Der Sommer, als ich schön wurde - Jenny Han (ca. 12-15 J.)

  • Klappentext / Kurzbeschreibung des Buches


    Die Sommer in Susannahs Strandhaus waren schon immer die Highlights im Leben der knapp 16-jährigen Belly. Cousins Beach, das bedeutet salziger Seewind in den Haaren, Surfshops und Karussels am Strand, Spieleabende auf der Veranda und Wettschwimmen mit Bellys Bruder und den beiden Söhnen Susannahs. Der charmante Jeremiah und der ernsthafte Conrad sind vielleicht sogar das Wichtigste an den Sommerferien. So lange Belly denken kann, sind sie ihre Beschützer und Spielkameraden - und beinahe genauso lang ist Belly schon heimlich in Conrad verliebt...


    Angaben über den Autor


    Jenny Han, geboren 1980 in Richmond, Virginia, besuchte die Universität Chapel Hill in North Carolina. Sie lernte professionell Kinderbücher zu schreiben und machte ihren Master of Fine Arts schließlich an der New School Universität in New York City. Sie lebt in Brooklyn und arbeitet halbtags als Bibliothekarin in einer Schulbibliothek. In den USA wurde Der Sommer, als ich schön wurde unter die besten Bücher für Jugendliche 2010 gewählt. Ene Fortsetzung der Geschichte um Belly, Conrad und Jeremiah hat Jenny Han bereits abgeschlossen. An einer weiteren arbeitet sie gerade.


    Eigene Meinung


    Hmm.. Was soll ich schreiben? Es geht um ein junges Mädchen und typische Mädchenprobleme. Trotz allem hat es die Autorin geschafft, dass das Buch etwas besonderes ist und mir (bald 23 Jahre) trotzdem gefallen hat. Jenny Han hat es geschafft, die einzelnen Personen so zu beschreiben, dass ich jeden von ihnen in kurzer Zeit in mein Herz geschlossen habe.
    Die kindliche, etwas kindische, aber auf andere Art auch ernsthaftige Belly, die nicht weiß, wie sie mit dem in diesem Sommer zurückhaltenden Conrad, umgehen soll.
    Der liebenswerte Jeremiah, der versucht, immer für Belly da zu sein, obwohl er eigene Probleme hat.
    Und auch Conrad, der zwar während des Buches wie ein Macho rüberkommt, aber dem einiges bedrückt....
    Anfangs wollte ich das Buch schon zurücklegen (es zieht sich auf den ersten Seiten ein bisschen), aber dann konnte ich doch nicht damit aufhören. Es war an einigen Stellen sogar so traurig, dass ich mir ein paar Tränchen verdrücken musste ;-)


    Abschließend kann ich sagen, dass ich dem Buch volle Punktzahl gebe. Die Autorin schreibt sehr einfühlsam und auch die Personen im Buch sind super beschrieben. Die Geschichte ist wahrscheinlich an sich nichts neues (Sommer, Freundschaft, Liebe, Liebeskummer), aber es hat mir viel Spaß gemacht, das Buch zu lesen.
    Wer nichts gegen Jugendbücher hat, empfehle ich, dass Buch zu lesen.

  • “Der Sommer, als ich schön wurde” ist mir in der Vergangenheit schon mehrfach empfohlen worden. Leider war ich jedoch zunächst skeptisch, da allein der Buchtitel relativ oberflächlich klang, aber dann habe ich mir doch einen Ruck gegeben und zum Buch gegriffen. Und was soll ich sagen? Ich liebe es! Die Charaktere, die Orte, die Beziehungen untereinander, alles passt perfekt zusammen, sodass ich mich bereits auf den ersten Seiten in das Buch verliebt habe.


    Jenny Han hat einen sehr schönen Schreibstil, der mich direkt begeistern konnte. Die Geschichte wird einfühlsam, humorvoll, stellenweise sehr melancholisch, aber sympathisch erzählt. “Der Sommer, als ich schön wurde” findet hauptsächlich in der Gegenwart statt, allerdings gibt es immer wieder Rückblicke auf andere Sommer, die Belly mit den anderen Figuren im Sommerhaus verbracht hat. Dabei werden jedoch nicht nur die schönen Momente hervorgehoben, sondern auch die eher schlechteren, in denen Belly oftmals wie ein Kind behandelt wurde und somit einige Sachen mit den Jungs nicht machen durfte. Dank dieser Rückblenden kann man auch genau erkennen, wie sich die Figuren, besonders Jeremiah und Belly, entwickelt haben.


    Zunächst dachte ich noch, dass Belly eine unglaublich oberflächliche Person ist, aber dieser Verdacht hat sich zum Glück nicht bestätigt. Jedoch hat mich der Buchtitel sehr dazu verleitet, so etwas über sie zu denken, denn ich finde den Titel doch ein wenig unglücklich, allerdings wurde dieser gut übersetzt, da auch der Originaltitel die gleiche Aussage hat. Belly ist ein tolles Mädchen, was man einfach gern haben muss. Sie liebt die Sommer im Ferienhaus und sieht Susannah und ihre Familie auch als ihre eigene Familie an. Zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Bruder verbringt sie die Sommer jedes Jahr mit Susannah und ihren Söhnen Conrad und Jeremiah. Für sie ist das DIE Zeit im Jahr, die sie möglichst nie vergessen möchte. In diesem Jahr hat sie sich zu einem wunderschönen Schwan verwandelt und wünscht sich nur eine Sache: Endlich von Conrad wahrgenommen werden, doch dies ist leichter gesagt als getan, denn dieser sieht sie nach wie vor als zu jung und eher wie eine kleine Schwester. Conrad ist sehr zurückhaltend und oftmals in sich gekehrt. Über Gefühle spricht er nicht und auch sonst lässt er kaum Menschen an sich heran. Sein Bruder Jeremiah ist dagegen ganz anders, denn er ist offen, humorvoll und trägt sein Herz oftmals auf der Zunge, dazu ist er der beste Freund von Belly.


    Wer bei “Der Sommer, als ich schön wurde” lediglich eine Sommerromanze erwartet, wird überrascht sein, denn die Geschichte hat so viel mehr zu bieten, als man zunächst annehmen darf. Die Charaktere sind tiefgründiger und alles andere als oberflächlich, dazu muss man sich mit dem traurigen Thema Krebs auseinandersetzen und auch miterleben, wie Familien zerbrechen und wie jeder auf seine ganz eigene Art und Weise umgeht. Gleichzeitig darf man bei Belly nicht nur eine körperliche Verwandlung erleben, denn auch sie wird im Laufe der Geschichte offener und lässt sich auf einen Urlaubsflirt mit Cam ein, der sie ein wenig von Conrad ablenkt. Sie merkt selbst, dass sie nicht nur ihr ganzes Leben auf Conrad warten kann und macht deswegen ihre ganz eigenen Erfahrungen, erlebt aber auch Enttäuschungen.


    Das Cover ist dagegen Geschmacksache. Auf der einen Seite gefällt mir die Unschuld, die auf dem Bild ausgestrahlt wird, auf der anderen Seite hätte ich mir ein anderes Cover gewünscht. Der Strand, das Strandhaus, eventuell alte Kinderbilder im Hintergrund – sowas hätte sehr gut zur Geschichte gepasst, aber leider kann man sich das Cover als Leser ja nicht aussuchen. Aber dennoch: Schlecht ist das Cover definitiv nicht. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen.


    Insgesamt hat mir “Der Sommer, als ich schön wurde” unglaublich gut gefallen und gehört bereits jetzt schon zu meinen absoluten Lesehighlights in diesem Jahr. Die gut ausgearbeiteten Charaktere, sowie die melancholische Stimmung haben mich von Anfang an bezaubert und somit kann ich das Buch jedem Leser ans Herz legen. Mit Sicherheit werde ich auch die Fortsetzungen lesen.


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