rasiermesser: Man kann sie sinnvoll nutzen, sich damit aber ebenso gut auch die Gurgel durchschneiden. Im Grunde ihres Wesens ist sie ungesund. Lem


    The farther one travels, the less one knows. George Harrison

  • Das wäre dann noch mehr "Reim dich oder ich fress dich" als so schon... ;-) muss ich gleich mal ausprobieren, was bei der Melodie so rauskommt^^.

    Wissen Sie, Intelligenz ist ein Rasiermesser: Man kann sie sinnvoll nutzen, sich damit aber ebenso gut auch die Gurgel durchschneiden. Im Grunde ihres Wesens ist sie ungesund. Lem


    The farther one travels, the less one knows. George Harrison