Vorab kann ich eins direkt sagen: Schade, dass es schon vorbei ist :cry! Meine Geschichte mit Kraftklub hat gar nicht so gut angefangen. Das Lied „Ich will nicht nach Berlin“ fand ich schon wegen des Textes blöd. Erst nach und nach habe ich mich rangetastet und fand die Jungs wirklich immer besser. Als ich dann Ende August vorwiegend wegen Kraftklub bei Rock im Pott war, war klar, die muss ich noch mal alleine sehen. Als ich dann Karten fürs letzte Konzert in Dortmund in der Westfalenhalle geschenkt bekommen habe, hieß das zwar, dass ich das Eulentreffen verpassen würde, aber man muss halt Opfer bringen ;-).
Als wir so gegen Viertel nach 7 an der Halle ankamen, standen 2 riesige Schlangen vorm Einlass. Schon da war klar, das wird hier hauptsächlich eine Kinder-Vorstellung. Das Durchschnittspublikum war so zwischen 14 und 18, würde ich mal tippen. Dazu noch einige Eltern und ein paar Verirrte. Davon haben wir uns natürlich nicht abbringen lassen. Schließlich hatte ich mich seit Wochen auf das Konzert gefreut.
Angekündigte Vorband war „Vierkanttretlager“. Die spielten auch schon, als wir unsere Plätze erreichten. Die Jungs haben auf jeden Fall auch einige gute Lieder am Start. Mit „Fotoalbum“ sind sie beispielsweise beim Bundesvision Song Contest aufgetreten. „Schluss Aus Raus“ ist einer meiner Lieblingssongs. Das haben wir dann auch noch mitbekommen. Als sie dann fertig waren, hatten wir uns eigentlich schon auf Kraftklub gefreut, aber dann kam noch eine Überraschungsvorband:
I Heart Sharks. Nicht so ganz mein Ding. Sie wurden von Felix (Kraftklub) persönlich angekündigt. Dazu hat er auch die Kennlerngeschichte erzählt. Sie haben sich bei einem Festival kennengelernt und Kraftklub selber sind große Fans der Band. Außerdem finden sie den Akzent des Frontmanns so toll. Die Bandmitglieder stammen aus New York City, London und Bayern und das erklärt einiges ;-). Sie waren jetzt nicht gruselig oder so und dem letzten Lied konnte ich sogar was abgewinnen, aber grundsätzlich hätte ich auch drauf verzichten können.
Dann, ja dann ging es eeeeeeeeendlich los. Kraftklub wäre nicht Kraftklub, wenn es nicht gleich richtig geknallt hätte. Sie fingen an mit „Ritalin/Medikinet“, dann gab es „Melancholie“ und „Liebe“, um mit „Juppe“, „Eure Mädchen“ und „Zu jung“ noch mal richtig laut zu werden. Die Stimmung war richtig, richtig gut und die Jungs wie immer sehr sympathisch. Dann gab es „Schlagerstars“ und „Mein Leben“, bevor sie zusammen mit ihren Vorbands (machen sie immer) ein Cover von den Ramones („Blitzkrieg Bop“) zum Besten gaben. Auch das hat mir unglaublich gut gefallen. Ein bisschen ruhiger ging es mit „Wieder Winter“ zur Sache, bevor die ganze Halle nach „Randale“ schrie. Die bzw. das gab es dann auch in besonders ausgedehnter Form. Zum Abschluss spielten Kraftklub „Karl-Marx-Stadt“, „Ich hau rein“ und „Lieblingsband“, bevor sie dann kurzzeitig die Bühne verließen. Natürlich war klar, dass sie für ihre größten Hits noch mal zurückkommen würde. So war es dann auch.
Das Finale begann mit „Kein Liebeslied“. Da Feuerzeuge mittlerweile out sind und Handys in, leuchtete plötzlich die ganze Halle. Ich muss sagen, das war ein bisschen gewöhnungsbedürftig, sah aber schon schön aus. Auch auf den Fotos sieht das nett aus. Zusammen mit dem Lied war plötzlich eine ganz besondere Atmosphäre in der Halle zu spüren. Ein richtiger Gänsehaut-Moment – und es sollte nicht der einzige bleiben. Anschließend gab es „Scheissindiedisko“ und dann „Ich will nicht nach Berlin“. Auch darauf hatten natürlich alle gewartet. Und obwohl ich es nicht wirklich mag, war es schon imposant, wenn es die ganze Halle singt. Das echte Highlight hatten sie sich aber für den Schluss aufgehoben: „Songs für Liam“! Eins der absolut schönsten Lieder der letzten Zeit. Das Lied gab es zuerst als Duett mit dem Publikum. Kraftklub standen Arm in Arm auf der Bühne und es gab nur eine Akustik-Version. Im Grunde genommen hat man auch nur das Publikum singen hören. Zweiter ganz extremer Gänsehaut-Moment, weil es so schön war. Anschließend haben sie es dann aber noch mal richtig gesungen und auch da gab es ne fette Überraschung, als plötzlich Casper auf die Bühne sprang. Die Jungs scheinen mittlerweile ziemlich gut befreundet zu sein und so hat er es sich nicht nehmen lassen. War ein wirklich schöner Abschluss. Anschließend gab es noch ne Pyro-Show und fliegende Papierschnipsel und dann war es leider, leider schon wieder vorbei. Viel zu früh, wie ich finde.
Abschließend kann ich wirklich nur sagen: Wenn ihr die Musik mögt, solltet ihr euch die Möglichkeit nicht entgehen lassen, die Jungs mal live zu sehen. Ich werde sie mir auf jeden Fall noch weitere Male ansehen. Ich habe mittlerweile viele Konzerte gesehen und das war mit Sicherheit eines der besten. Jetzt kann ich mir die Videos noch ein paar Mal angucken und das Album hören und hoffen, dass es bald ein neues gibt.