Der Gefangene des Himmels - Carlos Ruiz Zafon

  • Klappentext:
    In seinem jüngsten Romans stürzt Carlos Ruiz Zafon den Leser erneut in ein großes Abenteuer in Barcelona, das geheimnisvolle Herz seiner Bücher.
    Mit unglaublicher Sogkraft und Humor schildert er die Geschichte von Fermin, der "von den Toten auferstanden ist und den Schlüssel zur Zukunft hat". Fermins Lebensgeschichte gehört in denselben erzählerische Kosmos wie "Der Schatten des Windes" und "Das Spiel des Engels" und steht doch ganz für sich.
    "Der Gefangene des Himmels" ist ein Meisterwerk, das die Leser rund um die Welt in seinen Bann zieht"


    "Wunderbar geschrieben - voll schauerlicher Szenen - ein Liebesbrief an den Roman." (Washington Post)


    Was soll man als Zafon Fan sagen?
    Fieberhaft drauf gewartet - die ganze Nacht durchgelesen - viele "Bekannte und Freunde" während des Lesens wieder gefunden -
    ein Glücksgefühl zwischen zwei Buchdeckeln, das jeder für sich selbst freilassen kann :)

  • Ich hab das Buch gerade geliefert bekommen. Würde am liebste gleich anfangen, aber leider lese ich noch an einem anderen Buch.
    Mir ist aber aufgefallen, dass das Buch eine ziemlich große Schrift hat und dafür ganz schön wenig Seiten...

    "Hutzenberge riesengroß.
    Hutzenberge makellos.
    Hutzenberge sind so weit.
    Hörst du meinen Hutzenschrei?"


    Freda die Berghutze

  • Zugegebenermaßen hätte ich mir die Erstrezension zum Roman doch etwas ausführlicher gewünscht.
    Zafóns Lesung in der letzten Woche hat durchaus neugierig auf den dritten Teil gemacht, mit der Einschränkung, dass viele Anspielungen nur verstanden werden, wenn man die vorhergehenden Bücher noch im Kopf hat.
    Schlecht, wenn man einen Kopf wie ein löchriges Sieb hat wie es bei mir der Fall ist. So helfen wohl nur eine erneute Lektüre oder ein teilweises Nachlesen in den Vorgängerromanen, um "Der Gefangene des Himmels" bestmöglich genießen zu können.

  • Zitat

    Original von Salonlöwin
    Zugegebenermaßen hätte ich mir die Erstrezension zum Roman doch etwas ausführlicher gewünscht.


    Für meine Wortkargheit muss ich mich entschuldigen. Aber nach Zafons Wortgewalt und seinen Bildern geht es mir wirklich immer so, dass ich von mir selbst glaube, keine Worte zu haben und nie wieder welche zu finden :)
    Ich hätte mit der Rezension wohl warten müssen, bis sich die Lektüre ein bischen "gesetzt" hat :)
    Was die Anspielungen auf die Vorgängerbände angeht, so finde ich das doch einen guten Plan, die bereits gelesenen nochmal herzunehmen :)
    Ich für meinen Teil lese Zafon immer und immer wieder, kann einige Passagen längst auswendig - für mich sind seine Worte und Geschichten ein immerwährender Genuss, wie ein Geschenk, das man so oft auspacken kann wie man will und immer wieder Überraschung empfindet :)
    Aber vielleicht bin ich auch ein zu großer Fan, um überhaupt noch objektiv rezensieren zu können. :write
    Ich lese Zafon mit Herz und Seele und kaum mit dem Verstand :lesend

  • Zitat

    Original von Salonlöwin
    [...] mit der Einschränkung, dass viele Anspielungen nur verstanden werden, wenn man die vorhergehenden Bücher noch im Kopf hat.
    Schlecht, wenn man einen Kopf wie ein löchriges Sieb hat wie es bei mir der Fall ist. So helfen wohl nur eine erneute Lektüre oder ein teilweises Nachlesen in den Vorgängerromanen, um "Der Gefangene des Himmels" bestmöglich genießen zu können.


    Das kann ich auch nur empfehlen... der neue Zafón ist auch dann toll, wenn man die beiden Vorgängerbücher nicht mehr zu 100% im Kopf hat. Aber ich würde auf jeden Fall auch dazu raten, beide Bücher noch mal zu lesen. Dann ist der Gefangene des Himmels sicher noch besser! Aber auch so muss ich sagen, es ist sehr spannend und wie immer toll geschrieben und ich konnte es kaum noch aus der Hand legen.

    "Ich bin dreimal angeschossen worden – was soll man da machen." (Robert Enke)


    "Accidents" happen in the dark.

  • Es ist definitiv ein Buch für Insider, wer die ersten beiden Bücher nicht gelesen hat, wird sich im dritten Teil vom Autor verlassen vorkommen, so wenig wird hier von den Vorgängen erklärt.
    Wunderbar geschrieben ist es, jedoch ist es im Grunde wie schon der zweite Teil ein Aufguss des ersten Buchs. Langweilig. Auf den vierten Teil werde ich wohl verzichten und stattdessen den Schatten des Windes noch einmal lesen.

  • Ich habe Band eins gelesen und bin nun gerade bei diesem hier. Irgendwie hatte ich mich vertan und habe Band 2 übersprungen. Als ich das nach 50 Seiten bemerkt habe, war ich schon so drin, dass ich beschloss, weiter zu lesen. Es dürfte sicher hilfreich sein, die ganze Vorgeschichte zu kennen, allerdings finde ich, dass die Handlung bis jetzt auch ohne Vorwissen verständlich ist. Als Aufguss des ersten Teils habe ich es bis jetzt nicht empfunden, mal sehen was noch passiert. :-)

  • Diese Reihenfolge kann genauso viel Sinn machen - das wirst du im Laufe des Buches noch merken! Danach liest man "Das Spiel des Engels" sicher unter ganz anderen Gesichtspunkten, aber das kann auch sehr interessant sein. Ich wünsche dir noch viel Spaß!

    "Ich bin dreimal angeschossen worden – was soll man da machen." (Robert Enke)


    "Accidents" happen in the dark.

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  • Der Gefangene des Himmels
    Carlos Ruiz Zafón
    Übersetzer: Peter Schwaar
    S. Fischer-Verlag
    ISBN: 978-3100954022
    403 Seiten, 22,99 Euro


    Über den Autor: Carlos Ruiz Zafón begeisterte mit „Der Schatten des Windes“ und „Das Spiel des Engels“ ein Millionenpublikum auf der ganzen Welt. „Der Gefangene des Himmels“ ist der dritte Roman in der großen Barcelona-Tetralogie um den Friedhof der vergessenen Bücher. Auch „Marina“, der Roman, den er kurz vor dem großen Barcelona-Romanen schuf, stand wochenlang auf der Spiegel-Bestseller-Liste. Seine ersten Erfolge feierte Carlos Ruiz Zafón mit den drei phantastischen Schauerromanen „Der dunkle Wächter“, „Der Fürst des Nebels“ und „Mitternachtspalast“.


    Klappentext: Barcelona, Weihnachten 1957. Ein Fremder betritt die Buchhandlung Sempere & Söhne. Er ersteht das teuerste Buch im Laden, eine Ausgabe des Grafen von Monte Christo, und widmet sie Fermín, über den er mehr zu wissen scheint, als gut ist. Für Fermin und Daniel Sempere, den Helden aus „Der Schatten des Windes“, ist es der Auftakt einer dramatischen Geschichte von Verfolgung und Heimsuchung, die sie an schmerzliche Punkte der Vergangenheit führen und ihr ganzes Glück bedrohen wird. Fermín muss sich seiner dunkelsten Zeit stellen und ein anderer werden, um schließlich ganz er selbst zu sein.


    Meine Meinung: Ich weiß nicht, wie es geschehen konnte, aber ich habe versehentlich den zweiten Band übersprungen und bin gleich bei dem „Gefangenen des Himmels“ gelandet. Als ich meinen Irrtum bemerkte, war es schon zu spät für mich um das Buch zuzuklappen, denn beinahe sofort entfaltet sich die schon von Zafón bekannte Sogwirkung seiner „Barcelona-Stimmung“ die einen tief in die Geschichte hineinzieht und erst wieder los lässt, wenn die letzte Seite gelesen ist.


    Fermin ist in diesem Band die Hauptperson – Kurz vor seiner Hochzeit muss Fermin feststellen, dass ihn seine Vergangenheit scheinbar eingeholt hat. Als ein Fremder in der Buchhandlung auftaucht, beginnt er zu begreifen, dass er sich den Schatten der Vergangenheit stellen muss. Das, was er eines Abends seinem Freund Daniel anvertraut, wissen nur ganz wenige Menschen und es betrifft nicht nur Fermin, sondern auch Daniel.
    „Es gibt Zeiten und Orte, da niemand zu sein ehrenwerter ist, als jemand sein“ – In den 40er Jahren sitzt Fermin in Festungshaft im alten Kastell, das als absolut ausbruchssicher gilt. Ein großer Teil der Schikanen dort geht von Direktor Vall aus, einem machtgierigen und eiskalten Despoten, der die Gefangenen auf übelste Weise quält und für seine Ziele benutzt – So auch den Schriftsteller Martin, der dazu auserkoren ist, das Geschreibsel Valls zu korrigieren und zu verbessern.


    Was Fermin und Martin und der Graf von Monte Christo gemeinsam haben und warum die Schatten der Vergangenheit Fermin und nun auch Daniel nicht los lassen, ist wieder mal eine sehr spannende Angelegenheit. Man leidet und fiebert gemeinsam mit Fermin und je mehr man liest, umso mehr wird klar, dass es einfach weiter gehen muss und dass alles auf einen vierten Band hinausläuft.


    Zafon hat es auch hier wieder meisterhaft verstanden, die düstere Stimmung des damaligen Barcelonas einzufangen. Seine Figur Fermin beweist auch in schlimmsten Situationen Wortwitz und Eigensinn und das macht ihn sehr sympathisch. Überhaupt wirken seine Figuren allesamt sehr lebendig und seine Handlung ist eine gut durchdachte Mischung aus Abenteuer und Information über ein dunkles Kapitel in der Geschichte Spaniens. Die Szenen im Kastell sind zum Teil aufgrund der geschilderten Grausamkeiten und der allgegenwärtigen Menschenverachtung schwer zu lesen und doch sind gerade sie es, die das Grauen jener Zeit greifbar machen.


    Mein Fazit: Man könnte sagen, es handelt sich um ein sehr langes Vorspiel für Band vier, das den Leser mit bildreicher Sprache, gut durchdachter Handlung, klugen Dialogen und sehr viel Spannung in die magische Stimmung Barcelonas hineinzieht.

  • Die Sprache Zafons begeistert mich bei jedem seiner Bücher aufs Neue und jeder seiner Romane zählt zu meinem Lieblingsbüchern. Nicht anders ist es beim „Gefangenen des Himmels“. Die Sprache ist poetisch und voller Bilder und man merkt dem Autoren die Liebe zu Barcelona deutlich an.
    Die Geschichte zog mich schon mit den ersten Zeilen in ihren Bann und bald war ich völlig eingetaucht in diese mysteriöse Geschichte, die mit dem Grafen von Monte Christo beginnt. Ich habe jede Seite genossen und auch wenn die Handlung an sich an einigen Stellen ein wenig „dünn“ erscheint, wiegen die Charaktere und die gelungene Sprache dies doch locker auf. Ein grosses Lob an den Übersetzer, der es geschafft hat, diese Schönheit in der Übersetzung zu erhalten!
    Mit dem „Friedhof der Vegessenen Bücher“ ist Zafon ein ganz eigenes, komplexes Universum gelungen und ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Band, wenn es auch noch Jahre bis zum Erscheinen dauern mag!



    Bei amazon gibt es übrigens eine kostenlose Kurzgeschichte für den Kindle, die sich um den Friedhof der Vergessenen Bücher dreht: The Rose of Fire

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

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  • Lange habe ich auf das Erscheinen der TB-Ausgabe gewartet und "Der Gefangene des Himmels" nun endlich verschlingen können.
    Es stimmt schon, die Handlung ist ein wenig dünn und mitunter hat man das Gefühl, einen langen Vorspann von Teil 4 zu lesen, und doch war es eine äußerst lohnende und schöne Lektüre.
    Wie gewohnt sprachgewaltig und wunderbar ausformuliert, ist es wieder vor allem die Figur Fermin, der meine Sympathien gehören - ein fabelhafter Charakter! Der Humor, der immer wieder zutage tritt, ist toll, aber auch die schaurigen, düsteren Abschnitte aus dem Gefängnis mit all ihrer Brutalität wissen zu überzeugen.
    Es gibt zwar viele Anspielungen auf Ereignisse in "Der Schatten des Windes" sowie "Das Spiel des Engels", doch glaube ich schon, daß man die Bücher seperat ebenso lesen und genießen kann.
    Ich habe "Der Gefangene des Himmels" sehr gerne gelesen und freue mich schon jetzt auf das Erscheinen des Tetralogie-Abschlusses.

  • Ich habe "Der Gefangene des Himmels" soeben fertig gelesen und bin von diesem Buch mindestens genauso begeistert wie von "Der Schatten des Windes". Die Geschichten der beiden Bücher passen nahtlos zueinander, dennoch kann man sie problemlos getrennt voneinander lesen.


    Der Schreibstil ist auch hier wunderbar, vor allem der Humor und die Ausdrucksweise Fermíns hat das Buch zu einem wahren Genuss gemacht. :lache


    Der Roman ist in 5 Teile unterteilt.
    Teil 1 (bis Seite 88), aus der Sicht Daniels erzählt, spielt im Jahr 1957
    Teil 2 (bis Seite 204) berichtet über Fermíns Erlebnisse von 1939/1940
    Teil 3 (bis Seite 277) führt diese teilweise fort und führt zurück nach 1957
    Teil 4 (bis Seite 356) spielt weiterhin in der "Gegenwart" 1957/1958, wieder aus der Sicht Daniels erzählt
    Teil 5 (bis Seite 398) ebenfalls
    (+ Epilog 1960)


    Die Sprünge zwischen den Zeiten und Perspektiven sind hier also nicht ganz so kompliziert wie in "Der Schatten des Windes", es gibt nämlich diesmal nur zwei Perspektiven. :grin


    Ruiz Zafón schafft es mal wieder, Düsternis und Humor perfekt miteinander zu verbinden und obendrein auch noch die Spannung aufrechtzuerhalten - und sich vor allem nicht mit zu vielen unnötigen Details aufzuhalten. All das hat dazu geführt, dass ich für dieses Buch nur 2 Tage gebraucht habe.


    Ich habe definitiv einen neuen Lieblingsautoren gefunden und werde sicher auch noch seine anderen Werke lesen.


    Von mir gibts hier sogar mal volle 10 von 10 Punkten! :-]

  • Der Gefangene des Himmels ist der dritte Band in der vierteiligen Barcelona-Reihe von Carlos Ruiz Zafon, die sich um den Friedhof der vergessenen Bücher dreht.


    51o3hXjT4XL._SX319_BO1,204,203,200_.jpgIn diesem ist Fermin die Hauptperson. Er ist der charmante Herumtreiber, den man schon aus den ersten beiden Bänden kennt und durchaus liebgewonnen hat, der aber immer irgendwie geheimnisvoll blieb. Hier bekommt er seine eigene Geschichte.


    Diese Geschichte ist fesselnd und führt den Leser in die Dunkelheit und Hoffnungslosigkeit des Kastells, in dem Fermin inhaftiert wird. Die Zustände sind gotterbärmlich und verlassen kann man das Gefängnis nur als Toter in einem Leichensack.


    Durch seine Schnörkellose Schreibweise schafft es der Autor, die unwürdigen Lebensumstände der Gefangenen vor dem Auge des Leser lebendig werden zu lassen und obwohl der Roman bis jetzt das dunkelste Kapitel der Reihe ist, klingt mitunter auch die Leichtigkeit durch, die vor allem Fermin bis jetzt immer zu eigen war und es auch bleiben wird.


    Eine packende Geschichte, deren Hauptperson sich zu Recht am Ende im Friedhof der vergessenen Bücher wiederfindet.

    "Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder!" (Dante Alighieri)

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